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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #28081
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Dan Beitrag anzeigen
    Der dumme deutsche Michel und der allumsorgende Staat, wenn es doch so einfach wäre. Aber aus deinen Zeilen sticht schon hervor, dass du mit der zunehmenden - und sei es nur subjektiven - Entfremdung, die nicht unbedeutende Teile der Bevölkerung gegenüber dem Staat und seinen Apparaten empfinden, nichts anfangen kannst. Allein dieser Gedankengang: "Mich betrifft die Vermögenssteuer doch nicht, wieso also nicht einführen?"...
    Von allumsorgend habe ich nichts geschrieben, aber wie viele Straßen hast Du persönlich denn schon so gebaut? Wie viele Schulen? Wie viele Polizeireviere betreibst Du? Wie viele Feuerwehren unterhältst Du?
    Was? Nichts davon?
    Na dann ist ja gut, dass wir ein ziemlich gut funktionierendes Staatswesen (an dem ich im Detail nicht weniger zu meckern habe als viele andere auch) haben, dass das alles und noch viel mehr für Dich übernimmt, damit man solchen Kram eben nicht selbst organisieren muss.

    Diese "Entfremdung" vom Staat hat wenig mit den staatlichen Funktionen zu tun und mehr mit der neoliberalen Ideologie und der unguten Entwicklung eines Berufspolitikertums.

    Und selbstverständlich betrifft auch mich die Vermögenssteuer und zwar doppelt: Zum einen würde ich potentiell von Mehreinnahmen des Staates durch zusätzliche Investitionen (Klimawandel, Infrastrukturwandel, Bildungsinfrastruktur uswusf.) profitieren, zum anderen natürlich auch dadurch, dass dadurch die Schere zwischen reich und arm etwas geschlossen wird oder wenigstens für den Moment nicht noch weiter aufgeht, denn "Geld arbeitet" nicht, auch nicht für Millionäre, ich arbeite und ich (und mit mir natürlich Millionen anderer, die auch alles aber sicher nicht vermögend sind) erwirtschafte die Rendite, die auf den Konten der Millionäre und Milliardäre landet. Und je größer dieser nutzlose Haufen Kapital wird, desto aufgeregter sucht er nach profitablem Investment und beutet alles und jeden aus. Und je anonymer die Institutionen, die dieses Kapital verwalten, desto weniger Verantwortung spürt der jeweilige Investor für seine Ausbeutung.

    Zitat Zitat von KrisIbi Beitrag anzeigen
    Und zum Thema Steuerpolitik - hört auf mit dieser Vermögenssteuer. Ich habe kein Bock noch mehr zahlen zu müssen. Nur zur Info an diejenigen, die die Vermögenssteuer fordern. Ich zahle immer noch den Solidaritätszuschlag. Betrachtet das als eure "Vermögenssteuer".
    Wärst Du denn überhaupt in irgendeiner Form betroffen?
    Und selbst wenn Du es wärst, da gäbe es selbst in der Form, die die Linke vorschlägt, deftige Freibeträge und erst ab einer Million wird hier überhaupt besteuert. Und auch dann nur auf alles, was über diese Million hinausgeht.
    Du wirst also trotzdem noch mehr Vermögen haben, als die meisten normalen Angestellten in ihrem gesamten Erwerbsleben zusammengerechnet verdienen.

    Zitat Zitat von KrisIbi Beitrag anzeigen
    Brauch ich nicht! Mit meinem Einwand wollte ich nur zeigen, dass bereits ab einem Jahresgehalt von 57000 Euro man ja schon "Vermögend" ist und den Spitzensteuersatz zahlen muss. Hinzu kommt dann noch der Soli. Die gewünschte Vermögenssteuer sollte sich dann an die noch besserverdienenden richten, die den vollständigen Soli zahlen. Ich für meinen Teil finde die Steuerbelastung mittlerweile hoch genug. Der Staat nimmt aktuell durch die extremen Preisanstiege im Energiesektor wo Steuer auf Steuern anfallen zig Milliarden ein. Das sind mittlerweile Summen, die man sich gar nicht mehr vorstellen kann. Es würde vollkommen reichen, dieses Geld sinnvoll zu verwenden und nicht zu verschleudern.
    Du hast aber schon verstanden, dass sich die Vermögenssteuer nicht an Besserverdiener richtet?

    Btw. werden ja immer wieder Befragungen durchgeführt darüber, wo die Menschen glücklich und zufrieden sind und in schöner Regelmäßigkeit landen dort die skandinavischen Länder ganz vorn. Seltsamerweise sind das die Länder mit deutlich höherer Steuerquote als z. B. in Deutschland, mit stärkerem Staat und mit sehr viel mehr Transparenz (z. B. kann man die Gehaltshöhe des Nachbarn in Schweden öffentlich einsehen). All das, wovor der Deutsche Michel (und Christian Lindner/Friedrich Merz) schreckliche Angst hat, macht Menschen anscheinend glücklich und zufrieden... Ja kein Wunder, dass hier so viel Frust auf allen Seiten herrscht.

  2. #28082
    Avatar von hans koschnick
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    Zitat Zitat von Timbeaux Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Jede Steuer ist unfair und sollte daher ersatzlos gestrichen werden!
    Holt perspektivisch auf jeden Fall auch den Verbrenner von den (dann nicht mehr nutzbaren) Straßen. Win win.
    T-72 fährt überall!
    Buongiorno Dio, lo sai che ci sono anch'io!


    Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. - Ist er, bin ich nicht.


    Fight like a titleholder, stand like a champion, live like a warrior - and never let'em break you down!

  3. #28083

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    Zitat Zitat von schuti Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Das wäre ein ziemlich gewichtiger Unterschied, dass bei einer Vermögenssteuer stille Reserven besteuert werden und bei der Kapitalertragssteuer nicht.
    Natürlich. Aber nur theoretisch.
    Die Erfassung der stillen Reserven ist ja kaum möglich ob mit oder ohne Vermögenssteuer. Wenn man sie eben erfassen würde, dann könnte man die Wertsteigerung einer Immobilie oder eines angestellten Fußballers schon entsprechend in der Bilanz ausweisen, wodurch ein zu versteuernder Gewinn entstünde.
    In der Praxis würde das auch nur mit dem Buchwert besteuert werden.
    Von daher kann man den Effekt der Vermögenssteuer durch einfacher zu erhebende Steuern eben auch erreichen.
    Wie kommst du denn darauf? Die Erfassung ist in vielen Fällen sogar ziemlich einfach möglich und wird auch gemacht.

    Die großen Wohnungskonzerne verdienen derzeit einen guten Teil ihres Gewinns nicht aus den Mieteinnahmen selbst, sondern aus der Wertsteigerung der gehaltenen Immobilien. Diese stillen Reserven werden in der Bilanz ausgewiesen und besteuert. So wie auf Unternehmensebene bei allen möglichen Gelegenheiten stille Reserven "aufgedeckt" und damit besteuert werden.

    Es gibt aber viele Bereiche, in denen die stillen Reserven ohne Probleme zu erfassen wären, sie aber nach der Steuersystematik nicht erfasst werden. Simples Beispiel: Jemand, der beim IPO für 1.000 EUR Aktien von Amazon erworben hat, hat jetzt für diese Position einen Wert von über 2.000.000 EUR im Depot stehen. Die Höhe der stillen Reserven lässt sich leicht ausrechnen und ihre Veränderung kann man durch einen Blick ins Depot jeden Tag feststellen. Der fiktive Aktionär hätte bislang aber nicht einen Cent Kapitalerstragsteuer gezahlt. Er würde aber allein wegen dieser Position unter eine Vermögenssteuer fallen. Das ist bei im Privatvermögen gehaltenen Immobilien, Aktien, Edelmetallen oder Kryptos ein enormer Unterschied und die Ertragsteuern haben hier keinesfalls den Effekt, den eine Vermögensteuer hätte. Besonders nicht in einer Phase der Vermögenspreisinflation.

  4. #28084
    Avatar von Timbeaux
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    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Timbeaux Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von hans koschnick Beitrag anzeigen
    Jede Steuer ist unfair und sollte daher ersatzlos gestrichen werden!
    Holt perspektivisch auf jeden Fall auch den Verbrenner von den (dann nicht mehr nutzbaren) Straßen. Win win.
    T-72 fährt überall!
    Dann mach den Onkel mal fit in der Garage, es könnte ein Geschäftsmodell auf dich warten
    Wrannjesch: "slightly ♥'ing TMBX :beer:"

  5. #28085
    Avatar von Bulbhead
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    Ich frage mich gerade wie die Aktienoptionen von Philipp Amthor eigentlich bei einer Vermögenssteuer zu berücksichtigen wären.

  6. #28086
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Bulbhead Beitrag anzeigen
    Ich frage mich gerade wie die Aktienoptionen von Philipp Amthor eigentlich bei einer Vermögenssteuer zu berücksichtigen wären.
    Gar nicht.
    Sie sollten im Rahmen eines Korruptionsverfahrens eingezogen und vergesellschaftet werden.
    Aber wir sind halt in Deutschland...

  7. #28087

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    Ob die Optionen zum Erwerb von Anteilen an einem insolventen Unternehmen wirklich viel wert sind?

  8. #28088

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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von schuti Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Das wäre ein ziemlich gewichtiger Unterschied, dass bei einer Vermögenssteuer stille Reserven besteuert werden und bei der Kapitalertragssteuer nicht.
    Natürlich. Aber nur theoretisch.
    Die Erfassung der stillen Reserven ist ja kaum möglich ob mit oder ohne Vermögenssteuer. Wenn man sie eben erfassen würde, dann könnte man die Wertsteigerung einer Immobilie oder eines angestellten Fußballers schon entsprechend in der Bilanz ausweisen, wodurch ein zu versteuernder Gewinn entstünde.
    In der Praxis würde das auch nur mit dem Buchwert besteuert werden.
    Von daher kann man den Effekt der Vermögenssteuer durch einfacher zu erhebende Steuern eben auch erreichen.
    Wie kommst du denn darauf? Die Erfassung ist in vielen Fällen sogar ziemlich einfach möglich und wird auch gemacht.

    Die großen Wohnungskonzerne verdienen derzeit einen guten Teil ihres Gewinns nicht aus den Mieteinnahmen selbst, sondern aus der Wertsteigerung der gehaltenen Immobilien. Diese stillen Reserven werden in der Bilanz ausgewiesen und besteuert. So wie auf Unternehmensebene bei allen möglichen Gelegenheiten stille Reserven "aufgedeckt" und damit besteuert werden.

    Es gibt aber viele Bereiche, in denen die stillen Reserven ohne Probleme zu erfassen wären, sie aber nach der Steuersystematik nicht erfasst werden. Simples Beispiel: Jemand, der beim IPO für 1.000 EUR Aktien von Amazon erworben hat, hat jetzt für diese Position einen Wert von über 2.000.000 EUR im Depot stehen. Die Höhe der stillen Reserven lässt sich leicht ausrechnen und ihre Veränderung kann man durch einen Blick ins Depot jeden Tag feststellen. Der fiktive Aktionär hätte bislang aber nicht einen Cent Kapitalerstragsteuer gezahlt. Er würde aber allein wegen dieser Position unter eine Vermögenssteuer fallen. Das ist bei im Privatvermögen gehaltenen Immobilien, Aktien, Edelmetallen oder Kryptos ein enormer Unterschied und die Ertragsteuern haben hier keinesfalls den Effekt, den eine Vermögensteuer hätte. Besonders nicht in einer Phase der Vermögenspreisinflation.
    Stille Reserven werden nicht in der Bilanz ausgewiesen, darum ja ”still”.

  9. #28089

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    Ja, schon klar, dass sie in dem Moment der Bilanzerfassung keine "stillen Reserven" mehr sind. Aber es ging ja um das Argument, dass man z.B. die Wertsteigerungen einer Immobilie nicht in der Bilanz ausweisen könne und damit diese "stillen Reserven" eben kaum erfassen könne. Das ist halt nicht richtig. Das kann ohne weiteres gemacht werden und wird es auch, siehe Vonovia & Co. Ob diese Werte dann auch für steuerliche Zwecke zugrunde gelegt werden, ist eine andere Frage. Wenn das deutsche Ertragsteuersystem das in der Regel nicht macht, spricht das aber gegen die These, dass die Kapitalertragsteuer den Effekt wie eine Vermögenssteuer hat.

  10. #28090
    Avatar von Schmolle
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    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Man wäre ja im Sinne der Erkenntnis schonmal einen Schritt weiter, wenn der deutsche Durchschnittsmichel begriffe, dass der Staat nicht irgendeine fremde und ferne Institution ist, der einem unrechtmäßig etwas (im Zweifel immer zu viel) wegnimmt, sondern dass der Staat wir alle sind. Jede Straße/Gehweg/Radweg, die man früh zur Arbeit nimmt ist der Staat. Die Schule, in die tagsüber die Kinder gehen, das ist der Staat. Die Rente sowie das Kindergeld, das ist der Staat. Der Polizist, der für Recht und Ordnung sorgt, der Feuerwehrmann, der im Notfall kommt uswusf.
    Wir alle sind Staat.
    Und Überraschung... Das kostet tatsächlich Geld...

    Aber der deutsche Michel sieht nur den Abzug auf dem Lohnzettel und wendet sich entsetzt ab.
    Ok, der Deutsche glaubt ja auch, dass er gemeint wäre, wenn von Vermögenssteuer die Rede ist.
    Was willste mit einem solchen Volk anfangen?
    Anarchie vielleicht. Mit einem starken Anarchen an der Spitze!
    Geht Jean, Tom, Miguel, Antonio etc.pp. genauso.

    At all: Zur Besteuerung von geerbtem, Vermögen und geschenktem:
    Das sind stand jetzt wg. Der viel zu hohen Freibeträge Steuersparmodelle.
    Besteuerte man die Klientel bzw die potentielle Klientel und führe man die Freibeträge runter, träfe das keine Armen.

    Wer sich wg zu hoher steuerlast in den schlübber macht hat first World Triple A Probleme.
    Geändert von Schmolle (16.10.2021 um 22:46 Uhr)

  11. #28091

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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von schuti Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler Beitrag anzeigen
    Das wäre ein ziemlich gewichtiger Unterschied, dass bei einer Vermögenssteuer stille Reserven besteuert werden und bei der Kapitalertragssteuer nicht.
    Natürlich. Aber nur theoretisch.
    Die Erfassung der stillen Reserven ist ja kaum möglich ob mit oder ohne Vermögenssteuer. Wenn man sie eben erfassen würde, dann könnte man die Wertsteigerung einer Immobilie oder eines angestellten Fußballers schon entsprechend in der Bilanz ausweisen, wodurch ein zu versteuernder Gewinn entstünde.
    In der Praxis würde das auch nur mit dem Buchwert besteuert werden.
    Von daher kann man den Effekt der Vermögenssteuer durch einfacher zu erhebende Steuern eben auch erreichen.
    Wie kommst du denn darauf? Die Erfassung ist in vielen Fällen sogar ziemlich einfach möglich und wird auch gemacht.

    Die großen Wohnungskonzerne verdienen derzeit einen guten Teil ihres Gewinns nicht aus den Mieteinnahmen selbst, sondern aus der Wertsteigerung der gehaltenen Immobilien. Diese stillen Reserven werden in der Bilanz ausgewiesen und besteuert. So wie auf Unternehmensebene bei allen möglichen Gelegenheiten stille Reserven "aufgedeckt" und damit besteuert werden.

    Es gibt aber viele Bereiche, in denen die stillen Reserven ohne Probleme zu erfassen wären, sie aber nach der Steuersystematik nicht erfasst werden. Simples Beispiel: Jemand, der beim IPO für 1.000 EUR Aktien von Amazon erworben hat, hat jetzt für diese Position einen Wert von über 2.000.000 EUR im Depot stehen. Die Höhe der stillen Reserven lässt sich leicht ausrechnen und ihre Veränderung kann man durch einen Blick ins Depot jeden Tag feststellen. Der fiktive Aktionär hätte bislang aber nicht einen Cent Kapitalerstragsteuer gezahlt. Er würde aber allein wegen dieser Position unter eine Vermögenssteuer fallen. Das ist bei im Privatvermögen gehaltenen Immobilien, Aktien, Edelmetallen oder Kryptos ein enormer Unterschied und die Ertragsteuern haben hier keinesfalls den Effekt, den eine Vermögensteuer hätte. Besonders nicht in einer Phase der Vermögenspreisinflation.
    Und warum kann man dann nicht einfach den jährlichen Gewinn besteuern?

    Ich bleibe dabei, dass es die Vermögenssteuer nicht bringt und das als jemand, der eine Umverteilung hin zu mehr Gleichheit als wichtige Aufgabe des Staates sieht.

  12. #28092

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    Welchen jährlichen Gewinn? In dem Beispiel mit den Amazon-Aktien (natürlich ein konsturiertes Bsp, aber das Prinzip lässt sich auf alle übertragen, deren Vermögen in den letzten Jahren allein (ohne damit verbundenen Etrag) durch die Wertsteigerung ihrer Wertpapiere, Immobilien, Edelmetalle, Kunstwerke oder Krytpos angestiegen ist) gibt für Zwecke der Kapitalertragsteuer keinen Gewinn, solange die Aktien nicht verkauft sind oder Amazon eine Dividende zahlt. Trotzdem ist das Vermögen um 1.999.000 EUR gestiegen; dieser Vermögenszuwachs bleibt bisher steuerlich vollständig außer Betracht.

    Wenn du nun für jedes Jahr einen (fktiven) Gewinn in Höhe der Wertsteigerung besteuern möchtest (in jedem Verlustjahr um einen entsprechend fiktiven Verlust gegengerechnet?): Inwiefern bleibt dann der Aufwand einer so ausgestalteten Ertragsteuer noch hinter dem einer Vermögensteuer zurück? Der Aufwand war ja dein Hauptargument, wenn ich es richtig verstehe.

  13. #28093

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    @Lombok:
    Du bringst als Fachexperte immer gut begründete Argumente, warum die Ideen, die starken Schultern der Leistungsträger zum Wohle der Gesellschaft und zur Schließung der Schere zwischen Arm und Reich mehr in die Verantwortung zu nehmen nicht so einfach und unpraktikabel sind.
    Was sind denn deine Vorschläge wie man das erreichen kann?

  14. #28094

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    Eine klassische Idee:
    Der Staat bekommt das Recht, sich an jedem der Vermögensteuer unterliegendem Unternehmen als Minderheitsinhaber (reine Finanzbeteiligung) zu beteiligten. Dafür gibt es ein Vorkaufsrecht. Dessen Preis bestimmt sich anhand des Wertes, der in der aktuellen Vermögensteuererklärung für das Unternehmen angegeben und der Vermögensteuer zugrungegelegt wurde.

    Und ernsthaft: Selbst wenn ich Fachexperte dafür wäre, hieße das ja nicht, dass ich die Lösung parat hätte.

  15. #28095

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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Eine klassische Idee:
    Der Staat bekommt das Recht, sich an jedem der Vermögensteuer unterliegendem Unternehmen als Minderheitsinhaber (reine Finanzbeteiligung) zu beteiligten. Dafür gibt es ein Vorkaufsrecht. Dessen Preis bestimmt sich anhand des Wertes, der in der aktuellen Vermögensteuererklärung für das Unternehmen angegeben und der Vermögensteuer zugrungegelegt wurde.
    Wo liegt denn da der Vorteil? Zum einen müsste der Staat vermutlich Billionen aufbringen, um all diese Minderheitsbeteiligungen zu kaufen.
    Anschließend würde er natürlich die aus dem Betrieb entstehenden Gewinne entsprechend seinem Minderheitsanteil einstreichen. Nur bekommt er über die zu versteuernden Gewinne doch ohnehin seinen Anteil.

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