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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #33631
    Avatar von Karatekakoordinator
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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, ob dir bewusst ist, was Treuepflicht, Wohlverhaltenspflicht u.a. im einzelnen konkret bedeuten, aber ich unterliege als Beamter auch im Privatleben sehr klar Einschränkungen, denen ein Angestellter nicht unterliegt.
    Ich bin verwundert, dass das ausgerechnet bei Dir so klingt, als sei es voll in Ordnung so. Ich finde es - puh - nicht recht nachvollziehbar. Nein, eigentlich ist es komplett nicht nachvollziehbar für mich.

    Was Treuepflicht, Wohlverhaltenspflicht u.a. konkret bedeuten, lässt sich nachlesen, wenn man die Rechtsprechung zu den (alt)hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums durchforstet. Sehr lyrische Lesekost, geradezu blumig geschrieben. Atmet das 19. Jahrhundert.

    Dass das Beamtentum als Anreiz genommen wird, Fachkräfte zu gewinnen, macht es für mich noch absurder. Sinnvoller wäre ein einheitliches Dienstrecht, das das Locken mit solch konstruierten außertariflichen Vergünstigungen möglichst ausschließt. Das ist imho eher über bessere Tarifabschlüsse - und das bezieht sich nicht nur aufs Geld - zu regeln, als über einen Abwerbe-Wettbewerb "bei mir wirste Beamter und kriegst Pension". Das ist doch bescheuert so und geradezu darauf angelegt, Missgunst zu säen.

    Was das Lehramt angeht:
    Komplett irre, dass Lehrys Beamtys sein sollen. Einfach nur Quatsch.
    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)

  2. #33632
    Avatar von Karatekakoordinator
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    Zitat Zitat von Faist Beitrag anzeigen
    Klassenarbeiten korrigieren und Unterricht vorbereiten.
    Das machen nur die Beamten? Klasse, dann werde ich angestellter Lehrer.
    Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)

  3. #33633

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    Bei einer Bekannten (Lehrerin) war es so, dass man sie sogar in einem „Eilverfahren“ verbeamtet hat. Sie vermutet, dass man sonst wohl keine/n mehr findet für Bremen, der den Job machen will.

  4. #33634

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    Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, wie man am Smiley erkennen könnte.
    Meinen Respekt haben Lehrkräfte. Ich könnte den Job niemals machen.


    BTW:
    Kriegt man später eigentlich sowohl Rente als auch Pension, wenn man z.B. erst Mitte 30 verbeamtet wurde und bis dahin schon ordentlich Rentenpunkte gesammelt hat? Für die Pension gilt ja immer nur die höchste Stufe, egal wie lange man die besetzt hat (eine Sache, die dringend reformiert werden müsste mMn). Dann hätte man ja noch ein nettes kleines Zusatzpaket zu dem ohnehin vollen Pensionsansprüchen.
    Geändert von Faist (18.09.2022 um 12:40 Uhr)

  5. #33635

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    Naja, was heißt "in Ordnung". Ich brauche ja nicht so zu tun, als würde ich in finanzieller Hinsicht und auch, was meine Jobsicherheit angeht, davon nicht profitieren. Klar habe ich damit ein Interesse an der Aufrechterhaltung des Status Quo.

    Deine Argumente sind ja deswegen aber nicht falsch. Sie nützen mir nur nicht. :P

    Konkret bedeutet das, dass ich mir so manche politische Betätigung (auch außerhalb des Klassenzimmers bzw. meiner Lehranstalt) lieber kneife und es auch sehr vermeide, besoffen aus der Bar zu torkeln, wenn mir SuS oder Eltern entgegen kommen könnten. Gibt es an der Schule irgendein Problem, das mich dazu bewegt, sie lieber wechseln zu wollen, muss ich darauf hoffen, dass einem Versetzungsantrag stattgegeben wird. Kündigen und woanders bewerben wie in der freien Wirtschaft jibbet nicht.

    Versteht mich bitte nicht falsch: Ich habe klare Privilegien, die Angestellte nicht haben. Aber eben nicht ausschließlich.

  6. #33636
    Avatar von Schorsch007
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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, ob dir bewusst ist, was Treuepflicht, Wohlverhaltenspflicht u.a. im einzelnen konkret bedeuten, aber ich unterliege als Beamter auch im Privatleben sehr klar Einschränkungen, denen ein Angestellter nicht unterliegt.

    Was das Lehramt angeht:
    Ich sehe keine unmittelbare Notwendigkeit, warum Lehrkräfte im Berufsbeamtentum angesiedelt sein müssen und dementsprechend gibt es ja auch viele angestellte Lehrkräfte. Allerdings kann man sich ja mal kurz mit dem Lehrkräftemangel beschäftigen und dann kurz überlegen, ob man den Beruf noch unattraktiver machen möchte.

    Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Beruf und würde nichts anderes machen wollen und das Beamtentum sollte meines Erachtens kein ausschlaggebender Faktor sein, ihn zu ergreifen. Gleichzeitig aber ist der Weg bis zur A13-Stelle sehr, sehr steinig und ungemütlich, neben der erfüllenden Tätigkeit schaden finanzielle Anreize und die Sicherheit des Beamtentums also auch nicht, die Zähne zusammenzubeißen und ihn zu gehen.

    edit:
    @KrisIbi: Läuft bei dir, wenn alle Besoldungsgruppen dir zu wenig Kohle abwerfen würden.
    Meine NachbarInnen waren LehrerInnen (Jetzt berentet/in Pension), er = Lehrer mit Beamtenstatus, sie = Lehrerin als Angestellte, aonsonsten gleicher Tätigkeitsbereich. Ich meine mich zu erinnern, dass er mal erzählt hatte, dass er als Beamter ca. 1.000€ mehr verdient hat als sie, nur aufgrund des Beamtenstatus. Kann das sein??

    Was meinst Du mit sehr klaren Einschränkungen im Privatleben für Beamte? Ich war in meinen frühen Berufsjahren mal 3 Jahre Beamter (auf Widerruf, während der Ausbildung), dort hatte ich solche Einschränkungen in keiner Weise wahrnehmen können/müssen. Welche siehst Du, welche sich in relevanter Weise ergeben?
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  7. #33637
    Avatar von Schorsch007
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    Zitat Zitat von istzulang Beitrag anzeigen
    Bei einer Bekannten (Lehrerin) war es so, dass man sie sogar in einem „Eilverfahren“ verbeamtet hat. Sie vermutet, dass man sonst wohl keine/n mehr findet für Bremen, der den Job machen will.
    Ein Freund von mir wurde auch Lehrer-Beamter (in Niedersachsen), obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon über 45 war und (glaube ich) eigentlich nicht mehr gedurft hätte. Aber er hatte sie dort vor die Wahl gestellt, sonst hätte er nicht angefangen. Nun, er hatte den Job als Beamter schließlich bekommen.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  8. #33638
    Avatar von Radfahrer
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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen

    Was das Lehramt angeht:
    ...
    Gleichzeitig aber ist der Weg bis zur A13-Stelle sehr, sehr steinig und ungemütlich, neben der erfüllenden Tätigkeit schaden finanzielle Anreize und die Sicherheit des Beamtentums also auch nicht, die Zähne zusammenzubeißen und ihn zu gehen.
    :
    Inwiefern ist der Weg dorthin steinig? Das habe zumindest ich zwischen ersten Examen und dem Referendariat bekommen. Oder meinst du das Studium selbst?
    Da kann ich mir kaum vorstellen, dass das heute noch unbedingt nötig ist.


    Ah, ich hatte E13 gelesen.
    Dann ist das Studium vermutlich meistens schon nötig. Meintest du das?

  9. #33639
    Avatar von Schorsch007
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    Zitat Zitat von Radfahrer Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen

    Was das Lehramt angeht:
    ...
    Gleichzeitig aber ist der Weg bis zur A13-Stelle sehr, sehr steinig und ungemütlich, neben der erfüllenden Tätigkeit schaden finanzielle Anreize und die Sicherheit des Beamtentums also auch nicht, die Zähne zusammenzubeißen und ihn zu gehen.
    :
    Inwiefern ist der Weg dorthin steinig? Das habe zumindest ich zwischen ersten Examen und dem Referendariat bekommen. Oder meinst du das Studium selbst?
    Da kann ich mir kaum vorstellen, dass das heute noch unbedingt nötig ist.


    Ah, ich hatte E13 gelesen.
    Dann ist das Studium vermutlich meistens schon nötig. Meintest du das?
    Evtl. meint er ja die Laufbahn von A9/A10 bis A13 ... Die GymnasiallehrerInnen werden ja nicht sofort bei A 13 einsteigen.
    Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.

  10. #33640
    Avatar von KrisIbi
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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    edit:
    @KrisIbi: Läuft bei dir, wenn alle Besoldungsgruppen dir zu wenig Kohle abwerfen würden.
    Naja, ich habe jetzt einfach mal beim öffentlich dienst info in die Besoldungstabelle geschaut. Da hab ich als Selbstständiger einfach ein deutlich höheres Brutto, jedoch auch Abgaben welche der Beamte nicht hat (100 % PKV-Beitrag sowie evtl. Rentenversicherungen wenn man es will, was ich wiederum nicht habe). Dafür hat meine Arbeitswoche auch dann mal schnell 60h, viele Dienstreisen mit Zeitverschiebungen wenn es über den Atlantik geht, usw.

    Hat halt alles Vor- und Nachteile würde ich mal sagen!

    Aber danke für deine Erklärungen was die Pflichten angeht. Hätte nicht gedacht, dass es da solche Unterschiede gibt was Beamter vs. Angestellter angeht.

  11. #33641
    Avatar von Radfahrer
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    Zitat Zitat von Schorsch007 Beitrag anzeigen
    [Die GymnasiallehrerInnen werden ja nicht sofort bei A 13 einsteigen.
    Nicht?
    "Damals" war das noch so.

  12. #33642

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    Zitat Zitat von Schorsch007 Beitrag anzeigen
    Evtl. meint er ja die Laufbahn von A9/A10 bis A13 ... Die GymnasiallehrerInnen werden ja nicht sofort bei A 13 einsteigen.
    Mit zweitem Staatsexamen? Doch.
    "Ein brummiger Wiedwald ist allerdings höchstens so gefährlich wie ein wütender Hamster." (Ralf Wiegand, SZ)

  13. #33643

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    Doch, doch. Ich bin bei A13, Stufe 4 eingestiegen und das habe ich auch immer noch.
    Habe gerade eine Gehaltsabrechnung hier liegen. A13, Steuerklasse IV, kirchensteuerpflichtig, macht aus 4.478€ Brutto = 3.370€ netto.

    Ich schmeiße gleich mal den Brutto-Netto-Rechner an, ob die 1000 Euro Differenz zum Angestellten hinkommen. Mehrere Hundert sind es auf jeden Fall.

    Was den steinigen Weg angeht: Ich selbst und viele andere, die ich kenne, bezeichnen das Referendariat als sehr lehrreiche Psychoterrorphase. Ich kenne so einige, die für das Lehrkraftsein gebrannt haben, tolle Didaktiker*innen und Pädagog*innen waren, aber daran zerbrochen sind und heute irgendetwas anderes machen. Im Studium habe ich zeitweise sechs Tage die Woche gearbeitet, hatte ein Pflichtsemester im Ausland usw. - ohne Unterstützung meiner Frau hätte ich irgendwann allein monetär die Segel streichen müssen.. naja, it is what it is..

  14. #33644

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    Zitat Zitat von Tim197 Beitrag anzeigen
    Im Studium habe ich zeitweise sechs Tage die Woche gearbeitet, hatte ein Pflichtsemester im Ausland usw. - ohne Unterstützung meiner Frau hätte ich irgendwann allein monetär die Segel streichen müssen.. naja, it is what it is..
    Einerseits beruhigend, dass es anderen auch so geht/ging ... andererseits finde ich es skandalös, dass man als Lehramtsanwärter jahrelang behandelt wird, als würde man serienmäßig Omas deren Handtaschen klauen. Sowohl im Studium als auch im Ref.

    Slightly more on topic: Skandalös ist auch die drastisch unterschiedliche Besoldung je nach Bundesland bei Beamten, während Angestellte im ÖD der Länder überall das gleiche bekommen.
    "Ein brummiger Wiedwald ist allerdings höchstens so gefährlich wie ein wütender Hamster." (Ralf Wiegand, SZ)

  15. #33645

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    Brutto-Netto-Rechner sagt bei GKV (ich zahle vom Nettolohn noch 395€ PKV) 2.730,46 €.

    Da kann aber irgendetwas nicht stimmen. Ich zahle 1016 Euro Lohnsteuer und 91 Euro Kirchensteuer, beim Angestellten spuckt der Rechner 768,25 € Lohnsteuer und 69€ Kirchensteuer aus.

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