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Kreuzbandjäger
Corona hilft jedenfalls sich die Grundauffassung wie Werder finanziell handeln soll so oder so auszulegen. Man hat ewig konservativ und nachhaltig versucht via Transfers zu handeln, um sich keinem Schalke-artigen Risiko auszusetzen. Man verkaufte 1-2 Stars und hielt sich stabil über Wasser. Und dann kommt die Ära Kohfeldt, wo man alles über Bord wirft und Einnahmen "in Zukunft" erwartet. Man holt nicht nur ältere und verletzungsanfällige Spieler, man plant sogar überhöhte Ausgaben, die man ja erst im nächsten Jahr zahlen muss. Wie bitte? DAS wird jetzt ernsthaft mit Corona verklärt?
Denkt euch Covid weg, selbst dann war das abstrus und total davon abhängig, dass Rashica und Megge aber auch Pavlenka, Augustinsson usw. auch in Zukunft für extreme Summen an den Mann zu bringen sind. Ja, in dem Moment konnte man das erhoffen, aber hatte nichts Handfestes. Da geht es ums Prinzip, das eine Prinzip, das uns nicht in ein finanzielles Fiasko führte bei all den schwachen Wirtschaftsentscheidungen in und um den Verein herum. Wir hatten Transferplusse regelmäßig und achteten auf die Gehälter, und dann wird man mit einem Novizen wie Kohfeldt übermütig und fährt alles an die Wand. UNABHÄNGIG von Covid.
Man hatte bereits 17/18 finanziell alles ausgereizt. Rashica wurde als Vorgriff bezeichnet, okay. Nehmen wir ihn raus aus dem Jahr und packen ihn auf 18/19, dann war 17/18 +-0 und "grad so okay" und 18/19 hatte man dann ein dickes Transferminus und 19/20 ein doppelt(!) so dickes Minus.
Wenn von Fans gefordert wurde auch mal zu investieren und nicht alles so rigoros zu behandeln, dann ging es nicht darum das ganze Geld für überbewertete Bundesligaspieler, Ältere und Dauerverletzte auszugeben. Dann ging es darum einen ja mal wieder erwähnten Gnabry bspw. ähnlich wie Rashica nicht nur als Leihe zu holen oder bei einem was weiß ich Soucek oder so nicht jeden Euro umzudrehen bzw. mehr in Talente zu stecken, von denen dann wenigstens einer explodiert und den Rest refinanziert. Die richtige Blickweise auf Refinanzierung.
"Wie" man hier gehandelt hat war katastrophal, ganz unabhängig von Covid. Ob Sahin, Toprak, Füllkrug, Bittenocurt, Osako etc. oder 13 fucking Mios. für Klaaassen, der bereits den Karriereknack (kein Diego-Moment, ein weitaus späterer...) hatte und kaum noch mit starkem Mehrwert veräußerbar war, das waren alles sehr heftige Zeichen auch für die Kaderplanung. Man hat also den Wunsch nach "Risiko" auf das komplett falsche Risiko angewendet und den Kader zerstört durch den Glauben, man könnte den großen Sprung erzwingen, indem man dem Buli-Neuling Kohfeldt Buli-Veteranen in Spielerform gibt, damit der irgendwie genügend Erfahrung hat, sich durch die nächsten Jahre zu entwickeln.
Manche müssen sich echt entscheiden, welche Art Vereinsführung sie wollen. Die Widersprüche sind erschreckend.