25.464 neue Fälle heute morgen und steigende Todeszahlen. Immer noch alles positiv @schuti und Knipser?
25.464 neue Fälle heute morgen und steigende Todeszahlen. Immer noch alles positiv @schuti und Knipser?
Ihr habt hier Doch Modelle verteidigt, nach denen der Inzidenzwert diese Woche auf Werte zwischen 200 und 500 steigt und eine bessere Entwicklung nicht möglich ist.
Ich und einige andere haben gesagt, dass es zu pessimistisch ist und auch eine bessere Entwicklung möglich ist.
Ich sehe mich bestätigt, dass die Inzidenz nicht schnell weiter steigt, glaube aber doch nicht, dass alles gut ist. Ich halte aber sogar einen Rückgang der Fallzahlen für realistisch.
Wir müssen aber wegen Ostern bis nächsten Donnerstag warten, bevor wir keine verzerrten Daten haben.
Von Karfreitag bis vorgestern waren die Zahlen aufgrund Meldeverzug künstlich niedrig, seit gestern bis morgen sind die Zahlen erhöht, da man seit Monaten immer Nachmeldungen vom vorherigen Wochenende ab dem dritten Werktag nach dem Wochenende sieht.
Bis kommenden Mittwoch haben wir also eine künstlich leicht zu niedrige Inzidenz. Dann kurz künstlich leicht zu hoch und ab Ende kommender Woche bildet sie die Entwicklung wieder gut ab.
Selbst wenn keine Nachmeldungen enthalten wären, wäre das tatsächlich ein positives Signal, weil das Wachstum von 25% vor zwei Wochen (da hatten wir 21.500) auf unter 10% verringert worden wäre und damit unterhalb aller Prognosen läge. Die Rechtskurve, über die ihr euch hier immer lustig macht, wäre dann noch stärker zu erkennen.
Da ich aber davon ausgehe, das Nachmeldungen enthalten sind, sind die Zahlen vermutlich sogar noch besser. Das werden wir mit Sicherheit aber erst nächste Woche sagen können.
Müsste eure Rechtskurve nicht irgendwann mal bei niedrigen Fallzahlen ankommen? Gestern sagt ihr, dass alles gar nicht so schlimm ist, weil sie Zahlen ja unter 25.000 geblieben sind, dann übersteigen sie das, aber immer noch alles cool.
Mich nervt diese Einstellung total, weil sie stellvertretend für die Entscheidungsträger in diesem Land steht. Erst beim eingetretenen worst Case wird reagiert. Die Wissenschaft sagt eindeutig, je früher und entschiedener gehandelt wird, umso besser epidemiologisch und auch für Menschen und Wirtschaft. Wir dümpeln seit Wochen bei Fallzahlen um 20.000 Rum, was totale Scheisse ist, aber ihr findet die duftet gar nicht so schlimm.
Aber das ist doch gar nicht widersprüchlich, oder? Man kann doch der Meinung sein, dass sich die Zahlen besser entwickeln als befürchtet, dass die Maßnahmen eine (geringe) Wirkung zeigen und dass die Prognose besser als angenommen ist ohne damit gegen sofortiges und entschiedenes handeln seitens der Politik zu sein. Ich persönlich sehe die aktuelle Entwicklung auch deutlich(!) positiver als befürchtet und hoffe gleichzeitig, dass merkel jetzt pronto die Änderung des IfSG durchzieht, damit wir Deutschlandweit die Zahlen wirklich mal runter bekommen.
Ich hingegen glaube nicht mehr daran, dass die Politik noch irgendetwas strategisches mit Plan hinbekommt, was die Zahlen jetzt innerhalb kurzer Zeit deutlich nach unten bewegen lässt. Dafür ist das Vertrauen der Bevölkerung einfach zu sehr hinüber. Das lässt sich nicht mehr kurzfristig kitten. Es braucht jetzt viel Zeit zum vergessen und im Sommer einen Regierungswechsel, um dann wieder in der nächsten Pandemie die Leute mitnehmen zu können.
Stattdessen werden wir uns mit den Wischi-Waschi-Maßnahmen noch so lange rumplagen, bis die Impfungen in 1-2 Monaten dann doch auch einen durchschlagenden Effekt auf die Zahlen haben. Sehr leid tut es mir für das Personal auf den Intensivstationen und den Menschen, die jetzt auf den letzten Meilen der Pandemie noch unnötigerweise an COVID versterben, Angehörige versterben sehen oder Long-COVID Symptome davon tragen werden. Ich habe null Hoffnung, dass jetzt noch irgendetwas sinnvolles unternommen werden kann, um das zu verhindern.
Richtig. Ich bin aktuell ein totaler Fan des niedersächsischen Stufenmodells, dass ab einer Inzidenz von 100 im Landkreis die Schulen dicht macht und ab 150 Ausgangssperren verhängt.
Dass Söder Geschäfte auch bei Inzidenzen über 100 öffnet, finde ich falsch.
Ich frage mich aber, wie sich z.B. in Niedersachsen ein härterer Lockdown darstellen würde und das konnte mir auch noch niemand beantworten.
Wenn es darum geht, Schulen auch bei niedrigen Inzidenzen zu schließen, muss ich sagen, dass das Quatsch ist. Ein Lockdown der nur in Landkreisen mit niedriger Inzidenz Auswirkungen hat, ist grundsätzlich Quatsch.
Wenn es darum geht, mehr Büros ins Homeoffice zu schicken, bin ich sofort dabei. Aber bei den Industriebetrieben in Niedersachsen ist das eben nicht so leicht möglich. Wie soll ein härterer Lockdown z.B. in Salzgitter aussehen? Soll man den Hochofen stilllegen und damit de facto zerstören? Die fleischverarbeitende Industrie in Südoldenburg können wir aus anderen Gründen nicht dicht machen. Bei einer Testpflicht für Betriebe, bei denen Präsenz notwendig ist, bin ich auch dabei.
Aber ich kann Herrn Weil in sofern verstehen, als dass er die MPK-Beschlüsse aus dem Februar konsequent (und ja auch einigermaßen erfolgreich) umsetzt. Wenn dann jemand von einem harten Lockdown spricht, muss er halt auch sagen in welchen Bereichen und in welcher Form der noch härter als in Niedersachsen sein soll.
Und ich gestehe den Befürwortern eines härteren Lockdowns auch zu, dass alleine die Diskussion darüber vermutlich dazu führt, dass die Leute vorsichtiger sind und der R-Wert sinkt. Das berechtigt meiner Meinung nach aber niemanden dazu Horrorszenarien zu skizzieren, die nicht eintreten.
Ebend, und eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes müsste auch durch den Bundesrat, wo die Länder wohl kaum zustimmen werden, wenn sie Kompetenzen verlieren. Da ist vom Bund nichts mehr zu erwarten. Selbst die MPK scheint ja auf der Kippe zu stehen gerade. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Kommune oder Bundesland halbwegs vernünftig handeln. Thüringen keine Testpflicht in Schulen bei Inzidenz von 186.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Wenn Du Dich ernsthaft mit Modellierungen beschäftigen würdest, dann würdest Du einerseits nicht solchen Blödsinn von "Horrorszenarien" reden weil Du zweitens verstehen würdest, dass diese Modelle immer Korridore angeben, die mit bestimmen wahrscheinlichkeiten basierend auf den Annahmen des Modells und den vorhandenen Daten beruhen. Da gibt es immer einen oberen und unteren Rahmen.
Die Testzahlen sind über Ostern um 300.000 gesunken laut RKI Bericht und dabei ist die Positivrate auf 11% hochgegangen. Klar, alles nur wegen der vielen Antigentests...
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für diesen Beitrag, aber auch für den von Faist. Ich denke auch, der Zug für einen bundeseinheitlichen, harten Lockdown ist abgefahren. Und wenn ich dann lese, dass ein Tschentscher gestern Abend in einer Talkshow nach "endlich bundeseinheitlichen Regeln" schreit, geht mir der Hut hoch. Dass jemand aus der Runde der MPs, die von Anfang an genau DAS (bundeseinheitliche Regeln) verhindern haben, weil jeder sein eigenes Ding durchziehen wollte, JETZT quasi nach Mutti schreit, die sich doch bitte was ausdenken soll, ist an Frechheit nicht zu überbieten. Just my 2 cents..
Die Testzahlen sind hoch gegangen. Die Bestätigungstests sind zurück gegangen, weil diese gezielter eingesetzt werden. Von rückläufigen Testzahlen zu reden, wenn allein in NRW Mio an Schnelltests durchgeführt wurden, ist doch Quatsch.
https://twitter.com/and_hi_/status/1...445188/photo/2
Edit: Oder hier direkt Seite 12: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile
PCR positive Bestätigungstest von Antigentests lagen in BW bei 7% und in RLP bei 5% - das macht kaum etwas aus bei der Entwicklung der positiven Tests.
Edit2: Man sieht bei Hicketier auch, dass die Berechnung vom RKI ziemlich gut zur Entwicklung passt. Aktuellen Fallzahlen sind über den modellierten Mittelmaß.
Geändert von =Vince= (09.04.2021 um 10:43 Uhr)
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