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Thema: Nach der Bundestagswahl 2021: Deutsche Politik und wer wird uns regieren?

  1. #301
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Auch die steuerliche Förderung von Kindern appelliert insofern ja an das Streben nach Profit.
    Und ist, wenn man sich die Entwicklung der Geburtenrate anschaut, diezbzgl. kein durchschlagender Erfolg Weil auch da die Motivation, ein Kind zu bekommen oder eben nicht, nur relativ gering mit dem Kindergeld oder steuerlichen Erleichterungen verknüpft ist.

  2. #302

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    Das kommt ganz drauf an. Für die Personen, von denen man (als Staat) sich Kinder wünscht, unter anderem Akademikerinnen, wird scheinbar zu wenig fürs Vaterland produziert, trotz nudging.

  3. #303

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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    (...)
    Und die Lösung liegt auch da auf der Hand: Unternehmen teilen, das Subunternehmen beschäftigt die niedrigen Gehälter, fährt aber kaum Gewinne ein, weil das Geld für "Dienstleistungen" oder "Lizenzen" an ein anderes Unternehmen überwiesen wird, das wesentlich höhere Gehälter (Median wie Modus) an weniger Mitarbeiter auszahlt. Das Problem von verschachtelten, spitzfindigen Gesetzen ist, dass auf der anderen Seite immer mehr Motivation besteht, noch spitzfindiger zu sein und jede noch so erdenkliche Lücke auszunutzen. Und es wird immer Lücken geben.
    Die simple Antwort darauf liegt aber natürlich auch wiederum auf der Hand: Eine konsolidierte Betrachtung innerhalb eines Konzerns / bei gemeinsamer Kontrolle. Das ist ja nichts außergewöhnliches.

    Das Problem "spitzfindiger" Gesetze, die zwangsläufig zu Lücken und deren Ausnutzung führen, ist natürlich allgemein trotzdem vorhanden. Nur wäre das letztlich ein Argument gegen jegliche Lenkungszwecke in der Gesetzgebung, insbesondere in der Steuergesetzgebung. Und ist daneben jedem Gesetz immanent, das die Schaffung (vermeintlicher) Einzelfallgerechtigkeit bezweckt. Denn jedes Gesetz, das so gestaltet ist, wird zwangsläufig zu einem "spitzfindigen" und "komplizierten" Gesetz.
    Mir geht es um die triviale Feststellung, dass hier fehlendes soziales Bewusstsein durch steuerliche Anreize 'erzeugt' werden soll. Das Problem sitzt ganz woanders (nämlich in unser aller Erziehung zu Eigenprofitmaximierenden Agenten, für die das Gemeinwohl wesentlich weniger Priorität hat), soll aber auf einer neuen Ebene gesetzlicher Komplexität korrigiert werden. Man appelliert also an das Profitstreben (indem man Steuererleichterungen verspricht), um das Profitstreben (durch Niedriglohn, Rationalisierung etc.) einzudämmen.
    Das hört sich sicher super moralisch an.

    Aber wie soll es zumindest teilweise bei Themen des internationalen steuerwettbewerbs anders laufen?
    Wenn sich die Frage stellt wie wir darauf reagieren wenn in den USA die Steuersätze sinken und wie Konzerne darauf reagieren kann die Antwort weder stumpfes mitziehen oder unterbieten sein noch nichts tun und auf soziale Verantwortung

    Was hat es mit sozialem Bewusstsein zu tun ob zum Beispiel Daimler sich entscheidet 1000 neue Stellen in Deutschland zu schaffen oder in den USA?

    Du versuchst es am Ende immer auf große Moral hinaus laufen zu lassen

    Selbst wenn sie nur bedingt greift

  4. #304

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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Lombok Beitrag anzeigen
    Auch die steuerliche Förderung von Kindern appelliert insofern ja an das Streben nach Profit.
    Und ist, wenn man sich die Entwicklung der Geburtenrate anschaut, diezbzgl. kein durchschlagender Erfolg Weil auch da die Motivation, ein Kind zu bekommen oder eben nicht, nur relativ gering mit dem Kindergeld oder steuerlichen Erleichterungen verknüpft ist.
    Aber das Prinzip der dahinterstehenden Idee bleibt gleich
    Und fehlender Erfolg von Steueranreizen (bei gleichzeitig hohen Kosten aufgrund von Mitnahmeeffekten) ist ja sowie das weitere Grundproblem solcher Regelungen.

    Um mal vom Thema abzuschweifen: Eine echte steuerliche "Förderung" von Kindern ist im deutschen Steuersystem sowieso kaum vorhanden, weil die meisten Regelungen einfach nur einen (verfassungs- und steuersystematisch gebotenen) Ausgleich der Mehrbelastungen darstellen. In diesem Zusammenhang ist es aus meiner Sicht ein steuerpolitisches Unding, dass Kinderbetreuungskosten (auch wenn sie unzweifelhaft beruflich notwendig sind) nur zum Teil und nur in der Höhe begrenzt steuerlich abziehbar sind.

  5. #305

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    Bei Kindern Bzw der Förderung versucht der Staat rationale Argumente zu liefern für eine Entscheidung die nicht wirklich rational ist

  6. #306

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    Wie ich es mir finanziell leisten kann (mehrere) Kinder großzuziehen und ob das Steuersystem die finanziellen Belastungen systemgerecht berücksichtigt, hat durchaus eine rationale Komponente.

  7. #307

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    Ja eine gewisse Komponente im Sinne von „ können wir uns das leisten „ sicherlich

    Trotzdem ist die Entscheidung naheliegender dass in einem Konzern jemand bei Sitzungen darauf hinweist dass sich stellenaufbau in Deutschland positiv auf die Steuerquote auswirkt als das Paare sich für Kinder entscheiden weil das Kindergeld steigt.

    Am Ende ist es eine Frage der Umsetzung.

    Naheliegend wäre eine Umsetzung über die Gewerbesteuer Zerlegung

    Eine steuererersparnis kann zum Beispiel nicht höher sein als x Prozent von der lohnsumme

    Am Ende können natürlich nicht 10 Leute in einem Unternehmen geparkt werden das Milliarden Gewinne macht und super die Voraussetzungen erfüllt während am anderen Ende des Unternehmensverbunds es in die andere Richtung läuft

  8. #308
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von Quendrian Beitrag anzeigen
    Das hört sich sicher super moralisch an.

    [...]
    Du versuchst es am Ende immer auf große Moral hinaus laufen zu lassen

    Selbst wenn sie nur bedingt greift
    Der Vorschlag der Bindung von Steuersenkungen für Unternehmen an "Massnahmen" wie Erhöhung der Mitarbeiterzahl oder der Gehälter kam doch von dir? Worauf soll denn dieses soziale Begehren fussen, wenn nicht auf irgendeiner Moral? Ergo versuchst du, Moral in monetäre Zahlenspielchen zu pressen. In anderen Worten erwartest du, dass moralisches Handeln aus Profitanreiz automatisch entsteht. Und ich sage, dass Moral Moral ist, und Zahlenspielchen Zahlenspielchen. Ersteres macht man, weil man davon überzeugt ist, letzteres wird einem aufgezwungen, und man sucht nach Wegen, um an die Vorteile zu kommen, ohne die vermeintlichen Nachteile mitzunehmen.

    Richtig absurd wird es, wenn aus deiner Warte heraus dann mit romantischen Begriffen wie "große Moral" zu diskreditieren versucht wird, aber gleichzeitig verklärt davon ausgegangen wird, dass soziale Missstände und übertriebene Profitsucht sich durch regulierte Steuererleichterungen für Unternehmen angehen lassen.

  9. #309

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    Was glaubst du wieviel Moral darin steckt was dir monatlich überwiesen wird und wieviel jemand das zahlt was er zahlen muss um deine Leistung zu bekommen? ( gesteuert von diversen Anreizen vom Markt, Staat über Sozialabgaben etc)

  10. #310

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    Und wieviel kaufen wir alle jeden Tag ein zu den Preisen die wir für „ richtig „ halten? Und wie sehr aufgrund von Tarif oder Mindestlohn Umwelt Standards etc. mehr oder weniger „gezwungen „ ?

    Wir lenken uns permanent gegenseitig bzw der Staat bei den Entscheidungen

    Du setzt nach meinem Empfinden immer sehr hohe Ansprüche an richtig oder falsch die ich schwer mit der Realität in Einklang zu bringen finde

    Und erst recht bei Konstruktionen wie Kapitalgesellschaften greift das doch viel zu kurz

    Selbstverständlich sollte der Staat da Anreize setzen und sie steuern was er gedenkt zu geben und wiederum dafür will

    Edit

    In dem Zusammenhang bin ich übrigens ein Freund der neuen Regelung des 4j EStG mit dem das verschieben von Lizenzgebühren eingeschränkt wird

    Mal abwarten wie die sich bewährt

    Da wäre aber auch mehr europäische Solidarität angebracht gewesen
    Geändert von Quendrian (09.03.2018 um 18:21 Uhr)

  11. #311
    Avatar von untersommer
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    Ich bin gern gezwungen, auf Basis von Mindeststandards und -löhnen einzukaufen.
    Der alte Hauptbahnhoftoilettenmann weiß genau, dass man nichts retten kann.

    You better watch what you are wishing for, or you'll wish your wishes won't come true no more

  12. #312

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    Ist halt nicht ganz einfach uner moralischen Gesichtspunkten auf Unternehmerebene zu argumentieren, wenn der großteil der Verbraucher so Läden wie Primark, Backwerke, Backshops in Supermärkten, Amazon etc. salonfähig macht und für Dienstleistungen keinen Cent mehr als nötig ausgibt. Geiz ist geil Mentalität eben

  13. #313
    Avatar von Schmolle
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    Hubertus heil Arbeitsminister? Warum nicht gleich Bob, der Baumeister?

    @dondiego
    Du vergisst, das diese Leute auch die sind, die nach eMobility, green anything, Bio und vegan what and forever brüllen.
    Protest war schon immer käuflich.

  14. #314
    Avatar von Nis Randers
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    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Hubertus heil Arbeitsminister? Warum nicht gleich Bob, der Baumeister?

    @dondiego
    Du vergisst, das diese Leute auch die sind, die nach eMobility, green anything, Bio und vegan what and forever brüllen.
    Und davon muss man sich auch beschimpfen lassen während bei Primark und Amazon einzukaufen als normal angesehen wird.

  15. #315

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    BTW ist Backwerk der einzige Backwarenanbieter, den ich kenne, der eine nennenswerte vegane Produktvielfalt hat und diese auch ausweist. Das hat in dem Falle bei mir nichts mit Geiz zu tun, sondern schlichtweg mit Notwendigkeit.

    Nur als kleiner Einwurf, der den Grundsatz aber nicht in Frage stellen soll.

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