Zitat von
Wümme Wiese
Es ist klar, dass mehr Tests bei gleichem Infektionsgeschehen zu mehr Fällen führen, aber sie führen auch bei steigendem Infektionsgeschehen zu mehr Fällen. Deshalb ist der Umkehrschluss nicht zulässig, weil mehr getestet wird bleibe das Infektionsgeschehen gleich.
(...) Mir ist also nicht wirklich klar, worauf Du hinaus möchtest.
Okay, noch ein Versuch.
Es geht
nicht darum, dass die gestiegene Anzahl von
PCR-Tests zu mehr erfassten Infektionen führt. Deren Anzahl ist zudem im Vergleich zum letzten Herbst auch gesunken.
Mit den Schnelltests (Antigentests) wird, anders als mit PCR-Tests, quasi „blind“ in bestimmte,
symptomlose! Gruppen (wie schon erwähnt bspw. SchülerInnen oder ArbeitnehmerInnen in Betrieben oder auch Besuchern von Altenheimen) „hineingetestet“.
Sobald hierbei ein Test positiv anschlägt, wird zur Überprüfung ein PCR-Test nachgeschoben.
Die PCR-Tests hingegen wurden und werden im Normalfall nur bei einem begründeten Verdacht (Symptome, Risikokontakt oder inzwischen eben auch ein positiver Schnelltest) angewandt.
D. h., mit den Schnelltests erfasst man Bereiche und Gruppen der Gesellschaft, die vorher niemals einen PCR-Test bekommen hätten, weil sie ja keine Symptome/Risikokontakte etc. hatten. Die eben einfach nicht getestet wurden.
Die Schnelltests ermöglichen also, Bereiche und Gruppen „vorzutesten“, von denen man früher einfach gar nichts wusste.
Es ist jedoch nicht plausibel anzunehmen, dass es in diesen Bereichen vor Verfügbarkeit von Schnelltests keine Infektionen gegeben hat. Das meinte ich mit „man testet in die Dunkelziffer“.
Und genau diese Veränderung der Testmethodik führt zu einer höheren Inzidenz, auch wenn sich die eigentliche Infektionsrate gar nicht erhöht hat.