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Ergebnis 301 bis 305 von 305

Thema: Städteentwicklung - Kleinstadt 2050

  1. #301

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    Lohne ist ein sehr hübsches Städtchen, dank eines ortskundigen Bürgers gab es da auch was zu essen, aber in so einer Einfamilienhaussiedlung, also da würde ich es keine 4 Wochen aushalten, gibt mir so ein Gefühl der Unfreiheit.

  2. #302
    Avatar von Duffman
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Wenn dem so ist, dann liegt vielleicht darin grad die Beantwortung der Eingangsfrage. Vielleicht muss man die Kleinstadt gar nicht an der Großstadt messen, weil der Kleinstadt gar nicht das fehlt, was die Großstadt für essenziell befindet (bzw. vorgibt, dies zu tun).

    Maybe Baby.
    Hiding on the backstreets

  3. #303
    Avatar von Masa
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    Vielleicht muss man sich aber auch einfach mal klar machen, dass sich unsere Art zu leben verändert hat.
    Mal das Beispiel Lohne (das ich übrigens nicht kenne) im Vergleich früher und jetzt:

    Damals ging man auch mal auswärts essen (meistens in die selbe Kneipe, man kannte eh kaum was anderes), zum Kegeln in die Kneipe, da war man in Vereinen, die sich wiederum irgendwo treffen mussten, da wurden durch Vereine Schützenfeste, Maifeuer, etc. gepflegt. Der Mann kam nach getaner Arbeit Heim (da er in der Stadt arbeitet, wars auch nur ein kurzer Weg) und konnte sich dann auch dem sozialen Leben widmen, die Frau hatte tagsüber Zeit für Haushalt und zum Einkaufen in Lohnes schmucker (oder auch nicht) Innenstadt, ging zu Fleischer, Obstmann, Tante-Emma-Laden. Die Kinder konnte nach der Schule ebenfalls ihre Freizeit im Vereinswesen gestalten.

    Heute arbeiten beide Eltern - teilweise mit langen Pendlerwegen - , müssen dann irgendwie das Abholen der Kinder aus Kita, Krippe, Hort timen, nebenher werden noch schnell die nötigsten Einkäufe getätigt - idealerweise in einem Geschäft, weil die Zeit für Bummeln nicht reicht - zu Hause mit den Kindern noch lernen, eventuell zu Nachhilfe oder Verein bringen, wenn sie nicht zu Hause am Handy, Tablet oder PC zocken wollen, nebenbei Abendbrot zu bereiten, Wäsche waschen, Hausputz. Wenn die Kinder im Bett liegen, wird abends eben das soziale Leben gepflegt - WhatsApp, Facebook und Co, weil auch alle Freunde und Bekannte, - teilweise ja Familien - über Deutschland verteilt wohnen, die restlichen Einkäufe werden online getätigt, weil man zum Shopping keine Zeit mehr hat.
    Vielleicht hat man am WE mal Zeit in die Stadt zu fahren - und dann gibts da eben nix mehr. Also schau ich mir den neuesten Blockbuster halt on demand an. Ist eh viel praktischer.

    Das ist doch die Realität.
    Wenn ich hier von Innenstadtkonzepten höre, die mich zwangsweise durch die ganze Stadt scheuchen, weil ich in alle Geschäfte schauen soll, ist doch klar, dass man, wenns schnell gehen muss, in den Supermarkt fährt. Zumal der im Schnitt von 7 bis 22 Uhr geöffnet ist.

    Ich denke mal, viele Leute sehnen sich ein bisschen nach den belebten Innenstädten mit den vielen, kleinen Geschäften zurück - aber in unserer heutigen Zeit ist das doch für die wenigsten praktikabel. Wann geht man denn mal zum Bummeln durch solche Geschäftsstraßen? Im Urlaub, am WE und wenn man frei hat (weil krank, Rentner oder Elternzeit). Und dafür rechnet sich der Erhalt einer solchen Geschäftsstraße einfach nicht.

    Streng genommen, müsste man also das Rad entweder zurückdrehen oder wir alle müssten an unseren Gewohnheiten arbeiten. Das bedeutete aber auch, dass wir zum Beispiel deutlich weniger arbeiten um auch Zeit für das Leben "vor Ort" zu haben. Und ja, Onlinehandel und Soziale Netzwerke sind ebenfalls eher hinderlich. Aber wer will denn auf solche Annehmlichkeiten verzichten, damit Lohne wieder ein gutes Restaurant hat. Zumal, wenn man sich das dann auf Dauer wohl auch nicht mehr leisten kann...
    Gestatten: Ich bin Chakeline Norris! In Love with beer und fluffs <3

  4. #304

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    Zitat Zitat von Masa Beitrag anzeigen
    Vielleicht muss man sich aber auch einfach mal klar machen, dass sich unsere Art zu leben verändert hat.
    Mal das Beispiel Lohne (das ich übrigens nicht kenne) im Vergleich früher und jetzt:

    Damals ging man auch mal auswärts essen (meistens in die selbe Kneipe, man kannte eh kaum was anderes), zum Kegeln in die Kneipe, da war man in Vereinen, die sich wiederum irgendwo treffen mussten, da wurden durch Vereine Schützenfeste, Maifeuer, etc. gepflegt. Der Mann kam nach getaner Arbeit Heim (da er in der Stadt arbeitet, wars auch nur ein kurzer Weg) und konnte sich dann auch dem sozialen Leben widmen, die Frau hatte tagsüber Zeit für Haushalt und zum Einkaufen in Lohnes schmucker (oder auch nicht) Innenstadt, ging zu Fleischer, Obstmann, Tante-Emma-Laden. Die Kinder konnte nach der Schule ebenfalls ihre Freizeit im Vereinswesen gestalten.

    Heute arbeiten beide Eltern - teilweise mit langen Pendlerwegen - , müssen dann irgendwie das Abholen der Kinder aus Kita, Krippe, Hort timen, nebenher werden noch schnell die nötigsten Einkäufe getätigt - idealerweise in einem Geschäft, weil die Zeit für Bummeln nicht reicht - zu Hause mit den Kindern noch lernen, eventuell zu Nachhilfe oder Verein bringen, wenn sie nicht zu Hause am Handy, Tablet oder PC zocken wollen, nebenbei Abendbrot zu bereiten, Wäsche waschen, Hausputz. Wenn die Kinder im Bett liegen, wird abends eben das soziale Leben gepflegt - WhatsApp, Facebook und Co, weil auch alle Freunde und Bekannte, - teilweise ja Familien - über Deutschland verteilt wohnen, die restlichen Einkäufe werden online getätigt, weil man zum Shopping keine Zeit mehr hat.
    Vielleicht hat man am WE mal Zeit in die Stadt zu fahren - und dann gibts da eben nix mehr. Also schau ich mir den neuesten Blockbuster halt on demand an. Ist eh viel praktischer.

    Das ist doch die Realität.
    Wenn ich hier von Innenstadtkonzepten höre, die mich zwangsweise durch die ganze Stadt scheuchen, weil ich in alle Geschäfte schauen soll, ist doch klar, dass man, wenns schnell gehen muss, in den Supermarkt fährt. Zumal der im Schnitt von 7 bis 22 Uhr geöffnet ist.

    Ich denke mal, viele Leute sehnen sich ein bisschen nach den belebten Innenstädten mit den vielen, kleinen Geschäften zurück - aber in unserer heutigen Zeit ist das doch für die wenigsten praktikabel. Wann geht man denn mal zum Bummeln durch solche Geschäftsstraßen? Im Urlaub, am WE und wenn man frei hat (weil krank, Rentner oder Elternzeit). Und dafür rechnet sich der Erhalt einer solchen Geschäftsstraße einfach nicht.

    Streng genommen, müsste man also das Rad entweder zurückdrehen oder wir alle müssten an unseren Gewohnheiten arbeiten. Das bedeutete aber auch, dass wir zum Beispiel deutlich weniger arbeiten um auch Zeit für das Leben "vor Ort" zu haben. Und ja, Onlinehandel und Soziale Netzwerke sind ebenfalls eher hinderlich. Aber wer will denn auf solche Annehmlichkeiten verzichten, damit Lohne wieder ein gutes Restaurant hat. Zumal, wenn man sich das dann auf Dauer wohl auch nicht mehr leisten kann...

    Ich denke, da sind schon wichtige Punkte enthalten. Wenn ich -um beispielsweise verschiedene Geräte zu vergleichen- gar nicht mehr aus dem Haus und in verschiedene Geschäfte muss, weil es massenhaft Testberichte und Vergleichsportale im Internet gibt, dann fällt ja schon mal ein Anlass fürs Bummeln weg. Auch der Preisvergleich erfolgt heute vorab schon mal im Web. Die Auswirkungen des Online-Handels werden sogar für die großen Städte (auch z.B. Mönckebergstraße in HH) in schwarzen Farben an die Wand gemalt.

    Die sozialen Medien oder schlichtweg auch der technische Fortschritt mit SMS/E-Mail/Bildtelefonie lassen weiter entfernt lebende Bekannte und Freunde gefühlt näher sein, so daß der eine oder andere seinen Wunsch nach Kontakten gar nicht nicht mehr durch den Gang vor die Tür befriedigen muss.

  5. #305
    Avatar von Horst
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    Sehr guter Beitrag, Masa.

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