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Thema: Statistik und Kurvendiskussionen

  1. #316

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    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Heute wurde übrigens die Berechnung des Nowcasts angepasst, was dazu führt, dass Rt auf 0,75 gefallen ist.
    man muss sich auch immer bewusst machen, dass die verwendeten zahlen die situation von vor 2 wochen widerspiegeln und Rt eine noch größere verzögerung hat. die wirkung der ersten lockerungen sind noch lange nicht zu sehen.
    Ich verstehe das so, dass man doch genau mittels Nowcast versucht die Verzögerung kleiner zu machen. Nowcast ist dabei der Schätzer für die Infizierten die durch Verzögerung beim Ausbruch der Krankheit, durch Verzögerung bei Testung und Meldung dem RKI nicht bekannt sind. Es werden jeweils nur die letzten 3 Tage nicht berücksichtigt weil die zu ungenau in den Schätzungen sind.
    für einen bestimmten Tag ergibt sich der R-Wert jetzt als einfacher Quotient der geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen für diesen Tag geteilt durch die Anzahl von Neuerkrankungen 4 Tage davor.
    Wobei da meiner Meinung nach ein durchschnittlich fehlt
    ziel beim nowcast ist den erkrankungsbeginn zu schätzen. bis eingang beim rki vergehen 6-9 tage. bei knapp 40% gibt es gar keine infos zu dem erkankungsbeginn und er wird anhand des meldedatums geschätzt. wenn die daten beim rki eingehen, werden diese zahlen also auf die vergangenheit verteilt und anhand der eingehenden höhe und erfahrung der bisherigen zusammenhänge auf bis zu "älter als 3 tage" geschätzt. was bei der berechnung von Rt dann verglichen wird, sind geschätzte daten von vor 8 bis 12 tagen mit geschätzten daten von vor 4 bis 8 tagen. starke änderungen wie lockerungen von maßnahmen können also gar nicht Rt beeinflussen, bevor die person sich infiziert, 4 tage später erkrankt und dann im schnitt 8 tage später an das rki gemeldet wird. 12 tage alte daten fangen dann erst an Rt zu beeinflussen.

  2. #317

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    Aus der heutigen RKI-PK:

    Die Zahl der Corona-Tests ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt deutlich gestiegen. In der vergangenen Woche habe es 467.000 gegeben, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Die maximale Test-Kapazität liege bei 860.000. In den vorigen Wochen hatte die Zahl der ausgeführten Tests lange zwischen 350.000 und 400.000 gelegen. Die Rate der Nachweise einer Infektion sei zuletzt bei gut fünf Prozent gewesen. In den ersten Wochen der Epidemie waren es bei deutlich weniger Tests meist etwas unter zehn Prozent. Die Ansteckungsrate schätzt das Institut derzeit auf 0,76. Das bedeutet, dass 100 Infizierte im Durchschnitt 76 weitere Menschen anstecken.

  3. #318

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    Zitat Zitat von Neasy Beitrag anzeigen
    Aus der heutigen RKI-PK:

    Die Zahl der Corona-Tests ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt deutlich gestiegen. In der vergangenen Woche habe es 467.000 gegeben, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Die maximale Test-Kapazität liege bei 860.000. In den vorigen Wochen hatte die Zahl der ausgeführten Tests lange zwischen 350.000 und 400.000 gelegen. Die Rate der Nachweise einer Infektion sei zuletzt bei gut fünf Prozent gewesen. In den ersten Wochen der Epidemie waren es bei deutlich weniger Tests meist etwas unter zehn Prozent. Die Ansteckungsrate schätzt das Institut derzeit auf 0,76. Das bedeutet, dass 100 Infizierte im Durchschnitt 76 weitere Menschen anstecken.
    Den Schätzwert für die Reproduktionszahl halte ich für potenziell verzerrt aufgrund der verzerrten Stichprobe (Keine Zufallsstichprobe).
    Außerdem ist es hilfreich, nicht bloß die Punktschätzung zu verkünden, der allein keine wirkliche Aussagekraft hat. Notwendig ist die Angabe eines 95%-Konfidenzintervalls.

  4. #319

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    naja wie du schon schreibst ist der wert eh nicht sehr genau und hinkt dazu noch gewaltig hinterher. da reicht auch eine grobe punktschätzung. die genauen daten stehen ja täglich im lagebericht.
    auf der pk heute wurde auch noch hervorgehoben, dass die schwankungen von Rt größer werden, je geringer das niveau der neuinfizierten ist. Rt wird dann naturgemäß anfälliger für vereinzelte starke ausbrüche wie zb in bremen grad.

  5. #320

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    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    naja wie du schon schreibst ist der wert eh nicht sehr genau und hinkt dazu noch gewaltig hinterher. da reicht auch eine grobe punktschätzung. die genauen daten stehen ja täglich im lagebericht.
    auf der pk heute wurde auch noch hervorgehoben, dass die schwankungen von Rt größer werden, je geringer das niveau der neuinfizierten ist. Rt wird dann naturgemäß anfälliger für vereinzelte starke ausbrüche wie zb in bremen grad.
    Ich als Soziologie-Student, der Fan (quantitativer) empirischer Sozialforschung und von Statistik ist, achte da halt sehr genau drauf.

  6. #321
    Avatar von gemüsehändler
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    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Heute wurde übrigens die Berechnung des Nowcasts angepasst, was dazu führt, dass Rt auf 0,75 gefallen ist.
    man muss sich auch immer bewusst machen, dass die verwendeten zahlen die situation von vor 2 wochen widerspiegeln und Rt eine noch größere verzögerung hat. die wirkung der ersten lockerungen sind noch lange nicht zu sehen.
    Ich verstehe das so, dass man doch genau mittels Nowcast versucht die Verzögerung kleiner zu machen. Nowcast ist dabei der Schätzer für die Infizierten die durch Verzögerung beim Ausbruch der Krankheit, durch Verzögerung bei Testung und Meldung dem RKI nicht bekannt sind. Es werden jeweils nur die letzten 3 Tage nicht berücksichtigt weil die zu ungenau in den Schätzungen sind.
    für einen bestimmten Tag ergibt sich der R-Wert jetzt als einfacher Quotient der geschätzten Anzahl von Neuerkrankungen für diesen Tag geteilt durch die Anzahl von Neuerkrankungen 4 Tage davor.
    Wobei da meiner Meinung nach ein durchschnittlich fehlt

    ziel beim nowcast ist den erkrankungsbeginn zu schätzen.
    bis eingang beim rki vergehen 6-9 tage. bei knapp 40% gibt es gar keine infos zu dem erkankungsbeginn und er wird anhand des meldedatums geschätzt. wenn die daten beim rki eingehen, werden diese zahlen also auf die vergangenheit verteilt und anhand der eingehenden höhe und erfahrung der bisherigen zusammenhänge auf bis zu "älter als 3 tage" geschätzt. was bei der berechnung von Rt dann verglichen wird, sind geschätzte daten von vor 8 bis 12 tagen mit geschätzten daten von vor 4 bis 8 tagen. starke änderungen wie lockerungen von maßnahmen können also gar nicht Rt beeinflussen, bevor die person sich infiziert, 4 tage später erkrankt und dann im schnitt 8 tage später an das rki gemeldet wird. 12 tage alte daten fangen dann erst an Rt zu beeinflussen.
    Zum fetten, das ist nicht das Nowcast, sondern wird mittels multipler Imputation mach wie das RKI beschreibt.

    Nowcast
    Das Nowcasting erstellt eine Schätzung des Verlaufs der Anzahl von bereits erfolgten SARS-CoV-2-Erkrankungsfällen in Deutschland unter Berücksichtigung des Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzugs.
    Grünkohfeldt

  7. #322

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    Das Nowcasting erstellt eine Schätzung des Verlaufs der Anzahl von bereits erfolgten SARS-CoV-2-Erkrankungsfällen in Deutschland unter Berücksichtigung des Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzugs.

    und dieser verlauf ist der verlauf des erkrankungsbeginns

  8. #323
    Avatar von gemüsehändler
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    Ich versuche mich anders auszudrücken. Jemand der sich am 25.04 infiziert hat ist dem RKI höchstwahrscheinlich noch nicht bekannt, weil er selbst vermutlich selbst gerade erst Symptome an sich entdeckt. Ich verstehe Nowcast so, dass man diesen Erkrankten mittels Schätzverfahren bereits berücksichtigt.
    Grünkohfeldt

  9. #324

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    naja es ist schon genau so wie ich das beschrieben habe bzw wie es im epidemiologischen bulletin steht, wo ich das ja her habe. heute im lagebericht ist z.b. auch ein wert für den 25.04. angegeben, der aber hauptsächlich schätzwert ist, da das rki ebenfalls angibt, dass die daten sie im schnitt erst 7,6 tage (letzter stand, war auch mal bei 9) nach symptombeginn erreichen. zusätzlich sind im schnitt 4 tage vergangen, die es bis zu den symptomen braucht. und schätzen kannst du auch nur so gut, wie die bisherigen daten das hergeben. wenn es eine trendumkehr gibt, dann wirst du die erst verzögert in den daten sehen.

    nowcast macht aus den chaotischen meldedaten eine kurve zum erkrankungsbeginn, die fehlende daten ersetzt, falsche zuordnungen korrigiert und die zukunft teilweise (aber immer mit alten daten) vorweg nimmt.

  10. #325

  11. #326

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    danke. mich wundert erstmal, dass mit zu wenig bekannten fällen und mit zu wenig verstorbenen gerechnet wird. mittlerweile sind es 9 tote, nicht 7. das ändert die prozente auf 0,46% ifr und die hochrechnung um 400k infizierte nach unten (1,8->1,4 mio in de).

  12. #327

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    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    danke. mich wundert erstmal, dass mit zu wenig bekannten fällen und mit zu wenig verstorbenen gerechnet wird. mittlerweile sind es 9 tote, nicht 7. das ändert die prozente auf 0,46% ifr und die hochrechnung um 400k infizierte nach unten (1,8->1,4 mio in de).
    Auf Seite 12 steht ja schon mal, dass einer mehr gestorben ist, was den IFR auf 0,41% steigen lassen würde.
    Aber nicht zu unterschätzen ist, dass die positiven PCR-Tests in der untersuchten Stichprobe niedriger waren, als in der Gesamtbevölkerung Gangelts.
    Das würde die IFR wieder nach unten drücken und darüber hinaus die Anzahl der Gesamtinfektionen auch steigen lassen.

    While the percentage of previously reported cases as collected from the questionnaire in the study population was 2.39% (PCRrep+), the percentage of officially reported cases in the community of Gangelt at the end of the study period (April 6) was 3.08% (388/12,597). This indicates that previously SARS-CoV-2 diagnosed individuals were somewhat underrepresented in our study, possibly due to previously diagnosed people not opting to participate in the study given their known infection status, or for other reasons, such as quarantine, not feeling well or hospitalization. Thus, applying the corresponding correction factor (3.08% / 2.39% = 1.29) to the infection rate of 15.53% of our study population, the resulting corrected infection rate was 19.98% [15.84%; 24.40%] (Fig. 3B). Accordingly, the corrected higher infection rate reduced the IFR to an estimated 0.278% [0.228%; 0.351%]
    Geändert von Kinzao (04.05.2020 um 14:22 Uhr)

  13. #328

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    in die andere richtung könnte man auch sagen, dass kein altenheim betroffen war. das verzerrt das bild komplett im vergleich zu dem gewöhnlichen ablauf der epidemie. es bleibt ein nicht-repräsentatives ergebnis. bin gespannt was die experten dazu sagen werden.

    das geforderte gegentesten zum elisa ist glaub ich nicht enthalten? allgemein fehlen die ganzen versprochenen wertvollen fakten zur übertragbarkeit.

  14. #329

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    Zitat Zitat von epinik Beitrag anzeigen
    in die andere richtung könnte man auch sagen, dass kein altenheim betroffen war. das verzerrt das bild komplett im vergleich zu dem gewöhnlichen ablauf der epidemie.
    Guck mal auf Supplementary figure 1 in der Studie.
    Wenn ich die Grafik richtig interpretiere, wurden in der Studie mehr ältere Personen getestet, als im Bundesdurchschnitt. Dafür aber kaum Kinder.
    Eine Verzerrung würde da eher in die andere Richtung Sinn ergeben.

  15. #330

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    es war kein altenheim betroffen. in bremen sind alleine in dem einen 7(?) gestorben. das macht nun mal einen riesen unterschied bei so kleiner zahlenbasis. genauso ob man 7 oder 9 personen rechnet. auch fehlt die dunkelziffer bei verstorbenen. die liegt in den meisten ländern bei 50-100% über den offiziellen angaben. unterm strich ist es schwer aus einer kleinen und nicht-repräsentativen probe schlüsse zu ziehen. die neuen zahlen aus stark betroffenen bezirken in new york legen glaub ich eher 1% nahe (0,25% tote auf gesamtbevölkerung und 25% durchseuchung). das wird aber auch wieder zu hoch sein, da überlastetes system.

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