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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #841
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Quendrian Beitrag anzeigen
    Lebenserwartung steigt hauptsächlich durch Senkung der Säuglingssterblichkeit?

    Ernsthaft?


    Wie kommt ihr darauf die wohnkosten bzw mieten würden insgesamt überproportional steigen? Insbesondere langfristig.
    Ja, ernsthaft. Die Lebenserwartung wird ja über die durchschnittliche Lebensdauer ermittelt und die wurde in vergangenen Zeiten vor allem durch eine im Vergleich zu heute deutlich höhere Säuglingssterblichkeit massiv gedrückt. Natürlich hat sich auch an der Spitze einiges getan, aber jeder BWL'er kann dir nach einem Semester Statistik erklären, warum ein Säugling, der nicht als solcher stirbt, sondern 70 wird einen deutlicheren Einfluss hat als eine Handvoll Senioren, die 70 statt 65 werden.

    Weil am Wohnungsmarkt mehrere Dynamiken ineinandergreifen. Kapital sucht nach Investitionsmöglichkeit, allgemeine Landflucht, Tendenz zum Singlehaushalt und noch ein paar andere. Bei all diesen Dynamiken ist derzeit keinerlei Entschärfung in Sicht, eher das Gegenteil.

    Zitat Zitat von Quendrian Beitrag anzeigen
    Hatte Spahn nicht gerade die ersten Maßnahmen noch vor Sommer angekündigt?

    Wahrscheinlich genau der richtige Zeitpunkt um mit persönlichen Angriffen zu eskalieren.
    Die Maßnahmen werden die sein, die vor seinem Amtsantritt schon angekündigt wurden und die das Problem nicht lösen.

    Ich lasse mich gern überraschen, aber dafür ist ein Jens Spahn vermutlich so geeignet wie ein Alex "Auspuffschnüffler" Dobrindt.

    Zitat Zitat von gemüsehändler
    Sorry das ich mir jetzt einen Aspekt rauspicke, aber das ist meiner Kenntnis nach nicht der Fall. Einen Vermögenssteuer haben nur sehr wenige Länder.
    Exakt. Mein Fehler. In den meisten Ländern sind es vermögensbelastende Steuern, keine Vermögenssteuer per se.
    Lustigerweise haben wir in D ja eigentlich eine, die ist nur ausgesetzt.

  2. #842

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    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Quendrian Beitrag anzeigen
    Lebenserwartung steigt hauptsächlich durch Senkung der Säuglingssterblichkeit?

    Ernsthaft?
    Ja, ernsthaft. Die Lebenserwartung wird ja über die durchschnittliche Lebensdauer ermittelt und die wurde in vergangenen Zeiten vor allem durch eine im Vergleich zu heute deutlich höhere Säuglingssterblichkeit massiv gedrückt. Natürlich hat sich auch an der Spitze einiges getan, aber jeder BWL'er kann dir nach einem Semester Statistik erklären, warum ein Säugling, der nicht als solcher stirbt, sondern 70 wird einen deutlicheren Einfluss hat als eine Handvoll Senioren, die 70 statt 65 werden.
    Dass die Säuglingssterblichkeit die statistische Lebenserwartung beeinflusst, bezweifelt keiner. Es wird Deine Behauptung bezweifelt, dass dies der hauptsächliche Grund für die Steigerung der statistischen Lebenserwartung in Deutschland sei.

    Davon abgesehen ist die Senkung der Säuglingssterblichkeit an sich ja auch gerade ein Anzeichen für eine Steigerung des Wohlstands, die Dondiego ansprach.

    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von gemüsehändler
    Sorry das ich mir jetzt einen Aspekt rauspicke, aber das ist meiner Kenntnis nach nicht der Fall. Einen Vermögenssteuer haben nur sehr wenige Länder.
    Exakt. Mein Fehler. In den meisten Ländern sind es vermögensbelastende Steuern, keine Vermögenssteuer per se.
    Lustigerweise haben wir in D ja eigentlich eine, die ist nur ausgesetzt.
    Vermögensbelastende Steuern gibt es ja in Deutschland auch.

  3. #843
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Dass die Säuglingssterblichkeit die statistische Lebenserwartung beeinflusst, bezweifelt keiner. Es wird Deine Behauptung bezweifelt, dass dies der hauptsächliche Grund für die Steigerung der statistischen Lebenserwartung in Deutschland sei.

    Davon abgesehen ist die Senkung der Säuglingssterblichkeit an sich ja auch gerade ein Anzeichen für eine Steigerung des Wohlstands, die Dondiego ansprach.
    Ich bleibe dabei.

    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Vermögensbelastende Steuern gibt es ja in Deutschland auch.
    Natürlich, aber in wenigen Staaten belaufen die sich im Verhältnis auf so wenig, wie in Deutschland.

  4. #844

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    Säuglings- und vor allem Kindersterblichkeit sind sehr entscheidende Faktoren. Gerade letztere wurde nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 80er Jahre entscheidend gesenkt.

  5. #845
    Avatar von hawk83gut
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    Das ist bis zu einem gewissen Stand medizinischer Institutionalisierung so, aber dass in den USA zuletzt die Lebenserwartung sank hat nichts mit Säuglingssterblichkeit zu tun.
    "Jahre voller Frust"

  6. #846
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von hawk83gut Beitrag anzeigen
    Das ist bis zu einem gewissen Stand medizinischer Institutionalisierung so, aber dass in den USA zuletzt die Lebenserwartung sank hat nichts mit Säuglingssterblichkeit zu tun.
    Hat das jemand behauptet?
    In den USA liegt der Rückgang hauptsächlich daran, dass sich viele Menschen medizinische Versorgung nicht mehr leisten können.

  7. #847

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    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Dass die Säuglingssterblichkeit die statistische Lebenserwartung beeinflusst, bezweifelt keiner. Es wird Deine Behauptung bezweifelt, dass dies der hauptsächliche Grund für die Steigerung der statistischen Lebenserwartung in Deutschland sei.

    Davon abgesehen ist die Senkung der Säuglingssterblichkeit an sich ja auch gerade ein Anzeichen für eine Steigerung des Wohlstands, die Dondiego ansprach.
    Ich bleibe dabei.
    Dondiego sprach von der Steigerung der Lebenserwartung zwischen 1960 und heute. Dein gepostete Beitrag beschreibt die Entwicklung der Lebenserwartung seit der Reichsgründung 1871; dass die Säulinggssterblichkeit in dieser Phase eine wesentliche Rolle spielte, steht doch gar nicht in Frage. Es geht um die aktuelle Entwicklung. In dem Beitrag ist dazu u.a. der Satz enthalten, dass der sich der Rückgang der Sterblichkeit seit Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in den höheren Altersgruppen manifestiert hat.

    Und wie gesagt, selbst wenn die aktuell laufende Steigerung der statistischen Lebenserwartung primär auf eine akutell laufende Senkung der Säugingssterblichkeit zurückzuführen wäre (wofür es statistisch keinen Anhaltspunkt gibt), würde dies Dondiegos Aussage ja gerade stützen: Die Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit ist doch genau ein wesentliches Indiz ein wesentliches Indiz für eine Wohlstandssteigerung, weswegen mir gar nicht klar ist, was Du damit eigentlich ursprünglich zum Ausdruck bringen wolltest.

    Zitat Zitat von fruchtoase Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Vermögensbelastende Steuern gibt es ja in Deutschland auch.
    Natürlich, aber in wenigen Staaten belaufen die sich im Verhältnis auf so wenig, wie in Deutschland.
    Ok, dann hab ich es falsch verstanden.

    Aber davon abgesehen; der von Dir gepostete Artikel ist ein schönes Beispiel dafür, dass sich solche (ausschnittsweisen) Statisken wunderbar für eine schöne Überschrift eignen, in der Debatte aber ansonsten nur begrenzten Nutzen haben:

    - In der Statistik sind drei grobe Steuerarten (Immobiliensteuer, Erbschaftsteuer und Vermögensteuer) aufgenommen und ins Verhältis zum BIP gesetzt. Die Frage, ob durch diese drei Steuerarten die "Besteuerung von Vermögen" zutreffend erfasst ist, will ich jetzt mal außer Betracht lassen und dies unterstellen. Bei einer solchen ausschnittsweisen Betrachtung schneidet Deutschland deutlich unterdurchschnittlich ab. Das hat aber für sich genommen relativ wenig Aussagekraft, denn Deutschland hat ein anderes Steuersystem und belastet an anderer Stelle stärker. Bei der Gesamtsteuerbelastung schneidet Deutschland im OECD-Vergleich nämlich überdurchschnittlich ab.

    - Nun könnte man sagen, uns fehlt eine schöne Vermögensteuer, wie sie die Schweiz und Luxemburg (die beiden Staaten mit der gemessen am BIP mit Abstand höchsten Vermögensteuer) haben. Dafür fehlen der Schweiz und Luxemburg aber eben im Gegensatz andere schöne Steuern, die wir in Deutschland (in dieser Höhe haben). Ich glaube kaum, dass Du dafür plädierst, das Schweizer oder Luxemburger Steuersystem zu übernehmen. Dann macht es aber auch wenig Sinn, sich ein Element dieser Steuersysteme herauszusuchen, wenn nicht gleichzeitig betrachtet wird, in welchem Kontext dieses Element jeweils steht.

    - Der Grund, warum Deutschland in der geposteten Statistik unterdurchschnittlich abschneidet liegt übrigens ausschließlich in der Immobilienbesteuerung. Eine Vemögensteuer hat nur eine Handvoll anderer Staaten, bei der Erbschaftsteuer liegt Deutschland leicht über OECD-Niveau. Die vergleichsweise niedrige Grundsteuer (Grunderwerbsteuer als Beispiel einer weiteren Immobilienbesteuerung dürfte in der Statisik nicht enthalten sein, weil es systematisch eine Verkehrssteuer ist) ist dadurch begründet, dass man alte Einheitswerte verwendet, weil der bürokratische Aufwand für eine laufende Vermögensmessung enorm ist. Für die Grundsteuer steht aber eine ganz grundlegende Reform vor der Tür, weil sie das Bundesverfassungsgericht fordert.
    Wir könnten in diesem Zuge natürlich die Grundsteuer versechsfachen und wären dann in der geposteten Statistik über die "Vermögensbesteuerung" im nächsten Jahr auf UK-Niveau. Ich glaube aber kaum, dass Du dies angesichts der Wohnsituation unterstützen würdest.

  8. #848

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    Noch einmal: Die Kindersterblichkeit insgesamt wurde auch nach dem Krieg in Deutschland entscheidend gesenkt. Da hat er schon recht. Außerdem ist die Lebenserwartung durch die bessere not- und intensivmedizinischen Versorgung, z.B. nach Verkehrsunfällen gesteigert worden.

  9. #849

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    Dir ist schon klar dass Grundsteuer auf die Mieter umgelegt wird als Nebenkosten?

  10. #850
    Avatar von Wiesenlove
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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    ...

  11. #851

  12. #852

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    Durchaus interessant zu lesen. Bringt mich aber wieder zu dem Thema was vor par Seiten mal diskutiert wurde: Das für fundierte Meinungen und Ansichten ein Grundverständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen beinhalten sollten. Da liegt denke ich die große Divergenz zu den Ansichten der dort genannten "Armen", den "Reichen" und dem was die Politik im gewissen Maß umsetzt

  13. #853
    Avatar von MintberryCrunch
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    Meine Familie hat mich vorhin fast in den Wahnsinn getrieben, als wir über Vermummungen bei Demos diskutiert haben. Ich weiß nicht so richtig, wohin mit dem Thema, aber hätte gerne mal eure Meinung dazu.

    Meine Familie - alle links - ist der Überzeugung, dass sich Demo-Teilnehmer z.T. auch vermummen, wenn sie keine kriminellen Absichten haben. Mein Vater sagt z.B., manche wollten schlichtweg nicht vom Verfassungsschutz identifiziert werden oder überhaupt auf Polizeivideos erkennbar sein. Etwa aus Angst davor, später identifiziert und für Straftaten verantwortlich gemacht zu werden, die sie nicht begangen haben.

    Ich - auch links, aber die Antifa ablehnend - denke, dass jeder, der sich auf einer Demo vermummt, a) selbst Straftaten begeht, oder b) nicht selbst Straftaten begeht, sie aber von anderen legitimiert. Und in jedem Fall von vornherein weiß, dass auf der Demo, an der man teilnimmt, wahrscheinlich Straftaten begangen werden.

    Ich war in meinem Leben auf zwei linken Demos, und auf beiden sind keine Steine geflogen oder sonstiges. Ich glaube sogar, es hat sich niemand vermummt (war dann ja nach meiner Auffassung auch nicht notwendig). Wie seht ihr das? Hat da vielleicht jemand sogar mehr Erfahrung und kann entweder ausschließen oder bestätigen, dass alle Vermummten Kriminelles im Sinn haben?

  14. #854

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    Ich gehe nicht davon aus, dass jeder der sich vermummt auch von vornherein kriminelle Absichten hat und Straftaten, Gewaltakte begehen will. Ich denke, die Vermummung trägt mit dazu bei eine gewisse Anonymität hervorzurufen durch das nicht direkt erkannt werden. LEtztlich wird die Vermummung, insbesondere dann in der großen Masse, dann aber auch von Einzelnen dazu genutzt Straftaten zu begehen

  15. #855
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von Dondiego Beitrag anzeigen
    Durchaus interessant zu lesen. Bringt mich aber wieder zu dem Thema was vor par Seiten mal diskutiert wurde: Das für fundierte Meinungen und Ansichten ein Grundverständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen beinhalten sollten. Da liegt denke ich die große Divergenz zu den Ansichten der dort genannten "Armen", den "Reichen" und dem was die Politik im gewissen Maß umsetzt
    Wenn die Meinung der Armen eh ignoriert wird, welche Rolle spielt es da, ob sie theoretisch etwas vom Thema verstehen?
    Oder meinst du, die Armen hätten mangels Wissens einfach die falschen Wünsche und die Politik wolle nur ihr Bestes, wenn es diese ignoriert?

    @MintberryCrunch
    Angesichts der Vorkommnisse bei zuletzt G20 und der Finanzierung der rechten Szene durch den Verfassungsschutz würde ich deinem Vater vollumfänglich zustimmen.
    Geändert von fruchtoase (02.04.2018 um 22:58 Uhr)

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