Städteentwicklung - Kleinstadt 2050

[Fridolin]

Moin,

ich wollte diesen Thread gerne mal dazu nutzen, um über die Zukunft von Kleinstädten zu diskutieren. Viele ziehts heute in die Großstadt, aber einige bleiben auch in ihrer Heimat oder ziehen bewusst in die Kleinstadt - aus beruflichen oder privaten Gründen (z.B. Familiengründung).

Kleinstädte bieten oft gute Lebensgrundlagen, günstigen Wohnraum, gute Jobs, Sportvereine, Musikschulen etc.
Dafür kämpfen sie in den Innenstädten mit Leerständen, Gastronomie schließt, es fehlt an Interessantem für die junge Generation.

WIE KANN MAN DAS ÄNDERN? Lernen kann man da sicherlich von den Großstädten, das fällt mir jedes Mal auf, wenn ich bspw. in Berlin oder London bin. Der erste Weg zum Erfolg ist demnach meiner Meinung nach, zunächst mal die Besten zu kopieren. Aber was funktioniert auch in Kleinstädten?

Was flasht euch in euren Städten? Welche Art Events funktionieren dort? Was wird für StartUpper getan? Subventioniert die Stadt Work-Spaces für Gründer? Welche Ideen fallen euch ein, Kleinstädte wiederzubeleben? Wie kann man Leerstand vielleicht positiv nutzen?

Bin gespannt auf eure Ideen!

[booorsti]

Gute, aber einfache Ideen funktionieren. Klingt abgedroschen, aber trifft es glaub ich ganz gut.

Meiner Erfahrungen nach fehlt z.B. bzgl. Gastronomie vielen in den größeren Dörfern / kleineren Städten einfach was "normales". Ein guter Italiener, eine gemütliche Kneipe, ein leckerer Grieche, etc.

Bei der StartUp Geschichte kommt es, wie mMn immer, auf attraktive Angebote an, günstige Grundstücke / Gebäude, Steuererleichterungen, Subventionen, etc.

[Azad]

Gute, aber einfache Ideen funktionieren. Klingt abgedroschen, aber trifft es glaub ich ganz gut.

Meiner Erfahrungen nach fehlt z.B. bzgl. Gastronomie vielen in den größeren Dörfern / kleineren Städten einfach was "normales". Ein guter Italiener, eine gemütliche Kneipe, ein leckerer Grieche, etc.

Bei der StartUp Geschichte kommt es, wie mMn immer, auf attraktive Angebote an, günstige Grundstücke / Gebäude, Steuererleichterungen, Subventionen, etc.

[Zoki]

mMn gibt es wenig bis nichts was einen Kleinstädter davon abhalten sollte sein Kaff zu verlassen. Das einzige was ich euch rate ist ein wenig aufrechter den Kopf zu halten.
Kleinstadt ist kein Verbrechen.


Mich flasht im übrigen nichts aber rein gar nix an einer Großstadt. Kneipen und Restaurants sind mMn aufm Land zudem besser.

[Schmolle]

2050 würde ich n rentnerwohnheim bewohnen oder aber initiiert haben.

MMn würden coworkspaces ne Chance haben - leerstehendes Supermärkte etc. Könnten dies beherbergen.
Gastronomie sehe ich wie frid
Was in Zeiten von .net, Web und Cyberspace funktionieren wird sind feste die mit laufakquise beworben werden.
Traditionelle Sachen aufpeppen: maifeuer am Rande der Stadt bzw pfingstbaum z.b.
Adventsanleuchten auf dem Marktplatz mit Vorträgen von Gedichten oder gemeinsames Singen.

Arztzentrum und zentraler Versorger bzw Versorgung to Go bzw Versorgung on wheels wird ein Thema.
Wohnparks werden auch mehr zunehmen.
Kleinstadt und Dorf werden Zulauf bekommen, weil "Die leute" ihre Kinder in der Natur aufziehen wollen. Dank Glasfaser und damit möglicher zunehmender Dienstleistung via Netz wird das der nächste Hype.

Das belebt alte Kneipen, die wieder aktiviert werden. Statt Inhaber werden es Ortsvereine machen und dort das anbieten, was gewünscht ist.

So denke ich. Mobilität bleibt zwar Thema aber eher freizeitlich als beruflich.

[gemüsehändler]

Was ist denn eine Kleinstadt? Hamburg? Bremen? Münster?

[fruchtoase]

Kleinstädte bieten oft gute Lebensgrundlagen, günstigen Wohnraum, gute Jobs, Sportvereine, Musikschulen etc.
Dafür kämpfen sie in den Innenstädten mit Leerständen, Gastronomie schließt, es fehlt an Interessantem für die junge Generation.

Ich bin gerade unsicher, von welchen Kleinstädten Du da redest...
In Deutschland ist das als Stadt zwischen 5 und 20k Einwohner definiert und die Zustände, die Du da beschreibst, gibt es zumindest im Osten in keiner solcher Städte, es sei denn, sie liegen im Speckgürtel einer Großstadt. Und ich habe große Zweifel daran, dass das im Westen groß anders ist, es sei denn, die Stadt hat eine attraktive Pendleranbindung an eine Großstadt, in deren näherem Pendlerumfeld schon die Mieten unbezahlbar sind.

Es gibt ja einen Grund, warum diese Art Stadt, wenn sie keine Pendlerbettenburg ist, langsam dahinsiecht: Die attraktiven Lebensumstände, die Du in Deinem Beitrag beschreibst, gibt es dort eben genau nicht. Lahmes Netz, schlechte Verkehrsanbindung, kaum Kultur etc.

Was sollte man also gerade aus Großstädten für diese Kleinstädte lernen können? Es gibt ein paar grundsätzliche Sachen, die für jeden öffentlichen Raum gelten und im Autoland Deutschland dem Auto geopfert wurden (dazu sehr empfehlenswert: SWR2 Forum - Urbane Mobilität - Die Stadt als natürlicher Lebensraum des Autos?), aber sonst?

[Daniel FR]

mMn gibt es wenig bis nichts was einen Kleinstädter davon abhalten sollte sein Kaff zu verlassen. Das einzige was ich euch rate ist ein wenig aufrechter den Kopf zu halten.
Kleinstadt ist kein Verbrechen.


Mich flasht im übrigen nichts aber rein gar nix an einer Großstadt. Kneipen und Restaurants sind mMn aufm Land zudem besser.

Aber ganz und gar nicht! Au contraire, mein Lieber! Die Gastronomie in (norddeutschen) Kleinstädten ist in der Regel qualitativ unter aller Sau.

[Daniel FR]

Was ist denn eine Kleinstadt? Hamburg? Bremen? Münster?

Twistringen, Vechta, Rotenburg, Zeven usw.

[Zoki]

mMn gibt es wenig bis nichts was einen Kleinstädter davon abhalten sollte sein Kaff zu verlassen. Das einzige was ich euch rate ist ein wenig aufrechter den Kopf zu halten.
Kleinstadt ist kein Verbrechen.


Mich flasht im übrigen nichts aber rein gar nix an einer Großstadt. Kneipen und Restaurants sind mMn aufm Land zudem besser.

Aber ganz und gar nicht! Au contraire, mein Lieber! Die Gastronomie in (norddeutschen) Kleinstädten ist in der Regel qualitativ unter aller Sau.

War gestern in der Kleinstadt Soltau und dort wiederholt gut essen. Aber ich kenne diese Vorurteile. Vielleicht liegts auch schlichtweg an der nicht vorhandenen norddeutschen Küche.


Edith....wer aus Bremen kommt sollte lieber nicht über gute Gastronomie urteilen.

[Duffman]

Interessant wäre wirklich zunächst mal zu klären, was genau eine Kleinstadt ist, also welche Einwohnerzahl das betrifft.

Weiterhin glaube ich, dass die meisten Leute nur dann in einer Kleinstadt leben, wenn sie von dort stammen oder Bezug dahin haben. Zuzug gibt es da doch wohl eher weniger oder?

[Schmolle]

Bevor ich zb nach Zeven, Rotenburg oder bederkesa ziehe muss schon einiges passieren. Selbst loxstedt bietet keinen Charme, nichtmal osterholz-Scharmbeck oder worpswede.

Da ziehe ich Dorf vor. Großstadt wäre was anderes.

Wie es in Werder, pritzwalk, wittstock, demin oder grimmen aussieht, kann ich mir vorstellen. Überalterung.

[Daniel FR]

mMn gibt es wenig bis nichts was einen Kleinstädter davon abhalten sollte sein Kaff zu verlassen. Das einzige was ich euch rate ist ein wenig aufrechter den Kopf zu halten.
Kleinstadt ist kein Verbrechen.


Mich flasht im übrigen nichts aber rein gar nix an einer Großstadt. Kneipen und Restaurants sind mMn aufm Land zudem besser.

Aber ganz und gar nicht! Au contraire, mein Lieber! Die Gastronomie in (norddeutschen) Kleinstädten ist in der Regel qualitativ unter aller Sau.

War gestern in der Kleinstadt Soltau und dort wiederholt gut essen. Aber ich kenne diese Vorurteile. Vielleicht liegts auch schlichtweg an der nicht vorhandenen norddeutschen Küche.


Edith....wer aus Bremen kommt sollte lieber nicht über gute Gastronomie urteilen.

Das ist kein Vorurteil, sondern Lebenserfahrung. In Soltau kenne ich übrigens eine wirklich sehr gute (und sehr preiswerte) Pizzeria. Ausnahmen bestätigen die Regel.

[C+J]

Ausserhalb von Irgendwas ein gutes Restaurant zu führen, da braucht's aber eben auch einiges für:
- die Preise müssen günstig sein, fast schon billig.
- es braucht mindestens einen Koch, der Ahnung hat (und das für billo-Geld macht)
- dazu Aushilfsköche, die die Vorgaben zuverlässig umsetzen können
- jemand der den Einkauf macht: Können die meisten Köche nicht wirklich gut: Hier siegt nämlich oftmals die Faulheit oder auch Zeitknappheit, und deshalb werden dann Convinienceprodukte eingekauft...
Einkauf muss deshalb, für Qualität, Chefsache sein, (Restaurantleiter)
- dazu braucht es wiederrum Mädels/Jungs die bereit dafür sind, ankommende Weiss oder Rotkohlköpfe weiterzuverarbeiten , volle Enten, Fleisch für Schnitzel, Kartoffelschälen, Schweinefilets Filets parieren etc auch können. usw usf und noch ganz viel mehr...

[untersommer]

Für mich ist Kleinstadt der fehlende persönliche, soziale Zusammenhalt des Dorfes minus die kulturellen Optionen der Großstadt.
Zu klein für ÖPNV, aber zu groß, um dauernd zu laufen.