Corona - ruhig bleiben, prepping, einschließen? Wie geht ihr damit um?

[Lombok]

An Bremer Grundschulen gibt es laut Berichten meiner Frau und Rückmeldung der Schulaufsichtsbehörde vermehrt Fälle von Kindern mit Erkältungssystem, bei denen die Kinderärzte Corona-Tests verweigern. Die Lehrkräfte fühlen sich nicht mehr wirklich ernstgenommen und es drängt sich der Eindruck auf, die Öffnung der Grundschulen in voller Klassenstärke soll nicht zum politischen Fiasko werden. Die Bremer Entscheidungsträger waren ja der Ansicht, Kinder seien nicht sie Treiber der Infektion. Aber wo keine Tests, da keine Fälle.

Was ja voraussetzen würde, dass die betroffenen Kinderärzte die Tests aus politischen Erwägungen zur Vermeidung eines Fiaskos für die Entscheidungsträger verweigern. Liegt das nahe?

Mein Eindruck ist eher der folgende: Insbesondere die Kitas sind jetzt zum Teil seit Monaten in vielen Bundesländern wieder in relativ normalem Betrieb. Umfassende Infektionsgeschehen, die sich in den Einrichtungen verbreitet hätten, sind mir bisher nicht bekannt. Darüber hinaus würde ich den Kinderärzten, die ja jetzt auch seit Monaten täglich damit beschäftigt sind, auch eine gewisse Einschätzungskraft zubillligen, ob und wann bei einem Erkältungssymptom bei einem Kind tatsächlich ein Covid-Verdacht anzunehmen ist. Da stellt sich wahrscheinlich irgendwann die Frage, ob es eigentlich sinnvoll ist, jedes Kleinkind/Kind mit Erkältungssymptomen zum Verdachtsfall zu machen und zum Test zu schicken. Denn spätestens im Herbst wird es in den Kitas eher schwer sein, ein Kind zu finden, das keine laufende Nase oder Husten hat.

[K]

Das würde allerdings voraussetzen, dass den Ärzt*innen 'von oben' gesagt würde, dass Tests nicht durchgeführt werden sollen. Das kann ich mir nicht vorstellen - u.a. aus moralischen Erwägungen. Was ich mir vorstellen kann: 1. die Ärzt*innen stellen bei der Untersuchung fest, dass die Symptome nicht für Corona, sondern für eine harmlose Erkältung sprechen, oder 2. sie haben in der Praxis nicht die notwendigen Voraussetzungen für den Test (immer noch fehlende Schutzkleidung beispielsweise), dann müssten sie allerdings auf Testcenter oder Gesundheitsamt veweisen.

[Osnadame]

Ganz abgesehen davon würden die Ärzte sich auch strafbar machen und gegen den Eid verstoßen.

[Esteban]

Welche Ärztinnen und Ärzte führen denn die Tests selber durch? Dafür wird man doch eigentlich zu einem Testzentrum überwiesen (so war es zumindest in Bremen vor einiger Zeit noch). Vielleicht fehlt mir das medizinische Verständnis, um zu verstehen, weshalb die Kinder bei Symptomen nicht einfach getestet werden.

[Schorsch007]

Das würde allerdings voraussetzen, dass den Ärzt*innen 'von oben' gesagt würde, dass Tests nicht durchgeführt werden sollen. Das kann ich mir nicht vorstellen - u.a. aus moralischen Erwägungen. Was ich mir vorstellen kann: 1. die Ärzt*innen stellen bei der Untersuchung fest, dass die Symptome nicht für Corona, sondern für eine harmlose Erkältung sprechen, oder 2. sie haben in der Praxis nicht die notwendigen Voraussetzungen für den Test (immer noch fehlende Schutzkleidung beispielsweise), dann müssten sie allerdings auf Testcenter oder Gesundheitsamt veweisen.

Sie benötigen keine Anweisung von „oben“. Sofern ein in der Praxis behandeltes Kind positiv auf Covid 19 getestet wurde, stellt sich die Frage nach der Schließung der Praxis für 14 Tage. Da kann es in diesem Zuge schon mal zu einer stillschweigenden „Anweisung von innen“ kommen, keine Gewissheit erlangen zu wollen. So kann man sich das jedenfalls vorstellen.

[Schorsch007]

Welche Ärztinnen und Ärzte führen denn die Tests selber durch? Dafür wird man doch eigentlich zu einem Testzentrum überwiesen (so war es zumindest in Bremen vor einiger Zeit noch). Vielleicht fehlt mir das medizinische Verständnis, um zu verstehen, weshalb die Kinder bei Symptomen nicht einfach getestet werden.

Die Ärzte überweisen, getestet wird dann in den Testzentren.

[Schorsch007]

Risikoabwägung ? Wenn nur eine Person dabei ist die sich am Ende mit schwerem Verlauf infiziert....
Das ist hochgradig verantwortungslos !

Das ist hochgradig einseitig interpretiert. Denn alles, was gerade gemacht oder gelassen wird, ist Folge einer Risikoabwägung. Dir ist doch auch sicher bekannt, dass es erhebliche, auch gesundheitsbezogene, Risiken gibt, die mit einer Überbewertung des Coronarisikos einhergehen?

[K]

So wie Esteban es geschildert hat, ginge es ja aber darum, dass die Kindertagesstätten usw. nicht geschlossen werden sollen. Das wäre wieder eine andere Geschichte.

Wenn die Praxis nachweisen kann, dass der Patient bzw. die Patientin keinen Kontakt mit anderen hatte, abgesondert wurde und nur von medizinischem Personal mit Schutzkleidung behandelt wurde, kann man m.W. die Quarantäne für die Praxis vermeiden. Ist eben die Frage, ob die Kinderarztpraxis das bieten kann.
Kann mir natürlich vorstellen, dass der eine Arzt oder die andere Ärztin "Nichts hören - nichts sehen - nichts sagen" als Motto ausgegeben hat - andererseits: Wenn ein/e Mitarbeiter/in erkrankt, ist auch die Hölle los.

[K]

Welche Ärztinnen und Ärzte führen denn die Tests selber durch? Dafür wird man doch eigentlich zu einem Testzentrum überwiesen (so war es zumindest in Bremen vor einiger Zeit noch). Vielleicht fehlt mir das medizinische Verständnis, um zu verstehen, weshalb die Kinder bei Symptomen nicht einfach getestet werden.

Die Ärzte überweisen, getestet wird dann in den Testzentren.

Dann ist es regional unterschiedlich. Hier machen manche Arztpraxen den Abstrich selbst, soweit ich weiß.

[Schorsch007]

Welche Ärztinnen und Ärzte führen denn die Tests selber durch? Dafür wird man doch eigentlich zu einem Testzentrum überwiesen (so war es zumindest in Bremen vor einiger Zeit noch). Vielleicht fehlt mir das medizinische Verständnis, um zu verstehen, weshalb die Kinder bei Symptomen nicht einfach getestet werden.

Die Ärzte überweisen, getestet wird dann in den Testzentren.

Dann ist es regional unterschiedlich. Hier machen manche Arztpraxen den Abstrich selbst, soweit ich weiß.

Ok, ich hatte von Bremen gesprochen. (Stimmt ja, das worum ist überregional )

[K]

Warum die Kinder nicht alle reihenweise getestet werden, kann ich übrigens nicht beantworten. Es heißt ja, dass nicht-symptomspezifische Tests zu viele falsch positive Ergebnisse bringen. Vielleicht will man das vermeiden.
Darüber hinaus ist der Test, soweit mir erzählt wurde, sehr unangehm und auch nicht ganz einfach *richtig* durchzuführen. Wenn der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin nun relativ sicher sind, dass die Rotznase lediglich eine Erkältung hat, will man das Kind dem vielleicht nicht unnötig aussetzen.

[lagom]

Das würde allerdings voraussetzen, dass den Ärzt*innen 'von oben' gesagt würde, dass Tests nicht durchgeführt werden sollen. Das kann ich mir nicht vorstellen - u.a. aus moralischen Erwägungen. Was ich mir vorstellen kann: 1. die Ärzt*innen stellen bei der Untersuchung fest, dass die Symptome nicht für Corona, sondern für eine harmlose Erkältung sprechen, oder 2. sie haben in der Praxis nicht die notwendigen Voraussetzungen für den Test (immer noch fehlende Schutzkleidung beispielsweise), dann müssten sie allerdings auf Testcenter oder Gesundheitsamt veweisen.

Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß es noch Arztpraxen gibt, die keine solche Schutzkleidung haben. Bei meinem Test hatte die Abstrichnehmerin in der Klinik auch nur eine ganz normale FFP2-Maske und Einmalhandschuhe sowie einen normalen Arztkittel an. Ich gehe ja äußerst selten zum Arzt, aber in Coronazeiten kann ich mir nicht vorstellen, daß diese drei Kleidungsstücke ohnehin zur Normalausstattung in Arztpraxen gehören.

[Zoki]

Sehr lesenswert
https://www.n-tv.de/panorama/Wollten...e21885439.html

[=Vince=]

Sehr lesenswert
https://www.n-tv.de/panorama/Wollten...e21885439.html

Ich finde das überhaupt nicht lesenswert. Schon der Satz "Inzwischen gilt diese Symptomlosigkeit bei gleichzeitiger Infektiösität als Merkmal von Sars-Cov-2. " lässt erahnen, wie tendenziös der Artikel sein wird. Asymptomatische Verläufe gibt es bei vielen Krankheiten (Grippe, Erkältungen etc.) und das wird hier als ein wichtiges Merkmal dargestellt. Die Forschungszahlen lassen eher schließen, dass das nur jeder 5te ist.

Genauso wundere ich mich über die Diskussion vorher, die nur auf Hörensagen von einem User basiert. Hinterfragt das doch mal, ob das so sein kann. Für das Testen wären primär die Eltern verantwortlich und natürlich kann man sein Kind bei Symptomen auf Corona testen lassen.

[Zoki]

Sehr lesenswert
https://www.n-tv.de/panorama/Wollten...e21885439.html

Ich finde das überhaupt nicht lesenswert. Schon der Satz "Inzwischen gilt diese Symptomlosigkeit bei gleichzeitiger Infektiösität als Merkmal von Sars-Cov-2. " lässt erahnen, wie tendenziös der Artikel sein wird. Asymptomatische Verläufe gibt es bei vielen Krankheiten (Grippe, Erkältungen etc.) und das wird hier als ein wichtiges Merkmal dargestellt. Die Forschungszahlen lassen eher schließen, dass das nur jeder 5te ist.

Genauso wundere ich mich über die Diskussion vorher, die nur auf Hörensagen von einem User basiert. Hinterfragt das doch mal, ob das so sein kann. Für das Testen wären primär die Eltern verantwortlich und natürlich kann man sein Kind bei Symptomen auf Corona testen lassen.

Lesenswert weil es den Umgang der Institutionen mit der Ärztin gut beleuchtet.