Irgendwie ist mir nicht klar, worum es hier geht. Im ersten kritischen Beitrag ging es darum, dass es noch nie etwas gebracht hat, Spieler zu verleihen. Nun ist die komplette Jugendarbeit schlecht. Insgesamt geht es darum, den Schöntednern etwas entgegenzuhalten. Aber was?
Da es hier um Leihspieler geht, sollte man auch bei denen bleiben. Wie schon geschrieben wurde, war das Verleihen in der Vergangenheit vor allem dafür da, erfahrene Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen; die jüngeren Spieler sollten sich in der U23 in der 3. Liga beweisen. Nachdem der direkte Wiederaufstieg verpasst wurde, hat sich die Strategie vor einem Jahr geändert und es werden Talente an Vereine der 2. oder 3. Liga (oder einer gleichstarken ausländischen Liga) verliehen. Diese neue Strategie kann man nun nach einem Jahr erstmals bewerten. Wenn man sieht, dass die Entwicklung dieser Spieler drei bis vier Jahre dauern kann (spätestens dann sollte man sich meiner Meinung nach trennen, wenn es nicht reicht), dann ist die bisherige Entwicklung in meinen Augen sehr positiv. Schöner Nebeneffekt: Sollte es Werder doch mal erwischen und der Gang in die zweite Liga angetreten werden müssen, hat man bereits einige potentielle Kandidaten mit Erfahrung in der Liga. Meinetwegen kann diese Strategie auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden.
Es ist für Werder auch (geographisch bedingt) viel schwieriger große Talente zu akquirieren.
Mal der Vergleich mit Stuttgart.
Metropolregion Nordwest (das müsste Werders Einzugsgebiet ca. sein) --> 2,72 Mio Einwohner
Metropolregion Stuttgart --> 5,3 Mio Einwohner
Natürlich ist da die Wahrscheinlichkeit deutlich höher. Und dann gibt es noch einige Gebiete wo Werder sich mit Hamburg, Hannover und Wolfsburg streiten muss. VOr allem ist es schwierig mit Wolfsburg mitzuhalten, da die (auch im Jugendbereich) ganz andere Mittel haben. Das beste Beispiel ist hier ja Julian Brandt. Den hat Werder ja nicht verpennt, er hat sich einfach für Wolfsburg entschieden. Der Grund wird hier sicher auch das wesentlich bessere Leistungszentrum gewesen sein. Deswegen braucht Werder da ja auch Erneuerungen, welche Werder aber halt nicht aus dem Ärmel schütteln kann.
Vermutlich kritisieren Leute Werders Nachwuchsarbeit, welche gar nicht hier aus der Region kommen und die Begleitumstände nicht kennen.
Geändert von jonasho (24.07.2020 um 14:32 Uhr)
Hat Stuttgart nicht ziemlich viel regionale Konkurrenz mit Hoffenheim und Karlsruhe? Und wo holt Freiburg sich die Talente her? Entscheidet man sich in der Stuttgarter Metropolregion nicht genauso gegen Stuttgart und für München?
Bei Brandt war es aber auch so, daß Werder an einen Selbstläufer dachte, da er ja ein Bremer Jung ist, und sich keine größere Mühe gab. Anders als Wolfsburg. Geld und schickes Ambiente werden aber auch eine gewisse Rolle gespielt haben.
Ja eben, deswegen benötigt Werder auch zwingend das neue NLZ . Aber das hat Werder ja selbst schon gemerkt.
Der ganze Fußball ist nun mal auch innerhalb Deutschlands deutlich globaler geworden. Vereine aus dem Ruhrpott scheuen sich sicher auch nicht in Werders Revier zu schauen usw. Dass jeder sein Revier hat, ist vorbei.
Deswegen wimmelt es bei internationalen Jugendturnieren ja auch nur so von Scouts.
Ich finde das Verfahren sehr gut und längst überfällig. Hatte eigentlich gehofft das dass damals schon aus Zusammenarbeit mit juve sowas entsteht.
Ich denke solange die Fifa da keinen Riegel vorschiebt ist das einfach ein Business Model für uns.
Menschlich ne andere Geschichte aber was willst du auf Dauer gegen die „51+1“ Klubs anrichten?
Nun hat der erste „Jahrgang“ mit Schmid und Mbom höchstwahrscheinlich zwei „neue“ Spieler für uns hervorgebracht.
Zwischenfazit „sehr gut“
Was interessiert eigentlich in dieser Diskussion, was gestern war? Und was bringt es Spieler X, was mit Spieler Y war? Wenn bspw für Benjamin Goller die zweite Liga sowie der KSC die beste Option ist, dann geht der dahin. Drauf geschissen, wie irgendwelche Leihen vorher liefen. Oder nachher.
Viele Klubs haben haufenweise 'Eventuell-gehtnochmehr-Spieler'. Werder eh. Gründe hats viele. Solang es möglich ist finde ich es absolut nachvollziehbar, wenn man schaut, ob aus der Kategorie Vollert, Jacobsen und Co noch mehr rauskommt. Und auch, dass man dank fehlender Drittliga-Mannschaft bei den Spielern, bei denen man eine größere BL-Chance sieht, auch mal den fixen Schritt macht. Wie bei Mbom. Und kein Gaga-"Lass den nochmal anschauen, vielleicht wirds ja in der Vorbereitung was, wenn nicht, dann kann man ihn dann immernoch verleihen." Und findet dann kurz vor Toreschluss keinen wirklich passenden Verein mehr. Aber weg is weg.
"Früher" gabs halt mehr Leihen wie bei Harnik (weg von der Gehaltsliste) oder Beijmo (Flop, der sich vielleicht nochmal irgendwo fängt). Wenn man keinen Topspieler verleiht, dann kann man auch schwer nen Topspieler zurückbekommen.
Ja nix was Estadox sagt.
Finde das völlig verblümt und beschönigt
(please spare me with your bs here)
Mannmann
Wie kann man so nen blöden Spruch sagen wenn dann die Liste mit 2 von 4 aus Selke und Jojo besteht
Von denen einer gerade der schlimmste rücktransfer (ja aktuell leihe) den man sich beinahe vorstellen kann und Jojo seit 2 Jahren den Sprung nicht schafft um dem Verein zu helfen
Und Maxi 1 wirklich gute Saison neben Kruse hatte und sich jetzt Hoffentlich langsam wieder Stabilisieren kann
Und grillitsch, der einzige der es bisher nachhaltig geschafft hat jahrelang Leistung zu bringen, ist nciht aus unser eigenen Jugend kommt und null ablöse gebracht hat
Da kann man sich den arroganten Satz auch echt sparen wenn davor solche Beispiele kommen
Und warum sollten Spieler zählen die an der Schwelle stehen aber keine weiß ob sie es schaffen werden. Das hat doch aktuell effektiv null Mehrwert für die Entwicklung des Vereines. Wenn es einer noch schafft,dann prima
Wie gesagt, das aktuelle Modell gefällt mir auch sehr gut
Aber unseren Durchlauf von Jugend zu den Profis in den letzten Jahren braucht man auch nicht mehr als notwendig preisen. So toll war das nicht
Die leihen finde ich grundsätzlich sinnvoll und meistens auch gut gewählt seit 2 Jahren.
Geändert von PepeLupado (24.07.2020 um 16:52 Uhr)
oder man wird wie Lommel SK aus Belgien
Glaube manche verstehen nicht das ein NLZ nicht zum reinen Geldmachen und zur absoluten Gewinnmaximierung gedacht ist.
"Nur 3,5 Prozent (198 von 5736) der Jugendspieler, die seit der Saison 2010/11 in den U19-Auswahlen der 56 Profifußballclubs (Bundesliga bis 3. Liga) gespielt haben, heute in einer der fünf europäischen Top-Ligen (Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien) kicken." (Aus einem mMn ganz lesenswerten Artikel bei SponsorsKlick )
Die Ausbildung eines Spielers ist nicht erst dann erfolgreich wenn er auf dem absoluten Topniveau ankommt, es reicht ein Blick auf unseren Relegationsgegner um zu sehen wie viele Spieler wir mit unserer Nachwuchsarbeit an den Profifußball heranführen.
Geändert von Benwick (25.07.2020 um 19:30 Uhr)
Die Durchlässigkeit in den Profifußball ist sehr wohl verdammt wichtig. Das ist ein bockstarkes Argument beim Werben um Talente. Damit kann man Spieler, Eltern und Berater sehr sehr gut überzeugen, dass Werder der richtige Schritt ist. Schließlich gehts es doch immer darum irgendwie in den Profifußball zu kommen. Je höher die Quote bei Werder ist, desto besser ist auch die Verhandlungsposition.
Grade wenn man nicht das geilste NLZ hat oder viel Geld um zu ködern, müssen andere Werte stimmen. Und da kann Werder immer wieder drauf verweisen, wie viele Werderaner im bezahlten Fußball angekommen sind.
Ja die sind ja auch alle bei uns voll durchgestartet ohne Umwege
Wenn man sich mal vor Augen führt, welche U20 Spieler wir neben Sargent, Schmid und Agu unter Vertrag haben, denen man Bundesliga zutraut, kann man doch nicht großartig an der Jugendarbeit meckern. Bei Talenten wie Goller, Mbom, Phillip, Gruev, Ihorst, Plogmann, Straudi, Woltemade, Dinkci, Nawrocki, Mina und Schönfelder (neben anderen spannenden Spielern) darf mMn schon erwarten, dass sich der ein oder andere in der Bundesliga (hoffentlich bei uns) durchsetzen wird.