Ja schon, ich bin nur mit den Ritualen nicht ganz so vertraut.
Ausdrückliche Zustimmung!
Schön abgelenkt, das hast Du aber nunmal nicht so geschrieben, sondern so: "selbstverständlich sind religionen ideologisch, diese feststellung reicht aber nicht aus, um alles weitere zu überspringen und "blödsinn" als fazit darunter zu kritzeln."
Wenn Du der Sprachlogik Deiner eigenen Aussage nicht folgen kannst, ist das Deine Sache.
Ach was, Märchen und Religion sind nicht das Selbe?
Ernsthaft?
Ja prima, seltsamerweise findest Du für alle diese Spielarten einen Begriff: Religion.
Da könnte man ja fast auf die Idee kommen, so funktioniert Sprache nämlich, dass ein Begriff (Signifiant) einen Bedeutungsinhalt (Signifié) hat (idR aber natürlich mehrere), der bei fast allen Menschen eine ähnliche Vorstellung auslöst.
Meistens ist das nämlich der Wesenskern dieser Sache und jetzt kommt die ganz große Überraschung: Wenn man Menschen fragt, was Religion bedeutet, kommt da (natürlich nicht wörtlich) "irgendwas mit Gott".
Und genau darauf - transzendentaler Charakter - lässt sich jede Religion herunterbrechen und genau deshalb ist eine (sehr grobe, keine Frage) Definition auch kein Hexenwerk.
Erfasst diese alle Aspekte? Nein. Tut das irgendeine Definition? Nein.
Was heißt denn für manche?
Für manche ist jede Form von Gemeinschaft, die sie in ihrem familiären Umfeld evtl. nicht erfahren, von großer psychologischer Relevanz. Da ist das Transzendentale völlig wurst. Das sagt über die Gemeinschaft wenig aus, über deren religiösen (sofern vorhanden) Aspekt schonmal gleich garnichts.
In keinem.
Er verwurstet hier einfach erfahrungsbasierten (die Sonne geht auch morgen wieder auf, weil sie bisher immer wieder aufging) mit religiösem (der alte Mann mit dem Bart sitzt auf der Wolke und hat am x. Tag die Sonne hergeschnipst) Glauben.
Das eine ist ein Mechanismus, nach dem unser Gehirn funktioniert, weil man ohne diese "Gewissheiten" wahnsinnig würde, das andere ist eine Ideologie mit Jevova.
Bei "Religion" spitzfindig zu werden und gleichzeitig "Glaube" zu verwursten gehört zum Konzept.
Es ist vor allen Dingen Quatsch.
Politik ist ein deskriptiver Begriff.
(Macht-)Strukturen und Prozesse des gesellschaftlichen Zusammenlebens sind Politik.
Politik hat keine Aufgabe, sie ist.
Mit Wissenschaftlichkeit oder wissenschaftlichen Ansprüchen hat das überhaupt garnichts zu tun.
Auch die schlimmste theokratische Stammesherrschaft ist in ihrem gesellschaftlichen Wirken Politik.
@Schorsch007
Manche brauchen das wohl tatsächlich, gibt ja auch Kümmerer unter den Seelsorger:innen die haben auch mein Fürsprechen auch wenn dabei häufig genug die Nächstenliebe mit Verweis konnotiert wird und das kommt auch manchmal wie Agitation rüber und für mich ist das dann unglaubwürdig.
Sei froh, daß du keine "Buchgläubigen" kennst - ich habe das Vergnügen, und das ist keins.
Auferstanden aus dem Pietismus und der Coronaleugnung zugewandt - ums mal vorsichtig zu formulieren.
Protest war schon immer käuflich.
@fruchtoase: ich hatte ja noch ein bisschen hoffnung, aber da deine antworten abermals nichts weiter als fehlendes textverständnis und das dazugehörige vorbeiargumentieren an inhalten aufweisen, ists mir meine zeit nicht mehr wert.
alleine wie du trotz der ausführungen den glaubensbegriff und damit auch meine aussage so selbstbewusst fehlinterpretierst, ist ein bisschen drollig.
dann im gleichen beitrag über den politikbegriff zu referieren, was am ende inhaltlich nichts zu der diskutierten sache beiträgt, in dieser nie von relevanz war und bei welchem aus dem allgemeinen sprachgebrauch klar hervorgeht, was von mir gemeint ist, passt nur zu gut ins bild. oder wie du es audrückst: "gehört zum konzept".
Geändert von tsubi (26.09.2021 um 04:44 Uhr)
Hm, ja, das Bedürfnis, die vorgefundene Wirklichkeit in Richtung persönlicher und Gruppen-Realitäten zu verarbeiten existiert wohl bei allen Menschen. Supervisorisch draufgeguckt könnte man feststellen, dass wir mit unserem Deutungsbedürfnis auch eine ganze Menge „von Gruppen handhabbaren Wahnsinn“ produzieren, einfach, um zu strukturieren, was sonst zu komplex ist. Und das macht wohl Jede/r, nur auf unterschiedlichem Niveau. Ganz zuletzt ist das alles in der Substanz willkürlich. Insofern akzeptiere ich im Grundsatz dieses dem menschlichen Geist innewohnende Strukturbedürfnis (das ich ja auch habe), werbe aber an meinem Platz und in meinem Umfeld dafür, dass sich dieses möglichst angenehm, mich nicht zu stark bedrängend oder gar grausam äußert. Religion und Spiritualität als Beilage zur Wissenschaft und Rationalität gerne, aber mal schön tolerant und friedlich dabei bleiben. Für mich müsste diese Spiritualität mit relativem Anspruch, mit Humor angereichert und mit Liebe zum Leben ausgerichtet sein.
Belanglosigkeiten können eine ernste Sache sein. Man muss sich aufgrund derer aber nicht unbedingt ernsthaft in die Köppe kriegen.
Das Grundproblem ist schlicht und ergreifend, dass Du den transzendentalen Charakter und damit das wesensgebende Merkmal (was es von anderen Ideologien abhebt) von Religion nicht als eben dieses - das wesensgebende Merkmal - akzeptieren willst. Warum auch immer.
Ja, Politik arbeitet mit Versprechungen, das dürfen auch utopische Heilsversprechen sein, aber das ist schlicht und ergreifend etwas ganz anderen als das Transzendentale (auch wenn man bei Lindners Heilsgauben an neue Technik manchmal ins Zweifeln kommen könnte).
Und nochmals, niemand misst den transzendentalen Charakter an "Wissenschaftlichkeit". Das ist ein schiefer Vergleich, der in der Frage nur als Ablenkungsmaneuver zu verstehen ist.
Und wenn ich Deine Aussage zum Glauben vermeintlich so fehlinterpretiert habe, was hast Du denn dann damit gemeint? Auf Duffmans Nachfrage genau dazu kam ja keine Antwort Deinerseits. Und dass Du da von "trotz Deiner Ausführungen" schreibst...
Du schreibst da unter anderem, dass das wunderbar ganz ohne Transzendenz funktioniere. Ja, weil der erfahrungsbasierte Glaube und der religiöse Glaube zwei unterschiedliche Dinge sind! Genau das, was ich oben "so selbstbewusst fehlinterpretiert" habe.
Du versuchst da schlicht und ergreifend zwei Sachen zu verwursten, die nicht zusammengehören.
Und in genau die gleiche Kerbe schlägt eben Dein Politikvergleich. Mein Einwand trägt sehr wohl etwas zur Sache bei, denn auch an der Stelle versuchst Du zwei Sachen zu verwursten, die nichts miteinander zu tun haben, indem Du Politik erst als vermeintlich ja an Wirklichkeiten orientiert und dann in der "Realität" eben doch mit "wissenschaftsfremden Wirklichkeiten" arbeite. Du versuchst schlicht Religion bzw. dessen transzendentalen Charakter damit zu relativieren, dass in der Politik ja auch was vom Pferd erzählt wird. Das ist aber absolut nicht das Gleiche.
Deshalb "glaube" ich auch nicht, dass ich Dich weiter oben fehlinterpretiert habe.
@fruchtoase: klar bin ich unter vinces beitrag auch auf duffmanns nachfrage eingegangen, dazu muss ich ihn ja nicht zitieren. dass dir das entgangen ist und du dann das ganze aber dennoch selbst in meinem namen beantwortest, nur mit vollkommen anderem inhalt, muss man sich auch erstmal gönnen. und wenn man sich deinen neuerlichen beitrag so anschaut, kommt man sich schon verarscht vor. du hast so gut wie keinen inhaltspunkt registriert und bist stattdessen am ausgangspunkt stehen geblieben und forderst längst beschriebenes ein.
mehr kann ich dann ab dem punkt nicht für dich tun. bzw klar, ich könnte jetzt all das was ich geschrieben habe nochmal schreiben, vielleicht in anderen worten, ich könnte nochmal all das benennen, was der glaubensbegriff umfasst, ich könnte erneut ausführlich beschreiben, dass es mir nicht um prognostizierenden glauben geht oder um glauben an falsche versprechungen durch politisch handelnde, sondern um die entstehung von illussionen, fiktionen, entkomplexisierungen der welt im kontext von bspw politischem oder (sozial-)medialem wirkem. dazu kann ich dann auch nochmal erklären, weshalb ich die trennlinie zwischen transzendentem und immanentem als unscharf wahrnehme. aber ich habs halt schon und angesichts dessen, dass mir deine art zu diskutieren ein klein wenig auf den sack geht, will ichs auch gar nicht.
Geändert von tsubi (27.09.2021 um 02:46 Uhr)
Zitat von nyt
Zweihundertsechzehntausend. In Frankreich allein. Und nur in der katholischen Kirche.