@Soler da bin ich komplett anderer Meinung. Nur weil es in anderen Ländern noch schlimmer ist, heißt das noch lange nicht, dass die Regelung hier „großzügig“ ist. Da werden wir aber nicht zusammenkommen, keine Chance.
@Lombok
Natürlich ist es kein Einsperren im herkömmlichen Sinne, daher meine Anführungszeichen. Dann meintest du niemand sei eingesperrt, auch nicht im
Ansatz, und da muss ich dir einfach widersprechen.
Du hängst dich halt an dem Wort auf, dass faktisch Freiheitsrechte eingeschränkt werden, kannst du aber ja wohl nicht leugnen.
An einen Betrieb von Festivals, Clubs, Bordellen ist einfach überhaupt nicht zu denken. Wenn du der Meinung bist, eine Live-Übertragung eines Musikers ins Wohnzimmer oder eine Vor-Ort-Veranstaltung mit 2 Personen auf 10qm hat noch irgendwas mit einem Festival zu tun, okay. Tanzverbote bestanden zumindest in RLP (wo ich wohne) die ganze Zeit- auch hier ist das Betreiben des bisherigen Geschäfts einfach vollkommen unmöglich. Zu Bordellen muss ich wohl nichts sagen.
Das einzige was den betroffenen Betreibern blieb, war ihren kompletten Betrieb umzustellen oder sich eine andere Tätigkeit zu suchen.
Und die BL? Die läuft einfach weiter, einzige Einschränkung sind die fehlenden Zuschauer. Wie bereits geschrieben, in der Lockerungsphase für mich noch hinnehmbar, in der Lockdownphase nicht.
Zu diesem Absatz:
„ Diese "Moral" besteht im Kern damit daraus, dass Du meinst, jemand in einer beschissenen Lage sei besser dran, wenn auch andere Leute mit in die Scheiße gezogen werden (damit man sich dann gemeinsam (oder gegeneinander?) in der Scheiße um die staatliche Rettungsgelder bemühen darf). Tolle Moral.“
Wow, da hast du mich aber mal komplett falsch verstanden.
Erstens: Ja, ich finde es falsch, wenn eine gewisse Gruppe Privilegien genießt, die eine andere nicht hat. Thema Gleichberechtigung und so. Wenn es dann noch so eine gesamtgesellschaftlich gesehen irrelevante Gruppe wie das Fußballbusiness ist, umso mehr.
Zweitens: Die Regierung von Bund und Ländern versuchen zur Eindämmung der Pandemie jegliche VERMEIDBARE Kontakte zu unterbinden. Das ist in Clubs und Bordellen dauerhaft, in Büros und im Freundeskreis/Familienkreis zumindest zeitweise der Fall.
Ich bringe mal noch ein paar extremere Beispiele:
Ich kann mich erinnern, als Pflegebedürftige aufgrund dieser Bestimmungen keinen Besuch empfangen durften, Beerdigungen auf eine Handvoll Menschen begrenz waren, Krankenhausbesuche unmöglich waren. Freunde von mir mussten damals jeweils 200€ Strafe zahlen, weil sie zu 5. in einem Park saßen- noch nicht mal direkt nebeneinander.
Ich unterstreiche es noch einmal: Meine Argumentation bezieht sich auf denn Fall des Lockdowns, bei dem o.g. Maßnahmen (oder zumindest ähnliche) vermitlich wieder erlassen würden.
Wie sollen den Menschen so drastische Maßnahmen denn vermittelt werden, wenn sie jedes Wochenende 22 Mann auf dem Fußballfeld rennen, grätschen, sich umarmen usw. sehen? Den Beobachtern wird doch dann zwangsläufig der Eindruck vermittelt, dass Fußballer Sonderrechte haben. Haben in sie in dem Fall ja auch.
Man kann jetzt sagen, Fußballer werden getestet; Aber sollten diese Testkapazitäten im Extremfall nicht lieber Supermarktverkäufern, Pflegern oder Ärzten zur Verfügung gestellt werden, wie angekündigt? Auf jeden Fall.
Steht der riesige Aufwand, der zum Erhalt der BL betrieben wird, dann noch im Verhältnis zu seinem Wert für die Gesellschaft? Wohl eher nicht.
Ich sehe es als nicht so unwahrscheinlich an, dass zB Weihnachten ausschließlich im Kreis der engsten Familie gefeiert werden darf. Wenn dann parallel dazu Fußballspiele stattfänden, wäre das nur noch absurd.