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Thema: Rasen Ball Leipzig/Red Bull Salzburg - Mateschitz' Do$en/Ra$en Vereine

  1. #781
    Avatar von untersommer
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    Zitat Zitat von cluseau Beitrag anzeigen
    die größeren ostvereine existieren in der regel erst seit den 50ern und mußten als neugeschaffene betriebssportgemeinschaften die örtlichen traditionsvereine ersetzen, um eine höhere identifikation mit staatlichen betrieben und organen zu schaffen, es gibt also keine fantraditionen über viele generationen
    Das ist ja nun auch Quatsch. Wer seit 1960 zu einem Ostverein geht, ist länger da als BSB's ganze Familie.
    Ich war in den 80ern schon in der der dritten Generation beim Fußball.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

    You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more

  2. #782
    Avatar von C+J
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    Den 1.FC Köln gibt es so auch erst seit Ende des 2. Weltkriegs, dennoch ist das sicherlich ein Generationen übergreifender Traditionsverein.
    Kein Pardon für dumme Menschen!
    Chancen geben, Trottel beschneiden!

  3. #783
    Avatar von cluseau
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von cluseau Beitrag anzeigen
    die größeren ostvereine existieren in der regel erst seit den 50ern und mußten als neugeschaffene betriebssportgemeinschaften die örtlichen traditionsvereine ersetzen, um eine höhere identifikation mit staatlichen betrieben und organen zu schaffen, es gibt also keine fantraditionen über viele generationen
    Das ist ja nun auch Quatsch. Wer seit 1960 zu einem Ostverein geht, ist länger da als BSB's ganze Familie.
    Ich war in den 80ern schon in der der dritten Generation beim Fußball.
    ich rede doch davon, dass das anfang der neunziger abgebrochen ist. mag sein, dass das für dich so stimmt, aber die regel ist das nicht, sonst wären die stadien heute voller als in den achtzigern.
    tiefbegabt

  4. #784
    Avatar von untersommer
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    Oh, ich war zwischen 1990 und 2001 aus den bekannten Gründen auch nur einmal im Stadion. Deshalb bleibt es aber mein Verein.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  5. #785
    Avatar von cluseau
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    hier noch ein bericht aus dem stadion. folgende punkte finde ich zitierenswert:

    Dass RB letztlich die 30.000 Zuschauermarke überschreiten konnte, lag auch daran, dass sich im Gästeblock neben einer Handvoll Anhänger aus Lotte auch verschiedene, insgesamt vielleicht 1.000 RB-Gegner unterschiedlicher Fußballherkunft eingefunden hatten. Die hatten sich unter dem Motto “Getrennt in den Farben, vereint in der Sache” dem Support der Sportfreunde gegen Red Bull verschrieben. Muss man nicht verstehen, kann man aber sicher machen. Ist ja schließlich auch ein freies Land. Zu erwähnen ist, dass man sich neben den gewohnten Red-Bull-Schmähgesängen (von Schweine bis Tod und Hass) tatsächlich auch häufig dem Support der Sportfreunde Lotte widmete, aber um homophoben Quatsch (“Für ‘n paar Schwule seid ihr ganz schön laut.”) trotzdem nicht herumkam. Dass man letztlich noch versuchte, in den Sektor A zu gelangen und zwei Böller zündete (Böller sind nun wirklich das assozialste, was man im Fußballrahmen zünden kann) und damit nach Aussagen von Geschäftsführer Wolter zwei Balljungen mit Knalltraumata ins Krankenhaus brachte (Walpurgis: “Solche Chaoten braucht keiner.” Kutschke: “Es ist schon die Frage, wer hier den Sport kaputt macht.”), entschuldigt sich letztlich durch nichts mehr. Ich frage mich ja an solchen Abenden immer, ob den Beteiligten bewusst ist, dass sie keinen einzigen der 29.000 restlichen Zuschauer mit solchen Aktionen zu ihren Vereinen zurückholen werden. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Denn es sind 29.000 Leute, die nach Hause gehen und eine Geschichte über den ‘Gäste’block erzählen, in der dieser nicht gut wegkommt.
    Geändert von cluseau (30.05.2013 um 19:34 Uhr)
    tiefbegabt

  6. #786
    Avatar von lichtfinger
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    Generell spreche ich mich immer vehement gegen die "Plastikclubs" aus. Gegen Vereine, die per Moneycheat nach oben kommen, nicht die Früchte jahrelangen sportlichen und wirtschaftlichen Arbeitens ernten, sondern Stufen der Entwicklung überspringen und so ohne moralische Legitimation, ohne Integrität, ohne Authentizität, ohne Identität und ohne Verdienst in den oberen Ligen mitmischen und dabei auch noch anderen Vereinen die Plätze nehmen.

    Im Falle Leipzig aber muss man überlegen, ob es nicht notwendig ist, diese harsche Sichtweise zu überdenken. Denn ohne patenten Sponsor/Mäzen wird aus der größeren Region so schnell kaum ein Verein nach oben gelangen. Die (fußball-)strukturellen Nachteile in weiten Teilen der "neuen" Bundesländer (bin Jahrgang '84, der Ausdruck erscheint mir seltsam) machen Investitionen also unumgänglich. Und ein Bundesligist aus Leipzig könnte auch dazu beitragen, die gesamte Situation zu entspannen.

    Allerdings wäre es dann schön gewesen, wenn man sich genau diese Überlegungen zu Nutze gemacht und als Zielformulierungen ausgegeben hätte. Ich kann nicht glauben, dass dies der Fall ist/war.
    RedBull ist Sponsor und erhofft sich etwas davon. Die haben Eigeninteresse. Sonst hätten sie den Verein nicht nach der eigenen Marke benennen müssen.

    So wird einmal mehr auf dem Rücken des Fußballs Profilierung betrieben und Kommerzialisierung ausgetragen. Ein ganzer Verein und seine Anhänger werden instrumentalisiert zu Werbezwecken oder zur Befriedigung von Gier und Geltungssucht. Das Epizentrum bildet nicht der Club, der Fans und der Sport, zu dem sich Kommerz, Werbung und Verkauf gesellen. Es verhält sich genau umgekehrt bei solchen ManCityMonacoHoffenheimBulls. Zuerst wird mir ein Produkt ins Gesicht geschlagen. Und nebenbei Fußball gespielt.

    Zumindest das stört viele Fußballfans.
    Und macht es schwierig zu verstehen, wie man hinter diesem Verein, pardon, Projekt stehen kann.
    "Wenn nichts mehr hilft, dann Eilts."

  7. #787
    Avatar von cluseau
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    @lichtfinger:
    Zuerst wird mir ein Produkt ins Gesicht geschlagen. Und nebenbei Fußball gespielt.
    ich kann nachvollziehen, dass viele damit nicht klarkommen. ohne auf dem rumreiten zu wollen, was ich vorhin schon geschrieben habe: es wird oft verdrängt, aber so sind praktisch alle größeren ostvereine entstanden. ich finde es scheinheilig so zu tun, als ob wismut, carl zeiss oder veb lacke und farben bessere vereinsgründer, träger und namensgeber wären als red bull, nur weil erstere einige jahrzehnte früher dran waren.

    edit: natürlich nicht an dich gerichtet, sondern an die lautstarken kritiker aus dem umfeld der entsprechenden vereine.
    Geändert von cluseau (30.05.2013 um 20:57 Uhr)
    tiefbegabt

  8. #788
    Avatar von untersommer
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    Die systembedingte Konsolidierung und teilweise Neugründung der Vereine in der DDR lässt sich aber mMn nicht mit der künstlichen Schaffung eines Vereines wie RB vergleichen. Zumal erstere alle Vereine betraf. Es gab ja auch Gründe dafür. In Bremen spielen die besten Spieler auch nicht bei Oberneuland oder Achim. Darüber hinaus waren die BSG'en ja nach der Gründung der Clubs eher die Gelackmeierten.
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  9. #789
    Avatar von cluseau
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    Zitat Zitat von untersommer Beitrag anzeigen
    Die systembedingte Konsolidierung und teilweise Neugründung der Vereine in der DDR lässt sich aber mMn nicht mit der künstlichen Schaffung eines Vereines wie RB vergleichen. Zumal erstere alle Vereine betraf. Es gab ja auch Gründe dafür. In Bremen spielen die besten Spieler auch nicht bei Oberneuland oder Achim. Darüber hinaus waren die BSG'en ja nach der Gründung der Clubs eher die Gelackmeierten.
    ich finde es durchaus vergleichbar. sowohl in der künstlichkeit der vereinsgründungen, als auch darin, dass die art der erschaffung von rbl nicht nur systemkonform ist, sondern in verbindung mit ambitionen praktisch alternativlos.
    tiefbegabt

  10. #790
    Avatar von untersommer
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    Wenn man da Parallelen ziehen wollte, dann m.E. bestenfalls zur seinerzeitigen Gründung des TSV Bayer Leverkusen. Alles andere unterstellt, der Ostfan hinge quasi by design fußballerischen Kunstprodukten an.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  11. #791
    Avatar von cluseau
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    im großen und ganzen sehe ich das so, zumindest in der tradition auf die sich oft berufen wird. viele der vereine haben sich zwar in den letzten jahren von den ehemaligen trägern emanzipiert, das war aber in den wenigsten fällen eine freiwillige entwicklung.
    tiefbegabt

  12. #792

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    Zum Thema Tradition sei folgendes gesagt: wenn man wie LOK rechnen würden hätte man dieses Jahr 101 Jahre Tradition zu feiern.

    1912 Gründung FC Sportfreunde 1912
    1951 Umbenennung BSG Stahl Markranstädt
    1990 SSV Markranstädt
    2009 Rasenball Leipzig
    macht heute 2013 101 Jahre!

    :-D

  13. #793
    Avatar von untersommer
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    Das verstehe ich, um ehrlich zu sein, nicht so ganz. Von welchen Trägern redest Du denn? Also gerade für die Clubs, nicht die BSG'en.
    Mir fielen da bestenfalls der BFC (Stasi) und Dynamo Dresden (Polizei) ein, aber eher als subalterne Förderer. Und CZ Jena und Sachsenring Zwickau könnte man als ähnliches Modell wie Leverkusen betrachten. Aber sonst? Hansa, FCM, HFC, CFC, RWE, Lok, Union...von wem sollten die sich emanzipieren?
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

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  14. #794
    Avatar von cluseau
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    hansa hatte als träger das fischkombinat rostock, rwe die optima, fcm das SKET, chemie halle hatte die leuna-werke als träger, lokomotive leipzig die reichsbahn, fc karl-marx-stadt zuletzt das fritz-heckert kombinat (davor die fewa).
    tiefbegabt

  15. #795

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    Das ganze Gerede von Traditionsvereinen vs. Plastikclubs war schon immer ein reaktionärer Scheißdreck und wird in Ostdeutschland erst zur Kenntlichkeit entstellt. Wie üblich geht es einem solchen Kulturalismus um die Abwehr böswilliger, fremder Mächte, die die eigene Kultur angeblich okkupieren und zersetzen. Somit wird die Konkurrenz als Folge des Eindringens fremder Mächte empfunden und Fremdenfeindlichkeit in jeder Form, sei es gegen zugezogene mit Geld, Asylanten, Unternehmer, Wessis oder neu etablierte Fußballvereine ist die folge. Teams wie Red Bull oder Hoffenheim können in einem postfaschistischen bzw. sogar postnazistischen Land wie Deutschland, was in der ehemaligen Zone durch den preußischen Obrigkeitsstaat DDR noch verschlimmert wurde, nur aus dem Grund einen solchen Hass auf sich ziehen, weil sich im Hass auf diese Vereine das nazistische Bedürfnis hemmungslos ausagieren kann, ohne dieselben Konsequenzen wie bei der ausländerjagd oder Friedhofsschändung befürchten zu müssen.

    Im Übrigen sollte man diesem Thread einen vernünftigen Namen geben. Insbesondere die $-Zeichen, die wohl suggerieren sollen, hier sei ein Verein nicht Vertreter einer bodenständigen Fußballkultur, sondern des wurzellosen internationalen Geldadels, hat eine unheilige Nähe zu den anhängern von Halle und Leipzig, die da mit Böllern auf Leute losgehen.
    Geändert von El Martino (31.05.2013 um 15:46 Uhr)

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