Zitat von
Sirius
Bei allem berechtigten Frust - die Saison an Kohfeldt festzumachen, geht nicht auf. Ja: fast alles ist schlechter als in 18/19. Aber das lässt sich zu einem Großteil an denen, die spielen und - ja - an denen, die nicht spielen erklären. Pech kommt übrigens auch noch dazu.
Die Fakten:
- Siegquote von 41% auf 21%
- Punkte/Spiel von 1,6 auf 1,0
Soweit so scheiße. Fehlt Kruse? Abwehrumstellungen schuld? Jein.
- xG/Spiel von 1,5 auf 1,5 - Ja, Mittelmaß. Aber: keine Veränderung! (tatsächlich geschossen leicht drüber sogar - 1,6/Spiel)
- xGa/Spiel von 1,7 auf 1,6 - sogar leicht verbessert!
Warum bekommen wir dann aber 2,1 Gegentore/Spiel? Warum nie zu Null?
Weil es bereits genauso viele krasse indiviuelle Fehler vor Toren gab, wie in der letzten Saison! Statistisch gesehen frisst Werder im Schnitt 0,5 Gegentore pro Spiel zu viel. Das sind Fehler der Spieler, nicht des Trainers. Das ist meinetwegen auch ein (Kopf-)Qualitätsproblem. Das ist auch (!) Pech.
Dann mal nach vorne geblickt. Also auf dem Platz. Die Offensive Und hier darf man dann schon fragen: reicht die Qualität? Fehlt Kruse? Naja...
- Schüsse/Spiel rauf von 13,7 auf 14,7
- Schüsse aufs Tor/Spiel rauf von 5,4 auf 5,5
- Großchancen rauf von 1,1 auf 1,3
...ABER:
- Chancenverwertung von 17% auf 14% runter
- Großchancenverwertung von 62% auf 44% runter
...wenn eine Negativ-Veränderung, dann also beim Abschluss. Das Füllkrug fehlt, ist offensichtlich. Dass dahinter niemand ist, der die Lücke (haha) füllen kann, ist eher Baumanns Ding.
Zusammengefasst: Werder war in der letzten Saison statistisch gesehen leicht overperformendes Mittelmaß. Werder ist diese Saison leicht unterperformendes Mittelmaß. Insgesamt gesehen ist die Liga aktuell so eng, wie seit langer Zeit nicht. Nicht nur oben. Es gibt so viele enge Spiele mit nur einem Tor Unterschied wie seit Jahren nicht mehr. Alles auf Messers Schneide - und Werder fällt aus diversen Gründen ziemlich oft auf die falsche Seite.
Jetzt panisch zu werden, wäre aber meiner Meinung nach komplett falsch.