Ist eine Inzidenz von 91 denn als niedrig zu bezeichnen? Das ist noch immer viel zu hoch für ein Experiment.
Ein Erfolg wäre es, wenn man es geschafft hätte die Inzidenz zu senken, bzw, wenn man es geschafft hätte diese niedrig zu halten.
Kommt immer drauf an, wie man vorher die Ziele formuliert hat würde ich sagen. Die übrigen Durchschnittswerte sind ja alle weit von No-Covid entfernt oder der anvisierten 35er Inzidenz. Aber sicher auch nicht komplett gescheitert.
Life isn’t, and has never been, a 2 – 0 victory against the League leaders after a fish and chips lunch. (Nick Hornby)
Ich tue mir mit der Aussagekraft des Experiments in Tübingen als Laie etwas schwer - man möge mich auf Denkfehler hinweisen:
- Leute aus dem Landkreis hatten doch kein Einreiseverbot in die Stadt, daher ist die Abgrenzung der Inzidenzen doch nur bedingt aussagekräftig, außer es geht um Ansteckungen, die die Einwohner des Testgebietes haben
- Solange Infektionsketten nicht nachvollzogen werden können, weiß man ja weiterhin nicht, wo die Übertragungen stattgefunden haben
- Sind die Leute der Stadt Tübingen vielleicht vernünftiger was private Treffen angeht als der Umkreis?
“I think the saddest people always try their hardest to make people happy because they know what it’s like to feel absolutely worthless and they don’t want anyone else to feel like that.” R. Williams
Das Experiment lief in anderen Ländern, die deswegen jetzt besser da stehen. Bei uns wird mit konsequenter Inkonsequenz gar nix verboten.
mehrgewichtig
when will you learn
Also so wirklich verboten wurde doch wirklich seit Ewigkeiten nichts mehr. Und wenn irgendwas verboten werden soll gibts direkt den großen Aufschrei und direkt darauf eine Klagewelle.
"Das Zeug kickt besser als Mehmet Scholl"
Ja, aber erstmal muss es ja einen Hinweis darauf geben, dass Außengastronomie/Shopping nach Test die Zahlen überproportional hochtreibt, nicht umgekehrt. Dazu sind die Zahlen der Stadt ja zunächst mal relevant. Dass alle Bürger der Nachbargemeinden sich ausgerechnet nach dem Test in Tübingen angesteckt haben, wäre ja dann schon sehr weit hergeholt. Wenn Tübingen das Epizentrum der Ansteckungen wäre, würden die Zahlen auch in Tübingen überproportional steigen. Dass die Bevölkerung da vernünftiger wäre, mag sein. Mag aber auch sein, dass bietet man Leuten eine Perspektive, sie sich lieber testen lassen als ohne Test als Gruppe im Stadtpark oder bei jemandem zu Hause zu sitzen. Interessant in dem Zusammenhang ja auch, dass Palmer durchaus offen für die nächtliche Ausgangssperre ist.
Geändert von HeMan (23.04.2021 um 12:38 Uhr)
Eigentlich müsste man doch die Teilnehmenden tracken, aber das Problem ist dann immer noch, dass man in vielen Fällen gar nicht weiß, wo man sich angesteckt hat. Keiner von uns beiden weiß, wieso trotz der Strategie sich die Inzidenz in der Stadt fast verdreifacht hat, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht. Daher bin ich ja auch Laie, pflichte aber den Experten zu, die sagen eine Außengastronomie kann man doch mit entsprechenden Regeln anbieten.
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Hinzu kommt ja noch, dass zu erwarten war, dass die Inzidenz steigt, da die Zahl der Tests steigt. Daher war ja von Anfang an kommuniziert worden, dass der Anteil der positiven PCR-Tests das entscheidende Maß wäre. Hab aber von der wissenschaftlichen Auswertung bisher auch noch nix gehört.