@Rob & Vince
@Rob & Vince
Durch die engmaschige Testung zumindest der Profis sieht man eigentlich ganz gut, dass die 90 Minuten Fußball spielen nicht so das große Ansteckungsrisiko darstellen. Cluster treten da eher innerhalb einer Mannschaft auf, weshalb ich Länderspiele gerade viel eher absagen würde als den Spielbetrieb in den nationalen Ligen. Meinetwegen können die auch alle abgebrochen werden, um die Vereine die da pleite gehen tut es mir deutlich weniger Leid als für meine Fußballkneipe, die bereits den ersten Lockdown nicht überlebt hat. Aber solange Sat1 noch neue Folgen von "auf Streife" dreht, seh ich da wenig Rechtfertigungsgrund zu.
(Im ersten Lockdown habe ich da noch anders argumentiert, da ich vermutete, dass sich viele Fans nicht davon abhalten lassen sich zu Spielen irgendwo zu versammeln. Die Sorge scheint mir aber aktuell abgesehen von Union Berlin Fans unbegründet.)
Die gesamte Mannschaft des 1.FC Magdeburg ist nach einem positiven Fall erstmal in Quarantäne. Das morgige Spiel wurde abgesagt.
https://1.fc-magdeburg.de/aktuelles/...rona-test/8454
Jetzt auch Würzburg. Die verbleibenden Spiele vor Weihnachten wurden abgesagt.
Social Distortion
Allein die momentan unwiderlegbare Tatsache fehlender wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Langzeitfolgen einer solchen Infektion, auch im Leistungssport und nach Wiedergenesung, sind m.M.n. ein - von dir in unangebrachter Weise pauschal negierter - sachlicher Grund. Und wenn die Vereine diese Spieler dann nach Wiedergenesung, trotz schwerer Verläufe, eben sehr fix wieder einsetzen und das Risiko in Kauf nehmen, könnte man die Spieler vielleicht durch eine angeordnete Unterbrechung schon ein Stückweit schützen (aktuell bspw. Havertz/Chelsea).
Zumal auch seriös abwägende Instititutionen wie bspw. der Ethikrat hatte sich schon mehrmals gegen den Buli-Spielbetrieb ausgesprochen. Glaubst du, die erörtern unsachlich?
Ansonsten bin ich gar nicht zwingend der Meinung, den aktuell völlig seelenlosen Bums morgen oder noch heute zu unterbrechen. Ein Primat der Wirtschaft sollte jedoch auch durch sinnvolle Abwägungen hin und wieder hinterfragt werden dürfen. Ebenso wie die Frage, ob ein Spielbetrieb bei einem sich verändernden Pandemiegeschehen weiterhin in gesellschaftlichen Einklang zu bringen ist. Die Gesundheit bleibt dabei ja nur eine Ebene unter vielen.
Geändert von j'adoremicoud (17.12.2020 um 14:00 Uhr)
Also ein staatliches Verbot Fußballspieler einzusetzen, die nach einer Infektion genesen sind?
Wie lange soll das Verbot auf Basis dieser Argumentation dann greifen? Bis es aufgrund "unwiderlegbarer Tatsachen" feststeht, dass es sichere wissenschaftliche Erkenntnisse über die Langzeitfolgen gibt?
Und für wen gilt das staatliche Verbot, nach einer überstandenen Covid-Infektion Sport zu treiben? Für alle Menschen? Nur für Leistungssportler? Oder nur für BL-Profis?
Wenn du auf den Rest nicht eingehen möchtest, kann ich mir ja auch was rauspicken. Also lass ich die Gesundheitsebene mal wieder weg und gehe auf eine gesamtgesellschaftliche wie ökonomische:
Hier wäre es m.M.n. angebracht zumindest während des nun härteren Lockdowns - und ähnlich wie der Handhabung im Frühjahr - den Spielbetrieb auch mal wieder ein paar Wochen ruhen zu lassen.
Bspw. solange bis die Zahlen wieder überschaubarer werden und auch der Einzelhandel wieder hochgefahren werden kann. Symbolpolitik ist nicht per se verkehrt.
Richtig eingesetzt kann sie etwas bewirken. Ein Sinken der Zahlen sollte aktuell das Allerwichtigste sein.
Mir ist mittlerweile lieber, man agiert kurz und radikal als lang und erfolglos. Sehen auch Ökonomen so und die Vereine wären sicherlich auch erfreut, die Stadien schnellstmöglich wieder auffüllen zu können. Ich bezweifel, dass dein Argumentation langfristig ökonomisch Sinn macht. Die sozialgesellschaftliche Schublade brauch man da noch nicht mal zu öffnen.
Ich bin auf den Punkt eingegangen, weil Du dies als sachlichen Grund für ein BL-Verbot beschrieben hast und mir diesbezüglich vorgeworfen hast, ich würde einen solchen sachlichen Grund "in unangebrachter Weise pauschal negieren". Dieser Vorwurf lag übrigens schon deswegen neben der Sache, weil meine Feststellung tatsächlich war, dass es "keinerlei sachlichen Grund dafür gibt, warum gerade für die BL eine Ausnahme gemacht werden sollte" (wenn man sie als einzige Branche ohne gesteigerten Publikums- oder Kundenverkehr komplett untersagen möchte). Das ist etwas anderes als die Feststellung, dass es keinen sachlichen Grund für ein Verbot an sich gäbe (wenn man gleichzeitig so ungefähr alles andere auch verbietet).
Meine Argumentation? Ich habe hier ein juristisches Argument aufgeführt, warum es keinen Anhaltspunkt gibt aktuell gerade die BL zu verbieten. Jetzt fängst Du hier mit gesamtwirtschaftlichen Überlegungen im Hinblick auf die allgemeinen Maßnahmen. Was hat das jetzt konkret mit der BL zu tun? Es gibt keinerlei Anhaltspunkt dafür, dass gerade die BL-Spiele ein Treiber der Infektionswelle wären.
Und zu der Argumentation, die Du mir hier in den Mund legen willst, noch eine Anmerkungen:
Ich habe hier schon vor über einem halben Jahr darauf hingewiesen, dass es durchaus Gründe dafür geben könnte, dass es langfristig wirtschaftlich besser wäre, den (damaligen) Lockdown noch strikter und länger laufen zu lassen. Damals durfte ich hier lesen, dass das aus ökonomischer Sicht Unsinn sei und man die virologische Sichtweise von der ökonomischen trennen müsse...
Die Ausgangsbehauptung war, dass ein BL-Verbot "gar nix bringen würde". Und das ist doch nur richtig, wenn eine Übertragung im Rahmen der Bundesligaspiele völlig ausgeschlossen ist.
Selbst wenn es in der Bundesliga nur wenige / unterdurchschnittlich viele Übertragungen gibt, 0 Infektionen sind noch weniger. Vorausgesetzt natürlich, die Spieler machen an den spielfreien Wochenenden dann nicht irgendwelche Coronapartys.
Menschen sind Menschen. Menschen kaufen bei Amazon.
Bitte immer mindestens 3 Zitatebenen produzieren.
Mit dem Argument „0 Infektionen sind besser als wenige Infektionen“ müssen wir uns aber alle zuhause luftdicht einschließen.
Es bleibt dabei, dass es wohl keine rechtliche Grundlage gibt, die Bundesligaspiele rechtssicher zu untersagen. Natürlich könnte die DFL eigenständig die Saison unterbrechen. Aber, das wird sie genausowenig tun, wie andere Wirtschaftsunternehmen, die nicht zum Schließen gezwungen sind. Insbesondere nicht, da daran enorme wirtschaftliche Folgen hängen.
Jo, wir können natürlich jetzt auch weiterhin jedes Wort dreimal umdrehen, ohne dass dies in Bezug auf die Verbotsfrage irgendwelche Relevanz hätte. "Gar nix" bezog sich darauf, dass die Spieler sich offensichtlich auch im Privaten anstecken. Diese Infektionen verhindert man nicht, wenn man die BL verbietet.
Klar wären 0 Infektionen am effektivsten. Ein Verbot der BL würde aber eben nicht 0 Infektionen bewirken.
Das Spiel gegen Darmstadt findet jetzt doch statt, weil das Gesundheitsamt 4 Spieler aus der Quarantäne entlassen hat. Damit kommt Würzburg über die erforderliche Anzahl von 16 Spielern (verletzte und gesperrte Spieler zählen mit) und muss daher antreten, auch wenn effektiv wohl nur 13 Spieler wirklich zu Verfügung stehen.
https://www.kicker.de/trares-das-wir...792662/artikel
Time is an illusion. Lunchtime doubly so.
Aktiver Seuchenschutz!
Danke, DFL!
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)