Menschen zu beschimpfen, sollte man sowieso generell unterlassen, stattdessen ihre Taten tadeln. Wenn das alle beherzigen, wäre es schon etwas leichter.
Frankreich
Kroatien
Menschen zu beschimpfen, sollte man sowieso generell unterlassen, stattdessen ihre Taten tadeln. Wenn das alle beherzigen, wäre es schon etwas leichter.
Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!
Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.
Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!
1978 war Herr Rudel bei den Deutschen
Besuch von rudel im Deutschen WM Quartier in Argentinien
Die Fettnäpfchen sind nie groß genug als nicht irgendjemand, insbesondere fussballer, da nicht hineintreten würden.
Frankreich lauert nur auf Fehler von beherzt spielenden Kroaten, die sich ein stückweit selber um die Trophäe brachten, aber nun die Helden von 98 übertrumpften.
Letzten Endes auf niedrigerem Niveau eine Kopie des Finales von 98, als Frankreich ähnlich defensiv gestaffelt die spielbestimmenden Brasilianer ausknockte.
Wir werden jetzt 4 weitere gähnend lange Jahre "Lauer und Mauerfussball" erleben dürfen.
Protest war schon immer käuflich.
Seit mehr als zehn Jahren bin ich hier im Worum, hänge sehr an dieser Institution und lese sehr viel mit. Dieser Thread hat mich allerdings extrem getroffen gemacht, geradezu deprimiert und gleichzeitig fühl(t)en sich manche von mir beleidigt. Ich war zunächst froh, dass hier zunächst Ruhe einkehrte, dann sah ich gerade, dass es weiterging. Da mir weder an Spaltung noch Beleidigung gelegen ist und die sanfte Hoffnung habe, dass Missverständnisse im Raum sind, hier nun ein letzter Versuch der Verständigung, Erläuterung, Differenzierung.
Zunächst: Selbstverständlich gehört das Schicksal eines jeden Menschen, der mittel- oder unmittelbar von Krieg betroffen ist, in höchstem Maße respektiert. Nichts liegt mir ferner, als den Erfahrungen, die Menschen allgemein, die ihr und eure Freunde und Familien im Speziellen, im Kontext des Bürgerkrieges machtet, in irgendeinem Maß oder irgendeiner Form respektlos entgegen zu treten. Wenn das bei irgendwem so angekommen sein soll, bitte ich hiermit um Nachsicht und Entschuldigung.
Es gibt aktuell unbestritten einen starken, weltweiten Rechtsruck. Er äußert sich in Bemühungen und Erfolgen von Rechtspopulisten und -extremisten in der Bestrebung, auch und vor allem im öffentlichen Diskurs, eine Ideologie der Ungleichwertigkeit zu etablieren, die den Menschenwürdebegriff Kantianischer Prägung negiert und damit unsere grundlegenden Freiheits- und Gleichheitsgrundsätze angreift. Jene Grundsätze sind im Grundgesetz fixiert. Dies wiederum ist, wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, historisch an die bürokratisch-präzise geplante und organisierte Vernichtung von Menschen in Form des Holocausts gekoppelt. Das Leid und die Barbarei liegen noch immer jenseits all unserer Vorstellungskraft. Ich denke darauf können wir uns einigen.
Der Holocaust ist die absolute Negierung des Menschen und des Menschlichen. Ich sehe es als kleinsten gemeinsten Nenner der demokratischen Nachkriegsgesellschaft an, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Vergleichbares nicht wieder möglich sein wird und wir der Opfer zumindest angemessen und in Würde und Respekt gedenken.
Ein Teil des aktuellen o.g. Rechtsrucks, der Diskursverschiebung nach Rechts ist, u.a. wie von Höcke und Gauland betrieben, der Versuch den Holocaust zu minimieren ("Vogelschiss"), die Erinnerung an ihn zu torpedieren ("Mahnmal der Schande", "180°-Wende Erinnerungspolitik"), die Wehrmacht zu verherrlichen ("Stolz auf die Leistung unserer Soldaten im Zweiten Weltkrieg") und Holocaustleugnung zu verharmlosen (siehe Höckes Einsatz für Ursula Haverbeck "Meinungsdelikt" etc.).
Die Grundprinzipien der Bundesrepublik stehen also derzeit offen unter Beschuss, auch in der Form, dass versucht wird, an der Absolutheit von Auschwitz und dem Genozid zu rütteln. Zudem scheint es aktuell extrem en vogue zu sein, sich mit (Mit)menschlichkeit und der Annahme universeller, unveräußerlicher und unverletzlicher Menschenwürde den Hintern abzuwischen. Alles linksrotgrünversifftes Gutmenschen-Trallala, dass den deutschen Volkswillen behindert... Diese Haltung ist tausend- und abertausendfach in den sozialen Medien oder den Wahlergebnissen nach- und abzulesen.
Nicht annähernd lassen sich Leid und Gräuel, die die Opfer des Jugoslawien-Krieges erleben mussten, ermessen oder angemessen nachempfinden. Ich kenne nur Geschichten von Menschen, die in den 90ern flohen und in unsere Stadt kamen (und zum Teil Jahre später, trotz spitzenmäßiger Integration abgeschoben wurden). Mehrere von euch schilderten hier persönliche Erfahrungen und Berichte. Ich bin dafür zum einen dankbar und zum anderen auch beschämt, weil ihr euch durch diese Diskussion und meine Reaktionen dazu genötigt saht. Ihr erklärtet die Dynamik, aus der Thompson in der Vergangenheit gewisse Dinge sang. Sie ist nachvollziehbar, der Hass ist nachvollziehbar. Über Kriegs- und Genozidopfer lässt sich dennoch niemals verherrlichend singen. Unmenschlichkeit lässt sich nicht mit Unmenschlichkeit bekämpfen, vergessen machen oder rächen. Mir ist bewusst, dass es aus meiner Perspektive des vom Krieg und Verfolgung verschonten sehr leicht fällt, so etwas zu schreiben, gleichwohl bleibt es alternativlos, wenn sich Gesellschaften aus Kriegs- und Genozidlogik befreien wollen. Zu viele haben m.E. vergessen, warum GG und AEMR existieren und gieren nach dem nationalen und religiösen Regress.
Um es rund zu machen: Ich respektiere eure Geschichte. Mir fehlt es sowohl an der persönlich-emotionalen Bindung zum Geschehen im ehemaligen Jugoslawien, als auch entsprechend das Wissen. Gleichzeitig akzeptiere ich es aus o.g. Gründen nicht, wenn über Genozid-Opfer gesungen wird. Ganz gleich von wem, ganz gleich über welche Opfer. Menschen die das tun, folgen i.d.R. einer Ideologie und die lässt sich oftmals beim Namen nennen. Frank Rennicke ist ein Neonazi, niemand der "hart am Wind" segelt. Ich empfinde dies als relativierend. Thompsons im Krieg erworbener Hass erklärt sein Handeln in der Vergangenheit, sorgt aber nicht automatisch für dessen Legitimation.
@Zoki: Deine meiner Ansicht nach relativierenden Aussagen zu Thompson ließen mich aufgrund der fehlenden Ablehnung zum Schluss kommen, dass eine implizite Zustimmung zu ihm, inkl. Jasenovac-Song und Ustascha-Gruß vorliegt. Streng genommen ist dies Spekulation. Wenn ich dich dadurch beleidigt haben sollte, will ich mich hiermit vor versammelter Mannschaft entschuldigen. Du schriebst, dass Du Extreme ablehnst, wodurch sich m.E. die Sympathie zu allem Ustascha-Nahen und die Spielerei damit ausschließt. Ich glaube wir hätten das Ganze etwas knapper haben können.
Reflektiv gesehen haben weite Teile meines massiven Unbehagens mit diesem Thema hier eher mit der deutschen als der kroatischen Situation zu tun. Teile der Bevölkerung träumen von völkisch-nationaler Bewusstwerdung und Bejubeln ertrinkende Geflüchtete. Diese Geschichtsvergessenheit widert mich einfach nur noch an. Ich hoffe der Versuch hier im Kleinen wenigstens etwas Verständnis und Verständigung zu schaffen ist nicht vollends gescheitert.
"Es gibt keinen Blickwinkel, aus dem Menschen nicht als Menschen zu betrachten sind." - Daniel FR
@ Rodeo....ist gebongt. Ich kann deinen Unmut sogar verstehen,das Thema als allgm ist mir aber gerade zu pers. um das hier jetzt noch weiter zu diskutieren. Wäre auch der falsche Thread dafür.
Слава Украине