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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #3646
    Avatar von paetke
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    Zitat Zitat von Dondiego Beitrag anzeigen
    @Nis, das wird wohl gemeint sein. Wenn Eltern und Kinder zusammenleben bildet das unweigerlich eine Bedarfsgemeinschaft und die Einkommen der Kinder werden rangezogen. Sowas gilt es in jedem Fall zu überarbeiten, genau wie die Anrechnung der Zuverdienstmöglichkeiten. Im Übrigen auch nix, wo Merz z.B. auf völlig "hartem" Kurs fährt. Auch die FDP hat in die Richtung schon längst Nachbesserungen gefordert. Aber eben kein gänzliches Abschaffen von Hartz IV. Letztlich ist es ja auch egal wie man das Kind nennt. Man kann Hartz IV ja auch von sich her anpassen ohne es gleich abzuschaffen
    Der Plan ist ja auch, dass die eingesparte Zeit der nicht mehr notwendigen Kontrolle der Hartz IV-Bezieher dann wieder in die eigentliche Aufgabe der Arbeitsagenturen fließt: Bei der Unterstützung bei der Arbeitssuche.

    Ich habe diese Gängelung auch eh noch nie verstanden. Es ist doch wirklich nicht schwer, die notwendigen Auflagen zu erfüllen. Ob jemand tatsächlich arbeitswillig ist, lässt sich damit trotzdem nicht kontrollieren. Also wozu überhaupt der Aufwand?

    Zitat Zitat von kikone Beitrag anzeigen
    Ich kann den Link nicht öffnen, es ist jedoch so wie ich beschrieben habe, Einzelfälle, falsche Sachbearbeitung usw. mal ausgenommen. Einkommen als 16 Jähriger Fahrradbote wird bei dem 16- Jährigen selber angerechnet, hierüber lässt es sich auch streiten, aber nicht auf die Eltern umgerechnet.
    Nach meinem gefährlichen Halbwissen müssen Kinder tatsächlich nicht für ihre Eltern haften, sofern ihr Gehalt ihren eigenen Bedarf decken. Das dürfte in den meisten Fällen innerhalb der Ausbildung aber nicht der Fall sein. Somit dürften sie Teil der Bedarfsgemeinschaft sein und das Gehalt angerechnet werden.

    Kinder dürfen in Deutschland bis zu 7664 Euro im Jahr verdienen, ohne dass ihren Eltern der Kinderfreibetrag gestrichen wird. Hartz-IV-Kinder dagegen dürfen nur 100 Euro im Monat behalten. Von jedem Euro, den sie mehr haben, werden 80 Cent abgezogen. Die Regel zielt auf Auszubildende, die noch zu Hause wohnen, aber sie trifft auch jobbende Schüler.
    Wenn das Einkommen steigt, sinkt die staatliche Unterstützung - das ist die Logik. Und dabei zählt auch der Verdienst der Kinder. So steht es in der Arbeitslosengeld-II-Verordnung.
    https://www.stern.de/wirtschaft/job/...t-3810802.html

  2. #3647
    Avatar von kikone
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    Das ist richtig und auch kritisierbar.

  3. #3648

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    Zitat Zitat von mab123 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sly Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von mab123 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von raketeblau Beitrag anzeigen
    Welches Handwerk bildet Ihr denn aus?
    Betriebselektrik

    Elektroniker für Betriebstechnik um genau zu sein

    Und warum bezahlt ihr nicht einfach mehr?
    Weil wir TVöD sind...
    Ein ausgelernter bekommt anschließend knapp 2300 Brutto aktuell. Sprich zwischen 1400 und 1500 netto. Das ist einfach zu wenig.
    Die Schere versucht die Gewerkschaft schon seit Jahren zu schließen, aber die Arbeitgeberseite möchte das nicht...
    Auch der TVöD bietet da Möglichkeiten von Monatlichen Zulagen über Stufenverkürzung bis hin zu Höhergruppierung. Das ist halt Arbeit. Dann muss der Leidensdruck eben noch steigen.

  4. #3649
    Avatar von Nis Randers
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    Wie meinst du das?

  5. #3650

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    Naja die Arbeitgeber leiden an den unbesetzten Arbeitsstellen bzw. der mangelnden Auswahl an qualifzierten Bewerbern. Scheinbar aber (noch?) nicht genug, um die eigenen Spielräume der Gehaltssteigerung auszunutzen. Deshalb muss der Leidensdruck wohl noch steigen.
    Kapitalismus ist wie die Lotterie: Jeder kann gewinnen, aber nicht alle.

  6. #3651
    Avatar von PerRoentved
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    Wenn im öffentlichen Dienst Stellen unbesetzt bleiben, leiden vorrangig Bürger_innen, weil Sachen liegen bleiben bzw. nur verzögert bearbeitet werden. Diejenigen, die ggf. den Unmut der Betroffenen direkt erfahren, sind i.d.R. nicht die Personen, die über Budgets entscheiden.

  7. #3652
    Avatar von C.Harper
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    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Habt ihr euch denn die Mühe gemacht, euch etwas näher mit dem Plan der Grünen auseinander zu setzen? Der Plan sieht vor, anstatt auf Abschreckung und Bestrafung auf Motivation und Belohnung zu setzen. Aktuell müssen Hartz IV Bezieher einen Großteil Ihrer Einkünfte abgeben. Besonders grotesk wird das zB, wenn die Kinder von Hartz IV Eltern von ihrem Ausbildungsgehalt für ihre Eltern mit aufkommen müssen. So lange sie im Elternhaus wohnen. Es lässt sich umgekehrt aber ja auch prima eine Existenz aufbauen, wenn jeder verdiente Euro direkt mit den Eltern geteilt werden muss.
    Die Vorstellung, man könne vermehrt Menschen aus der Bedürftigkeit holen, in dem ihnen das Leben in Arbeitslosigkeit einfacher, bequemer und komfortabler macht und die Unterstützung an keinerlei Bedingungen mehr knüpft, ist doch aber vollkommen irrsinnige, widersprüchliche Utopie, an die niemand ernsthaft glaubt. Natürlich schaffen ehöhrte Freibeträge Anreize, sich etwas dazu zuverdienen, aber selbstverständlich nur in dem Rahmen, in dem man nicht aus der Garantiesicherung rausfällt. Das wäre also die reinste Einladung, sich ein vergleichweise bequemes Leben mit Existenzsicherung und einem wenig zeitaufwendigen Minijob zu machen. Mit sozialer Gerechtigkeit hat solch eine bedingungslose Garantiesicherung für mich nichts zu tun. Zudem müsste zunächst einmal der Niedriglohnsektor angegangen werden, es bestehen doch bereits heute Szenarien, in denen man mit Hartz4 besser als in Arbeit wegkommt.

    Diese Bedarfsgemeinschaftsregelungen sind allerdings in der Tat zutiefst ungerecht. Jugendliche, die wegen ihren Eltern mit in Hartz4 stecken, sollten vom Staat nicht derart benachteiligt werden. Auf das Einkommen der Jugendlichen sollte es einen Freibetrag in einer Höhe, die i.d.R. nicht übertroffen wird, geben (etwa 800€).
    Geändert von C.Harper (14.11.2018 um 21:39 Uhr)

  8. #3653
    Avatar von Nis Randers
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    Ralf Stegner stimmt dir zu und auf einmal wollen Medien und Politiker höhere Löhne. Aber erstmal versucht man Studenten gegen Hartzer aus zu spielen.
    https://www.google.de/amp/s/www.zeit...-armut-studium

  9. #3654
    Avatar von C.Harper
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    Wer in einer Stadt wie München oder FFM studiert, ohne noch bei den Eltern zu wohnen, ist sowieso vollkommen bescheuert. Zudem kann man von Studenten imO erwarten, dass sie nebenbei arbeiten gehen, daher bin ich beim BaföG immer für Erhöhung der Freigrenzen, statt Erhöhung der Beiträge.

  10. #3655
    Avatar von paetke
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    Zitat Zitat von C.Harper Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Habt ihr euch denn die Mühe gemacht, euch etwas näher mit dem Plan der Grünen auseinander zu setzen? Der Plan sieht vor, anstatt auf Abschreckung und Bestrafung auf Motivation und Belohnung zu setzen. Aktuell müssen Hartz IV Bezieher einen Großteil Ihrer Einkünfte abgeben. Besonders grotesk wird das zB, wenn die Kinder von Hartz IV Eltern von ihrem Ausbildungsgehalt für ihre Eltern mit aufkommen müssen. So lange sie im Elternhaus wohnen. Es lässt sich umgekehrt aber ja auch prima eine Existenz aufbauen, wenn jeder verdiente Euro direkt mit den Eltern geteilt werden muss.
    Die Vorstellung, man könne vermehrt Menschen aus der Bedürftigkeit holen, in dem ihnen das Leben in Arbeitslosigkeit einfacher, bequemer und komfortabler macht und die Unterstützung an keinerlei Bedingungen mehr knüpft, ist doch aber vollkommen irrsinnige, widersprüchliche Utopie, an die niemand ernsthaft glaubt. Natürlich schaffen ehöhrte Freibeträge Anreize, sich etwas dazu zuverdienen, aber selbstverständlich nur in dem Rahmen, in dem man nicht aus der Garantiesicherung rausfällt. Das wäre also die reinste Einladung, sich ein vergleichweise bequemes Leben mit Existenzsicherung und einem wenig zeitaufwendigen Minijob zu machen. Mit sozialer Gerechtigkeit hat solch eine bedingungslose Garantiesicherung für mich nichts zu tun. Zudem müsste zunächst einmal der Niedriglohnsektor angegangen werden, es bestehen doch bereits heute Szenarien, in denen man mit Hartz4 besser als in Arbeit wegkommt.

    Diese Bedarfsgemeinschaftsregelungen sind allerdings in der Tat zutiefst ungerecht. Jugendliche, die wegen ihren Eltern mit in Hartz4 stecken, sollten vom Staat nicht derart benachteiligt werden. Auf das Einkommen der Jugendlichen sollte es einen Freibetrag in einer Höhe, die i.d.R. nicht übertroffen wird, geben (etwa 800€).
    Natürlich bekommt man die Leute nicht dadurch, dass man ihnen das Leben in der Arbeitslosigkeit einfacher macht. Wie kommst du darauf? Das hat niemand behauptet.

    Die Frage ist, was man davon hat, dass man es den Menschen unangenehm macht. Glaubt man ernsthaft Leute gehen arbeiten, weil ihnen der regelmäßige Gang zur Arge und das Schreiben von ein paar Scheinbewerbungen zu anstrengend ist?

    Und eine neue Regelung sollte ja eben nicht so gestaltet sein wie jetzt, dass man ab Verdienst x plötzlich aus Zulagen raus rutscht, sondern sich fließend jeder dazu verdiente Euro lohnt, bis man irgendwann gar nicht mehr auf Zulagen angewiesen ist.

    Die aktuelle Lage sieht doch so aus, dass Arbeitnehmer durch eine Gehaltserhöhung teilweise weniger in der Tasche haben als vorher, da ihnen plötzliche die Zulagen fehlen.

  11. #3656
    Avatar von fruchtoase
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    Zitat Zitat von C.Harper Beitrag anzeigen
    Wer in einer Stadt wie München oder FFM studiert, ohne noch bei den Eltern zu wohnen, ist sowieso vollkommen bescheuert. Zudem kann man von Studenten imO erwarten, dass sie nebenbei arbeiten gehen, daher bin ich beim BaföG immer für Erhöhung der Freigrenzen, statt Erhöhung der Beiträge.
    Dann kann man von in Vollzeit Arbeitenden auch erwarten, sich nebenher was dazuzuverdienen. Dann hat sich ja auch dein Problem mit dem Niedriglohnsektor erledigt.

  12. #3657
    Avatar von kikone
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    Zitat Zitat von Nis Randers Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von kikone Beitrag anzeigen
    Ich kann den Link nicht öffnen, es ist jedoch so wie ich beschrieben habe, Einzelfälle, falsche Sachbearbeitung usw. mal ausgenommen. Einkommen als 16 Jähriger Fahrradbote wird bei dem 16- Jährigen selber angerechnet, hierüber lässt es sich auch streiten, aber nicht auf die Eltern umgerechnet.
    Dann ist ja alles in Ordnung und es gibt keine Benachteiligung von Hartz IV Kinder. Sämtliche Statistiken lügen. Glückes Schmied usw die Diskussion verläuft immer gleich.
    Ich habe nicht geschrieben, das alles in Ordnung ist. Bitte nochmal lesen und nicht sofort in den Angriffsmodus wechseln.

    Ich habe in meiner Rate keinen Jugendlichen in einer dualen Ausbildung. I.d.R. reicht der Lohn und das Kindergeld aus, um aus der Hilfebedürftigkeit zu kommen. Dass das Kind dann zu Hause was beitragen muss, weil Miete reduziert wird, ist klar.

    Nichtsdestotrotz sollte z.B. bei einem 450€ Job mehr als 100 € + 20% auf den Restbetrag übrig bleiben. Zumindest bei Jugendlichen.

    Es ist aus meiner Sicht jedoch schwierig, da eine allgemein gültige Regel zu finden. Es gibt meiner Erfahrung nach Menschen die ruhen sich auf einem Minijob aus, andere sind damit an der Belastungsgrenze. Nehme ich den Druck raus, komme ich richtigerweise den Menschen entgegen, die in ihrem Rahmen ausgelastet sind und ermögliche eine finanzielle Besserung, dies gilt dann aber auch für die, die sich “eingerichtet“ haben, aber mehr könnten.

    Aus meiner Sicht gibt es da keine einfache Lösung.

  13. #3658
    Avatar von kikone
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    Zitat Zitat von Sly Beitrag anzeigen
    Naja die Arbeitgeber leiden an den unbesetzten Arbeitsstellen bzw. der mangelnden Auswahl an qualifzierten Bewerbern. Scheinbar aber (noch?) nicht genug, um die eigenen Spielräume der Gehaltssteigerung auszunutzen. Deshalb muss der Leidensdruck wohl noch steigen.
    Wenn Stufenlaufzeiten verkürzt werden, können diese auch verlängert werden. Diskutiere das doch mal mit dem PR. So einfach ist es eben nicht. Gibt es ein allgemeingültiges Beurteilungsinstrument, welches als Grundlage dient?

  14. #3659
    Avatar von paetke
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    Meinst du denn, dass sonderlich vielen Menschen das "gemütliche" Leben reicht und sich darauf ausruhen würden?

    Laut Habeck gehen schon heute 1,2 Millionen Menschen arbeiteten, obwohl sie nur 20% behalten dürfen. Das finde ich schon eine beachtliche Zahl.

  15. #3660
    Avatar von Nis Randers
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    Zitat Zitat von paetke Beitrag anzeigen
    Meinst du denn, dass sonderlich vielen Menschen das "gemütliche" Leben reicht und sich darauf ausruhen würden?

    Laut Habeck gehen schon heute 1,2 Millionen Menschen arbeiteten, obwohl sie nur 20% behalten dürfen. Das finde ich schon eine beachtliche Zahl.
    Dazu kommen noch 200.000 bis 400.000 Hartzer die jemanden pflegen.

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