Mag für den ein oder anderen unvorstellbar sein, aber es soll auch Menschen geben, denen ihre Arbeit einfach Spaß macht. Oder Menschen, die es ganz einfach bevorzugen, sich die Arbeitszeit anders einzuteilen, als die aktuellen Gesetze es vorschreiben. Fünf Tage die Woche gleichmäßig von 8-17h wäre mich dafür der absolute Horror
Geändert von C.Harper (27.05.2020 um 15:07 Uhr)
Wie soll man denn eine flexibilisierte und internationalisierte Realität an die starren Vorstellung eines Gesetzes aus dem 20. Jahrhundert anpassen? Und warum? Eine Gesetz, das in Teilbereichen aus tatsächlichen Gründen von keinem Beteiligten (inklusive der Aufsichtsbehörden) berücksichtigt wird, hat in diesen Bereichen seine Legitimation verloren.Zitat von Rob Sweater
Ganz einfach.
Eine Geschäftsidee, die auf der finanziellen oder arbeitszeitlichen Ausbeutung des AN beruht, darf sich nicht lohnen, sie muss scheitern.
Und wenn der AN eine solche Gestaltung bewusst wählt, weil das für ihn in der Realität weder eine finanzielle noch eine arbeitszeitliche Ausbeutung bedeutet. Das darf einfach nicht sein?
Nein, weil sich die AG der anderen dann darauf berufen und dann den Standard für alle anderen herabsetzen werden.
Und: wo ist die Grenze zwischen "sich bewusst entscheiden" und "Sie wollen sich doch bestimmt bewusst entscheiden, oder ?"
Geändert von rumburak (27.05.2020 um 16:44 Uhr)
Ich finde hier wird sehr viel schwarz und weiß gemalt, als ob es kein grau gäbe. Das macht aber mMn auch die Schwierigkeit für den Gesetzgeber aus, weil er auf der einen Seite vor Ausbeutung schützen sollte und auf der anderen Seite Flexibilität fördern soll.
Grünkohfeldt
Das Gesetz malt halt schwarz und weiß. Daher passt es eben nicht auf die graue Realität und wird dort faktisch ignoriert.
Ich weiß dass du es wahrscheinlich besser weißt Lombok (und das ist jetzt nicht negativ gemeint), aber im Wiki steht, dass das Gesetz den Rahmen gibt und die Tarifparteien auch anderes ausmachen können. Da frage ich mich jetzt, wie steif das Gesetz überhaupt ist.
Meine persönliche Erfahrung sagt mir einfach, dass man jetzt schon relativ flexibel sein kann, wenn man das möchte. Was hier so als positiv Beispiel aufgeführt wird, geht auch jetzt schon wenn Arbeitgeber und nehmer das wollen. Eine aufweichung des Gesetzes würde imo gut bezahlten Büroangestellten kaum was bringen, aber jede Menge eh Scheißjobs noch beschissener machen. Und selbst für die Büroleute wird dann noch öfter aus "du darfst 12h arbeiten", du musst.
mehrgewichtig
when will you learn
Yo, so wie mir das Saufen. Sonderlich gut hat's mir dennoch nicht getan.
Der Teil funktioniert halt so lang, bis es zu einer Auseindersetzung kommt, daher ist eine latente Gefahr für den Arbeitgeber schon gegeben mit den derzeitigen Regeln. KPMG ist damit mal richtig schön vor die Wand gelaufen und hat sich vom Arbeitsgericht eine blutige Nase abgeholt (wird nicht der einzige Fall sein, dort weis ich es aber sicher).
Das Thema ist definitiv nicht einfach, aber dennoch gehört es auf den Prüfstand wie ich finde.
PS: Die meisten Arbeitsverträge würden es gar nicht zulassen, dass hier eine durchgehende Ausbeutung stattfinden könnte indem auf einmal die Arbeitszeiten "willkürlich" justiert werden
Und deshalb soll das, was dir gut in den Kram passt, Gesetz für alle werden?Mag für den ein oder anderen unvorstellbar sein, aber es soll auch Menschen geben, denen ihre Arbeit einfach Spaß macht. Oder Menschen, die es ganz einfach bevorzugen, sich die Arbeitszeit anders einzuteilen, als die aktuellen Gesetze es vorschreiben. Fünf Tage die Woche gleichmäßig von 8-17h wäre mich dafür der absolute Horror
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
In vielen Fällen ist das Gesetz das Sicherheitsnetz für den AN und das soll es auch sein. Es spricht doch in der Praxis nichts dagegen, dass sich AN und AG auf flexible Arbeitszeiten einigen. Aber zwingen, darf der AG den AN eben nicht.
Edit: Was Rentner schreibt.
Geändert von =Vince= (27.05.2020 um 19:39 Uhr)
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet. Laut dem Gesetz kann die Ruhezeit durch Tarifvertrag um zwei Stunden verkürzt werden, wenn diese Kürzung der Ruhezeit innerhalb eines festzulegenden Ausgleichszeitraums ausgeglichen wird. Klingt für mich spontan auch nicht gerade sehr flexibel, weil es insb. auch nicht die Thematik löst, dass mit jedem Blick in eine Email auf dem Arbeitshandy oder einem angenommenen Anruf die Frist von neuem beginnt (es aber ggf. sogar ein Verstoß gegen gesetzliche Berufspflichten sein kann, ein kurzfristiges Anliegen eines Mandanten zu ignorieren). Praktisch gibt es außerdem keine Tarifverträge für Anwälte.
Wie gesagt, die Konzeption des Gesetzes geht in vielen Branchen an der tatsächlichen Realität vorbei, wird nicht beachtet und ist daher dringend reformbedürftig. Denn es ist auch sehr einseitig und geht daher ebenso an der Realität vorbei, dass die flexible Gestaltung der Arbeitsrealität zwingend eine Ausbeutung der AN bedeuten würde, vor der diese geschützt werden müssten. Es gibt Bereiche, in denen das Gegenteil der Fall ist.
Du kannst doch nachwievor so arbeiten wie es dir in den Kram passt. Wäre halt cool, wenn andere das auch könnten, ohne gegen Gesetze zu verstoßen. Ist aber absolut nichts was mir am Herzen liegt, da das für mich als AN mit Vertrauensarbeitszeit ohnehin nur eine theoretische Diskussion ist, in der Praxis arbeite ich ohnehin so.Und deshalb soll das, was dir gut in den Kram passt, Gesetz für alle werden?Mag für den ein oder anderen unvorstellbar sein, aber es soll auch Menschen geben, denen ihre Arbeit einfach Spaß macht. Oder Menschen, die es ganz einfach bevorzugen, sich die Arbeitszeit anders einzuteilen, als die aktuellen Gesetze es vorschreiben. Fünf Tage die Woche gleichmäßig von 8-17h wäre mich dafür der absolute Horror
Geändert von C.Harper (27.05.2020 um 20:41 Uhr)
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