Klimawandel? Klimawandel!!

[TimBorowski24]

Gratulation an Sibirien für den neuen Temperaturrekord von 38 Grad

Ist im Kontinentalklima nichts besonderes.

Wenn ein neuer Temperaturrekord nichts besonderes ist, macht es das eher schlimmer als besser.

Schlimm für die Menschen dort, aber klimatische Veränderungen bringen sowas halt einfach mit.

Meines Wissens nach ist das eine der wenigen Regionen, wo man von positiven Auswirkungen des Klimawandels für die Menschen vor Ort ausgeht - oder zumindest keine großen Gefahren sieht (mehr Landwirtschaft möglich, schnelleres Wachstum der Bäume aufgrund des hohen CO2-Wertes, Erreichbarkeit, wenn das Polareis weg ist usw.).

Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall ist: die Permafrostböden tauen immer schneller auf und gefährden z.B. alle Gebäude, die in diesem verankert sind. Und im Winter werden die Eisdecken auf Seen und Flüssen immer dünner, die in der Jahreszeit Hauptverkehrswege sind. Vom entweichenden Methan gar nicht erst anzufangen. Der fortschreitende Klimawandel in Sibirien ist eine riesige Katastrophe für die lokale Bevölkerung und für die gesamte Erde.

Völlig richtig, ich weiß nicht, wie Vince zu diesen Aussagen kommt. Das Auftauen des Permafrostes bringt einen Haufen Probleme mit sich. Methan ist dabei natürlich das größte. Wenn alles Methan in Sibirien entweichen sollte, könnte das dramatische Folgen auch für uns in Zentraleuropa haben.

[=Vince=]

Gratulation an Sibirien für den neuen Temperaturrekord von 38 Grad

Ist im Kontinentalklima nichts besonderes.

Wenn ein neuer Temperaturrekord nichts besonderes ist, macht es das eher schlimmer als besser.

Schlimm für die Menschen dort, aber klimatische Veränderungen bringen sowas halt einfach mit.

Meines Wissens nach ist das eine der wenigen Regionen, wo man von positiven Auswirkungen des Klimawandels für die Menschen vor Ort ausgeht - oder zumindest keine großen Gefahren sieht (mehr Landwirtschaft möglich, schnelleres Wachstum der Bäume aufgrund des hohen CO2-Wertes, Erreichbarkeit, wenn das Polareis weg ist usw.).

Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall ist: die Permafrostböden tauen immer schneller auf und gefährden z.B. alle Gebäude, die in diesem verankert sind. Und im Winter werden die Eisdecken auf Seen und Flüssen immer dünner, die in der Jahreszeit Hauptverkehrswege sind. Vom entweichenden Methan gar nicht erst anzufangen. Der fortschreitende Klimawandel in Sibirien ist eine riesige Katastrophe für die lokale Bevölkerung und für die gesamte Erde.

Völlig richtig, ich weiß nicht, wie Vince zu diesen Aussagen kommt. Das Auftauen des Permafrostes bringt einen Haufen Probleme mit sich. Methan ist dabei natürlich das größte. Wenn alles Methan in Sibirien entweichen sollte, könnte das dramatische Folgen auch für uns in Zentraleuropa haben.

Habe mich da vielleicht missverständlich ausgedrückt: es gibt lokal ja auch positive Effekte des Klimawandels und das betrifft vor allem dir nördlichen Breitengrade (mehr Ackerbau, Forstwirtschaft, Transportwege etc.).

Das heißt nicht, dass es nicht auch negative Effekte gibt, oder die Effekte dort nicht wiederrum einen global negativen Impact haben. Die zweite Einschränkung in meiner Aussage ist, dass es um die Effekte für Menschen geht, weil es darum in fmos Ausgangspost ging. Für die Ökosysteme ist es dort natürlich wie überall ein riesiges Problem.

[TimBorowski24]

Nun gut, an die Frage mit dem Ackerbau und der Forstwirtschaft würde ich zumindest einmal große Fragezeichen hängen. Ich könnte (ohne es sicher zu wissen, muss ich klar sagen) mir zumindest vorstellen, dass in eben diesen Regionen die Bodenbeschaffenheit ein großes Problem für Ackerbau darstellen könnte, auch ausgelöst durch die Folgen der Eisschmelze.

Für die lokale Bevölkerung bringen diese Veränderungen aber auch viele direkte Nachteile mit sich. Da ist natürlich zum einen das Einstürzen der Gebäude, durch so etwas wurde die jüngste Verschmutzung mit Diesel ausgelöst. Dort war, wenn ich mich genau erinnere, ein Stützpfahl im Boden durch das schmelzende Eis tief eingesunken, was ein Leck zur Folge hatte. Auch kam es erst in den letzten Jahren zu einem kleinen Ausbruch an Milzbrand in Ostsibirien, da die Endosporen des Erregers Jahrhunderte lang im Boden überdauern können und jetzt natürlich wieder an die Oberfläche kommen. Wenn ich mich richtig erinnere ist dabei sogar ein kleines Kind gestorben.

Ich will auf keinen Fall verhehlen, dass es auch den ein oder anderen (wirtschaftlichen) Vorteil geben könnte. Die sind aber kaum der Rede wert, wenn man sich die Tonnen von Nachteilen des Klimawandels anguckt.

Das erinnert mich ein wenig an eine Anmerkung eines deutschen Wirtschaftsvertreters vor einigen Jahren, der in etwa war "Das Abschmelzen der Arktis ist gar nicht so unpraktisch, dann kann der Schiffsverkehr in die USA von D aus viel schneller gehen", und das ist halt einfach nur zynisch.

[=Vince=]

Nun gut, an die Frage mit dem Ackerbau und der Forstwirtschaft würde ich zumindest einmal große Fragezeichen hängen. Ich könnte (ohne es sicher zu wissen, muss ich klar sagen) mir zumindest vorstellen, dass in eben diesen Regionen die Bodenbeschaffenheit ein großes Problem für Ackerbau darstellen könnte, auch ausgelöst durch die Folgen der Eisschmelze.

Für die lokale Bevölkerung bringen diese Veränderungen aber auch viele direkte Nachteile mit sich. Da ist natürlich zum einen das Einstürzen der Gebäude, durch so etwas wurde die jüngste Verschmutzung mit Diesel ausgelöst. Dort war, wenn ich mich genau erinnere, ein Stützpfahl im Boden durch das schmelzende Eis tief eingesunken, was ein Leck zur Folge hatte. Auch kam es erst in den letzten Jahren zu einem kleinen Ausbruch an Milzbrand in Ostsibirien, da die Endosporen des Erregers Jahrhunderte lang im Boden überdauern können und jetzt natürlich wieder an die Oberfläche kommen. Wenn ich mich richtig erinnere ist dabei sogar ein kleines Kind gestorben.

Ich will auf keinen Fall verhehlen, dass es auch den ein oder anderen (wirtschaftlichen) Vorteil geben könnte. Die sind aber kaum der Rede wert, wenn man sich die Tonnen von Nachteilen des Klimawandels anguckt.

Das erinnert mich ein wenig an eine Anmerkung eines deutschen Wirtschaftsvertreters vor einigen Jahren, der in etwa war "Das Abschmelzen der Arktis ist gar nicht so unpraktisch, dann kann der Schiffsverkehr in die USA von D aus viel schneller gehen", und das ist halt einfach nur zynisch.

Das stimmt sicher. Bin da irgendwie auch hin- und hergerissen. Auf der einen Seite gibt es Klimawandelskeptikern Vorschub, wenn man nur die negativen Seiten nennt, weil man dann zurecht die Objektivität ankreiden kann. Auf der anderen Seite sind die positiven Meldungen natürlich Wasser im Wein der wichtigeren Botschaft, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.

[fruchtoase]

...
Auf der anderen Seite sind die positiven Meldungen natürlich Wasser im Wein der wichtigeren Botschaft, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.

Der Zug ist schon abgefahren. Es geht jetzt nur noch darum, den Schaden nicht zu groß werden zu lassen.
Und getan wird dafür... nix.

[Schorsch007]

Nun gut, an die Frage mit dem Ackerbau und der Forstwirtschaft würde ich zumindest einmal große Fragezeichen hängen. Ich könnte (ohne es sicher zu wissen, muss ich klar sagen) mir zumindest vorstellen, dass in eben diesen Regionen die Bodenbeschaffenheit ein großes Problem für Ackerbau darstellen könnte, auch ausgelöst durch die Folgen der Eisschmelze.

Für die lokale Bevölkerung bringen diese Veränderungen aber auch viele direkte Nachteile mit sich. Da ist natürlich zum einen das Einstürzen der Gebäude, durch so etwas wurde die jüngste Verschmutzung mit Diesel ausgelöst. Dort war, wenn ich mich genau erinnere, ein Stützpfahl im Boden durch das schmelzende Eis tief eingesunken, was ein Leck zur Folge hatte. Auch kam es erst in den letzten Jahren zu einem kleinen Ausbruch an Milzbrand in Ostsibirien, da die Endosporen des Erregers Jahrhunderte lang im Boden überdauern können und jetzt natürlich wieder an die Oberfläche kommen. Wenn ich mich richtig erinnere ist dabei sogar ein kleines Kind gestorben.

Ich will auf keinen Fall verhehlen, dass es auch den ein oder anderen (wirtschaftlichen) Vorteil geben könnte. Die sind aber kaum der Rede wert, wenn man sich die Tonnen von Nachteilen des Klimawandels anguckt.

Das erinnert mich ein wenig an eine Anmerkung eines deutschen Wirtschaftsvertreters vor einigen Jahren, der in etwa war "Das Abschmelzen der Arktis ist gar nicht so unpraktisch, dann kann der Schiffsverkehr in die USA von D aus viel schneller gehen", und das ist halt einfach nur zynisch.

Das stimmt sicher. Bin da irgendwie auch hin- und hergerissen. Auf der einen Seite gibt es Klimawandelskeptikern Vorschub, wenn man nur die negativen Seiten nennt, weil man dann zurecht die Objektivität ankreiden kann. Auf der anderen Seite sind die positiven Meldungen natürlich Wasser im Wein der wichtigeren Botschaft, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.

Finde gut, wenn auch "Normalos" die örtlich gesehen möglicherweise positiven Aspekte des Klimawandels zumindest benennen und sie als Detail einordnen. Ansonsten müsste man dieses Feld dann den ... Existenzen ... überlassen, die das (noch mehr als bisher) als "unterschlagenes Wissen der Meinungsmacherelite" ausschlachten würden.

[Chancentod]

Ich könnte (ohne es sicher zu wissen, muss ich klar sagen) mir zumindest vorstellen, dass in eben diesen Regionen die Bodenbeschaffenheit ein großes Problem für Ackerbau darstellen könnte

Diese gerade auftauenden Permafrostböden haben gar keine richtige Humusschicht, als dass die für intensive Landwirtschaft geeignet wären. Das müssen Mikroorganismen, Pflanzen und Viecher ja erst mal aufbauen, so schnell geht das nicht.

Der Zug ist schon abgefahren. Es geht jetzt nur noch darum, den Schaden nicht zu groß werden zu lassen.
Und getan wird dafür... nix.

[=Vince=]

...
Auf der anderen Seite sind die positiven Meldungen natürlich Wasser im Wein der wichtigeren Botschaft, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.

Der Zug ist schon abgefahren. Es geht jetzt nur noch darum, den Schaden nicht zu groß werden zu lassen.
Und getan wird dafür... nix.

Der Zug ist abgefahren ist aber falsch - das ist ja auch die Message von Jonathan Franzen. Villeicht soll so etwas besonders aufrütteln, aber das befeuert auch die Mentalität: Gut, wenn das Kind eh in den Brunnen gefallen ist, will ich wenigstens noch mal in alle Länder fliegen, scheiß auf Ökostrom usw.

Es macht doch einen Riesenunterschied, ob wir 2100 bei +2°C liegen oder bei +4°C

[fruchtoase]

Der Zug ist abgefahren ist aber falsch - das ist ja auch die Message von Jonathan Franzen. Villeicht soll so etwas besonders aufrütteln, aber das befeuert auch die Mentalität: Gut, wenn das Kind eh in den Brunnen gefallen ist, will ich wenigstens noch mal in alle Länder fliegen, scheiß auf Ökostrom usw.

Es macht doch einen Riesenunterschied, ob wir 2100 bei +2°C liegen oder bei +4°C

Genau so handeln wir doch aber. Ernste Warnung bis hin zur Panik hat seit Die Grenzen des Wachstums zu was geführt? Noch mehr Wachstum, noch mehr CO2, noch mehr alles... Das Kind ist im Brunnen und wir schütten... Giftmüll hinterher (nur für den Fall, dass einer bei Wasser meint, dann würde das Kind ja irgendwann selbst herausklettern können, wenn es sich nur lange genug über Wasser hielte).

Der fiese Punkt ist halt, es sind nicht wir, die 2100 bei +2 oder +4°C liegen... Es sind unsere Nachkommen und auf die scheißen wir halt, solange wir dafür nochmal richtig geil Party machen können. Deshalb tut ja auch niemand was.

[anamous]

Es macht doch einen Riesenunterschied, ob wir 2100 bei +2°C liegen oder bei +4°C

Erstens schätze ich, dass die Range eher bei 3 anfängt (die 2 von Paris sind jedenfalls Quatsch), und zweitens ist der Zug dafür eben schon abgefahren. Was darüber hinaus geht (und die Katastrophenszenarien muss man sich sozusagen exponentiell vorstellen) könnten wir aber vielleicht noch verhindern (wenn keine weiteren 'Runaway Feedback Loops' eintreten).

[defensivverweigerer]

Also ich kann mir nicht mehr vorstellen wie desaströs das für die Nachfolgegeneration wirklich wird. Der Emmerich hat vielleicht die Fantasie dafür.

[=Vince=]

Es macht doch einen Riesenunterschied, ob wir 2100 bei +2°C liegen oder bei +4°C

Erstens schätze ich, dass die Range eher bei 3 anfängt (die 2 von Paris sind jedenfalls Quatsch), und zweitens ist der Zug dafür eben schon abgefahren. Was darüber hinaus geht (und die Katastrophenszenarien muss man sich sozusagen exponentiell vorstellen) könnten wir aber vielleicht noch verhindern (wenn keine weiteren 'Runaway Feedback Loops' eintreten).

Ich sehe das nicht so pessimistisch. In vielen Ländern sind erneuerbare bereits günstiger als fossile Energiegewinnung und das wird sich nicht mehr umkehren. Was wahrscheinlich passieren wird ist, dass wir stärker auf Technologien setzen muss, die man noch nicht gut beherrscht (CCS und BECCS) oder auch solar radiation modification usw. Das bürgt wieder andere Risiken.

[anamous]

Ich hab eigentlich nichts pessimistisches geschrieben, aber ich versteh auch, dass der Glaube an eine große positive Wendung für viele Menschen wichtig ist.

Um das klarzustellen: die IPCC-Modelle, auf denen Paris basierte, wiesen ganz offen kommuniziert bereits sehr optimistische Annahmen auf. Und die damals vereinbarten Leitlinien sind jetzt schon komplett illusorisch. Und seitdem erleben wir eine noch schnellere Entwicklung verschiedener Indikatoren, als selbst pessimistische Modelle damals hergaben.

[=Vince=]

Ich hab eigentlich nichts pessimistisches geschrieben, aber ich versteh auch, dass der Glaube an eine große positive Wendung für viele Menschen wichtig ist.

Um das klarzustellen: die IPCC-Modelle, auf denen Paris basierte, wiesen ganz offen kommuniziert bereits sehr optimistische Annahmen auf. Und die damals vereinbarten Leitlinien sind jetzt schon komplett illusorisch. Und seitdem erleben wir eine noch schnellere Entwicklung verschiedener Indikatoren, als selbst pessimistische Modelle damals hergaben.

"Der Zug" dafür sei schon abgefahren ist aber nicht richtig und die Botschaft "wird eh alles nichts mehr" motiviert halt niemanden dazu, sich noch anzustrengen. Wir wissen nicht, wo wir landen werden und welche Möglichkeiten es noch geben wird. Je niedriger der Temperaturanstieg, umso weniger Schaden.

Die Klimamodelle basieren nicht auf optimistischen Annahmen, sondern auf Annahmen und die variieren halt je nach Szenario, die dann mehr oder weniger gut ausfallen. Das 1,5°C Ziel ist schon mit etwas Puffer versehen, weil man absehen kann, dass wir bei einem 2°C Ziel noch weiter abweichen.

[fruchtoase]

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil übt scharfe Kritik am Konjunkturpaket der Bundesregierung - und wirft der SPD-Parteispitze vor, den Klimaschutz über die Rettung von Arbeitsplätzen zu stellen.

Das ist die Realität...

Ich verstehe nicht, wie man knapp 50 Jahre nach dem Club of Rome noch darauf vertrauen kann, mit Motivation und neuer Technologie werde schon alles werden.