Ich finde die Berichterstattungum den CDU Vorsitz aus der Ferne betrachtet amüsant. Das hat schon so einen Hauch Donald.
Ich finde die Berichterstattungum den CDU Vorsitz aus der Ferne betrachtet amüsant. Das hat schon so einen Hauch Donald.
Spätestens, wenn Kanzleien, Stiftungen und Banken Gesetze für die Politiker verfassen, durch diese sie kontrolliert werden sollten, geht die Legitimität bei erhaltener Legalität verloren. Da plant dann der Fuchs den Schutz des Hühnerstalls und wenn dann ein Schuldiger gesucht wird, zeigt der Fuchs auf die Unterschrift des Bauers unter die Baupläne.
Ich will das nicht Merz' Kanzlei im Speziellen vorwerfen, aber mit gefühlt zwanzig Aufsichtsratsposten, Beraterverträgen, Millionen auf dem Konto und der rhetorischen Verkleidung als Mittelschicht sieht mir das ganz nach Fuchs aus.
Und letztlich geht es hier nicht um eine Urteilsfällung, wenn die Frage nach dem (faktisch) höchsten Amt der Volksvertretung gestellt wird. Nicht straffällig geworden zu sein ist eine Selbstverständlichkeit für den Kanzler, kein Pluspunkt.
Im Umkehrschluss heißt das quasi aber auch ein wenig, dass ein potentieller Kanzlerkandidat sich am besten vorher aus sämtlichen wirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern heraushalten sollte, da immer ein gewisses Risiko besteht. Jede Branche hat irgendwann irgendwo mal ein Problem, mir fällt jetzt kein Unternehmenszweig ein, der völlig frei von etwaigen Verfehlungen, mindestens moralischer Natur ist.
Finde ich persönlich gesagt schade, da eine gewisse Lebenserfahrung in den Bereichen sicher nicht von Nachteil sein kann. Und nein, Merz hat nicht im Alter von 20 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender angefangen, der hatte auch vorher ein "normales" Leben.
"Es war einmal ein Mann.
Der hatte es nur durch die redliche Arbeit seiner eigenen Hände zu großem Reichtum gebracht.
Und morgen, liebe Kinder, erzähle ich euch ein anderes Märchen."
- Dietrich Kittner -
Ja, habe ich. Weil von Anfang an klar war, welchen Strick Du mir aus meiner Aussage drehen wolltest.
Was heißt tiefgründigere Motive? Ist beim Verabscheuen der Produktion von Mordwerkzeugen (und nein, ein Küchenmesser ist kein Mordwerkzeug, auch wenn man es dazu missbrauchen kann, und ja, ein Panzer ist auch ohne montiertes Geschütz ein solches) noch Bedarf an Tiefgründigkeit?
Nein. Das tut es nicht. Da schlüpfst Du in eine Opferrolle, in die vermeintliche Leistungsträger nur zu gern schlüpfen. Wir führten diese Diskussion schlicht nicht, wenn Merz im Vorstand der GLS-Bank säße, tut er aber nicht, sondern unter vielen anderen bei Black Rock.
Man kann da differenzieren.
Historisch betrachtet waren vor vielen Jahren "Küchenmesser" in Form von Schwertern und Säbeln die Mordwerkezeuge der damaligen Generation mit denen Kriege geführt wurden. Die Technik hat sich einfach nur weiter entwickelt. Krieg, Mord hates immer geben, einzig die eingesetzten Waffen und deren Ausmaße haben sich geändert. Von daher finde ich die Einstellung nachvollziehbar, aber wenig schlüssig.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Diskusion genau so geführt werden würde, wäre er Vorsitzender von einer Sparkasse, Volksbank oder ähnlichem. Wenn man will, kann man aus jedem Bereich der Finanz- und Versicherungsbranche einen Strick drehen. Cum Ex, CumCum, 2009 sind da natürlich besonders prädestiniert, auch wenn der Umfang einer etwaigen Schuld und die Beteiligung von Merz bislang in keinster Weise ermittelt wurde. Bei Merz bietet es sich aber besonders an, da er nunmal in der Rolle des Wirtschaftsliberalen drin hängt.
"Wirtschaftslibel" ist in der heutigen Zeit bereits zu einem Stigma mutiert, ohne das eigentlich genau klar ist, was darunter zu verstehen ist und inwiefern wir als Gesellschaft genau davon betroffen sind. Die Ausspielung von Sozial - Liberal ist, Arm - Reich, Qualifiziert - Unqualifiziert ist für mich die modernste Form des Populismus.
Inhaltliche Kritik an seinen Standpunkten konnte ich bisher noch nicht ausmachen.
Mag ja sein, das das Wort "Wirtschaftsliberal" stigmatisiert ist und vielleicht auch zu unrecht.
Herr merz wird mMn. nicht stigmatisiert. Der hat sich die Kritik an seiner Person und seinem Gebaren aber sowas von hart erarbeitet, seit dem Jahr 2000. Das ist schon beinahe bewundernswert.
Protest war schon immer käuflich.
Selbstverständlich wäre die Diskussion eine andere, wenn er Sparkassenvorstand gewesen wäre oder ähnliches. Wäre, wäre, Fahrradkette - das wäre dann aber nicht Friedrich Merz.
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Beitrag im Deutschlandfunk
Zu Merz: der Artikel gibt meine Meinung einigermaßen wieder.
Ein Küchenmesser und ein Schwert haben so viel miteinander zu tun, wie ein Panzer mit einem Getränkelastwagen.
Entschuldige, aber was Du da schreibst ist historisch betrachtet einfach Blödsinn.
Schuld? Ermittelt? Sparkassenvorstände als vermeintlich im Volk verhasste Finanzhaie?
Keine Ahnung, wohin Deine Pferde da gerade galloppieren, in Richtung nachvollziehbare Argumentation jedenfalls nicht.
Vielleicht kann man es so sehen: Es heißt ja, der Teufel scheiße immer auf den größten Haufen. Black Rock ist der größte Haufen.
Geändert von fruchtoase (21.11.2018 um 02:25 Uhr)
Die Bedeutung dieses Sprichworts in dem Zusammenhang habe ich noch nicht ganz verstanden. Weil Blackrock der größte Vermögensverwalter ist?
Deine ursprüngliche Aussage war ja, dass Blackrock selbst der Teufel ist, die Inkarnation des Bösen in der Finanzbranche und dass dies auf jeden Mitarbeiter des Unternehmens abfärbe. Ich würde gerne verstehen, was an Blackrock spezifisch Dich zu diesem Urteil bringt.
fruchtoase sprache doch von den perversen Auswüchsen der Finanzbranche. Und was diese anbelangt, ist der Branchenprimus natürlich der sprichwörtliche Teufel.
Wenn jemand auf sich selbst scheißt, ist das doch erstmal nicht zwingend unsympathisch.
Nur der Einsame findet den Wald.
Wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück.