Statistik und Kurvendiskussionen

[H1Chris]

Gibt es dafür eine Quelle? Also für den, in Deinen Augen, wichtigen Punkt.

[Wümme Wiese]

Quelle logisches Denken.

[H1Chris]

War zu erwarten.

[Wümme Wiese]

Aber ich google das gerne für Dich. Erstes Ergebnis:
TK-Chef Jens Baas:

„Aber das sind nur die Patientinnen und Patienten, die auch mit dieser konkreten Diagnose krankgeschrieben worden sind - wir gehen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer aus.“

https://www.merkur.de/deutschland/co...-91651388.html

[H1Chris]

Auch der Chef einer Krankenkasse hat also keine genaue Kenntnis.
Okay.

[schuti]

Das ist immer extrem schwer einzuordnen und je nachdem, ob man es Dramatisierern oder verharmlosen will, wird es interpretiert.

Hier wird von LC gesprochen, wenn Symptome mehr als 4 Wochen anhalten.
Bei beatmeten Patienten ist das in den meisten Fällen so. Oft werden andere Definitionen von LC gewählt.

Natürlich gibt es auch eine hohe Dunkelziffer.
Es gibt ebenso aber viele diffuse Symptome.
Müdigkeit oder auch Angstzustände zum Beispiel. Gerade junge Menschen leiden nach harmlosen Infektionen ja oft unter psychischen LC Symptomen wie eben jener Angst. Da sehe ich den Umgang mit Corona teils eher ursächlich als die Infektion.

Man kann nicht wegreden, dass Corona den Körper teils langfristiger schädigt. Und gerade Ungeimpfte haben da bei ihren ersten Infektionen ein klar erhöhtes Risiko getragen, oft selbstgewählt.

Es herrscht zum Glück ebenso Einigkeit, dass sich das Risiko seit Omikron stark reduziert hat.

Man kann ja auch einordnen, welche Leute eher dramatisieren wollen und danach die Quellen aussuchen.

[Knipser]

Darüber hinaus möchte ich auch nochmal für ein Differenzieren der verschiedenen Symptome plädieren. Es gibt verschiedene Symptome, die als Folgen von Viruserkrankungen bekannt sind und auch gut behandelt werden können. In Zusammenhang mit Covid werden diese halt auch (vermutlich zu Recht) als Long Covid bezeichnet. Diese sind aber nicht so "schlimm", weil wir bereits wissen, wie man damit umgehen kann.

Viel unangenehmer sind die Symptome, die mit Covid neu dazu kommen. Die treten natürlich viel seltener auf. Da es aber keine bekannten Behandlungsmethoden gibt, sind die für die Betroffenen viel dramatischer.

In dem man das nicht differenziert, diskreditiert man meiner Meinung nach seine eigene Position.

[Wümme Wiese]

Es herrscht zum Glück ebenso Einigkeit, dass sich das Risiko seit Omikron stark reduziert hat.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar ist das LC Risiko bei Omikron reduziert, durch die hohe Anzahl der Infektionen kommt es aber insgesamt zu einem Anstieg der LC Fälle.

https://dgn.org/neuronews/journal_cl...nbar-seltener/

E: Zum Thema Dunkelziffer Long Covid, hier ein sehr interessanter Thread zur Übersterblichkeit im Land der ungezügelten Durchseuchung: England.

Übersterblichkeit > 1000/Woche. Ungewöhnlicherweise durch alle Altersklassen. Ca. 400/Woche sterben in Krankenhäusern und gehen erwiesener Maßen auf Covid zurück. Beim Rest die zu Hause sterben nur 10% erwiesenermaßen Covid bedingt. Die übrigen 90% an Herz-, Atemwegs-, Lebererkrankungen und Diabetes. Als mögliche Gründe sieht man die Überlastung des Gesundheitswesens, ungetestete Covidfälle und nicht diagnostiziertes Long Covid.

https://twitter.com/dgurdasani1/stat...02316139601920

[schuti]

Eigentlich ja mein Reden, dass es bei Corona auch bei den schweren Fällen eine Dunkelziffer gibt. Das habe ich damals besonders in Sachsen gesehen. Und ich gehe davon aus, dass auch in Deutschland insgesamt deutlch mehr Menschen wegen Corona gestorben sind, als offiziell gezählt.
Wenn in KW 28 500 Tote gezählt wurden, die mit Corona infiziert waren, wird es locker vierstellige Zahlen an Toten gegeben haben, die mit Corona infiziert waren. Ob da die Infketion ursächlich für den Tot war, ist eine andere Frage.

Mittlerweile gibt es viele "Coronatote", die Corona als Nebendiagnose haben und garnicht wegen Corona sterben. Corona hat sie halt auch nciht dafür geschützt, zu sterben.

Die Übersterblichkeit verläuft eigentlich zackenförmig. Das sieht man gut bei Euromomo beispielsweise. Es gibt immer Ausschläge aufgrund verschiedener Ursachen.
Die genannte KW war die erste KW des Jahres mit Temperaturen über 30 Grad in England. In solchen Wochen gibt es regelmäßig Ausschläge nach oben. Die darauf folgende Woche dürfte noch schlimmer sein, da ging es teils über 40 Grad. Gibt noch weitere denkbare Ursachen. Jeden Ausschlag auf Corona zurückzuführen, ist sicher nicht seriös. War ja auch nur ein Twitter-Post.

[CRIX]

Mittlerweile gibt es viele "Coronatote", die Corona als Nebendiagnose haben und garnicht wegen Corona sterben. Corona hat sie halt auch nciht dafür geschützt, zu sterben.

Die Unfalltoten bspw, nicht wahr?

[Wümme Wiese]

Die genannte KW war die erste KW des Jahres mit Temperaturen über 30 Grad in England. In solchen Wochen gibt es regelmäßig Ausschläge nach oben. Die darauf folgende Woche dürfte noch schlimmer sein, da ging es teils über 40 Grad. Gibt noch weitere denkbare Ursachen. Jeden Ausschlag auf Corona zurückzuführen, ist sicher nicht seriös. War ja auch nur ein Twitter-Post.

Wenn Du den Thread gelesen und verstanden hättest, wüsstest Du das es nicht um eine KW geht. Im ersten Satz steht:

excess deaths for 11 consecutive wks

Abgesehen davon geht es auch nicht um KW28 sondern um die ONS Statistiken bis zum 15. Juli (KW28). Die Woche danach ist also in der Untersuchung nicht mehr enthalten.

Die Fakten so zu verdrehen, wie du es tust, ist sicher nicht seriös. Aber ist ja nur ein post im Internetforum.

Dr. Deepti Gurdasani ist übrigen klinische Epidemiologin und eine der größten Covid 19 Expertin weltweit.

[schuti]

Mittlerweile gibt es viele "Coronatote", die Corona als Nebendiagnose haben und garnicht wegen Corona sterben. Corona hat sie halt auch nciht dafür geschützt, zu sterben.

Die Unfalltoten bspw, nicht wahr?

Personen, die bei einem Unfall versterben, werden nicht post mortem auf Corona getestet.

Alle Menschen, die wegen unterschiedlichster Gründe in ein Krankenhaus eingeliefert werden, werden hingegen sehr wohl auf Corona getestet und würden im Falle eines Todes bei gleichzeitiger Coronadiagnose in die jetzigen Daten des RKI eingehen. Das trifft auch auf bei einem Unfall verletzte zu. Aber gibt noch reichlich andere Gründe ins Krankenhaus zu kommen.

Das Thema hatten wir jetzt aber schon öfters. Werde daher auf weitere Verständnisprobleme von deiner Seite nicht mehr eingehen.
Lauterbach hat vor einigen Wochen selbst angekündigt, dass man demnächst zwischen „an“ und „mit“ Corona verstorben, unterscheiden will. Dann wird es vielleicht transparenter und auch für dich verständlich.

[[Sportfreund]]

Lauterbach hat vor einigen Wochen selbst angekündigt, dass man demnächst zwischen „an“ und „mit“ Corona verstorben, unterscheiden will. Dann wird es vielleicht transparenter und auch für dich verständlich.

Corona ist über zwei Jahre alt und man kommt auf die Idee, die wichtigste Statistik "demnächst" irgendwann mal zu unterteilen.

[Wümme Wiese]

In England gibts das. Zumindest ansatzweise. Es werden einerseits diejenigen gezählt, die innerhalb von 28 Tagen nach positivem Test sterben (177.977) und diejenigen bei denen Covid in der Sterbeurkunde als Todesursache (neben anderen) vermerkt ist (199.267).

Also beträgt der "mit" Covid Anteil etwas über 10%. Allerdings fallen in die 10% auch alle die länger als 28 Tage um ihr leben kämpften und halt später an Covid gestorben sind.

https://coronavirus.data.gov.uk/details/deaths

[schuti]

Diese Daten sind schwerer zu interpretieren.
Es sind ja mehr Fälle bei denen Corona ursächlich war als insgesamt Fälle mit positivem Test innerhalb der letzten 28 Tage vor dem Tod.


Wenn man sich die Peaks anschaut, sieht man:

April 2020
Fast 1.000 tägliche Tote im 4-Wochen-Zeitraum nach Covid-Infektion
Insgesamt 1.350 tägliche Coronatote(ursächlich)
=> 350 Tote haben länger als 28 Tage mit dem Virus gekämpft? Oder wurde Corona als Ursache angenommen, obwohl nicht getestet wurde? Das gab es in D auch lange Zeit, wenn die Symptome sehr klar waren und gleichzheitig der Infektionsweg auch klar war.

Januar 2021
Fast 1.300 tägliche Tote im 4-Wochen-Zeitraum nach Covid-Infektion
Fast 1.400 die ursächlich an Covid verstarben.
=> immernoch mehr Coronatote als Tote innerhalb von 28 Tagen nach Infektion.

Janaur 2022
Ca. 280 tägliche Tote innerhalb von 4 Wochen nach Covid-Infektion
Ca. 230 Tote täglich, wo Corona ursächlich ist
=> 50 Tote also "mit Corona". Das sind in etwa 20%. Falls unter den 230 immernoch ein Anteil ist, der "an Corona" starb aber mehr als 28 Tage nach der Infektion, so dürfte der "mit Corona"-Anteil noch minimal über 20% liegen.

April 2022
Ca. 280 tägliche Tote innerhalb von 4 Wochen nach Covid-Infektion
Ca. 200 Tote, wo Corona ursächlich ist
=> 80 Tote also "mit Corona", wo es nicht ursächlich ist. Der Anteil damit in etwa bei 30%.


Zumindest lassen die Daten den Schluss zu, dass der "mit Corona"-Anteil unter den Todesfällen tatsächlich steigt.

Vor ein paar Wochen, habe ich geschätzt, dass es in Deutschland langsam die Mehrzahl der Fälle betrifft (mehr als 50%).
Da es im April schon 30% in UK waren, kanne s durchaus hinkommen, dass es bis Juni/Juli auf mehr als 50% gestiegen ist.


Letztlich bestätigen diese Daten meine These, dass "mit Corona" zu Begin der Pandemie keine Rolle gespielt hat und jetzt immer dominanter wird, wo es seltener ursächlich ist.


Ich bin echt gespannt, was hier passiert, wenn diese Daten wie von KL angekündigt in D erhoben werden.

---
ab hier vorab zu CRIX Lügen:
Es ist völlig egal, ob jemand in der Vergangenheit einen Unfall hatte oder wegen Erkrankungen ins Krankenhaus muss. Wenn Corona diagnostiziert wird und er dann stirbt geht er in die Statistik des RKI als "an oder mit" Corona verstorben. Das wurde auch belegt.
Unfallopfer werden dabei wohl statistisch keine Rolle spielen. Das ist ein Strohmann von ihm. Das habe weder ich noch jemand anderes in diesem Forum behauptet.