Kommt drauf an, wie man Fanbase definiert. Leipzig ist hip, ein Fußballspiel ist ein tolles Event, noch mehr, wenn die Heimmannschaft auf hohem Niveau spielt und es eine große Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie gewinnt und am Ende alle gute Laune haben. Macht sich gut in der Insta-Story.
Wenn es nicht läuft, der Gegner Rosenborg Trondheim heißt und natürlich auswärts wird immer deutlich werden, was Red Bull eigentlich ist: Ein Produkt aus der Retorte.
Naja aber die Retorte verwächst sich doch auch. Kann mir doch keiner erzählen, dass die meisten Bremer Werder-Fans wurden, weil sie als Kind bereits die langjährige Tradition so toll fanden und auch so ganz zufällig Fan des ortsansässigen Vereins geworden wären.
Kinder die mit RB aufwachsen, für die ist das ganz normal der örtliche Verein, dem man sich meist ganz automatisch anhängt, wenn man sich für Fußball begeistert.
Ich denke, dass das daran liegt, dass RBL nichts anbietet, dass eine emotionale Bindung der Fans unterstützen würde. Da wird eher ein Eventpublikum angesprochen und die sind halt schnell gesättigt und suchen bald das nächste Event. Ich finde, dass das eine absehbare Entwicklung war.
Hebbt 'n W up dat Trikot
Dat is gröön, dat schall wohl so
Leverkusen und Wobbel sind lang genug dabei und habe auch genug Erfolge und Vizemeisterschaften gefeiert um zu beweisen, dass sich das nicht verwächst. Klar hat Leipzig in 20 Jahren mehr Fans, aber sie werden auch immernoch Abende wie gestern haben. Unter der Annahme, dass die weiter so spielen wie bisher und nicht zehn mal Meister werden.
Edit:
+ was Norge sagt. Man muss vielleicht auch noch dazu sagen dass nirgends der Geldgeber so im Vordergrund steht wie bei RB, das dürfte Anfänge treuer Anhängerschaft auch nochmal verschrecken.
Geändert von Rentner (14.12.2018 um 14:07 Uhr)
Dass die "Entscheidung" für einen Verein durch Erfolg und räumliche Nähe begünstigt wird, will ich ja gar nicht infragestellen. Auch wenn das individuell sicher unterschiedlich ist. Aber ich denke, in den meisten Fällen hängt schon noch etwas mehr dran. Bei Red Bull wird das gesamte Spiel zu einer Werbeaktion für einen österreichischen Getränkehersteller und manche sind dafür sicher empfänglich, andere finden es abstoßend. Seh ich so wie Norge.
leverkusen und wob kann man in meinen Augen nicht vergleichen. Die befinden sich auch beide in Regionen mit Konkurrenz, wo sie sich ohne Finanzspritzen auch tatsächlich gar nicht durchsetzen könnten. Und wolfsburg und leverkusen selber sind eben auch viel zu klein.
In leipzig gibt es nun die Möglichkeit vom ortsansässigen Bundesligisten zu werden oder einem Verein mit keinerlei Bezug und ohne anderweitige Fanbase in der persönlichen Umgebung. Und das angepriesene Produkt finde ich nun auch nicht so hinderlich. Red Bull wird gerade von jüngeren ja durchaus als hip empfunden. Könnte mir sogar vorstellen, dass das auch ein Vorteil darstellt. RB hebt sich damit vielleicht von den drögen Traditionsvereinen ab und ähnelt den coolen Trandsportarten, die Red Bull sonst so sponsort.
spot on
das problem ist aber inherent in der marke, da bei rbl sich eben alles auf red bull bezieht und die marke auf momente und events ausgerichtet ist, ist der club eben auch so aufgestellt. alles ist auf das erlebnis ausgerichtet, nichts auf die langfristige beziehung, die eben auch mal mies laufen kann.
interessant wäre es, wenn der club, aus welchem grund auch immer, von red bull gelöst würde und ein eigenleben entwickeln müßte, was würde dann passieren? überlebensfähig wäre der club bei allem potenzial der stadt nur dann, wenn er liebenswürdig wäre und menschen gern merch und tickets kaufen um ihn zu unterstützen, weil kein bonze im hintergrund mehr alle rechnungen bezahlt und es nur noch ein verein unter einem dutzend in mittelgroßen städten mit bestenfalls mittelstarker wirtschaft ist, wie werder, nürnberg, hannover, mainz, bochum, duisburg, gladbach, bielefeld oder rostock eben auch. ich vermute, dass das am besten funktionieren würde, wenn red bull sich im streit verabschiedet, auch wenn das momentan nicht absehbar ist.
tiefbegabt
Dem stünde dann allerdings die spezielle Form des Vereins entgegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/RB_Lei...ationsstruktur
das kann man ja ändern. es ist in jedem fall theorie, man sollte aber davon ausgehen, dass, wenn red bull kein interesse mehr hat geld zuzuschießen, sie auch kein interesse mehr haben die vereinsführung zu stellen, denn welchen sinn sollten die im konzernsinn noch haben?
tiefbegabt
Als rechte Hand von Ralle arbeiten, was kann es schöneres geben