Ich fand die Methapher/Story von Willi Lemke bei Sky90 gestern in Bezug auf die Verletzten-Misere bei Werder ganz gut (auch wenn Sky90 an sich eine einzige Katastrophe ist): Lemke war vor ein paar Wochen bei einer Großtischlerei zu Besuch und dort hat sich der Chef über die schlechte Phase von Werder aufgeregt. Willi hat ihn dann gefragt, wie viele Mitarbeiter im Betrieb arbeiten würden. Der Chef hat "ca. 40 geantwortet". Willi hat dann zurückgefragt, was er machen würde, wenn morgen 10-12 seiner Mitarbeiter ausfallen würden. Der Chef hat blöd geguckt und mehr oder weniger geantwortet: "Den Laden dicht machen!"
Unterschied zwischen Werder und einer Tischlerei: Wenn die Mitarbeiter bei der Tischlerei wieder einsatzfähig sind, kann die Produktion voraussichtlich direkt wieder auf den Wert von vorher gesteigert werden. Bei Werder fehlen aber halt die Abläufe, die noch nicht eintrainiert werden konnten. Das sollte man in der aktuellen Phase einfach berücksichtigen.
Oh, look.
Werder-Taktik-Analyse: Kohfeldt stellt besser um als Glasner
Bildunterschrift: Florian Kohfeldt entschied das Duell der Taktikfüchse mit Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner für sich. Der SV Werder Bremen gewann mit 3:2.Am Ende holte Werder aber den lange ersehnten Dreier. Kohfeldt hatte richtig taktiert: Seine Startaufstellung sowie seine Umstellungen gingen auf.
Geändert von Estadox (02.12.2019 um 17:20 Uhr)
Man sollte bei der ganzen Diskussion um Auswechselungen und Umstellungen im Spiel auch nicht vergessen, dass das keine Entscheidungen sind, die Kohfeldt alleine trifft.
Naja, er wird sich sicherlich mit seinen Co Trainern ab/besprechen. In letzter Instanz ist es aber natürlich seine Entscheidung
"Before Elvis there was nothing"...
Man sollte vor allem nicht vergessen, daß man enormes "Matchglück" hätte.
Bei den Chancen, die WOB in der zweiten Hälfte herausgespielt hat, ist es fast ein Wunder, das man das Spiel gewinnt.
Ich finde es in beiden Fällen relevant. Wenn Rashica den Elfmeter verschießt oder Pavlas eine der Großchancen nicht vereitelt bzw. Wolfsburg sie unhaltbar nutzt, wird Kohfeldts Handeln dadurch nicht besser oder schlechter, das ist - was seinen Einfluß betrifft - schlicht Glück. Welches im Fußball nunmal eine gewichtige Rolle spielt, was bei der grundsätzlich natürlich interessanten Datensammlung oft untergeht.
Es ist doch nicht so, dass Kohfeldt gegen Wolfsburg "besser war", als z.B. gegen Freiburg. Der Unterschied sind individuelle Aktionen in individuellen Situationen, an denen er in beiden Fällen keinen Anteil hat.
Ich fand auch nicht, dass man Kohfeldt durch seine Wechsel den Sieg zusprechen kann. Werder war auch nach den Wechseln weiter am schwimmen, hatte kaum Entlastung, konnte dann aber den entscheidenden Konter setzen, weil Wolfsburg auf Sieg gespielt hat. Der Sieg geht mMn. einzig auf Rashica der da durchläuft und klug abschließt (von mir aus auch noch auf Eggestein der den guten Pass spielt).
Gesegnet sei der, der nichts erwartet. Er wird nie enttäuscht werden
Haben wir nicht schon mal nach reinem Auswärtsspiel in WQolfsburg eine Serie gestartet ...
(Und damals haben wir wesentlich schlechter ausgesehen als gestern. )