20. Februar 1982, Viertelfinale
Werder Bremen – Bayern München 1:2 n.V.
Vor dieser Partie standen die Bayern noch etwas unter Schock. Drei Tage zuvor war Manager Uli Hoeneß bei einem Flugzeugabsturz verletzt worden und hatte als einziger der Insassen überlebt. Die Diagnose kam zwar einem Wunder gleich (Gehirnerschütterung, Prellungen am Brustkorb), aber er musste künstlich beatmet werden und so fehlte er ausnahmsweise auf der Bayern-Bank.
Dort hatte er zuletzt ein bitteres 1:4 beim Karlsruher SC miterlebt, was Werder-Trainer Otto Rehhagel mutig machte: "Bei den Bayern kamen Misserfolge meist in Serie". Stürmer Uwe Reinders, gerade auf dem Sprung in die Nationalelf, tippte gar auf einen 3:1-Sieg für den Aufsteiger – gegen den Meister und Tabellenführer.
Er selbst tat seinen Teil, verwandelte nach 25 Minuten einen allerdings äußerst fragwürdigen Fouelelfmeter, "wie ihn vorzugsweise Heimmannschaften erhalten" (Kicker) zum 1:0 (25.). Die feldüberlegenen Bayern schlugen erst nach der Pause zurück. Als Verteidiger Hans Weiner eine Flanke abrutschte und diese zum Torschuss wurde, konnte Torwart Dieter Burdenski nur abklatschen und Bayern-Kapitän Paul Breitner war zur Stelle (78.). Kurz zuvor hatte Werders Mittelstürmer übers leere Tor geschossen und das 2:0 vergeben, was ihn grämte: "Wenn ich treffe, fahren wir das Ding nach Hause." So ging "das Ding" aber in die Verlängerung, in der Antreiber Breitner sein zweites Tor gelang (94.) - es öffnete den Weg ins Halbfinale.
Am Bayern-Sieg hatte niemand etwas auszusetzen. Bremens Kapitän Benno Möhlmann: "Sie waren uns in allen Belangen überlegen, daran gibt es nichts zu deuteln."
Star des kalten Samstagnachmittags war jedoch ein "Bremer". Werder-Maskottchen Pico, eine Heidschnucke, riss sich von der Leine und wollte auch etwas mitspielen. Vor ihr hatte sogar Paul Breitner, der vor Pico beim Eckball gestört wurde und floh, Angst.