Hab als Heranwachsender auch ordentlich gezockt. Das ist mittlerweile aber auch 10-15 Jahre her. Auch damals gab es eSports schon, zwar wesentlich kleiner, aber es gab ihn.
Das Phänomen ist also durchaus nicht neu.
Heute spiele ich nicht mehr. Dennoch finde ich es gut, dass Werder dort mitzieht. Sieht man die Entwicklung, die sowohl Branche als auch die diversen Wettbewerbe gerade im ökonomischen Bereich, wie auch in der Relevanz bezüglich eines gewissen Zielgruppeninteresses gemacht haben, droht man wirklich etwas zu verschlafen.
Gerade weil vor einigen Jahren den Vereinen eine Tür geöffnet wurde daran teilzuhaben, sollte man sich dessen nicht verwehren. Wenn es zu spät ist, jammern nämlich viele wieder dem verpassten Einstieg hinterher.
Zum Thema Jugendschutz: wenn ich sehe wie sich Leute aus allen Altersklassen bei Bundesligaspielen in Masse hemmungslos die Kante geben, fällt es mir schwer zu glauben, dass Heranwachsende bei guter Erziehung durch den eSport eine größere Gefahr droht.
Wirkt auf mich häufig wie: "kenn ich nicht, mag ich nicht."
Und das ist mir aus anderen Engagements durchaus bekannt und war schon dort nicht förderlich.
Ich bin da biographisch außen vor, aber man muss doch eingestehen, dass heutige Kindheit/Jugend auch Medienkindheit/-Jugend ist. Kann man nicht mehr ändern, muss man mit umgehen lernen. Da werden Eltern Sperrzeiten am Router einrichten u.ä. Klar wird es Gefährdete geben wie bei fast allem im Leben. Rein auf Fifa-Zocken bezogen würde ich mal behaupten, dass das dem großen Fußball publicity gebracht hat weil man viele Spieler bereits aus dem Spiel kennt. Und ein Blick auf Massenveranstaltungen wie die gamescom zeigt doch dass es ein Thema ist. Frage: Kann sich ein Verein dem entziehen mit Blick auf eine dauerhafte Präsenz der Marke Werder in der Gesamtbevölkerung und perspektivisch? Ich meine zum jetzigen Zeitpunkt nein. Und dann lieber gescheit was beginnen als mit verzagtem Hintern. Im Übrigen werden die zockenden Kinder nicht automatisch blasse übergewichtige Nerds. Wahrscheinlich werden die es eine Weile übertreiben, wahrscheinlich renkt sich der Konsum des Durchschnittusers irgendwann ein. Die Sportveriene sollten das als Anregung nehmen zu überlegen, wie sie attraktiver werden können, ich glaube ab Pubertät gibts da Mitgliedereinbrüche, und da ist nicht (nur) die Konsole schuld, sondern oft auch das altbackene Vereinsleben.
Der Unterschied ist, dass man beim Fußball sinnvollerweise "nur" ungefähr 2 Stunden am Tag trainieren sollte, weil der Körper sonst nicht mitmacht. Beim Zocken spielt das keine Rolle, das heißt die angehenden Profis müssen den ganzen Tag (literally den ganzen Tag, >14 Stunden am Tag) spielen, weil sonst halt einer kommt, der mehr spielt und dann besser ist.
Dass das nicht so gesund ist, kann man sich denken.
Ole's at the wheel
Ich kann mich nur aif League beziehen, wie es bei Dota,CS usw ist keine Ahnung.
Bei den EU/NA Teams wird in normalen Wochen auch keine 14 Stunden am Tag trainier, weil es schlicht nix bringt. Die Spieler werden bei vielen Teams auch in die Fitness Buden gejagt damit sie Sport machen und der Körper halbwegs fit ist.
Das es Spieler gab die beim Training umgekippt/krank geworden sind stimmt allerdings (z.B. The Odd One, welcher Skorbut (!) hatte, war so 2010 afaik). Danach wurde das Training, die Ernährung usw. aber auch umgestellt bzw überwacht.
Die Hardcore-Zocker (möglichen eSport-Aspiranten), die ich so kenne, sehen alle aus (und klingen auch) wie echte Kellerzombies. Ich denke, das kann nicht gesund sein und mit Sport im herkömmlichen Sinne hat das auch nicht viel zu tun. Ich sehe das eher als eine Form von kognitiv sehr anspruchsvoller "Fließband"-Arbeit.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Also ich habe früher die Regenbogenstrecke bezwungen und Fußballmanager gezockt. Die reinen Sportspiele haben mich nicht interessiert. Allerdings gab es damals auch noch kein "online".
+++ No surprising news +++
keine lust mir den ganzen thread durchzulesen da ich von esport eh nix halte, aber mal ne frage aus reinem Interesse:
ist bekannt, was werder für den einstieg in den esport aufwendet und was die beiden typen so ca verdienen ?
Möchte auch nochmal einen Kommentar hierlassen. Ich kenne den eSport ganz gut, gucke seit Jahren regelmäßig LoL-Turniere (mit Ausnahme von diesem Jahr, wobei ich die Worlds höchstwahrscheinlich wieder gucken werde) und ab und an auch mal ein großes CS:GO Turnier, so denn eines stattfindet und ich das auf Twitch sehe. Dass das immer mehr Zuschauer anzieht ist denke ich nicht zu übersehen. Anfang des Jahres gab es ja ein CS:GO Major, in dem Cloud 9 im Finale war und alleine auf Twitch die eine Millionen Live-Zuschauer geknackt wurden.
Hier wird es jetzt aber so ein bisschen so dargestellt, als ob alle Jugendlichen darauf abfahren würden. Dem ist aber mitnichten so. Ich für meinen Teil bin 18, also genau in dem Alter der meisten eSport-Fans. Und ich gucke das hin und wieder ganz gerne, hoffe aber, dass das nie den Fußball überholt. Warum? Weil das halt einfach geiler beim zugucken ist, ich bin mit mehr Emotionen dabei. An erster Stelle natürlich bei Werder <3.
Übrigens wer noch eine Alternative zu alldem sucht, kann ja auf YouTube Murmel-Olympiaden anschauen
Bittner hat gestern übrigens in seinem Twitch-Stream einen schon feststehenden Wechsel zu Werder nicht bestätigt, sein Fokus liege momentan voll auf dem Grand Final.
Gucken wir mal was nach dem Grand Final sein wird
Ich glaube nur ich hatte das Wort "abfahren" vorher mal verwendet und ich weiß nun nicht ob Du es wegen meinem Beitrags oder aus freien Stücken verwendest, aber schiebe trotzdem mal nach: Da ging es mir um die Streaming Dienste, die Content brauchen und aktuell im eSport eine Mainstream / HypeLücke sehen. Oder das Phänomen von Asien auf die westliche Welt übertragen wollen. Ein Publikum ist auch da, aber jeder Sender, ob TV oder Internet, will heutzutage eigen lizensierten Inhalt, die Genres splitten sich immer mehr auf. Zuschauerzahlen auch. Aber Twitch, Google, Hulu, Netflix, etc haben inzwischen genug Kohle und wissen nicht was sie damit tun. Die geben auch Geld für kleines Hin und Wieder Publikum. Da kann gerne was für Werder abfallen. Und wenn es dann nach ein paar Jahren nicht läuft: Stecker ziehen, fertig. Risiko ist überschaubar.
Fussball auf dem Platz wird dadurch sicherlich nicht abgelöst.
Die Prämien werden sich ja in erster Linie am Erfolg ausrichten und ob es dabei ein Startgeld gibt. Ich bin zwar Fussball-Fan, aber EAsFIFA brauche ich mir dann nicht auch noch dazu antun. Keine Ahnung, wie das da nun läuft. Ich kenne die Spieler auch nicht, aber schlecht sollen sie ja nicht sein. Auf jeden Fall dürfte aber wohl nur ein halbes Bein einer Neuverpflichtung damit zu finanzieren sein.
Geändert von Seth (28.07.2018 um 15:50 Uhr)