Mir ist mittlerweile ziemlich egal, was in Deutschland politisch passiert und wer hier demnächst das Zepter schwingt, aber darüber, dass uns dieser selbstdarstellerische bayrische Gockel erspart bleibt, bin ich dann doch froh.
Okay, ja. Ich hab natürlich auch nicht mit jedem Wähler gesprochen. Es ist aber doch klar, dass ich das nicht habe und meine Aussage deshalb auch nur meine Meinung ist. Klar, ein präzisierer Satz wäre "Meiner Meinung nach hat der durchschnittliche Unionswähler ein signifikant geringeres politisches Interesse als der durchschnittliche Wähler anderer Parteien". Das liest sich aber nervig. Ich wollte nicht ausdrücken, dass ich das als unumstößliche Wahrheit ansehe.
Ole's at the wheel
So, jetzt mal wieder Politik: Was halten wir denn vom DGB-Steuerkonzept? Ich habe die dort verlinkte PDF-Datei bislang nur quer gelesen, aber mein erster Eindruck ist durchaus positiv. 95% der Haushalte zu entlasten, könnte durchaus populär sein.
Like a butterfly we've a very short life.
Light a cigarette, it'll burn out before your eyes.
Leider ist die darin vorkommende Vermögenssteuer verfassungswidrig, unmoralisch und unmenschlich - ja schlimmer noch: es umweht sie der Verwesungsgestank der Kapitalflucht. Kann man nun mal nix machen. Drum lasst uns noch ein einziges Mal probieren, Konzerne und unermesslich Reiche zu entlasten, auf dass es gülden an deren Beinen hinunter zu allen anderen riesele.
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Hab jetzt mal zu 80% gelesen. Dem Punkt, dem ich uneingeschränkt zustimme, ist die Abschaffung der Abgeltungssteuer.
Danach hörts dann aber schon weitgehend auf.
Gerade hinsichtlich der Unternehmenssteuern (Gewerbesteuer/Gemeindesteuer - Körperschaftsteuer), einer etwaigen Ausweitung der Bemessungsgrundlage, Steuersubjekte etc. sehe ich eine unverhältnismäßig hohe Belastung und einen signifikanten Wettbewerbsnachteil (einhergehend mit einem kumulierten Steuersatz von knapp 60%).
Witzig fand ich dagegen die Forderung der Absetzung von Gewerkschaftsbeiträgen als Werbungskosten zusätzlich vom Werbungskostenpauschbetrag.
Fast noch witziger find ich das Kredo, dass hohe Einkommen mehr leisten müssen, während im selben Atemzug die Progressionseinkünfte gemindert werden sollen und kein Wort davon zu lesen ist, wie mit steuerfreien Zuschlägen zu verfahren ist.
Zusätzlich spannend ist die Konkretisierung der Vermögenssteuer, bzw. besser gesagt deren Bemessungsgrundlage mit Verweis auf des Bewertungsgesetz (nehmen wir doch einfach den "gemeinen Wert"). Was damals wie heute in unendlichen Streiterein mit der Finanzverwaltung mündet, wird als banal einfach hingestellt, Glückwunsch dazu...
Okay. Wenn jetzt noch Chico dagegen ist, bin ich dafür.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind. (Bukowski)
Weil sich hier ja die Frage nach der Intelligenz und dem Sozialempfinden von Unions und FDP Wähler stellte: Die möchten an diesem Zustand nichts ändern.Die vermögendsten zehn Prozent der deutschen Bevölkerung verfügen mittlerweile über etwa zwei Drittel, allein das wohlhabendste Prozent über rund ein Drittel des gesamten Nettovermögens. Ganz anders sieht das Bild auf der anderen Seite der Vermögensvertei-lung aus: Die ärmere Hälfte der Bevölkerung verfügt über kein nennenswertes Vermögen (siehe Abbildung), bei vielen überwiegen die Schulden. Schätzungsweise besitzt das vermö-gendste 1 Prozent in Deutschland mehr Vermögen als 87 Prozent der erwachsenen Bevöl-kerung zusammen. Besonders das Betriebsvermögen – dazu zählen auch GmbH-Anteile und größere Aktienpakete – ist hoch konzentriert und macht den überwiegenden Anteil der Vermögen von Multimillionären und Milliardären aus.
mehrgewichtig
when will you learn
Die Tendenz mag stimmen, die Aussage stammt aus einer Studie der Hans-Böckler Stiftung, ist aber dahingehend schlicht falsch, als das bei der Ermittlung der Vermögen auch Stiftungen mit einfließen. Diese sind schlicht und ergreifend kein Vermögen der Destinäre, sondern ein eigenes Steuersubjekt was Erbersatz zahlt.
Geändert von Dondiego (20.04.2021 um 16:07 Uhr)