Dass wir beide mal einer Meinung sind ...Dass es jetzt auf einmal bei den Impfungen immer nur um die Verhinderung schwerer Verläufe gegangen ist, stimmt doch nicht. Manche erinnern sich vielleicht noch an die ziemlich irren 2G-Regelungen, spezielle Isolationspflichten für Ungeimpfte und das Getrommel für die allgemeine Impfpflicht, die immer mit der Eindämmung des Infektionsgeschehens begründet wurden.
Die Maßnahmen zu Beginn der Pandemie waren m.E. richtig und teilweise eher zu langsam und zu schwach, weil man in Zeiten der Ungewissheit (ähnlich wie bei der Pascalschen Wette) erstmal den worst case vermeiden sollte. Als dann aber die Risikogruppen größtenteils geimpft waren, hätte man dann bei einer vernünftigen, evidenzbasierten Corona-Politik, die Corona nicht anders bewertet als andere Lebensrisiken, auch recht schnell alle Maßnahmen zurücknehmen müssen, was dann nicht geschehen ist, weil einerseits sich die Maßstäbe komplett verschoben hatten und die Mühlen in der Politik recht langsam mahlen, und andererseits, weil die Pandemiebekämpfung zu einer Art Ersatzreligion wurde, und merkwürdigerweise „Social Distancing“ (welch hässliches Oxymoron) und Propaganda für die Pharmaindustrie plötzlich als linke Tugenden entdeckt wurden.