Jährlich sterben zig tausend Leute hierzulande an der Grippe und deswegen wird auch nicht das komplette Alltagsleben zum Erliegen gebracht. Habe mehr Angst vor um sich greifender Hysterie, Panik und überstürzten Handlungen als das der Virus einen ereilt und in die ewigen Jagdgründe befördert.
Wenn man dem Podcast des NDR (Info) mit dem Virologen Drosten folgt, ist das Virus weniger saisongebunden, also weniger von Temperaturänderungen betroffen. Drosten erwartet einen leichten Rückgang (durch eine weniger leichte Ansteckung), aber Richtung Herbst dann mit einer Explosion der Zahlen. Auch ist die Möglichkeit gegeben, dass wir - sofern keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung getroffen werden - im Hochsommer den Höhepunkt erreichen.
Das aktuelle Virus scheint eine etwas höhere Mortalitätsrate zu haben als die Grippe. Das große Problem ist einfach, dass wir im Gegensatz zur Grippe keine wirksame Impfung haben. Daher ist die Einschränkung des Alltagslebens eine sinnvolle Maßnahme, um Zeit zu gewinnen (für die Entwicklung des Impfstoffes) und damit vor allem die Gruppe der Menschen im Alter 60+ zu schützen, bei denen die Todesrate am höchsten ist. Hier mal am Beispiel Italien die Verteilung der Todesfälle in den Altersklassen (Zahlen habe ich gestern erhalten):
Italien: 42.2% 80 - 89 jahre, 32.4% 70 - 79, 8.4% 60 - 69, 2.8% 50 - 59 and 14.1% über 90 Jahre
Das Haupt-Problem bei Corona ist nicht, dass ein geringer Anteil der Erkrankten daran sterben wird. Sondern, dass die unbeschränkte Verbreitung des Virus ohne aktuelle Bekämpfungsmögichkeiten wie Impfungen dazu führt, dass ein Vielzahl von Personen stark erkrankt und damit das ganze Gesundheitssystem kollabieren kann/wird. Deshalb versucht man die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus ausbreitet zu verringern, indem man zB Großveranstaltungen absagt.
Schön. Dann viel entspannten Spaß bei einem Ereignis, welches zuletzt allenfalls vor über 100 Jahren traurige Geschichte gemacht hat.
Und wenn das Gesundheitssystem an seine Grenzen kommt, steigt wiederum die Todesrate, da nicht alle die notwendige Betreuung erhalten. Ich bin seit den Mitteilungen gestern beunruhigt. Schließlich sind meine Eltern/ Schwiegereltern über 70.
das und es sterben auch menschen an ganz anderen dingen, weil kein arzt zur behandlung kommt.
alle, die das gerade verharmlosen, sollten sich mal die zahlen im folgenden link ansehen. wir sind ziemlich genau 8 tage hinter italien, das heißt nächste woche geht die party hier richtig los. ich bekomme langsam auch etwas angst um ehrlich zu sein.
https://twitter.com/HerrNaumann/stat...269760/photo/1
das gute für werder: in italien wurde der ligabetrieb bereits eingestellt, dürfte bei uns dann auch nicht mehr lange dauern. jetzt kann jeder selbst entscheiden, ob das das notwendige opfer für werders klassenerhalt war.
Dann erhelle uns doch mal und teile uns mit, was dein Verwandter dir darüber erzählt hat. Das, was mein Freund mir erzählt hat, beunruhigt mich sehr. Denn, wie hier schon bereits erwähnt wurde, geht es auch nicht nur um das Virus selbst, sondern auch um die Konsequenzen aus dem Ganzen. Aber wenn man selbst gesund ist und auch im Verwandten-/Freundeskreis niemanden hat, der davon betroffen sein könnte, kann man sich natürlich entspannt zurück lehnen...mein Papa hat COPD und kann jetzt schon ein Lied davon singen wie es ist in "Quarantäne" zu sein.
Wenn ich hier auch nochmal auf Hr. Drosten verweisen darf: Nach seiner Aussage ist ein Virus immer bestrebt, sich evolutionär so zu entwicklen, dass es sich möglichst schnell reproduzieren kann. So wird das aktuelle Virus darauf bestrebt sein, sich nicht nur in der Lunge, sondern auch im Hals vermehren zu können (was es nebenbei gesagt wohl schon kann), als nächstes dann z.B. in der Nasenschleimhaut. Es wird also nicht unbedingt tödlicher an sich, sondern kann sich einfach schneller verbreiten. Das wiederum führt dann natürlich dazu, dass wir bei einer schnell ansteigenden Zahl von Erkrankungen nicht mehr mit der Behandlung hinterherkommen können aufgrund fehlender Kapazitäten. Und somit könnte die Todesrate steigen, ohne dass das Virus selbst wirklich tödlicher geworden ist.