Denkst du, dass man erst handeln muss, wenn die Leute reihenweise in den Ruin bzw. auf die Straße getrieben werden? Der Markt muss ja nicht groß reguliert werden, es würde ja schon reichen, wenn man die Großinvestoren, die dringend benötigte Wohnungen in den Ballungsräumen als reine Renditeobjekte bis zum Erbrechen ausbeuten, irgendwie aus dem Rennen nehmen könnte. Vornehmlich mit gesetzlichen Regelungen, die genau darauf abzielen und nicht einfach über allgemeine Besteuerungsmaßnahmen.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Dazu müsste man mMn erstmal von so katastrophalen Ideen wie der schwarzen Null und ihrem kurzsichtigen Sparzwang abkommen, die erst für den Verkauf der ganzen staatlichen Wohnungen gesorgt hat. Auf die spd und Olaf Schäuble würde ich da mal besser nicht zählen und eine schwarz-grüne Koalition mit den grünen als Juniorpartner wird ganz sicher auch nicht an der Stelle ansetzen.
Wohnen und Politik - Heiner Flassbeck
Das sind auch nicht die, von denen ich in der Hinsicht wirksame Maßnahmen erwarte.
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„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)
Ok, aber dann besteht doch derzeit keine akute Notlage, die das Land Berlin dazu zwänge, zu einem überteurten Preis Wohnungen im Kosmosviertel aufzukaufen. Das Problem in diesen Ballungsräumen dürfte doch daher kommen, dass die Nachfrage sich aktuell dort stark konzentriert.
Was könnte man dagegen machen? Mietpreisregulierungen gibt es ja. Ideen gegen den durch Investoren ausgelösten Nachfrageschub, die deutsche Großstädte als sicheren Kapitalanlageort sehen, sind z.B. Beschränkungen für den Erwerb durch ausländische/Nicht-EU Investoren (wie in der Schweiz) und Maßnahmen gegen den Leerstand von Wohnungen (z.B. bei Nutzung als reine "Ferienwohnung" oder zur reinen Spekulation). Letzteres könnte man z.B. auf steuerlicher Ebene diskutieren, z.B. bei der Zweitwohnungssteuer oder Maßnahmen innerhalb der Grundsteuer.
Im Hinblick auf den durch Zuzug oder erweiterten Platzbedarf ausgelösten Nachfrageschub braucht man zusätzlichen Wohnraum.
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller, wenn darüber eine Diskussion stattfände. Der Ankauf von Plattenbauten im Kosmosviertel zu einem offenbar sehr stattlichen Preis oder die Phantasien über die Enteignung von Immobilienunternehmen (mit entsprechender Entschädigung), lösen ja erst mal keines der akuten Problem, sondern erhalten erst mal nur den status quo. Das zu einem sehr hohen Preis, und dieses Geld könnte eben nicht mehr bei der wirklichen Problemlösung (etwa der Schaffung neuen Wohnraums) eingesetzt werden.
Geändert von Lombok (19.04.2019 um 21:51 Uhr)
Das schweizer Modell fände ich sehr ansprechend. Habe mich da letztens mit einem deutschen Auswanderer unterhalten, der meinte, das System funktioniere beispielsweise am Lago di Maggiore schon recht gut. Ich habe gerade erst angefangen, mich mit dem Thema von wirtschaftlicher Seite her zu beschäftigen, deshalb kann ich dir hier keinen guten Vorschlag liefern. Enteignungen würden aber dahingehend schon mal ein Teil des Problems lösen, das nicjt überall der Wohnungsmangel das Problem darstellt, sondern gerade für den ärmeren Teil der Bevölkerung die zu hohen Mieten, welche sich ja dann regeln lassen könnten. Ob dkd Kosten dafür wirklich so hoch sein müssten wie propagiert oder ob hier nicht trotzdem eine größere rechtliche Flexibilität herrscht, da kannst du sicherlich mehr dazu sagen. Und das die aktuellen Mietpreisregulierungen nicht wirklich greifen bzw. auf einem zu hohen Niveau, weißt du sicherlich auch.
Geändert von werdergeist (19.04.2019 um 22:03 Uhr)
Die FDP wirbt in Dresden gegen den sinnvollen Ausbau des Straßenbahnnetzes und für ruhiges Wohnen. Zeitgleich setzt man sich gegen eine Erhöhung von Parkgebühren ein. Was für Idioten.
FDP being FDP.
Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.
You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more
Da gehts aber nicht hauptsächlich um die Verhinderung des Ausbaus des Straßenbahnnetzes, sondern darum das die geplante Spurverengung für Autos umgeplant werden soll. Das die 4 Spuren erhalten bleiben anstatt auf 2 zu verengen...
Den selben Mist haben wir hier in Ffm auch schon einige Male bewundern dürfen. Wie aus guten Straßenverbindungen auf einmal Nadelöhre gebastelt wurden. Ein Hoch auf grüne Infrastrukturplanung...
P&R wird meines Erachtens viel zu stiefmütterlich behandelt. Es würde die Verkehrssituation in den Großstädten sehr entlasten, wenn man den Besucherindividualverkehr aus den Innenstädten heraushalten könnte.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)