Vl. kein typisches True Crime, aber gestern hab ich im Podcast „Die Zeit - Verbrechen“ die Folge „Bei Anruf Tod“ gehört. Mich macht die Geschichte und das Geschehen um Robert S. fassungslos, bestürzt und tief traurig.
"Before Elvis there was nothing"...
"Before Elvis there was nothing"...
Lange Geschichte. Hier mal in kurz. Robert S. war 18 Jahre und mit Freunden feiern. Er wollte in der Disco auf WC, ist aber iwie nach draussen in die Kälte (Ende November) gelangt. Dort finden ihn Polizisten und Krankenwagen. Nehmen ihn aber nicht mit, sondern lassen ihn dort nach Check zurück, weil er allein nach Hause will. Er läuft weiter „verwirrt“ und völlig betrunken in der Gegend rum. Klingelt öfters an einem Haus, weil er denkt, es ist das Haus der Eltern und er jetzt dort schlafen möchte. Die Bewohner verständigen die Polizei. Die Polizisten erteilen ihm erst einen Platzverweis und nachdem er sich 10min später dort immer noch rumtreibt, nehmen sie ihn mit, um in eine Ausnüchterungszelle zu bringen. Allerdings setzen sie ihn dann aufeinmal (angeblich auf seinen Wunsch) mitten in der Pampa in der Nacht aus. Dort wird er sitzend auf der Strasse tödlich überfahren. Er hatte laut Rechtsmedizinern keine Socken und Schuhe mehr an. Ist wohl eine Reaktion des Körpers bei Betrunkenen, dass sie bei Kälte Wärme verspüren und sich anfangen zu entkleiden. Er hat auch noch versucht mehrmals seine Eltern bzw. Freundin anzurufen. War aber zu betrunken, um die Nummer richtig einzugeben bzw. die Freundin hatte das Handy aus. Die Polizisten hatten übrigens ihrer Dienststelle nichts davon gemeldet, dass sie jemanden im Wagen hatten. Die ganze Geschichte ist erst paar Tage später aufgedeckt worden, weil die Besitzer des Hauses, in das er wollte, die Todesanzeige gesehen hatten und sich gewundert haben, wieso der Junge, nachdem er von den Polizisten mitgenommen worden war, tödlich verünglückt ist.
P.S. Die Polizisten sind im übrigen in meinen Augen sehr milde davon gekommen und die Staatsanwaltschaft hatte sogar auf Freispruch plädiert. Aber die Verfahren und die Dauer dessen, sind nochmal ne andere Geschichte. Werden im Podcast aber auch behandelt
Geändert von Plappa75 (13.11.2019 um 20:33 Uhr)
"Before Elvis there was nothing"...
Ach ja...ok, daran erinnere ich mich doch. Schlimmer Fall und eine ganz komische und linke Tour der Polizisten, die definitiv zu sanft bestraft wurden.
Ich denke allerdings, dass ich wenn nachts ein Betrunkener und komplett verwirrter Jugendlicher vor meiner Tür steht, weil er sein Haus nicht findet anders handeln würde. Ihn vielleicht bei mir ausnüchtern lassen, sehr wahrscheinlich aber entweder bei ihm zuhause anrufen oder ihm ein Taxi holen.
Dann wäre das komplett anders gelaufen. Aber gut, die Leute gingen davon aus, dass die Polizei das vernünftig regelt.
In den USA knallt man so jemanden ab. da gab es eine ähnlichen Fall vor einigen Jahren. Allerdings ist der durchs Fenster ins Haus eingedrungen, weil der Schlüssel nicht passte.
Erinnert mich an den bedauernswerten Fall von Diren Dede aus Hamburg, der als Austauschschüler in den Staaten war und erschossen wurde, weil ein Nachbar quasi eine Falle gestellt hatte.
Total ..der arme Junge hatte sein Leben vor sich und nicht mal irgendwas falsch gemacht aber ein mieses Schwein wollte jemanden töten und konnte das mit geltendem Recht in Einklang bringen.
Das ist generell etwas ganz ekliges in den USA: Es gibt dort viele Menschen, die nur darauf warten, endlich legal jemanden töten zu können.
Ja. Hab mal mit einem Cop gesprochen, der es kaum erwarten konnte. Konnte er auch so gar nicht nachvollziehen, dass die Polizei hier in Deutschland nur extrem selten mal jemanden tötet.
Da gab es - vor einigen Jahren (2010 oder 11) - ne extrem tragische Geschichte in meiner Heimat.
Naja... es wäre nichts passiert, wäre er nicht unrechtmäßig in die Garage eingedrungen. Falle hin oder her.
+++ No surprising news +++