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Ergebnis 166 bis 180 von 18594

Thema: Allgemeine Nachrichten resp. Das Aktuelle Tagesgeschehen.

  1. #166
    Avatar von marble
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    Zitat Zitat von OnlyMe Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von marble Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    ...
    Gibt nichts flexibleres als Eigentum.
    Ich fühl' mich mittlerweile flexibler (besser: freier), je weniger ich davon besitze.
    Hast Du denn schon mal wirklich nennenswert Eigentum gehabt? Wenn ich all das wofür ich früher nach Feierabend, an den Wochenenden und auch teilweise im Urlaub geschuftet habe verlieren würde.....dann würde ich mich persönlich als absoluten Looser sehen.....aber ganz bestimmt nicht besser oder freier.
    Ja, hab ich. Mittlerweile weit weniger und selbst davon trenne ich mich nach und nach und verschiebe die Prioritäten. Wobei es mir nicht um Mittellosigkeit geht, das wäre lebensfremder Quatsch. Aber mein Bulli ist mir z.B. mittlerweile mehr wert als all der Kram, den ich mal in meiner Wohnung stehen hatte und den eh niemand zu Gesicht bekam außer mir selbst. Aber genau dieser Druck, den Du beschreibst, ist der, den ich persönlich als Unfreiheit empfinden würde. Materielle Dinge verlieren zu können, in die man einen Haufen Lebenszeit investiert hat und deren Verlust einen völligen Verlust an Selbstwert bedeuten würde. Da frage ich mich mittlerweile, was man wirklich besitzt oder was einen selbst besitzt. Wobei ich Lebensentwürfe nicht (mehr) bewerten möchte. Mein aktueller ist doch auch nur eine Folge meiner Geschichte. Was ich mal besaß oder heute bei anderem Verlauf meines Lebens besitzen könnte, hab ich in 15 Jahren versoffen. Und heute besitze ich mehr, als ich es mir je hätte anhäufen können, weil man es nicht kaufen kann.

  2. #167
    OnlyMe
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    @marble so eine differenzierte Reaktion habe ich jetzt gar nicht erwartet. Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon mal. Ich habe gerade neulich mal meine Jungs gefragt, ob die unter meiner ständigen Abwesenheit gelitten haben. Die Antwort war Gott sei Dank positiv für mich. Egal......Dir zolle ich jedenfalls ganz viel Respekt, weil Du Dein Lebensmodell nicht als das einzig Wahre anpreist.
    Geändert von OnlyMe (26.08.2019 um 10:27 Uhr)

  3. #168
    Avatar von untersommer
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    Eigentum zu haben, kann aber durchaus auch befreiend wirken. Gerade beispielsweise Wohneigentum, um sich damit vom Mietirrsinn zu befreien. Nicht, um damit reich zu werden.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

    You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more

  4. #169
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von marble Beitrag anzeigen
    Aber genau dieser Druck, den Du beschreibst, ist der, den ich persönlich als Unfreiheit empfinden würde. Materielle Dinge verlieren zu können, in die man einen Haufen Lebenszeit investiert hat und deren Verlust einen völligen Verlust an Selbstwert bedeuten würde. Da frage ich mich mittlerweile, was man wirklich besitzt oder was einen selbst besitzt. Wobei ich Lebensentwürfe nicht (mehr) bewerten möchte.
    Sollte der User sein Selbstwertgefühl tatsächlich so eng an seinen Besitz gekoppelt haben, dann täte er mir zwar leid, aber "verbieten" kann man ihm das ja nicht. Er wäre "nur" ein weiteres Opfer der materialistischen Weltsicht.

    Was aber mMn nicht geht, ist dass wir die Gesellschaft zur Geisel solcher Selbstwertprobleme machen. Solchen Menschen sollte man helfen, keine Frage, sie emotional auffangen und ihnen andere Perspektiven aufs Leben bieten - aber nicht fundamentale Aspekte wie Mieten, also im Klartext Dach überm Kopf, nach deren Gefühlslagen modellieren.

    Es ist auch bei vielen Themen beobachtbar: wenn "Der MarktTM" Verdauungsschwierigkeiten bekommt und Spekulationsblasen platzen, dann ist das eben so und was willste machen, Konsolidierungsphasen gehören dazu (lies: wer genügend Kapital hat profitiert in und von der Krise) und wenns hart wird dann muss eben der Staat einspringen, um Big Player zu retten - aber die weiter oben erwähnten "kleinen Vermietungsgesellschaften" (da fehlt nur noch "Tante Emma's" um die gewollte Verniedlichung abzurunden) sind dann eben von der Naturgewalt "Der Markt" getroffen worden - that's life. Aber wenn die Politik Profitgrenzen, und seien sie noch so abgeschwächt und symbolisch und von Schlupflöchern verschweizerkäst, aufzuerlegen erwägt, dann ist das unverzeihlich, ein Sakrileg und etliche andere melodramatische Übertreibungen, denkt mal jemand auch mal an die Besitzer, die nicht nur besitzen sondern von diesem Besitz auch noch weiteren Besitz generieren wollen usw.

    Das basiert alles auf dem grundsätzlichen "Missverständnis" (das natürlich keines ist, sondern Indoktrination), dass "Der Markt" und "Der Staat" zwei unterschiedliche, meist sogar gegensätzlich agierende, Dinge sind. Das kriegt man aus den Köpfen nur schwer raus.
    Geändert von anamous (26.08.2019 um 10:31 Uhr)

  5. #170
    Avatar von untersommer
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    Gewinne zu privatisieren und Verluste zu verstaatlichen dient doch aber Freiheit des Marktes. Der Feenstaub der Makroökonomie.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  6. #171
    OnlyMe
    Gast
    @anamous.... mich braucht weder jemand auffangen, noch mir andere Perspektiven auf's Leben bieten. Ich bin mittlerweile Ü60, kerngesund und ein gutsituierter, zufriedener Mann. Mit mitte 30 habe ich noch zur Miete gewohnt und dann kamen eine Menge Russlanddeutsche in unser Kaff. Binnen kürzester Zeit hatten die hier alle Arbeit und auch ein Haus.........weil die sich alle gegenseitig geholfen haben.Ich hab's gesehen, das Prinzip kapiert und auch mithilfe von Freunden kopiert! Das ist keine Zauberei, kein Kapitalismus....das ist harte Arbeit, Verzicht, Selbsthilfe vereint mit Unternehmertum in Reinform.

    Edit: Das wirklich Schwere an dem Konstrukt ist, dass die Arbeit nach Bezug der eigenen Immobilie nicht aufhört...........die findet dann halt auf der Baustelle von Freunden weiterhin statt. Andererseits schweißt diese Form der Eigeninitiative auch Freunde zusammen.....und das für's ganze Leben!
    Geändert von OnlyMe (26.08.2019 um 11:47 Uhr)

  7. #172
    Avatar von gemüsehändler
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    Zitat Zitat von Milka! Beitrag anzeigen
    https://www.morgenpost.de/berlin/art...te-zahlen.html

    Es dauert nicht mehr lange, dann wird das Amt für Wohnungswesen wiederbelebt und Familien müssen Wohnungen beantragen wie in der DDR. Das Zentralkomitee Der Senat entscheidet dann, wer wie wohnen darf. In Altbauwohnungen soll die Mietobergrenze bei 6 Euro liegen. Einfach per Antrag die Miete vom Amt korrigieren lassen, egal ob man im Wedding oder Dahlem wohnt. Schöner 100m2 Altbau in bester Prenzlauer Berg-Lage für 600 kalt - das erscheint mir nachhaltig und sinnvoll.

    Wird dieses Vorhaben nicht vom Gericht eingestampft, gibt es in Berlin niemanden mehr, der saniert oder gar neue Wohnungen baut. Die Gnadenfrist von 5 Jahren für Neubauten wird daran nichts ändern. Bin gespannt, wie viele Finanzierungen platzen, wenn die zweite Wohnung zur Altersvorsorge mit schüchternen 9 Euro durchkalkuliert ist und nun nur noch 6 Euro genommen werden dürfen.

    In den 5 Jahren soll dann so viel gebaut und gekauft werden, dass sich die Situation am Mietmarkt entspannt hat. Wer's glaubt, wird selig.
    Sollte das so kommen, wird es spannend zu beobachten wie viel dann über Schwarzgeldzahlungen laufen wird und wie stark die Wohnungslosenquote ansteigt.
    Grünkohfeldt

  8. #173
    Avatar von untersommer
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    Warum sollte es mehr Wohnungslose geben, wenn sich mehr Leute eine Wohnung leisten können? Weil noch mehr ins schöne Berlin ziehen, die vorher ob seiner Unerschwinglichkeit draußen geblieben sind?
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  9. #174
    Avatar von Milka!
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    Noch haben wir einen Nettozuzug in Berlin und de facto Abschaffung des privaten Wohnungsmarktes wäre der letzte Sargnagel für den Wohnungsbau. Aber ich bin beruhigt, dass noch nicht alle in der Stadt den Verstand verloren haben - sehr deutliche Reaktionen bisher. Besonders laut die nicht gerade als ruchlose Kapitalistenschweine bekannten Wohnungsbaugenossenschaften.

    Nun bin ich gespannt auf den tatsächlichen Entwurf.

  10. #175
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Eigentum zu haben, kann aber durchaus auch befreiend wirken. Gerade beispielsweise Wohneigentum, um sich damit vom Mietirrsinn zu befreien. Nicht, um damit reich zu werden.
    Aber ist es da nicht einfach der Aspekt der Sicherheit, der die Befreiung bewirkt und nicht der Besitz?
    Die Menschen in der DDR haben sich ja um ihre Mietwohnung auch keinen Kopf gemacht, sobald sie mal eine hatten. Die Arbeit war sicher, die Wohnung war sicher und sowohl Wohnung als auch Grundversorgung war staatlich so subventioniert, dass das jeder problemlos zahlen konnte. Heute heißt Mietwohnung haben eben nur, dass man sie hat, bis der Vermieter die Preisschraube anzieht, weil der Kiez eben mal schön durchgentrifiziert wurde.

    Und Eigentum zu haben befreit durchaus nicht immer, sondern kann sich auch schön als Reinfall entpuppen: Schau mal in die ostdeutsche Provinz, wie viele Eigenheime da nur noch von der alternden Babyboomergeneration bewohnt werden. Die Kinder sind lange schon im Westen oder der nächsten größeren Stadt und Mutti und Vati hocken auf ihrem Hof, bis das pflegetechnisch mal nicht mehr geht und dann such mal einen Käufer für das "Betongold" in irgendeinem Dorf ohne brauchbares Internet, ohne Bahnhof und mit zwei, drei Bussen pro Tag. Dank Niedrigzinsen bauen jetzt auch noch alle neu, die tatsächlich dorthin wollen, und der Leerstand wird mit dem Einzug ins Pflegeheim oder Tod der Babyboomergeneration explodieren.

    Edit: Letzten Satz mal verändert, das las sich unverständlich.
    Geändert von fruchtoase (26.08.2019 um 11:46 Uhr)

  11. #176

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    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Dank Niedrigzinsen bauen jetzt auch noch alle neu, die tatsächlich dorthin wollen, und der Leerstand wird mit dem Einzug ins Pflegeheim oder Tod dieser Generation explodieren.
    Aber nur wenn die alten Hütten mit Dämmwerten aus der Vorölkrisenzeit nicht abgerissen werden.

  12. #177
    Avatar von gemüsehändler
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Warum sollte es mehr Wohnungslose geben, wenn sich mehr Leute eine Wohnung leisten können? Weil noch mehr ins schöne Berlin ziehen, die vorher ob seiner Unerschwinglichkeit draußen geblieben sind?
    Den Run auf Berlin wird das mMn eher erhöhen, als senken.
    Grünkohfeldt

  13. #178
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von lagom Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Dank Niedrigzinsen bauen jetzt auch noch alle neu, die tatsächlich dorthin wollen, und der Leerstand wird mit dem Einzug ins Pflegeheim oder Tod dieser Generation explodieren.
    Aber nur wenn die alten Hütten mit Dämmwerten aus der Vorölkrisenzeit nicht abgerissen werden.
    Scheiße formuliert... Hab's verändert.
    Danke für den Hinweis.

  14. #179
    werdergeist
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    Alter anamous, langsam fange ich echt an, mir Sorgen um dich zu machen. Ich glaube langsam, dir fehlt jegliche wirklich Fähigkeit zur Perspektivübernahme anderer Lebensmodelle, die nicht komplett anti-materialistisch sind. Ganz, ganz schlimmer Post, der mehr auf deine eigenen Denkeinengungen und totalitären Ansichten schließen lässt, als auf irgendwelche Probleme des anderen Users. Ich habe auch das Gefühl, das du in deinen Ansichten zunehmend radikaler wirst. Vielleicht solltest du eher ein wenig aufpassen, nicht Sklave einer spezifischen Weltsicht zu werden.
    Geändert von werdergeist (26.08.2019 um 12:10 Uhr)

  15. #180
    Avatar von kalotte
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    Alter, welch ein Dokument mangelnden Textverständnisses und fehlenden Einfühlungsvermögens bezüglich der Motivationslage anderer User. Da gruselt es einen beim Durchlesen bis in die letzte erschütterte Synapse.

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