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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #481
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von PerRoentved Beitrag anzeigen
    Zum zweiten Teil: Meinetwegen kann der Beamtenstatus für viele Bereiche im öffentlichen Dienst abgeschafft werden. Es stimmt auch, dass angestellte LehrerInnen weniger verdienen und mittel- bis langfristig die öffentlichen Haushalte geringer belasten. Dass in den meisten Bundesländern LehrerInnen aber verbeamtet werden, hängt (aus Arbeitgebersicht) damit zusammen, dass es kurzfristig billiger ist - es werden de facto keine Rücklagen für die Altersversorgung gebildet (obwohl m.W. dies schon in den 50ern von einem Bundesgericht angemahnt wurde). Solange in der Haushaltspolitik die schwarze Null im nächsten Jahr Vorrang vor langfristig solider Planung hat, erwarte ich da auch keine Änderung.
    Das hat vor allem auch den Vorteil, dass man die dann überall schön entlassen kann über die Sommerferien.
    Mit der Sicherheit von befristeten 10-Monatsverträgen strengt sich das Halbtagspack dann vielleicht wenigstens mal an.
    Und bisher fällt in einer durchschnittlichen Schülerkarriere ja auch nur ein komplettes Schuljahr durch Unterrichtsausfall aufgrund von Lehrermangel aus, da geht sicher auch noch was und angestellte Lehrer, die dann ja auch streiken dürfen, können da ihren Teil zu beitragen.

    Mich deucht, es muss wohl um diese Bildung gehen, die von der immer alle sagen, sie wäre das Wichtigste, was wir haben und unser Vermächtnis für die Generation unserer Kinder und Enkel.

  2. #482
    Avatar von mads
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    Wie diese Welt tickt, lernste eh nicht auf der Schule oder Uni, eher auf ner Goa Party beispielsweise

  3. #483

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    Zitat Zitat von PerRoentved Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    (...)
    Das stimmt so nicht. Erst einmal muss man definieren, was "arm" eigentlich ist, dazu gibt es ja die absolute und die relative Armut. Dann kommt es darauf an, wie man "arm" (geworden) ist. Es gibt Leute (da kenne ich selbst zur Genüge welche), die haben einfach keinen Bock zu arbeiten. Und zum anderen gibt es Leute, die wollen arbeiten, dürfen aber aus unterscheidlichen Gründen nicht oder man verwehrt ihnen die Chance. Bei der ersten Gruppe würde ich sämtliche Leistungen komplett auf Null streichen (in anderen Ländern gibt es sowas wie Hartz IV nicht), bei der zweiten Gruppe eher die Leistungen erhöhen.
    (...)
    Im öffentlichen Dienst müsste man den Beamtenstatus abschaffen. Somit sollten z.B. Lehrer generell dementsprechend soviel verdienen wie ein angestellte Lehrer, die weitaus weniger bekommen als ihre verbeamteten Kollegen. Das Gehalt eines angestellten Lehrers entspricht aber m.E. summa summarum der Verhältnismäßigkeit (Job an sich, nicht ganztags auf der Arbeit, viele Ferien, usw.) im Gegensatz zu dem der verbamteten.
    (...)
    Zum ersten Teil: Das mit dem Streichen Leistungen für die erste Gruppe ist z.T. durch Sanktionen bereits Realität; dass sie nicht auf Null reduziert werden, ergibt sich aus der Verfassung bzw. der Rechtssprechung des Verfassungsgerichts. Als persönliche Meinung sei dir das unbenommen, aber vom Grundgesetz dürfte eine solche Position eher nicht gedeckt sein - vielleicht mag @Lombok das ja näher erläutern.
    Zum zweiten Teil: Meinetwegen kann der Beamtenstatus für viele Bereiche im öffentlichen Dienst abgeschafft werden. Es stimmt auch, dass angestellte LehrerInnen weniger verdienen und mittel- bis langfristig die öffentlichen Haushalte geringer belasten. Dass in den meisten Bundesländern LehrerInnen aber verbeamtet werden, hängt (aus Arbeitgebersicht) damit zusammen, dass es kurzfristig billiger ist - es werden de facto keine Rücklagen für die Altersversorgung gebildet (obwohl m.W. dies schon in den 50ern von einem Bundesgericht angemahnt wurde). Solange in der Haushaltspolitik die schwarze Null im nächsten Jahr Vorrang vor langfristig solider Planung hat, erwarte ich da auch keine Änderung.
    Deine Äußerungen zur Arbeitszeit und Tätigkeit von LehrerInnen sind einfach Echos längst widerlegter Vorurteile. Studien zur LehrerInnenarbeitszeit in verschiedenen Bundesländern haben regelmäßig aufgezeigt, dass 40 Stunden Wochenarbeitszeit unter Einberechnung der Ferienzeit deutlich überschritten werden (mit Unterschieden je nach Schulform/Stufe). Zwar wurden mehrere dieser Untersuchungen von den Berufsverbänden initiiert, aber es spricht Bände, dass in Niedersachsen die nach dem Urteil zur Arbeitszeit der GymnasiallehrerInnen von der Arbeitgeberseite durchzuführende Arbeitszeiterfassung nach wie vor aussteht. Wenn damit (die in den nächsten Jahren dringend benötigten) Lehrerstunden generiert werden könnten, würde das Kultusministerium wohl kaum zögern. Auch im europäischen Vergleich ist die Unterrichtsverpflichtung in Deutschland ungewöhnlich hoch - ein spanischer Kollege kommentierte es einmal mit "totalmente impossible."
    Ob nun das Beamtengehalt angemessen ist - nun ja. Für meinen Job brauche ich einen formal dem (alten) Diplom/Magister gleichgestellten Abschluss in zwei Fächern (bei mir eine Fremdsprache und eine Naturwissenschaft) zuzüglich Pädagogik. Gerade mit dem naturwissenschaftlichen Teil hätte ich nach der Uni auch einen anderen Weg einschlagen können. Reicher bin ich durch meine Entscheidung eher nicht geworden.
    Gerade an Grund- und Oberschulen sowie in eher unattraktiven Gegenden (Fishtown, Sachsen wegen der Nichtverbeamtung von LehrerInnen) gibt es große Schwierigkeiten, Lehrerstellen zu besetzen und die Unterrichtversorgung zu gewährleisten. Da frag ich mich doch - was sagt der Marktwirtschaftler in Chico? Gehaltskürzung zur Attraktivitätssteigerung des Jobs?
    Meine Absicht war es auch nicht, deine / eure Arbeit zu diskreditieren, dennoch finde ich, dass man den Beamtenstatus abschaffen sollte (gilt nicht nur für Lehrer, sondern allgemein & würde zugleich bewirken, dass nicht jeder Hans & Franz auf Lehramt studiert aus Bequemlichkeitsgründen, sondern weil derjenige das wirklich will). Dennoch finde ich die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben. Ein Lehrer ist in seiner Zeit einfach flexibler, sitzt nicht von 8 Uhr morgens bis abends im Büro, kann - auch wenn er nachmittags / abends zu tun hat - in Ruhe außerhalb der Stoßzeiten einkaufen oder zum Friseur gehen, steht nicht im Stau, usw. Nur mal so als Beispiel. Dazu noch die ganze Ferienzeit (ein "normaler" Arbeitnehmer hat max. 30 Urlaubstage bei teils längerer Arbeitszeit im Jahr zum Vergleich), auch wenn der Lehrer darin teils korrigieren muss. Hab in meinem Umfeld auch Lehrer, die fahren im Sommer einen Monat oder länger in den Urlaub ohne was für ihre Arbeit zu machen. Dazu kommen jeweils zwei Wochen Ostern, Pfingsten, Weihnachten und die weiteren freien Tage.
    M.E. ist hier die Verhältnismäßigkeit gestört, ist aber nur meine Meinung. Dass der Lehrer wichtig ist und gebraucht wird ist unbestritten.

    Und davon ab gibts Leute, die 60-ü100 Std. / Woche arbeiten, die machen auch am Wochenende was für die Arbeit und das, obwohl "nur" 40 Std. / Woche im Vertrag stehen. Das ist kein Lehrermonopol, nur mal so am Rande. Wir können ja gern mal tauschen

    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Geändert von Chico-HB (13.03.2018 um 21:49 Uhr)

  4. #484
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Wenn man die Frage, ob das individuell "richtig" ist, mal ganz außen vor lässt, wie stellst du dir das im großen Ganzen vor? In einer Gesellschaft und Wirtschaft, die schlicht nicht genug Arbeitsplätze schon für die gerne Arbeitswilligen hat, geschweige denn für alle insgesamt.
    Nehmen wir mal an, alle von denen wollen unbedingt arbeiten, was passiert dann mit denen, die keinen Job finden? Nun magst du sagen, dass die dann natürlich Unterstützung verdient haben. Aber ganz pragmatisch, wie soll das festgestellt werden? Durch ständige Bewerbungen und Fortbildungen, alles natürlich verbunden mit massiver staatlicher Bürokratie? Nun, das ist genau das, was durch Hartz IV erreicht wurde. Ein gewaltiger Verwaltungswasserkopf, der im großen Rahmen gar nichts löst und im kleinen, individuellen Rahmen Leute gängelt. Wie sähe dein Verbesserungsvorschlag aus?

  5. #485

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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Wenn man die Frage, ob das individuell "richtig" ist, mal ganz außen vor lässt, wie stellst du dir das im großen Ganzen vor? In einer Gesellschaft und Wirtschaft, die schlicht nicht genug Arbeitsplätze schon für die gerne Arbeitswilligen hat, geschweige denn für alle insgesamt.
    Nehmen wir mal an, alle von denen wollen unbedingt arbeiten, was passiert dann mit denen, die keinen Job finden? Nun magst du sagen, dass die dann natürlich Unterstützung verdient haben. Aber ganz pragmatisch, wie soll das festgestellt werden? Durch ständige Bewerbungen und Fortbildungen, alles natürlich verbunden mit massiver staatlicher Bürokratie? Nun, das ist genau das, was durch Hartz IV erreicht wurde. Ein gewaltiger Verwaltungswasserkopf, der im großen Rahmen gar nichts löst und im kleinen, individuellen Rahmen Leute gängelt. Wie sähe dein Verbesserungsvorschlag aus?
    Gute Frage, ich bin kein Politiker, sondern lediglich jemand, der den hiesigen Markt einigermaßen kennt.
    Was ich aber sagen kann ist, dass es an Arbeitsplätzen nicht mangelt. Es fehlt überall an Fach-/Führungskräften, guck dich bei den Jobportalen und Unternehmen um, da gehts im gewerblichen Bereich los bis hin zu Führungskräften, die weit im sechsstelligen Bereich liegen. Natürlich regional unterschiedlich. Die Mär von nicht genug Arbeitsplätzen bleibt eine Mär. Deswegen sollte man sich auch gern darum bemühen, sich aus dem Ausland Verstärkung zu holen, es gibt zahlreiche positive Beispiele, bei denen Flüchtlinge sich wunderbar integriert haben. Daumen hoch dafür, denn diese sind das beste Beispiel dafür, dass man es doch schaffen kann, egal wie scheiße es einem geht. Ein Schlag ins Gesicht für die Jammerer hierzulande.
    Man kann außerdem sehr schnell feststellen, ob ein Arbeitssuchender sich um eine Stelle bemüht oder nicht. Es gibt so viele, die jegliche Angebote ausschlagen, weil es gerade nicht passt aus unterschiedlichen Gründen. Und der Anteil, der sich nicht darum bemüht, ist immer noch exorbitant hoch. Demgegenüber gibt es genügend Leute, die gern wollen, aber die Chance nicht bekommen - aus unterschiedlichen Gründen (branchenfremd, zu wenig Erfahrung, usw.). Letzteren sollte man ne Chance geben, dann wäre schon viel geholfen.
    Geändert von Chico-HB (13.03.2018 um 22:12 Uhr)

  6. #486
    Avatar von Wiesenlove
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    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    Und davon ab gibts Leute, die 60-ü100 Std. / Woche arbeiten, die machen auch am Wochenende was für die Arbeit und das, obwohl "nur" 40 Std. / Woche im Vertrag stehen. Das ist kein Lehrermonopol, nur mal so am Rande. Wir können ja gern mal tauschen
    Tauscht du dann auch das Gehalt?

  7. #487
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    Gute Frage, ich bin kein Politiker, sondern lediglich jemand, der den hiesigen Markt einigermaßen kennt.
    Was ich aber sagen kann ist, dass es an Arbeitsplätzen nicht mangelt. Es fehlt überall an Fach-/Führungskräften, guck dich bei den Jobportalen und Unternehmen um, da gehts im gewerblichen Bereich los bis hin zu Führungskräften, die weit im sechsstelligen Bereich liegen. Natürlich regional unterschiedlich. Die Mär von nicht genug Arbeitsplätzen bleibt eine Mär.
    Nein, eine Mär ist die Vorstellung, man könne Arbeitsplätze und Arbeitnehmer einfach mal so gegeneinander aufrechnen. Wobei selbst dann die Zahl der offenen Stellen nicht die der Arbeitssuchenden überschreitet.
    Nur, selbst wenn sie das insgesamt tun würde, ein Zimmermannsmeister kann nicht mal eben als Prokurist arbeiten (und umgekehrt) und ein*e Gender Studies Absolvent*in sollte besser nicht irgendwo Chefingenieur werden.
    Gerade die "hochqualifizierten" Jobs kann man oft nicht mal eben so nachlernen.

    Also kurz gesagt, dem arbeitswilligen Schweißer hilft es wenig, wenn irgendwo ein Systemadministrator fehlt.

    In sofern könnte man es - gerade aus marktliberaler Sicht - durchaus pragmatisch/zynisch betrachten und sich über die wirklich "Arbeitsunwilligen" freuen. Letztlich nehmen die selbst ein Leben mit ziemlich wenig in Kauf und entlasten damit das System insgesamt. Wäre das so toll, würde man - als Pragmatiker - es doch selbst tun, oder nicht?
    Geändert von Totally On The Wood Way (13.03.2018 um 22:20 Uhr)

  8. #488

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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    Gute Frage, ich bin kein Politiker, sondern lediglich jemand, der den hiesigen Markt einigermaßen kennt.
    Was ich aber sagen kann ist, dass es an Arbeitsplätzen nicht mangelt. Es fehlt überall an Fach-/Führungskräften, guck dich bei den Jobportalen und Unternehmen um, da gehts im gewerblichen Bereich los bis hin zu Führungskräften, die weit im sechsstelligen Bereich liegen. Natürlich regional unterschiedlich. Die Mär von nicht genug Arbeitsplätzen bleibt eine Mär.
    Nein, eine Mär ist die Vorstellung, man könne Arbeitsplätze und Arbeitnehmer einfach mal so gegeneinander aufrechnen. Wobei selbst dann die Zahl der offenen Stellen nicht die der Arbeitssuchenden überschreitet.
    Nur, selbst wenn sie das insgesamt tun würde, ein Zimmermannsmeister kann nicht mal eben als Prokurist arbeiten (und umgekehrt) und ein*e Gender Studies Absolvent*in sollte besser nicht irgendwo Chefingenieur werden.
    Gerade die "hochqualifizierten" Jobs kann man oft nicht mal eben so nachlernen.

    Also kurz gesagt, dem arbeitswilligen Schweißer hilft es wenig, wenn irgendwo ein Systemadministrator fehlt.

    In sofern könnte man es - gerade aus marktliberaler Sicht - durchaus pragmatisch/zynisch betrachten und sich über die wirklich "Arbeitsunwilligen" freuen. Letztlich nehmen die selbst ein Leben mit ziemlich wenig in Kauf und entlasten damit das System insgesamt. Wäre das so toll, würde man - als Pragmatiker - es doch selbst tun, oder nicht?
    Du, ich mag dich gern, das vorweg
    Natürlich kann kein "einfacher Arbeiter" als "Chefingenieur" oder "Prokurist" einsteigen. Aber es gibt auf jedem Level genügend Arbeitsplätze (manchmal auch ist ein bisschen Flexibilität von Nöten), davon abgesehen gibt es wie schon gesagt genug Menschen, die einfach keinen Bock darauf haben. Die liegen allen anderen bewusst auf der Tasche, das kann nicht sein.
    Zu deinem Beispiel: IT-Leute werden aktuell gesucht ohne Ende. Und gib mal Schweißer bei indeed oder stepstone ein, die werden gesucht ohne Ende.
    Und ja, es ist gewünscht, dass wir hierzulande so wenig Arbeitslose haben wie möglich.

    PS: Ich bin zwar in Deutschland geboren und bin deutsch, aber als ich eingeschult wurde, konnte ich gar kein / kaum deutsch. Man muss sich immer irgendwie durchsetzen....Deswegen machen mir die aktuellen Tendenzen, dass die jungen Flüchtlinge in den Arbeitsamrkt integriert werden Hoffnung, dass die die Jammerer hierzulande "überholen".
    Geändert von Chico-HB (13.03.2018 um 22:40 Uhr)

  9. #489
    Avatar von Daniel FR
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    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    ...

    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Bleibt immer noch das Simulantenproblem, das Totally On The Wood Way diplomatischer umschrieben hat:
    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Nehmen wir mal an, alle von denen wollen unbedingt arbeiten, was passiert dann mit denen, die keinen Job finden? Nun magst du sagen, dass die dann natürlich Unterstützung verdient haben. Aber ganz pragmatisch, wie soll das festgestellt werden?
    Du kannst bei den vermeintlich legitimerweise Geförderten nie wissen, ob sie sich diese "Legitimation" vielleicht irgendwie bewusst "erschlichen" haben.
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  10. #490

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    Zitat Zitat von Daniel FR Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    ...

    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Bleibt immer noch das Simulantenproblem, das Totally On The Wood Way diplomatischer umschrieben hat:
    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Nehmen wir mal an, alle von denen wollen unbedingt arbeiten, was passiert dann mit denen, die keinen Job finden? Nun magst du sagen, dass die dann natürlich Unterstützung verdient haben. Aber ganz pragmatisch, wie soll das festgestellt werden?
    Du kannst bei den vermeintlich legitimerweise Geförderten nie wissen, ob sie sich diese "Legitimation" vielleicht irgendwie bewusst "erschlichen" haben.
    Das lässt sich sehr leicht feststellen. Alleine, wie oft sich derjenige wo beworben hat, da kann man sich ne Statistik ziehen. Wenn das jemand ist, der sich täglich auf 10 Jobs bemüht, dann kann man ihm nichts nachsagen. Dann gibts welche, die sich ebenso oft bewerben, eingeladen werden aufgrund ihres Profils, aber dann bei jeder Firma durchrasseln, weil die sich absichtlich im Gespräch "dumm" stellen, damit man ihn nicht einstellt. Das ist bei vielen Absicht. Hierbei ist eine engere Kooperation zwischen Amt und potenziellem Arbeitgeber nötig, so dass das Amt Feedback erhät, wie der Bewerber sich im Gespärch gegeben hat.

  11. #491
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    Und ja, es ist gewünscht, dass wir hierzulande so wenig Arbeitslose haben wie möglich.
    Klar, das ist aus Sicht von Regierung/Gesellschaft insgesamt letztlich auch nur positiv.

    Eben deshalb denke ich, dass du dir mit deinen Beispielen falsche Vorstellungen machst. Weshalb sollte die entsprechende Behörde mit ihren Zahlen zu ihrem eigenen Nachteil lügen? Tut sie dies allerdings nicht, geht man also davon aus, dass die Realität keineswegs besser aussieht, als dort dargestellt, dann besteht eine siebenstellige Diskrepanz zwischen Arbeitslosen und offenen Stellen. Andere fragwürdige Faktoren wie Kurzarbeit schon ausgenommen.

    Welche hierdurch...
    PS: Ich bin zwar in Deutschland geboren und bin deutsch, aber als ich eingeschult wurde, konnte ich gar kein / kaum deutsch. Man muss sich immer irgendwie durchsetzen....Deswegen machen mir die aktuellen Tendenzen, dass die jungen Flüchtlinge in den Arbeitsamrkt integriert werden Hoffnung, dass die die Jammerer hierzulande "überholen".
    ...eher nicht ins Positive gedreht werden wird. Jedenfalls nicht, solange man nicht ganz grundsätzlich anders an die Sache herangeht.
    Dazu kommt, dass es fraglich ist, ob Flüchtlinge im Schnitt nun höher qualifiziert sind, als die bereits "vorhandenen" Arbeitssuchenden.
    Das lässt sich sehr leicht feststellen. Alleine, wie oft sich derjenige wo beworben hat, da kann man sich ne Statistik ziehen.
    Aber die fällt doch nicht vom Baum. Das erfordert einen nicht gerade unerheblichen Einsatz von Technik und Personal. Genau die Art von Staatsbürokratie, die man doch eigentlich - zurecht - nicht will.

  12. #492

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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Chico-HB Beitrag anzeigen
    @Daniel: Ich hatte extra erwähnt, dass diejenigen, die nicht arbeiten dürfen / können (aufgrund Krankheit, Pflege von Angehörigen, etc.), mehr Leistungen erhalten sollten, dafür bei denen, die bewusst keine Arbeit aufnehmen, obwohl sie könnten aber weil sie keinen Bock haben, rigoros gekürzt werden sollte.
    Wenn man die Frage, ob das individuell "richtig" ist, mal ganz außen vor lässt, wie stellst du dir das im großen Ganzen vor? In einer Gesellschaft und Wirtschaft, die schlicht nicht genug Arbeitsplätze schon für die gerne Arbeitswilligen hat, geschweige denn für alle insgesamt.
    Nehmen wir mal an, alle von denen wollen unbedingt arbeiten, was passiert dann mit denen, die keinen Job finden? Nun magst du sagen, dass die dann natürlich Unterstützung verdient haben. Aber ganz pragmatisch, wie soll das festgestellt werden? Durch ständige Bewerbungen und Fortbildungen, alles natürlich verbunden mit massiver staatlicher Bürokratie? Nun, das ist genau das, was durch Hartz IV erreicht wurde. Ein gewaltiger Verwaltungswasserkopf, der im großen Rahmen gar nichts löst und im kleinen, individuellen Rahmen Leute gängelt. Wie sähe dein Verbesserungsvorschlag aus?
    Ich denke, es gibt keine pauschale "Lösung" um die Diskrepanz zwischen "offenen" Stellen und Nichterwerbstätigen in kürzester Zeit zu schließen. Das liegt einerseits daran, dass Erwerbslose (ob kurzfristig oder langfristig) hierfür im großen und Ganzen einfach zu individuell unterschiedlich sind. Anderseits die Anforderungen immer komplexer werden.

    Der Staat bzw. die Instanz der Bundesanstalt für Arbeit und die dazugehörigen Stellen haben in den letzten Jahren aufgrund der guten Weltwirtschaft und der davon profitierenden deutschen Wirtschaft aber einerseits Kapazitäten gewonnen und dazu neue finanzielle Möglichkeiten erhalten, die so vor 5-10 Jahren nicht existiert haben. Diese Kapazizäten in Verbindung mit einer nötigen Effizienzsteigerung in der VErwaltung müssen einfach genutzt werden um die Förderung individueller zu gestalten anstatt sich in selbstgefälligen Monatsberichten über sinkende Arbeitslosenzahlen zu freuen.

    Der Staat ist großteils in besitz von Bildungseinrichtungen und hat mit dualen Ausbildungen in diversen Bereichen eine gute Basis um Wissen und Qualifikation zu vermitteln. Das müsste allerdings konsequent längerfristig gefördert, begleitet und letzlich auch gefordert werden. Von einer 4 wöchigen Weiterbildung, die mehr pro Forma stattfindet hat weder die Wirtschaft was, noch die BA und nur seltenst derjenige der daran teil nimmt. Das ist alles viel zu viel Stückwerk und wenig nachhaltig durchdacht. Insgesamt fußt dieses Modell noch aus Zeiten, wo man mit der "Verwaltung" der Arbeitslosen beschöftigt war.

    Diese Zeiten müssen aber auch mal vorbei sein und aus der Verwaltung muss eine gezielte Förderung werden. Nicht jder der Arbeitslos ist könnte davon profitieren, machen wir uns nichts vor, aber ein Teil davon sicherlich.

    Diese Förderung muss dann eben aber auch im Gleichklang mit Forderungen stehen und nicht jedesmal das unsögliche "Bevormunden" als Totschlagargument dagegen halten. Es gibt halt auch Punkte, an denen eine BEvormundung scheinbar dann doch auch angebracht ist, wie z.B. eine Vermittlung einer Ausbildung mit Anwesenheitspflicht etc. pp usw.

    Der Staat muss in dem Bereich m.E. deutlich präsenter werden solang die Kapazitäten und finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind und sich nicht darauf verlassen, dass die Wirtschaft das schon irgendwie regelt und hinbekommt.

    Letztlich ist das ganze Thema insgesamt ein schwerer Weg, aber nur deswegen kann man ihn gar nicht erst angehen, damit wird man niemandem gerecht
    Geändert von Dondiego (14.03.2018 um 00:35 Uhr)

  13. #493
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von Dondiego Beitrag anzeigen

    Der Staat bzw. die Instanz der Bundesanstalt für Arbeit und die dazugehörigen Stellen haben in den letzten Jahren aufgrund der guten Weltwirtschaft und der davon profitierenden deutschen Wirtschaft aber einerseits Kapazitäten gewonnen und dazu neue finanzielle Möglichkeiten erhalten, die so vor 5-10 Jahren nicht existiert haben. Diese Kapazizäten in Verbindung mit einer nötigen Effizienzsteigerung in der VErwaltung müssen einfach genutzt werden um die Förderung individueller zu gestalten anstatt sich in selbstgefälligen Monatsberichten über sinkende Arbeitslosenzahlen zu freuen.
    Okay, aber konkret in welcher Form?

    Bzw.:
    Der Staat ist großteils in besitz von Bildungseinrichtungen und hat mit dualen Ausbildungen in diversen Bereichen eine gute Basis um Wissen und Qualifikation zu vermitteln. Das müsste allerdings konsequent längerfristig gefördert, begleitet und letzlich auch gefordert werden. Von einer 4 wöchigen Weiterbildung, die mehr pro Forma stattfindet hat weder die Wirtschaft was, noch die BA und nur seltenst derjenige der daran teil nimmt. Das ist alles viel zu viel Stückwerk und wenig nachhaltig durchdacht. Insgesamt fußt dieses Modell noch aus Zeiten, wo man mit der "Verwaltung" der Arbeitslosen beschöftigt war.

    Diese Zeiten müssen aber auch mal vorbei sein und aus der Verwaltung muss eine gezielte Förderung werden. Nicht jder der Arbeitslos ist könnte davon profitieren, machen wir uns nichts vor, aber ein Teil davon sicherlich.
    Ja, wobei da auch wieder im Großen die Frage ist, was das eigentlich verändern soll. Denn dadurch wird die Wirtschaft, speziell der Angebotsteil des Arbeitsmarkts, nicht grundlegend verändert. Bestensfalls verbessert sich die Auswahl an potentiellen Arbeitnehmern. Auf Staatskosten. Letztlich eine indirekte Subvention.

    Wie auch immer, aus meiner Sicht muss die ganze "Qualifikation zur Qualifikation" Scheisse dringend abgeschafft werden. Also Bewerbungstrainings und jede andere Form von Gerede. Einem nahen Verwandten, der für ein paar Monate keinen Job hatte (trotz IT, der ganze Kram war natürlich völlige Steuergeldverschwendung) hat mal einer der Kursleiter bei 'nem Bier gesagt, was "das Amt" ihm/seiner "Firma" so dafür bezahlt. Fünfstellig für ein Wochenende. Mit exakt null Nutzen für die Gesellschaft. Was dem Mann auch klar war. Aber man sieht halt, wo man bleibt.
    Diese Förderung muss dann eben aber auch im Gleichklang mit Forderungen stehen und nicht jedesmal das unsögliche "Bevormunden" als Totschlagargument dagegen halten. Es gibt halt auch Punkte, an denen eine BEvormundung scheinbar dann doch auch angebracht ist, wie z.B. eine Vermittlung einer Ausbildung mit Anwesenheitspflicht etc. pp usw.
    Ausbildung betrifft in erster Linie Jugendliche und junge Erwachsene. Bzw. sollte aus meiner Sicht jene betreffen. Jedenfalls als Forderung.

    So oder so stellt sich wieder die Frage, ob "wir als Gesellschaft" nicht eigentlich billiger davon kommen, die relativ kleine Minderheit wirklich nicht an Arbeit/Karriere jeder Art interessierter Menschen (die ziemlich sicher kleiner ist, als die Diskrepanz zwischen Arbeitssuchenden und offenen Stellen) einfach machen zu lassen.

    Ist es nicht schlicht ein relativ absurder "Neid", denen das nicht zuzugestehen? Wie schon zu Chico gesagt, wäre das wirklich toll, würden du und ich es doch auch machen.

  14. #494
    Avatar von PerRoentved
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    @Chico
    Nochmal zu Lehrerarbeitszeit und -gehältern:
    Die klassische zeitliche Flexibilität ist sehr von der Schule abhängig. Ich selbst habe früher an einer konferenzfreudigen Gesamtschule mit Ganztagsbetrieb gearbeitet, aktuell an einem eher klassischen Gymnasium. Ich formulier's mal so: Mein aktueller Stundenplan ist näher am Klischee. Und wie vermutlich in jeder Berufsgruppe mit einem gewissen Teil an Eigenverantwortlichkeit in Zeitdingen/Arbeitsintensität gibt es ein großes Spektrum von Auslegungen, wobei ich annehme, dass das auf eine Normalverteilung hinausläuft. Ich habe noch kein Lehrerzimmer von innen gesehen, das nicht einen Totalausfall beherbergt, aber es gibt auch jeweils KollegInnen, die in gesundheitsgefährdendem Maße über Pflichten und alles, was erwartet werden darf, deutlich hinaus gehen. Und ganz viele dazwischen.
    Dass mir mein Job aber jemals geholfen hätte, morgendliche Staus zu vermeiden, wäre mir neu. Und auch (nach)mittags kommt es sehr auf die Strecke an. Ich erwähnte neulich mal die Stephanibrücke - ab Abfahrt Überseestadt war gerne mal Geduld gefragt.
    Auch die Fächerkombination ist ein wesentlicher Faktor. Ich hatte mal eine Kollegin mit der Fächerkombination Musik/Sport*. Das ist eher nicht so korrekturintensiv. Es gibt aber auch das genaue Gegenteil und so ziemlich alles dazwischen. Bislang hat es aber kein Bundesland geschafft, diese Unterschiede einvernehmlich in eine Arbeitszeitregelung zu übersetzen - der Hamburger Versuch war m.W. ein ziemlicher Schuss ins Knie.
    Der Vergleich mit anderen Berufsgruppen sollte sauber geführt werden: Die unmittelbare Vergleichsgruppe sind m.E. andere BeamtInnen im gehobenen bzw. höheren Dienst. In dieser Hinsicht habe ich hinsichtlich der Relation Arbeitszeit/Gehalt jedenfalls kein schlechtes Gewissen.
    Bei den Bezüge von BeamtInnen (also nicht nur LehrerInnen) lohnt sich allerdings ein genauerer Blick: Die berüchtigten "A27"-Paare (Herr Oberstudienrat und Frau Studienrätin) gehören mit Sicherheit nicht zu den sozial Benachteiligten. Auch gibt es bei BeamtInnen (anders als bei Neueinstellungen nach TVL) Familienzuschläge, die nicht ganz unerheblich sind. Insofern ist Lehrer nicht gleich Lehrer - die ledige Anfängerin bekommt bei ggf. ungünstigerer Steuerklasse spürbar weniger auf's Konto als der verheiratete Vater von drei Kindern.
    Wie gesagt, mir persönlich ist der Beamtenstatus als solcher egal. Ich glaube aber nicht, dass gerade in den MINT-Fächern der Bedarf bei Vergütung nach TVL gedeckt werden könnte - dazu bieten Abschlüsse in diesem Bereich zu gute Möglichkeiten außerhalb der Schule (ok, die Biologen müssen unterrichten ). Für andere Fächer (z.B. Deutsch) mag das anders aussehen, hier greifen aber einerseits formale Aspekte der Besoldung im öffentlichen Dienst (gleiche Eingruppierung bei formal gleicher Stelle und Qualifikation - rein als Beschreibung, nicht als Rechtfertigung) sowie praktische Erwägungen (es gibt nahezu jede denkbare Fächerkombination, Gefahren für den Betriebsfrieden etc.)
    Meine Privattheorie zur Wahrnehmung von LehrerInnen: Da jedeR in seinem/ihren Leben uns begegnet, haben auch praktisch alle mal Kontakt mit den oben erwähnten Totalausfällen sowie hoffentlich auch mit den richtig guten Leuten. Beide Gruppen prägen die Erinnerung, wobei überwiegend letztere als das gesehen werden, was sie sind: Ausnahmen. An den Geschichtslehrer aus der 9. Klasse, der einfach seinen Job gemacht hat, erinnert man sich eher nicht. Bei vielen anderen Berufsgruppen ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass man persönlich gar nicht mit ihr zu tun hat oder aber jemanden aus der breiten Mitte erwischt, vergleichsweise groß. Außerdem kann man einem schlechten Bäcker leichter "ausweichen" als dem Lehrer, mit dem man aus irgendeinem Grund nicht klar kommt.

    *Solche Fächerkombinationen sind allerdings eine Ausnahme, da die meisten Bundesländer sie beim Studium nicht zulassen - m.E. zurecht.

  15. #495
    Avatar von fruchtoase
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    Vielleicht können wir ja noch ein paar Steuerprüfer abziehen und zu Arbeitslosenüberwachern umschulen, dann wäre allen geholfen. Die Arbeitslosen könnten sich nicht mehr vor der vielen, guten Arbeit verstecken und die Leistungsträger im Lande müssten ihr hart erarbeitetes Geld nicht so aufwändig vor der bösen Steuer verstecken.
    Dank seit Ewigkeiten ausgesetzter Vermögenssteuer wissen wir über die Reichsten ja fast nichts, dank Hartz 4 über die Ärmsten fast alles. Das sollte Mut machen!

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