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Ergebnis 42.706 bis 42.720 von 43230

Thema: Florian Kohfeldt

  1. #42706

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  2. #42707
    Avatar von Damir
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    also vorweg: ich halte ihn im gesamtpaket auch für keinen sonderlich guten trainer. dafür sind seine sportlichen fehleinschätzungen in der anzahl zu hoch gewesen, samt völlig falscher spielereinschätzung. schlimmer noch: er hat nicht draus gelernt.
    weiter hat sich sein verhalten während des spiels nicht signifikant gebessert. einwechslungen bisweilen merkwürdig und oft viel zu spät (war von anfang an so, dass er sehr spät reagiert).

    aber: gab auch durchaus gute ansätze und ich erinnere mich an ein spiel zuhause gegen kovacs eintracht, in dem er immer wieder reagieren und parieren konnte. das war schon gut und mutig. letzteres hat er sehr schnell verloren - seinen mut. der einhergehende qualitätsverlust im team, den er mitverschuldet hat, beschleunigte dann eine negativentwicklung, die ein guter und erfahrener trainer vllt. ausbalanciert. flo konnte das augenscheinlich nicht.

    ich bin froh, dass das kapitel beendet wurde. das ist aber nur ein kleiner schritt von vielen, die folgen müssten, um mehr hoffnung für unseren verein zu haben.

  3. #42708
    Avatar von wumbaba
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    Zitat Zitat von W-ampir Beitrag anzeigen
    Letztendlich ist es doch recht einfach. Ob Flo ein guter oder schlechter Trainer ist wird die Zukunft zeigen. Er hat hier zunächst einige Dinge richtig gemacht, aber auch eine ganze Menge in den Sand gesetzt. Lernt er daraus steht ihm eine ordentliche Karriere bevor, tut er das nicht landet er wohl unter den üblichen Verdächtigen als Feuerwehrmann oder in einer der unteren Ligen/beim DFB wie seine Vorgänger.

    Für Werder darf es aber nur der Anfang gewesen sein. FK hat uns nicht alleine in diese Lage gebracht, da müssen jetzt alle Strukturen, Verantwortliche, Ideale und Träumereien ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt werden. Sonst steht man mit Glück in 12-24 Monaten wieder genau an der gleichen Stelle nur mit noch weiter heruntergelassenen Hosen oder mit Pech endgültig vor einem unlösbaren Scherbenhaufen, weil man gerade daran scheitert die zweite Liga zu halten.

    Mit dem Wunsch und der eigenen Identifikation mit dieser unbändigen Treue hat man TS jetzt einen gehören Bärendienst geleistet, denn der hat jetzt kaum noch Mittel und Wege Veränderungen vorzunehmen. Finanziell hat man sich mit der langen Vertragslaufzeit und dem laut den Berichten stattlichen Gehalt von FK auch nochmal ein ordentliches Ei gelegt. Mir fehlt da von außen betrachtet die Rationalität. Fußballromantik ist schön und gut, aber dann doch eher was für Captain Tsubasa als für den hart umkämpften Ligaalltag.
    100%ige Zustimmung.
    Wenn Serie, dann diese!

  4. #42709
    Avatar von Fußballgott2016
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    Zitat Zitat von Damir Beitrag anzeigen
    also vorweg: ich halte ihn im gesamtpaket auch für keinen sonderlich guten trainer. dafür sind seine sportlichen fehleinschätzungen in der anzahl zu hoch gewesen, samt völlig falscher spielereinschätzung. schlimmer noch: er hat nicht draus gelernt.
    weiter hat sich sein verhalten während des spiels nicht signifikant gebessert. einwechslungen bisweilen merkwürdig und oft viel zu spät (war von anfang an so, dass er sehr spät reagiert).

    aber: gab auch durchaus gute ansätze und ich erinnere mich an ein spiel zuhause gegen kovacs eintracht, in dem er immer wieder reagieren und parieren konnte. das war schon gut und mutig. letzteres hat er sehr schnell verloren - seinen mut. der einhergehende qualitätsverlust im team, den er mitverschuldet hat, beschleunigte dann eine negativentwicklung, die ein guter und erfahrener trainer vllt. ausbalanciert. flo konnte das augenscheinlich nicht.

    ich bin froh, dass das kapitel beendet wurde. das ist aber nur ein kleiner schritt von vielen, die folgen müssten, um mehr hoffnung für unseren verein zu haben.

    So sehr er von anderen immer gefordert hat, nie mit sich zufrieden zu sein, so wenig hat er es geschafft, sich realistisch selbst zu betrachten und an seinen Schwächen zu arbeiten. Diese Lernresistenz hat ihm den Kopf und Werder vermutlich die Bundesliga gekostet.
    Carlos Soler :love:

  5. #42710
    Avatar von janido
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    Zitat Zitat von wumbaba Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von W-ampir Beitrag anzeigen
    Letztendlich ist es doch recht einfach. Ob Flo ein guter oder schlechter Trainer ist wird die Zukunft zeigen. Er hat hier zunächst einige Dinge richtig gemacht, aber auch eine ganze Menge in den Sand gesetzt. Lernt er daraus steht ihm eine ordentliche Karriere bevor, tut er das nicht landet er wohl unter den üblichen Verdächtigen als Feuerwehrmann oder in einer der unteren Ligen/beim DFB wie seine Vorgänger.

    Für Werder darf es aber nur der Anfang gewesen sein. FK hat uns nicht alleine in diese Lage gebracht, da müssen jetzt alle Strukturen, Verantwortliche, Ideale und Träumereien ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt werden. Sonst steht man mit Glück in 12-24 Monaten wieder genau an der gleichen Stelle nur mit noch weiter heruntergelassenen Hosen oder mit Pech endgültig vor einem unlösbaren Scherbenhaufen, weil man gerade daran scheitert die zweite Liga zu halten.

    Mit dem Wunsch und der eigenen Identifikation mit dieser unbändigen Treue hat man TS jetzt einen gehören Bärendienst geleistet, denn der hat jetzt kaum noch Mittel und Wege Veränderungen vorzunehmen. Finanziell hat man sich mit der langen Vertragslaufzeit und dem laut den Berichten stattlichen Gehalt von FK auch nochmal ein ordentliches Ei gelegt. Mir fehlt da von außen betrachtet die Rationalität. Fußballromantik ist schön und gut, aber dann doch eher was für Captain Tsubasa als für den hart umkämpften Ligaalltag.
    100%ige Zustimmung.
    Danke. Toller Beitrag.

  6. #42711
    Avatar von Charles Logan
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    Wie in so vielen anderen Jobs auch, kann man m. E. als Trainer in eine gewisse Fixierung und Überfokussierung geraten, sodaß man die Fähigkeit, sein Wirken stärker von einer Metaebene kritisch zu reflektieren, ohne es so recht zu merken, verliert. Das kann dann in eine Art von Festgefahrenheit münden, in der man an Dingen festhält, von den man glaubt, daß sie mittelfristig zum Erfolg führen. Mir scheint, das ist jetzt allen Werder-Trainern in der letzten Zeit in irgendeiner Form passiert.

    Bis ca. 2019 hatte ich den Eindruck, daß FK meist in der Lage war, flexibel auf die Anforderungen des jeweiligen Spiels zu reagieren. Hat nicht immer geklappt, klar, aber doch relativ oft. Ich erinnere mich an das Heimspiel in der RR 18/19 gegen Augsburg (glaube ich), das ich zwar nur über das Radio hören konnte, und trotzdem überrascht war, wie Werder, das ja wieder stärker zu einem dominanterem Fußball umsteuern wollte, den FCA dadurch verwirrte, daß sie denen größere Teile des Spiels überließen und sie dann mehr oder weniger auskonterten.

    Nach ca. dem ersten Drittel der Vorsaison zerbröckelte das dann, weil Anspruch und Kaderwirklichkeit immer weniger zusammenpaßten. In dieser Saison scheint man dann fast wie durch Autosuggestion – „Unser Kader gibt das nicht her” (was nicht falsch, aber m. Mn. nach unterkomplex war) – zu einem Defensivfußball übergegangen zu sein, der ca. bis zum Bielefeldspiel in der RR nicht immer gut, aber hinreichend zu funktionieren schien, um von den letzten drei Plätzen wegzubleiben. Was aber entweder zu sehr gefehlt hat oder jedenfalls kaum auf den Platz gebracht wurde, waren gangbare Alternativen, um einigermaßen flexibel offensiv spielen zu können. Die vielen unpräzisen und erfolglosen Flanken gegen Augsburg waren da schon echt bitter. Auch die erste Halbzeit im Heimspiel gegen Schalke war eine absolute Fehleinschätzung.

    Dazu relativ viele verunsicherte oder formschwache Spieler, die auf dem Platz zwar versuchen, zu kämpfen, allerdings oft doch völlig hilflos wirken. Ich stelle mir vor, daß man als Trainer immer wieder versucht, das, was einige Male funktioniert hat, im Spiel umzusetzen, und irgendwann mit dem Kopp durch die Wand will. Das kann zu einer Engstirnigkeit und Versteifung auf früher angewandte Herangehensweisen führen – es passiert das, was hier schon einige beschrieben haben: Der Mut geht verloren.

    Die Geschäftsführung klammert sich an den Irrglauben, man werde schon irgendwie wieder auf die einmal erfolgreicher beschrittenen Pfade zurückkehren. Der Wunsch, längerfristig zu denken wird zur Fixierung, und man weigert sich, zu realisieren, was aktuell abläuft.

    Das sind einige Aspekte von dem, was zu der prekären Lage beigetragen haben könnte. Ich unterstelle niemandem, Werder bewußt schaden zu wollen, das halte ich für dumm Tüch. Aber Scheuklappen, Betriebsblindheit und fehlende Fähigkeit zur durchgängig kritischen Analyse, das halte ich schon für ziemlich realistisch.
    Das Politbüro war nie weg. Es sieht nur keine Notwendigkeit, Dich über seine objektiv richtigen Entscheidungen zu informieren.

  7. #42712

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    Zitat Zitat von Charles Logan Beitrag anzeigen
    Wie in so vielen anderen Jobs auch, kann man m. E. als Trainer in eine gewisse Fixierung und Überfokussierung geraten, sodaß man die Fähigkeit, sein Wirken stärker von einer Metaebene kritisch zu reflektieren, ohne es so recht zu merken, verliert. Das kann dann in eine Art von Festgefahrenheit münden, in der man an Dingen festhält, von den man glaubt, daß sie mittelfristig zum Erfolg führen. Mir scheint, das ist jetzt allen Werder-Trainern in der letzten Zeit in irgendeiner Form passiert.

    Bis ca. 2019 hatte ich den Eindruck, daß FK meist in der Lage war, flexibel auf die Anforderungen des jeweiligen Spiels zu reagieren. Hat nicht immer geklappt, klar, aber doch relativ oft. Ich erinnere mich an das Heimspiel in der RR 18/19 gegen Augsburg (glaube ich), das ich zwar nur über das Radio hören konnte, und trotzdem überrascht war, wie Werder, das ja wieder stärker zu einem dominanterem Fußball umsteuern wollte, den FCA dadurch verwirrte, daß sie denen größere Teile des Spiels überließen und sie dann mehr oder weniger auskonterten.

    Nach ca. dem ersten Drittel der Vorsaison zerbröckelte das dann, weil Anspruch und Kaderwirklichkeit immer weniger zusammenpaßten. In dieser Saison scheint man dann fast wie durch Autosuggestion – „Unser Kader gibt das nicht her” (was nicht falsch, aber m. Mn. nach unterkomplex war) – zu einem Defensivfußball übergegangen zu sein, der ca. bis zum Bielefeldspiel in der RR nicht immer gut, aber hinreichend zu funktionieren schien, um von den letzten drei Plätzen wegzubleiben. Was aber entweder zu sehr gefehlt hat oder jedenfalls kaum auf den Platz gebracht wurde, waren gangbare Alternativen, um einigermaßen flexibel offensiv spielen zu können. Die vielen unpräzisen und erfolglosen Flanken gegen Augsburg waren da schon echt bitter. Auch die erste Halbzeit im Heimspiel gegen Schalke war eine absolute Fehleinschätzung.

    Dazu relativ viele verunsicherte oder formschwache Spieler, die auf dem Platz zwar versuchen, zu kämpfen, allerdings oft doch völlig hilflos wirken. Ich stelle mir vor, daß man als Trainer immer wieder versucht, das, was einige Male funktioniert hat, im Spiel umzusetzen, und irgendwann mit dem Kopp durch die Wand will. Das kann zu einer Engstirnigkeit und Versteifung auf früher angewandte Herangehensweisen führen – es passiert das, was hier schon einige beschrieben haben: Der Mut geht verloren.

    Die Geschäftsführung klammert sich an den Irrglauben, man werde schon irgendwie wieder auf die einmal erfolgreicher beschrittenen Pfade zurückkehren. Der Wunsch, längerfristig zu denken wird zur Fixierung, und man weigert sich, zu realisieren, was aktuell abläuft.

    Das sind einige Aspekte von dem, was zu der prekären Lage beigetragen haben könnte. Ich unterstelle niemandem, Werder bewußt schaden zu wollen, das halte ich für dumm Tüch. Aber Scheuklappen, Betriebsblindheit und fehlende Fähigkeit zur durchgängig kritischen Analyse, das halte ich schon für ziemlich realistisch.
    gut beschrieben. und genau deshalb hat jedes erfolgreiche unternehmen definierte benchmarks die es nicht zu unterschreiten gilt. und wenn man in die nähe dieser grenzen kommt, muss analysiert und (!) gehandelt werden. diese kontrollinstanz geht werder offenbar völlig verloren, weil man mit aller macht den werderweg gehen will. und dann sind zahlen auf einmal nicht mehr objektiv und man sucht sich für jegliches scheitern ausreden, anstatt die DINGE anzugehen. hätte man diese kontrollinstanzen in wirksamer weise gehabt, wäre mindestens einer aus floko/baumann im jahr 2020 entlassen worden. man hätte keinen selke geholt (bzw nicht zu diesen konditionen). man hätte vermutlich nicht einmal den verrückten transfersommer 2019 erlebt.

    aber so reiht sich eine fehlentscheidung an die andere, ein versagen ermöglicht das nächste - und zwar auf allen ebenen. der erste, spürbare, dominostein war kruse. dass darauf eine derartige kettenreaktion folgen würde, die möglicherweise bald im supergau endet, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.

  8. #42713
    Avatar von maternus
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    Zitat Zitat von Domoprowski Beitrag anzeigen
    .....Baumi hat nun dem Druck der Straße nachgegeben und Flo freigestellt, was ich sehr bedauere. ...
    Baumann und Werder überhaupt kümmern sich einen Schei*dreck um das, was auf der Straße oder im Internet gedacht wird. Andere Meinungen als die im Triumvirat werden von ihm regelmäßig als 'außerhalb des Vereins' gewertet.... mit anderen Worten für Blödsinn erachtet. Werder macht nie, was auf der Straße oder im Netz gedacht wird. Dafür hält sich der Verein dann doch ein Stück weit für zu unfehlbar.

    Nein, Baumann hat schon selbst erkannt, dass Kohfeldt der Mannschaft keinen Impuls mehr geben kann. Der Personalwechsel ist der letzte Versuch.... nötig geworden, weil das Team auf 16 abgerutscht ist. Die Frage wird sein, ob der neue alte Schaaf einen Impuls an die Mannschaft senden kann - und ob das dann genügt. Zeit für großen Kulturwandel und psychologische Effekte hat er erstmal nicht. Die dann vielleicht, falls es zu einer Relegation kommt.

  9. #42714
    Avatar von Mittelfeldregisseur
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    Ich habe erst sehr viel später als die Meisten hier den Glauben an FK verloren. Im Sommer 2020 habe ich den Köder der Werderbosse geschluckt und tatsächlich geglaubt, dass 19/20 schief ging wegen den Unstimmigkeiten im Medizin-Team, dem daraus resultierenden Verletzungspech und dem darauffolgenden Fitness-Defizit. Ein Irrglaube wie man heute weiss.

    Nach der Gegegentorflut 19/20 war ich dann auch einverstanden 20/21 mit einer Defensivtaktik anzugehen. Auch wenn sich damals schon viele über die ausbleibenden Tore ärgerten, ich fand nicht, dass die erheblich verbesserte Defensiv Nichts war. Ich gab Flo da schon Kredit für.

    So richtig verloren habe ich den Glauben erst als wir es diese Rückrunde nicht schafften die Defensiv-Taktik mit einem vernünftigen Offensivkonzept zu paaren. Da habe ich auch keine Wunderdinge erwartet, sondern schlichte Dinge wie vertikale Konter oder ein Konzepte für die Standards.

    Schlussendlich habe auch ich ca. 1 Jahr zu lange nicht wahrhaben wollen, dass Flo fertig hatte.

    Ich sage trotzdem danke für die Saison 18/19, weil es gefühlt die einzige Saison der letzten 10 Jahre war, die Spaß machte.

  10. #42715

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    Zitat Zitat von Mittelfeldregisseur Beitrag anzeigen
    Schlussendlich habe auch ich ca. 1 Jahr zu lange nicht wahrhaben wollen, dass Flo fertig hatte.
    Ging mir auch so. Ich denke auch heute noch, dass verschiedene Gründe (wie die oben beschriebene Festgefahrenheit und auch ein Ausgebranntsein) diese Entwicklung losgetreten haben, die alljährlich bei vielen Vereinen zur Trainerentlassung führen. Das habe ich lange nicht einsehen wollen. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass die "Spitznamen" , die er hier von vielen Fans bekommt (z.B. Blender), über das Ziel hinausschießen und unangebracht sind. Wenigstens kann Robin Dutt als jahrelanger Running Gag nun mal ein bisschen durchatmen.

  11. #42716

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    Zitat Zitat von monsieur nobbs Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mittelfeldregisseur Beitrag anzeigen
    Schlussendlich habe auch ich ca. 1 Jahr zu lange nicht wahrhaben wollen, dass Flo fertig hatte.
    Ging mir auch so. Ich denke auch heute noch, dass verschiedene Gründe (wie die oben beschriebene Festgefahrenheit und auch ein Ausgebranntsein) diese Entwicklung losgetreten haben, die alljährlich bei vielen Vereinen zur Trainerentlassung führen. Das habe ich lange nicht einsehen wollen. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass die "Spitznamen" , die er hier von vielen Fans bekommt (z.B. Blender), über das Ziel hinausschießen und unangebracht sind. Wenigstens kann Robin Dutt als jahrelanger Running Gag nun mal ein bisschen durchatmen.
    Mir ging es genauso. Ich glaube, Flo war schon vor dieser Saison ausgebrannt und hat sich nicht so von den Strapazen der letzten Saison erholt, dass er hier wieder so mit Feuer antreten konnte, wie zu Beginn bei uns. Und irgendwann spürt man es im Spiel, wenn der Trainer sich durchkämpft.

    Ich glaube immer noch, dass er woanders wieder erfolgreich sein kann. Und ich habe Respekt vor ihm.

    Aber den wichtigsten Schritt hat er nicht geschafft: Zu Baumann zu gehen und zu sagen: Ich schaffe das nicht mehr. Und sich das vorher selbst einzugestehen natürlich.

    Alles Gute Flo! Du bis ein Guter und wirst daraus lernen.

  12. #42717

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    Zitat Zitat von Singlemalt Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von monsieur nobbs Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mittelfeldregisseur Beitrag anzeigen
    Schlussendlich habe auch ich ca. 1 Jahr zu lange nicht wahrhaben wollen, dass Flo fertig hatte.
    Ging mir auch so. Ich denke auch heute noch, dass verschiedene Gründe (wie die oben beschriebene Festgefahrenheit und auch ein Ausgebranntsein) diese Entwicklung losgetreten haben, die alljährlich bei vielen Vereinen zur Trainerentlassung führen. Das habe ich lange nicht einsehen wollen. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass die "Spitznamen" , die er hier von vielen Fans bekommt (z.B. Blender), über das Ziel hinausschießen und unangebracht sind. Wenigstens kann Robin Dutt als jahrelanger Running Gag nun mal ein bisschen durchatmen.
    Mir ging es genauso. Ich glaube, Flo war schon vor dieser Saison ausgebrannt und hat sich nicht so von den Strapazen der letzten Saison erholt, dass er hier wieder so mit Feuer antreten konnte, wie zu Beginn bei uns. Und irgendwann spürt man es im Spiel, wenn der Trainer sich durchkämpft.

    Ich glaube immer noch, dass er woanders wieder erfolgreich sein kann. Und ich habe Respekt vor ihm.

    Aber den wichtigsten Schritt hat er nicht geschafft: Zu Baumann zu gehen und zu sagen: Ich schaffe das nicht mehr. Und sich das vorher selbst einzugestehen natürlich.

    Alles Gute Flo! Du bis ein Guter und wirst daraus lernen.
    FloKo hat nun in der zweiten Saison in Folge einen Punkteschnitt von unter 1. Er hat zudem anscheinend massiven Einfluss auf den Kader gehabt ( Osako, Bittencourt, Sahin). Ich vermute eher, dass er den Weg von Nouri gehen wird, der hatte auch ne gute Zeit und ist dann abgestürzt.

  13. #42718

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    So, einen Tag nach seiner Entlassung möchte ich auch noch mal ein paar Worte zu Kohfeldt hier lassen.
    Zunächst mal wünsche ich ihm alles Gute für seinen weiteren Weg. Ich hab ihm die Verbundenheit zum Verein zu jeder Sekunde abgekauft. Er selbst wird am traurigsten sein dass das Projekt mit ihm krachend gescheitert ist. Ich hoffe dass er in Bremen nicht all zu sehr verteufelt wird und in Ruhe sein Leben genießen kann.

    Als er hier Cheftrainer wurde hat er in einer dramatischen Lage übernommen. Meiner Meinung nach hat man direkt einen positiven Effekt auf unser Spiel gesehen, das Team traute sich offensiv mehr zu und hat wieder an sich selbst geglaubt. Seine Einstellung damals war genau richtig. Auch die Entscheidung ihn damals zum festen Coach zu machen war nachvollziehbar und auf jeden Fall einen Versuch wert. Ein junger Trainer aus dem Umfeld, der bestens in dem Verein integriert ist - das klang vielversprechend.

    Für die Saison 18/19 werde ich ihm immer dankbar sein. Er hat spielerische Elemente zurück in diesen Verein gebracht, das Team ist wieder selbstbewusst aufgetreten und hat den besten Ball der abgelaufenen Dekade gespielt. Wir haben teilweise Vereine wie Leverkusen, Gladbach aber auch das ein oder andere Mal die Bayern ordentlich in die Mange genommen und tolle Ballstaffeten erleben können. Das Team um Max Kruse war damals wirklich toll und es hätten 1,2 gezielte Verstärkungen gefehlt um ernsthaft ein Kandidat für Europa zu sein und den Verein in die Erfolgsspur zu bringen.

    Die Euphorie hat sich an der Weser breit gemacht. Ein Trainer der offensiven Fußball spielen lässt, zum Trainer des Jahres ernannt wurde und seinen Anspruch mit dem Team nach Europa zu kommen selbstbewusst verkaufte.

    Was dann jedoch passiert ist, ist uns allen klar. Wurde schon tausend mal hier durchgekaut. Ob ein Bittencourt, Selke oder sonst wer letztendlich Kohfeldts Wunschspieler waren - keine Ahnung. Kann ich bis heute aber irgendwie nicht richtig glauben, denn ein Klaassen war beispielsweise ein 1A Transfer für Werder Bremen und hat auch eindeutig mehr zu Kohfeldts Idee vom Fußball gepasst.
    Für mich (und das habe ich hier oft genug gesagt) war immer Baumann Derjenige, dem ich diese katastrophalen Deals zuschreibe, da man immer wieder mitbekommen hatte wie aus den vermeintlichen Gerüchten (Grujic, Lemina usw.) nie etwas wurde. Ob diese Wunschziele jetzt utopisch waren oder nicht - wenn man einen 6er braucht und am Ende Bittencourt auf der Matte steht dann ist da etwas falsch gelaufen. Aber da hat jeder seine eigene Meinung zu und soll auch gar nicht der Inhalt dieses Posts sein.

    Die Saison 19/20 war dann eine Katastrophe. Gestartet mit dem klaren Anspruch nach Europa zu kommen, suchte uns die Verletztenseuche heim. Teilweise waren Trainingseinheiten mit 15 Spielern rar. Spieler mussten dort eingesetzt werden, wo sie sich nicht wohlfühlen und der Abgang von Max Kruse hat ein tiefes Loch im Team hinterlassen. Kohfeldt hat es nicht geschafft dieses Team so einzustellen, dass es sich Torchancen erarbeiten konnte. Es folgte ein schrecklicher Negativtrend, immer mehr Spieler verletzten sich und man konnte früh das Ziel Europa ad Acta legen. In dieser Saison hat einfach nichts gepasst. Es wurde der ekeligste Fußball gespielt, den ich seit langen gesehen hatte und man hat sich letztendlich durch pures Glück in die Relegation gerettet. In der man übrigens auch nur durch pures Glück die Klasse gehalten hat.

    Dann folgte die (rückblickend betrachtet) größte Frechheit der jüngeren Vereinsgeschichte : Die Saisonanalyse.
    Als Grund für das Versagen wurde die Verletztenmisere gebracht. Und ich muss zugeben, das ging für mich damals tatsächlich auch durch. "Kein weiter so" ist der Satz, der jeden Werderfan auf die Palme bringt. Denn er war nichts weiter als Gelaber.

    Bis zu diesem Punkt war ich der Überzeugung dass Kohfeldt der richtige Trainer für diesen Verein ist.
    Doch super duper Baumann hat die Transferperiode wieder mal verpennt, gibt der Coronakrise die Schuld an Allem und kümmert sich einen Dreck darum seinem Trainer ein Mittelfeld bereit zu stellen. Überlegen wir uns jetzt noch mal was Kohfeldt ursprünglich hier etablieren wollte : mutigen, dominanten Ballbesitzfußball. Satz mit X....ohne Mittelfeld kannst das halt vergessen.

    Das neue Ziel lautete : junge Spieler entwickeln und den Klassenerhalt schaffen. Ersteres ist komplett fehlgeschlagen, da ein paar Einsätze von Agu hier, ein paar Einsätze von Mbom da und 2 Chancen für Schmid sich in die Startelf zu spielen einfach zu wenig sind, wenn sich ein Verein in einer solchen Situation befindet, wie Werder sich selbst seit dem letzten Sommer vorfand.
    Kohfeldt reagierte auf den schrecklichen Kader und konzentrierte sich darauf hinten sicher zu stehen. Das war die richtige Schraube an der er gedreht hatte. Doch auch leider seine letzte gute Entscheidung als Werdertrainer. Denn er hat es seitdem nicht hinbekommen der Mannschaft ein offensives Element mit zu geben. Keine Laufwege, keine Ballstaffetten, ein komplett verunsichertes Team.
    Seit 2 Jahren findet dieses Team offensiv nicht mehr statt, das ist einfach unterirdisch.

    Das war ja sogar noch verkraftbar, weil man sich irgendwie einige Punkte zusammen gemurmelt hatte und die Konkurrenz noch schlechter war als man selbst. Doch als Toprak dann aus der 5er Kette wegbrach, war unsere defensive Sicherheit auch hinüber.
    Anstatt hier auf Spieler wie Agu, Schmid oder Mbom zu setzen, die wenigstens Tiefe, Einsatz und Ideen mitbringen, liefen Woche für Woche die selben Spieler auf, die seit 2 Jahren nichts hinbekommen haben. Dieses Phänomen der Stammplatzgarantien gab es unter Kohfeldt schon immer und das ist einfach kontraproduktiv.

    Die schlimmsten Personalentscheidungen Kohfeldts waren für mich 1) Osako als einzige Spitze zu bringen. 2) Bittencourt in der Startelf spielen zu lassen (für Schmid) und ihn dann auch noch als 6er (8er) vor der Abwehr zu bringen. Und 3) eine Mannschaft mit Füllkrug, Selke und Sargent aufzustellen und unser Mittelfeld komplett zu ignorieren. Das sind einfach Dinge, bei denen man man als Bundesligatrainer erkennen muss, dass es keinen Sinn hat. Aber Kohfeldt hielt halt immer zu lange an seinen Fehlern fest.
    Er hat es nicht geschafft dem von Baumann zusammengestellten Kader eine Handschrift und Ideen zu geben und Spieler dort einzusetzen wo sie hingehören. Seine Sturheit hat dafür gesorgt, dass die Entwicklungen aller Spieler rückläufig wurde.

    Betrachtet man die letzten 2 Jahre, dann kommt man einfach zu dem Entschluss dass dieses Team nicht das richtige für Kohfeldt ist.
    Die Saison 18/19 beweist, dass er durchaus weiß wie man einen guten Ball spielen lässt, dies war hier aber einfach nicht mehr möglich.

    Das wahre Dilemma ist ja, dass nicht nur Kohfeldt anfing katastrophale Fehleinschätzungen zu begehen, sondern gefühlt alle anderen Verantwortlichen im Verein ebenso. Da kommt dann halt alles zusammen und ich denke dass Kohfeldt selbst schon seit einigen Wochen das Gefühl hatte, dass seine Zeit hier zu Ende geht. Seinen Rücktritt selbst angeboten hat er ja, doch für die Inkompetenz der Vereinsführung kann er dann auch nichts.

    Abschließend ist meine Meinung ganz einfach : mit diesem Kader und dem Trainer Kohfeldt klappt es einfach nicht.
    Er hat sehr wenig bis nichts dazu gelernt und hielt an seinen verrückten Ideen zu lange fest. Wenn ein Trainer es in 2 Jahren nicht schafft sich auf seine Mannschaft einzustellen und ein paar Spielzüge aufzuzeigen, dann ist das einfach schlecht. Zu schlecht für die Bundesliga. Dies hätten die Verantwortlichen schon lange erkennen müssen, aller aller spätestens nach der Niederlage gegen Union bei der man chancenlos war. Aber wie so oft hat man sich von gewissen Dingen blenden lassen (hier das Pokalhalbfinale) und hat lieber den Schw*nz eingezogen anstatt das richtige für den Verein zu tun.

    Ich danke dir für deinen Einsatz Florian. Ich mag dich als Typen sehr. Doch bei Werder Bremen, als Trainer ist völlig zu Recht Endstation.
    Gerne sehe ich dich in einer anderen Funktion wieder im Verein, denn wie anfangs gesagt, kaufe ich dir deine Verbundenheit zu 100% ab. Und an alle die sich jetzt noch über ihn lustig machen oder gar beleidigende Worte an ihn richten :

    Schade dass es so geendet ist !

  14. #42719

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    Danke Werder_Brema10

    Aufstehen gegen Rassismus!

  15. #42720
    Avatar von Charles Logan
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    Zitat Zitat von Werder_Brema10 Beitrag anzeigen
    Für mich (und das habe ich hier oft genug gesagt) war immer Baumann Derjenige, dem ich diese katastrophalen Deals zuschreibe, da man immer wieder mitbekommen hatte wie aus den vermeintlichen Gerüchten (Grujic, Lemina usw.) nie etwas wurde. Ob diese Wunschziele jetzt utopisch waren oder nicht - wenn man einen 6er braucht und am Ende Bittencourt auf der Matte steht dann ist da etwas falsch gelaufen.
    Ich habe in Erinnerung, daß es eine Weile nach dem Ende der Transferperiode einen Bericht (oder eine WIP? jedenfalls ein Etwas) gab, daß Leverkusen es nicht rechtzeitig geschissen bekommen haben soll, die Unterlagen für den Rashica-Wechsel rüberzuballern, weil Völler noch ein OK von weiter oben brauchte und das nicht rechtzeitig bekam. In der Folge soll dann Baumann deshalb den Grujic-Wechsel abgeblasen haben. In der Außendarstellung, so die Info, habe Baumann dann die Schuld aus kollegialen Gründen nicht einseitig Bayer zuschieben wollen.

    Weiß nicht, ob das irgendwann widerlegt wurde. Aber ich fand es interessant.
    Das Politbüro war nie weg. Es sieht nur keine Notwendigkeit, Dich über seine objektiv richtigen Entscheidungen zu informieren.

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