Bin auch eher bei der Fraktion „Pannewitz war zu labil für den Profisport“. Bin aber auch dabei, dass er besonders ist von seinen Fähigkeiten … sonst hätte er das mit den Umständen nie so weit geschafft. Wenn ich es richtig in Erinnerung hab, hatte er im Weserstadion persönlich mit Schaaf gesprochen. Danach hat Werder dann Abstand genommen weil man ihn als nicht reif genug ansah.
Ich empfinde es auch anders als früher, wie hier zum Beispiel die Zeit von Rau aufgeführt wurde. Da hatten die Profis zumindest noch etwas Freiraum. Der Profifußball ist ein knallhartes Geschäft, wo so Exoten wie Max ja auch immer härter anecken und aussterben. Auch sehe ich nicht, dass sich im psychologischen Bereich in den Jugendabteilungen viel ändert. Da werden in der F Jugend schon versucht Spieler aus den Dorfvereinen zu holen, gibt Vereine da fließt für 13 Jährige dann schon Geld oder den Eltern wird der passende Job besorgt. Die Kinder geben doch alles auf, ihre Jugend, ihre Kindheit, ihre Freunde, ihr Umfeld … und verletzen sie sich später schwer oder reicht es nach Einschätzung nicht, werden sie dann einfach aussortiert und müssen zurück in ihr altes Umfeld, wo sie dann erst mal um Anschluss kämpfen müssen.
Gibt da einige Konkurrenten wo es schon im Alter von 12 Jahren so ruppig zugeht … und all das hat Pannewitz geschafft, trotz seiner „fehlenden Einstellung“. Wir alle sollten dieses System viel kritischer hinterfragen, es gibt später pro Vereine vielleicht einen, maximal 2 die es pro Jahrgang dann auch in den Profikader schaffen. Die restlichen 20 versuchen noch irgendwo im Profifußball unterzukommen, wer es nicht packt, hat halt Pech gehabt. Daher finde ich das auch zu leicht, die Schuld dann immer nur bei den Spielern zu suchen. Die kommen als Kinder in die Vereine, werden inzwischen sogar medial geschult, haben zusätzlich den Schuldruck … teilweise mehr als 100km von zuhause weg.
Beneide da immer so Typen wie Max. Ja, er mag hier für manche als Söldner gelten, der dem Geld hinterherläuft. Er lässt sich aber nicht verbieten und was ich total beeindruckend finde, er reflektiert dieses Geschäft sehr und sieht es auch nur als dieses an. Jetzt hab ich sehr weit ausgeholt, sorry.
Und noch eine Sache zu Magath: Wie „sensibel“ er mit jungen Spielern umgeht hat er damals doch auch bei Schalke gezeigt. Da saß er zuhause bei Familie Draxler, damals war Julian 17 und hatte gerade seine ersten Spiele. Er möge doch bitte seine Schule abbrechen damit er sich mehr auf den Fußball konzentrieren kann, er braucht kein Abitur …. er hat es dann sogar gemacht. Was wäre denn passiert, wenn er 2 Monate später sich so schwer verletzt hätte das die Karriere vorbei ist. Es hätte niemanden interessiert …