Allgemeine Nachrichten resp. Das Aktuelle Tagesgeschehen.

[donHawk]

Hossa Per, du möchtest aber gerade auch echt auf Krampf alles scheiße finden was der Adler so verfasst hm?
Und den Kommentar in der Zeit vielleicht auch nicht so wirklich durchdrungen?
Ich verstehe den Kommentar von Herrn Mounk so, dass durch die CC in den USA zu viele Meinungen als unmöglich abgewürgt werden und ein kontroverser Austausch nicht mehr in der Form von früher möglich ist. Stattdessen werden Menschen entlassen weil "ein kleiner Mob auf Twitter eine Kampagne fährt". Er sieht dann Beispiele aus der letzten Zeit in Deutschland die hier ebenfalls zu Diskusionen über CC geführt haben. Eckhart und Nuhr sind da halt präsente Beispiele. Das es bei der Eckhart keine reale Bedrohung gab ist natürlich kein Grund für den Autor dieses Beispiel nicht zu nehmen, es verdeutlicht vielmehr das Frau Eckhart nur mit der Befürchtung und einer fiktiven Bedrohung schon ausgeladen wurde und unterstreicht umso mehr den Punkt des Autors.

[K]

Aber welche gesellschaftlichen Repressalien erfährt man denn hier? Schlimmstenfalls findet einen jemand doof und sagt einem das auch, aber - anders als in den USA - verliert man doch beispielsweise nicht den Job und damit die Existenzgrundlage. Zumindest nicht als Normal-Mensch, bei Prominenten mag das möglicherweise anders sein.

[Azad]

Debattenbeitrag zur Cancel Culture

Das ist ein sehr guter Beitrag.

In der Tat, bestätigt meine persönlichen Wahrnehmungen was diese Thematik anbelangt.

Ein Kommentar, der sich im Wesentlichen mit einem Phänomen in den USA beschäftigt, Dieter Nuhr streift und einräumen muss, dass es bei Lisa Eckhart gar keine reale Bedrohung gab (ohne dass der Autor dies zum Anlass genommen hätte, diesen offensichtlich untauglichen Punkt aus der Argumentation auszuklammern), bestätigt also persönliche Wahrnehmungen - von was denn genau? Da würde ich eher den dort verlinkten Kommentar zu Frau Eckhart empfehlen und darüber nachdenken, welche Gespenster man selbst so sieht.

Edit: Link repariert.

Natürlich beschreibt der Artikel die Zustände in den Staaten, erste Anfänge sind dennoch auch hier zu spüren - und sei es nur im Diskussionsverhalten einiger - und die Erfahrung lehrt uns, dass Entwicklungen und Sozialwissenschaftliche Debatten aus den Staaten gerne, relativ zeitnah, hier übernommen werden.

Den hervorgehobenen Teil möchte ich gar nicht bestreiten, aber es geht mir ausdrücklich um die Wahrnehmungen". Entweder hat theeagle85 eigene Wahrnehmungen, die er konkret benennen könnte, oder aber es geht um "gefühlte Wahrheiten", die dann einer empirischen Überprüfung nicht standhalten, vulgo "Filterblase".

Die Wahrnehmung, dass man derzeit sehr vorsichtig sein muss, seine persönliche Meinung öffentlich kundzutun, wenn diese nicht dem vorherrschenden, immer weiter nach links rückenden Mainstream entspricht, wenn man keine gesellschaftlichen Repressalien befürchten möchte.

Ist der nach links rückende Mainstream vielleicht eine Reaktion auf die zunehmende Salonfähigkeit extrem rechten Gedankengutes? Da verschiebt sich in letzter Zeit generell einiges.

[theeagle85]

Aber welche gesellschaftlichen Repressalien erfährt man denn hier? Schlimmstenfalls findet einen jemand doof und sagt einem das auch, aber - anders als in den USA - verliert man doch beispielsweise nicht den Job und damit die Existenzgrundlage. Zumindest nicht als Normal-Mensch, bei Prominenten mag das möglicherweise anders sein.

Ich sende dir eine PN

[Azad]

Aber welche gesellschaftlichen Repressalien erfährt man denn hier? Schlimmstenfalls findet einen jemand doof und sagt einem das auch, aber - anders als in den USA - verliert man doch beispielsweise nicht den Job und damit die Existenzgrundlage. Zumindest nicht als Normal-Mensch, bei Prominenten mag das möglicherweise anders sein.

Es hat ja auch niemand behauptet, dass hier extreme Repressalien drohen. Was nicht ist, kann natürlich noch werden.

[theeagle85]

Debattenbeitrag zur Cancel Culture

Das ist ein sehr guter Beitrag.

In der Tat, bestätigt meine persönlichen Wahrnehmungen was diese Thematik anbelangt.

Ein Kommentar, der sich im Wesentlichen mit einem Phänomen in den USA beschäftigt, Dieter Nuhr streift und einräumen muss, dass es bei Lisa Eckhart gar keine reale Bedrohung gab (ohne dass der Autor dies zum Anlass genommen hätte, diesen offensichtlich untauglichen Punkt aus der Argumentation auszuklammern), bestätigt also persönliche Wahrnehmungen - von was denn genau? Da würde ich eher den dort verlinkten Kommentar zu Frau Eckhart empfehlen und darüber nachdenken, welche Gespenster man selbst so sieht.

Edit: Link repariert.

Natürlich beschreibt der Artikel die Zustände in den Staaten, erste Anfänge sind dennoch auch hier zu spüren - und sei es nur im Diskussionsverhalten einiger - und die Erfahrung lehrt uns, dass Entwicklungen und Sozialwissenschaftliche Debatten aus den Staaten gerne, relativ zeitnah, hier übernommen werden.

Den hervorgehobenen Teil möchte ich gar nicht bestreiten, aber es geht mir ausdrücklich um die Wahrnehmungen". Entweder hat theeagle85 eigene Wahrnehmungen, die er konkret benennen könnte, oder aber es geht um "gefühlte Wahrheiten", die dann einer empirischen Überprüfung nicht standhalten, vulgo "Filterblase".

Die Wahrnehmung, dass man derzeit sehr vorsichtig sein muss, seine persönliche Meinung öffentlich kundzutun, wenn diese nicht dem vorherrschenden, immer weiter nach links rückenden Mainstream entspricht, wenn man keine gesellschaftlichen Repressalien befürchten möchte.

Ist der nach links rückende Mainstream vielleicht eine Reaktion auf die zunehmende Salonfähigkeit extrem rechten Gedankengutes? Da verschiebt sich in letzter Zeit generell einiges.

Kann ich so nicht beantworten. Ich persönlich nehme derzeit eher eine zunehmende Salonfähigkeit extrem linken Gedankengutes wahr. Die SED-Nachfolger gelten als demokratische Partei mit der die Volksparteien koalieren können, Linksextremisten, die Autos anzünden werden als Aktivisten tituliert usw.

[Timbeaux]

Mein persönlicher Eindruck ist, dass der "nach links rückende Mainstream" weniger Ebendieser ist, sondern seit einiger Zeit Stimmen von Menschen, die lange Zeit eher zu leise, ungehört oder einfach still waren nunmehr Teil einer grundsätzlichen Debatte geworden sind. Dies führt in Diskussionen eindeutig schneller zu Gegenwind im konservativen, zum Teil auch reaktionärem (oder darüber hinaus) Lager und mag sich wie benannt anfühlen. Es geht halt um einen, flach formuliert, recht bequemen Status Quo der gewohnte, vllt auch privilegierte, Positionen "angreift". Dennoch würde mich interessieren, wo persönliche Meinungen zu gesellschaftlichen Repressalien führen, wenn diese keine diskriminierenden Punkte beinhalten?

[Azraael]

Kann ich so nicht beantworten. Ich persönlich nehme derzeit eher eine zunehmende Salonfähigkeit extrem linken Gedankengutes wahr. Die SED-Nachfolger gelten als demokratische Partei mit der die Volksparteien koalieren können, Linksextremisten, die Autos anzünden werden als Aktivisten tituliert usw.

Findest du nicht, dass die rechte Gewalt deutlich schlimmer ist? Es gab nicht nur angezündete Autos, es wurden Menschen ermordet.

[Azad]

Debattenbeitrag zur Cancel Culture

Das ist ein sehr guter Beitrag.

In der Tat, bestätigt meine persönlichen Wahrnehmungen was diese Thematik anbelangt.

Ein Kommentar, der sich im Wesentlichen mit einem Phänomen in den USA beschäftigt, Dieter Nuhr streift und einräumen muss, dass es bei Lisa Eckhart gar keine reale Bedrohung gab (ohne dass der Autor dies zum Anlass genommen hätte, diesen offensichtlich untauglichen Punkt aus der Argumentation auszuklammern), bestätigt also persönliche Wahrnehmungen - von was denn genau? Da würde ich eher den dort verlinkten Kommentar zu Frau Eckhart empfehlen und darüber nachdenken, welche Gespenster man selbst so sieht.

Edit: Link repariert.

Natürlich beschreibt der Artikel die Zustände in den Staaten, erste Anfänge sind dennoch auch hier zu spüren - und sei es nur im Diskussionsverhalten einiger - und die Erfahrung lehrt uns, dass Entwicklungen und Sozialwissenschaftliche Debatten aus den Staaten gerne, relativ zeitnah, hier übernommen werden.

Den hervorgehobenen Teil möchte ich gar nicht bestreiten, aber es geht mir ausdrücklich um die Wahrnehmungen". Entweder hat theeagle85 eigene Wahrnehmungen, die er konkret benennen könnte, oder aber es geht um "gefühlte Wahrheiten", die dann einer empirischen Überprüfung nicht standhalten, vulgo "Filterblase".

Die Wahrnehmung, dass man derzeit sehr vorsichtig sein muss, seine persönliche Meinung öffentlich kundzutun, wenn diese nicht dem vorherrschenden, immer weiter nach links rückenden Mainstream entspricht, wenn man keine gesellschaftlichen Repressalien befürchten möchte.

Ist der nach links rückende Mainstream vielleicht eine Reaktion auf die zunehmende Salonfähigkeit extrem rechten Gedankengutes? Da verschiebt sich in letzter Zeit generell einiges.

Kann ich so nicht beantworten. Ich persönlich nehme derzeit eher eine zunehmende Salonfähigkeit extrem linken Gedankengutes wahr. Die SED-Nachfolger gelten als demokratische Partei mit der die Volksparteien koalieren können, Linksextremisten, die Autos anzünden werden als Aktivisten tituliert usw.

...und offenkundige Nazis, die lautstark „hoffen“, dass im Mittelmeer Menschen ersaufen, als „besorgte Bürger“ (extrem links geht mir im Übrigen nicht minder auf die Eier, ich sehe dennoch eine Verschiebung der Toleranz zu beiden Seiten).

[Azad]

Mein persönlicher Eindruck ist, dass der "nach links rückende Mainstream" weniger Ebendieser ist, sondern seit einiger Zeit Stimmen von Menschen, die lange Zeit eher zu leise, ungehört oder einfach still waren nunmehr Teil einer grundsätzlichen Debatte geworden sind. Dies führt in Diskussionen eindeutig schneller zu Gegenwind im konservativen, zum Teil auch reaktionärem (oder darüber hinaus) Lager und mag sich wie benannt anfühlen. Es geht halt um einen, flach formuliert, recht bequemen Status Quo der gewohnte, vllt auch privilegierte, Positionen "angreift". Dennoch würde mich interessieren, wo persönliche Meinungen zu gesellschaftlichen Repressalien führen, wenn diese keine diskriminierenden Punkte beinhalten?

Fängt es nicht schon damit an, in die rechte Ecke gesteckt zu werden, wenn man die Flüchtlingspolitik 2015/16 wenig gelungen findet? Oder in die linksversiffte Gutmenschenschublade, wenn man nicht hofft, dass das Mittelmeer noch mehr zum Massengrab verkommt (diese Schublade ist natürlich schöner als die Rechte).

[Rob Sweater]

Wo werden denn Autoanzünder vom MAINSTREAM als Aktivisten bezeichnet?

[K]

Aber welche gesellschaftlichen Repressalien erfährt man denn hier? Schlimmstenfalls findet einen jemand doof und sagt einem das auch, aber - anders als in den USA - verliert man doch beispielsweise nicht den Job und damit die Existenzgrundlage. Zumindest nicht als Normal-Mensch, bei Prominenten mag das möglicherweise anders sein.

Es hat ja auch niemand behauptet, dass hier extreme Repressalien drohen. Was nicht ist, kann natürlich noch werden.

Eagle hat von gesellschaftlichen Repressalien gesprochen, ich bin nur darauf eingegangen. Mich überläuft auch jedes Mal ein kalter Schauer, wenn ich lese, wie irgendjemand von der Straße identifiziert wird, den dann der Social Media-Mob überfällt. Ich kann es ja einerseits nachvollziehen - beispielsweise bei der Frau, die heulend die Polizei rief, offenbar in der Hoffnung, dass die den Schwarzen verhaften (erschießen?), der sie aufgefordert hatte, ihren Hund anzuleinen. Sicherlich ist das absolut nicht zu duldendes Verhalten. Wieder andererseits möchte ich nicht den Richter spielen, der dann online entscheidet, wie sie dafür im realen Leben zu bestrafen ist?

[marble]

Konsequenterweise müsste sich hier im Laufe des heutigen Tages noch eine mehrtägige Debatte über die "SED-Nachfolger" und die Frage, ob die Linke eine demokratische Partei ist, entspinnen. Pflichtprogramm einmal im Halbjahr, mindestens.

[Rob Sweater]

Konsequenterweise müsste sich hier im Laufe des heutigen Tages noch eine mehrtägige Debatte über die "SED-Nachfolger" und die Frage, ob die Linke eine demokratische Partei ist, entspinnen. Pflichtprogramm einmal im Halbjahr, mindestens.

Hat eagle doch schon angestoßen.

[MintberryCrunch]

Der Mann hat einen Doktortitel? Ggf. muss man den auch canceln, jedenfalls, wenn seine Doktorarbeit nicht viel belastbarer als sein Zeit-Kommentar ist. Ich finde es erschreckend, wie viele, auch renommierte, Journalisten und Kolumnisten derzeit meinen, Dieter Nuhr und Lisa Eckhart seien Beispiele für linke Intoleranz oder gar eine Zensur.

Lisa Eckhart wurde vom Nochtspeicher ausgeladen, ohne dass eine konkrete Drohung vorlag. Dieter Nuhr wurde von der DFG-Website genommen, weil es Kritik an seinen wissenschaftsfeindlichen Aussagen gab (und das hat mit Greta Thunberg nichts zu tun), u.a. von anderen renommierten Testimonials, die nun mit Dieter Nuhr in einer Reihe stehen, und ist dort mittlerweile wieder zu finden (die Cancel Culture cancelt ihre eigenen Kinder). Soweit ich weiß, hat Dieter Nuhr übrigens eine eigene Sendung im Ersten.

Ist es eigentlich auch Cancel Culture, wenn Horst Seehofer einer Kolumnistin mit Anzeige droht? Frage für einen besorgten Polizisten.