Bin ja generell von diesem Gerede über Greta in den Medien eher befremdet. Im Real Life hab ich noch mit keinem Menschen über dieses Mädchen je ein Wort verloren, weder im Positiven, noch im Negativen.
Bin ja generell von diesem Gerede über Greta in den Medien eher befremdet. Im Real Life hab ich noch mit keinem Menschen über dieses Mädchen je ein Wort verloren, weder im Positiven, noch im Negativen.
Hiding on the backstreets
Diese Instrumentalisierung, die Du da insinuierst, sehe ich ursprünglich nicht.
Die Unterstützung hält sich so oder so schon arg in Grenzen, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat sich Greta ohne Wissen ihrer Eltern zum Streik hingehockt und die Berichterstattung, die nach einer Weile folgte, darüber war auch keine Instrumentalisierung. Dass das heute zum Teil anders ist, geschenkt. Das lässt sich aber nie vermeiden, dass andere, aus welchem Interesse auch immer, versuchen, etwas zu vereinnahmen. Und letztlich ist es nunmal so, wie es ist: Sie hat das Thema auf die Agenda gesetzt und damit muss man umgehen.
Und es geht bei meiner Kritik keineswegs darum, dass man ihr "argumentative Bonuspunkte" zugestehen sollte, weil sie ein Kind ist (was ich für junge Erwachsene ebenso applizieren würde). Es geht mir darum, dass in der Debatte ein Ton angeschlagen wird (um Argumente geht es ja eh eher selten), der Erwachsenen gegenüber schon unverschämt bis hin kriminell ist, einem Kind gegenüber jedoch nochmal unverständlicher und krasser. Es gibt ja einen Grund, warum z. B. Gewaltdarstellungen und sexualisierte Inhalte mit Altersbeschränkungen versehen sind und ich will da auch keineswegs eine "heile Welt" für Kinder erzwingen, aber in dieser Debatte blickt man mMn schon in tiefe menschliche Abgründe.
Grundsätzlich zur Kindesproblematik, klar sind die Grenzen da fließend, wenn man entscheiden soll, wer Kind ist und wer nicht mehr, aber es gibt ja auch klare (wenn auch zum Teil völlig willkürlich gezogene) Grenzen: Wahlrecht, Strafmündigkeit, Geschäftsfähigkeit, Alkoholausschank usw.
Aber genau aus dem Grund ist es doch auch müßig, sie hier irgendwie zur (jungen) Erwachsenen erklären zu wollen, nur damit der ganze Schmutz und geistige Durchfall nicht ein Kind beträfe. Ich weiß also nicht so ganz, wo Du mit Deiner Argumentation eigentlich hin willst.
Ich doch gerade auch nicht...
Wieviel mehr kann ich denn noch sagen, dass ich sie nicht als Kind betrachte?
CG meinte, er fände es schlimm, dass erwachsene Menschen so mit einem Kind umgehen.
Ich sagte, ich finde das "sie ist ein Kind" Argument völlig hinfällig, von allen Seiten. Weder vermindert es die Kraft ihrer Argumente, noch sollte es ihr mehr Rücksicht zugestehen als jedem anderen Menschen.
Davon abgesehen:
Findest du? Sie ist doch omnipräsent. Organisatorisch sowieso eng vernetzt (wie es auch ein 75-jähriger Mann sein müsste...), medial meiner Ansicht nach komplett überhöht.Die Unterstützung hält sich so oder so schon arg in Grenzen
Der Ton ist gegenüber jedem unangemessen, aber siehst du sie also als Kind?Es geht mir darum, dass in der Debatte ein Ton angeschlagen wird (um Argumente geht es ja eh eher selten), der Erwachsenen gegenüber schon unverschämt bis hin kriminell ist, einem Kind gegenüber jedoch nochmal unverständlicher und krasser.
Das ist doch relevant, nicht zuletzt auch wegen:
Klare, zum Teil völlig willkürlich gezogene Grenzen. Damit ist doch eigentlich alles gesagt.es gibt ja auch klare (wenn auch zum Teil völlig willkürlich gezogene) Grenzen
Dahin, dass "sie ist ein Kind" generell kein Argument ist. Egal, aus welcher Richtung, zu welchem Zweck.Ich weiß also nicht so ganz, wo Du mit Deiner Argumentation eigentlich hin willst.
Geändert von Totally On The Wood Way (17.12.2019 um 00:13 Uhr)
Ja, so sehr ich das "alte, weiße Männer" Klischee als den Sexismus und Rassismus ablehne, der er ist, so sehr habe ich doch auch schon einen alten, weißen Mann getroffen, der "das Mädchen" nicht mehr sehen kann.
Ebenso wie die Frauen der Mittelschicht, die noch nie so besorgt waren, wie jetzt. Wegen Greta. Also nur noch nie, sofern sie Tschernobyl nicht erlebt hatten. Das war noch schlimmer.
Ein in der Tat interessantes Phänomen. Kenne auch einige recht besorgte Zeitgenossen.
Witziger Weise eine Unterhaltung im Zug mit ein paar Studis an dem Tag der Proteste in Bremen gehabt. Die konnten das nicht so Recht greifen. Warum demonstrieren die hier ? Euer Klima ist doch im Vergleich zu meiner Heimat ( glaube das war ein pakistanischer Student) völlig ok. Ihr demonstriert also für meine Heimat? Konnte er nicht nachvollziehen.
Слава Украине
Der Punkt ist ja, Du formuliertest so, als sei sie entweder ein junger Mensch, mit dem umgegangen werden könne und müsse, wie mit jedem anderen Menschen auch oder eben ein instrumentalisiertes Kind.
Dass Du sie nicht als Kind siehst, habe ich begriffen. Es ist aber diese entweder oder-Binarität, die mich dabei stört.
Ja, finde ich.
Präsenz ist etwas anderes als Unterstützung. Ja, sie ist präsent. Welche Folgen hatte das kürzlich in Madrid?
...
Ja, ich sehe sie als Kind. Ich meine, sie geht noch zur Schule... Sie darf nicht wählen. Sie darf keinen Alkohol trinken. Sie darf nur in Begleitung ein Auto führen usw.
Die Grenzen für all diese Dinge und noch viel mehr sind in anderen Ländern anders gesetzt, das meinte ich mit der Willkürlichkeit, aber quasi immer in ähnlichen Altersregionen.
Und deshalb sehe ich den letzten Punkt eben anders. Es ist ein Unterschied, ob man mit einem Kind umgeht oder mit einem Erwachsenen. Es hat rechtlich wie gesellschaftlich andere Konsequenzen und das mit guten Gründen. Das ändert an der Richtigkeit oder Falschheit ihrer Argumente selbstverständlich überhaupt nichts, rhetorisch wäre das sonst ad hominem, aber es ändert fundamental etwas daran, wie man mit ihr umgehen sollte. Zumindest sehe ich das so. Renate Künast ist völlig zu Recht echauffiert über die Sachen, die sich da hat anhören bzw. durchlesen müssen, aber Frau Künast kann das im Fall der Fälle eher einordnen und damit umgehen (was sie ja z. B. rechtlicherseits auch tut und wobei ich ihr viel Erfolg wünsche), als das ein Kind kann. Das muss man mMn unterscheiden und umso schändlicher ist der teilweise Umgang erwachsener Menschen mit Greta.
Was soll das auch sein, ein Plädoyer, sich nur um lokale Probleme zu kümmern?
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Ich habe die letzten Seiten nun nicht überflogen aber wird hier ernsthaft darüber diskutiert, dass man über eine 16 Jährige mit Asperger-Syndrom min. genauso viel scheiße ausschütten dürfen sollte, wie über Erwachsene?
Im Freundeskreis ist das auch keinen Kommentar wert, die ist einfach da.
Im erweiterten Bekanntenkreis sieht’s anders aus, da kommt im Grunde ausschließlich Anti-Kram. Man merkt den Leuten rasch ihre Filterblase an.
Und dann sind da noch Autoaufkleber und Kommentare im Indernetz. Und Dieter Nuhr.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
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