So weit, so richtig - Red Bull Kritik als verkürzte Globalisierungskritik ist reaktionärer Scheiß. Aber auch wenn ich das hier neulich schon mal angemerkt habe, weise ich nochmal auf die "Ironie" hin, dass die Existenz von Rasenballsport Leipzig trotz aller möglicherweise bestehenden positiven (wie negativen) Nebeneffekte mittelbar einzig und allein der Mehrung eines Vermögens dient, das unter anderem dazu genutzt wird, regelmäßig rechtsradikalen Ideologen eine Plattform zu bieten, die selbst Vernichtungsphantasien hegen. Das ist nicht besser, ganz im Gegenteil. Und wenn man sich spontan entscheidet, Fan eines "fragwürdigen" neuen Vereins zu werden, ist das auch nochmal eine ganz andere Ebene, als wenn man in seiner Kinderzeit Fan eines Vereins wird und dann erst später checkt, dass dort jede Menge Dinge schief sowie jede Menge rassistische Arschlöcher herum laufen (so wie es vermutlich z.B. den Leuten von 1953international gegangen sein dürfte) - oder als wenn der Verein, dem man sich seit Jahrzehnten verbunden fühlt, aufeinmal einen unliebsamen Präsidenten, Sponsoren oder was weiß ich hat. Dann ist das Kind halt schon in den Brunnen gefallen, sich von einem Verein lossagen ist schwer. Gar nicht erst Fan eines Vereines zu werden hingegen nicht - und wer Rasenballsport Leipzig unterstützt, unterstützt ganz direkt mit jedem Cent Red Bull und Mateschitz.
Davon mal ganz abgesehen halte ich das "Die Leute da dürsten nach Fußball" für ein sehr vorgeschobenes Argument. Leipzig hat mit Chemie und Lok zwei alteingesessene Vereine mit massig Geschichte (meine Sympathieverteilung dürfte klar sein) und mit dem Roten Stern eines der interessantesten Fußball-/Fanprojekte Deutschlands. Und wem es unbedingt um die Zugehörigkeit zum Profifußball geht, der oder die ist schneller in Berlin bei Union oder Hertha, als die Leute aus dem Werder-Land im nordwestlichen Niedersachsen in Bremen sind.
Geändert von bdk (24.09.2019 um 19:12 Uhr)
puh, den ersten teil kann man ja so stehen lassen, aber der zweite? ich bin aus düsseldorf schneller in frankfurt am waldstadion als von leipzig aus in berlin (noch nicht mal stadion, egal welches), das als alternative darzustellen ist schon sehr optimistisch, selbst wenn man komplett ignorieren möchte, wie die sympathie in beiden richtungen da regional verteilt ist.
man könnte genausogut bremern empfehlen fans von h96 oder wolfsburg zu werden wenn werder mal ausm profifußball absteigen sollte.
Geändert von cluseau (24.09.2019 um 19:16 Uhr)
tiefbegabt
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Mit einem reinem sportlichen Wettkampf hat die Bundesliga doch schon viele Jahre nichts mehr zu tun. Was verdient ein Fiete Arp? Ist das "nachvollziehbar"? Oder auch ein JEggestein. Manch Fan wird in seinem gesamten Berufsleben wahrscheinlich weniger verdienen als bei beiden in einem Jahr. Und wie kommt es dazu? Wir (Fans und Werder) beteiligen uns daran. Das Spiel wird mitgespielt. Schon seit Jahren. Und jedes Jahr ist mehr Geld im Spiel das verteilt werden will. Nun kommen Unternehmen und wollen, wie Werder Bremen auch, ein Teil des Geldes einsacken. Wo ist das verwerflich?
Werder Bremen hat über Jahrzehnte die Möglichkeit gehabt sich gegenüber RB einen Vorsprung zu verschaffen. Hat dies aber nicht hinbekommen. Das ist "ungeschickten" Entscheidungen in den letzten Jahren geschuldet.
Dafür kann aber RB nichts. Weder für das Verhalten der Verantwortlichen bei Werder Bremen, noch dafür, dass "ihr" so viel Geld für das "Produkt Bundesliga" ausgebt.
Zusätzlich finde ich ja die Aussagen zur Fanbasis bei "Plastik-Clubs" amüsant. Es kommen zu wenige Fans zu den Spielen? Was sollen denn die Mannschaften aus der Regionalliga von unserer U23 halten? Deren "Zugkraft" ist doch ebenfalls sehr bescheiden. Und sorgt dies, dass unsere 2. Mannschaft ein "Konstrukt eines ekligen Fußball-Konzerns" ist?
Ich bitte Euch...
und es beginnt von neuem. wobei das argument / der vergleich mit der u23 und deren zugkraft schon neu und besonders absurd ist.
Du hältst es vielleicht für absurd. Das mag sein.
Aber das Urteil darüber abzugeben obliegt dir nicht. Sorry. ;-)
Und ich finde das nicht absurd. (Sonst hätte ich es nicht formuliert).
Wo wie "ihr" über RB redet, könnten Fans von Mannschaften aus der 3. - 5. Liga auch argumentieren. "Mimimi, die nehmen uns einen Platz in der Liga weg", "Mimimi, bei denen kommen immer so wenige Besucher", "Mimimi, die haben viel mehr Geld", "Mimimi, die bekommen die ganzen guten Spieler". "Mimimi, weil mimimi".
Geändert von H1Chris (24.09.2019 um 19:53 Uhr)
das wird nichts.
Gut. Du hast mich für Deiner messerscharfen Argumentation überzeugt. Respekt. Du Altmeister!
#scheissrb
Aber doch nicht mit der Vehemenz, oder etwa doch? "Regelmäßig" Spruchbänder bei entsprechenden Heimspielen inkl.? Okay. Das habe ich "nicht mitbekommen". Nenne mich blind. Oder blöd.
Mit dummen Menschen zu streiten, ist wie mit einer Taube Schach zu spielen. Egal, wie gut du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.
Und selbst wenn sie das lesen könnte, würde sie denken, sie sei der Schachspieler.
Geändert von H1Chris (24.09.2019 um 20:14 Uhr)
Das war zumindest vor Jahren noch so, als noch mehr Zweitvertretungen von Proficlubs höherklassig gespielt haben (manche wurden ja inzwischen schon aufgelöst). Beispielsweise die Fanszene in Osnabrück hat das immer sehr stark verkörpert, aber nicht nur.
Ob das heute immer noch in der Vehemenz passiert, kann ich nicht sagen. Ich schaue noch Werder und habe ansonsten seit 3-4 Jahren mit dem Profifußball abgeschlossen. Und das hat, um beim Thema zu bleiben, nicht mal etwas mit Red Bull zu tun. Red Bull hat den Fußball nicht kaputt gemacht. Der war schon vorher kaputt. Red Bull ist nur die Spitze des Eisbergs. Kritik an dem Konstrukt kann ich zwar gut nachvollziehen, sie greift aber oft viel zu kurz.