Zitat von
tsubi
ich bin schon immer wieder verwundert wenn leute von nicht erkennbarem offensiven konzept reden, oder von dem fehlen jeglicher struktur. genaugenommen gilt das nämlich für keine bundesligamannschaft. jede hat einen plan nach vorne und eine vorgegebene struktur. die ist mal weniger, mal mehr ausgereift, mal effektiver, mal weniger effektiv aber nun eigentlich immer erkennbar. zumindest wenn man die zeit hat, es über einen längeren zeitraum zu beobachten.
gerade noch zu beginn der saison, das heißt an den ersten spieltagen, inklusive der pokalspiele gabs bei werder hierhin klar erkennbare muster zu sehen, insbesondere in den ballfernen laufwegen. teilweise sogar beeindruckend wenn werder die gelegenheit bekam ein spiel zu machen, weil dann einstudierte spielzüge griffen. man bekam die zeit dafür. und da wo viele mannschaften probleme bekommen, nämlich bei rein reaktiven underdogs, die sich tief verbarrikadieren, war werder umso stärker. das gilt für die beiden pokalspiele aber sogar auch für das hinspiel gegen düsseldorf als man sich trotz defensiv eingestellter düsseldorfer mehr als ausreichend chancen (halbzeit 2) erspielte um zu gewinnen. leider tat man werder den gefallen nicht mehr und presste sie stattdessen immer höher. weil man bemerkte, dass werder einen guten plan zur hand hat wenn man sie machen lässt. wenn du bei tiefstehenden gegnern eher zu chancen kommst als bei hoch pressenden, ist das übrigens ein ganz gutes zeichen für einen besonders ausgereiften offensivplan. das zwingt den gegner dazu, die mannschaft nicht dazu kommen zu lassen, das einstudierte in ruhe praktizieren zu können. höheres, aggresiveres pressing mit dem risiko dass dieses überspielt wird und man hintendran räume anbietet. auch das hätte werder in die karten spielen können, hätte man in der zeit mehr als nur einen aufbaustarken, pressingsresistenten spieler hintendrin gehabt. moisander fiel nur fast die gesamte hinrunde aus, toprak und ludwig ebenso, vogts gabs noch nicht und dementsprechend musste man dann mit groß, veljikovic, gebre und friedl von hinten das pressing überspielen. problem nur, dass das alles spieler sind, deren stärke genau das überhaupt nicht ist. zweites problem, dass dann ein körperlich starker offensivmann fehlte, der auch lange bzw. gechippte bälle festmachen konnte, weil füllkrug ausfiel und osako ebenfalls erst ausfiel sowie danach in ein fettes formtief rutschte. und so war klar wie man gegen werder effektiv agieren musste und das klappte auch.
was das konzept an sich angeht: da gabs viele facetten. ob das nun gezielte asymetrie, überladen einer seite, klar erkennbare auslöser für tiefenläufe, abgestimmte gegenläufige bewegungen, chipbälle auf füllkrug usw. usf. waren. es wurde hier vieles eintrainiert und das sah man auch.
man sah nur leider ebenso, dass werder dann mit fortlaufender saisondauer und einigen negativerlebnissen kopfloser, verkrampfter und daraus resultierend uneinheitlicher in den abläufen wurde.