Es gibt nun einmal seriöse und glaubwürdige Studien, die belegen, dass diese Mutationen existieren und dass sie erhebliche weitergehende Probleme bereiten bezüglich Ansteckungsgefahr, Schwere des Verlaufs und möglicher eingeschränkter Wirksamkeit des Impfstoffes. Diese Mutationen sind in wissenschaftlichen Publikationen auch beschrieben. Es gibt Mutationen ja auch bei anderen Virus-Erkrankungen und da SARS-CoV-2 weltweit soweit verbreitet ist, war es nur eine Frage der Zeit, dass Mutationen auftauchen. Das diese auch in Deutschland irgendwann auftauchen, lässt sich in einer globalisierten Welt nicht dauerhaft verhindern, aber es kann so weit wie möglich herausgezögert werden. Je länger wir das verzögern können, um so mehr Menschen sind geimpft und um so weniger Opfer gibt es zu beklagen. Das ist ein sehr überzeugendes Argument.
Auch wenn es echt anstrengend und wirklich zermürbend ist, dass immer wieder negative Meldungen auftauchen, als "Druckmittel" um die Bevölkerung "bei der Stange" zu halten würden derart komplexe Meldungen doch überhaupt nicht taugen. Dafür würde der Blick auf die aktuellen tägliche Todeszahlen völlig ausreichen. Wenn ich ein knappes Jahr zurückdenke erschrecke ich regelrecht: Wer hätte gedacht, dass wir derart viele Opfer zu beklagen haben. Das war damals völlig unvorstellbar. Mittlerweile haben wir uns fast an diese täglichen Meldungen gewöhnt, was eigentlich nicht passieren darf, da man sich damit niemals abfinden darf.
Auf welche Studien hinsichtlich der schwere des Verlaufs beziehst du dich da gerade?
Eine kurze Recherche leitet mich nur zu Artikeln in denen steht, dass man dazu eben noch keine genaue Aussage treffen kann?
Edith: diese (noch nicht verifizierte) Oxford Studie geht von einer 6% größeren verbreitungsgeschwundigkeit aus:
https://www.medrxiv.org/content/10.1....13.21249721v1
Und das im Zeitraum September bis Januar, wo die Maßnahmen in England eher so semi lockdown waren, wenn ich das Recht in Erinnerung habe.
Ich will damit die Gefahr der Mutationen nicht Kleinreden, und keinesfalls als Verschwörung abtun, aber die Politik muss höllisch aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen auf Grundlage von Vermutungen und befürchtungen.
Geändert von Grobie (28.01.2021 um 13:37 Uhr)
Stimmt. War von mir etwas ungenau formuliert. Sowohl zur britischen wie auch zur brasilianischen Variante gibt es die Sorge, dass diese Mutanten eine höhere Sterblichkeit zur Folge haben könnten. Meines Wissen waren das auch erst vorläufige Ergebnisse, allerdings haben mehrere Studien darauf hingedeutet. Des weiteren besteht bei der südafrikanischen Variante wohl die Gefahr einer Wiederinfektion, trotz überstandener vorheriger Infektion mit dem ursprünglichen Virus.
Geändert von Auswechselspieler (28.01.2021 um 13:48 Uhr)
Wer überspannt denn?
Selbst, wenn die Mutante(n) nicht so zuschlagen wie aktuell noch belauterbacht, wir haben immer noch Zahlen, die zigfach höher sind als im letzten Frühjahr, wo der ÖPNV fast den Betrieb einstellen konnte. Man muss doch nicht dauernd so tun, als ständen wir kurz vor einer Mischung aus Lagerhaltung und Luftschutzbunker.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Sorge und Vermutungen, da sind sie wieder
Hast du die von dir erwähnten „seriösen und glaubwürdigen Studien“ zur Hand bzw einen link dazu?
Die höhere Sterblichkeit bezüglich der britischen Variante wurde von Boris Johnson ins Feld geführt und schnell wieder revidiert, oder?
Eine wiederansteckung ist generell möglich, unabhängig von Mutationen.
Nochmal... ich will die eventuelle Gefahr der Mutationen nicht kleinreden und befürworte auch erstmal entsprechende Maßnahmen. Aber die Maßnahmen, die aufgrund dieser Vermutungen eingeführt werden, müssen in einem noch stärkeren Maas fortlaufend überprüft werden als sowieso schon!
Aber es reicht doch schon solche Vermutungen zu streuen. Die Leute werden schon drauf anspringen. Ich beobachte schon länger das die Masse der Menschen -außerhalb dieser Diskussion- da nicht mehr wie gewünscht drauf anspringt. Weil es eben alles nicht bestätigt ist. Weil womöglich aber auch die Prioritäten auf Dauer anders sind als sich permanent zurück zu ziehen vor einer abstrakten Gefahr.
Hier sollte vielmehr auf aktuelle Entwicklungen geschaut werden und die sind zum Glück positiv. Auf der anderen Seite ist auch total unklar was ja mit den Impfungen wird und ob das Virus trotz oder mit oder wie auch immer weiter existiert und mutiert.
D.h. aber wir sollten schleunigst ein Scenario entwerfen wie mit Corona weitergelebt werden kann. In dem Scenario dürfen gern Impfungen, Medikamente etc. eine Rolle spielen. Und am Ende darf man auch gern Menschen fragen welches Risiko bereit sind einzugehen um in eine Normalität zu kommen.
Ein Beispiel und daher habe ich es auch heute genannt sind KITAs und Schulen.
Wollen Eltern ihre Kinder gefährden? =>Wohl nein.
Oder ist es darstellbar Kinder wieder in reguläre Betreuung zu lassen und mit welchen Begleitmitteln kann das passieren? =>Warum nicht,der Bedarf ist da sonst wären Schulen und KITAs nicht für die Notbetreuung auf.
Wie groß ist das Risiko mit Blick in die Vergangenheit? =>In Quarantäne zu gelangen eher so mittel. Corona zu bekommen eher gering. Corona mit schweren Verlauf zu bekommen eher sehr gering.
Das heißt nicht Türen auf und los, aber vernünftig die Sachen wieder anlaufen zu lassen.
Ich vermute mal, die Veranstalter planen das Festival zumindest. Ist ja auch eine bescheidene Situation. Sollte wieder erwarten im Sommer als tutti sein, dann werden Veranstalter vermutlich auch keinerlei Unterstützung mehr erhalten.
Und die Behörden können so ein Festival noch nicht untersagen, da die Lage noch nicht eindeutig klar ist.
Ich habe das die Tage im Fernsehen für Bayern so aufgeschnappt, dass die Veranstalter durch einen Fond ermutigt werden sollen Veranstaltungen z.B. für den Sommer zu planen, denn es braucht ja eine gewisse Vorlaufzeit. Die entstehenden Kosten sollen dann durch den Fond aufgefangen werden, sollten die Veranstaltungen dann bedingt durch die Pandemie nicht stattfinden können. Wie das in anderen Bundesländern aussieht weiß ich nicht.
“I think the saddest people always try their hardest to make people happy because they know what it’s like to feel absolutely worthless and they don’t want anyone else to feel like that.” R. Williams
Die ein oder anderen Festivals haben ja auch schon durchaus durchdachte Szenarien zur Durchführung entworfen, z.bsp. Fusion oder wurzelfestival mit Reduzierung der Besucher bei mehreren terminen...
Ich geb die Hoffnung noch nicht so ganz auf
Es ist eine Frage, wie man es formulieren will: Wenn Studien auf diese Ergebnisse hinweisen, dann ist es falsch, dass als "Vermutungen" zu bezeichnen. Ich würde es zwar immer noch mit Konjunktiv formulieren, d.h. unter Vorbehalt, aber diese Studien zu ignorieren wäre definitiv falsch.
Wäre Deutschland bei der Impfstoffbeschaffung und der Impfplanung nicht so unfassbar dämlich gescheitert, müssten wir uns jetzt gar nicht über Mutationen sorgen.
Das ist das, was mich am meisten aufregt.