Zitat von
j'adoremicoud
Zitat von
hans koschnick
Wohninvests "Handel" mit Wohnraum ist ein äußerst geringer Teil des Geschäfts. Aber okay - es ist ein Teil.
Das Kommunenverständnis der Ultrà, was den Profifußball und die teilhabenden Vereine angeht, ist hingegen schon ziemlich grotesk: würde man auch nur ansatzweise ein wenig den Grips anstrengen, käme man schnell dahinter, dass zuerst einmal der Verein willig die Poperze öffnet und sich die "Geldhaie" äußerst devot ins Bettchen holt.
Der Adressat des gesunden Volkszorns sollte daher nicht zwingend der Geldgeber sein...
Dass Kritik an Werders Sponsorenwahl logischerweise auch in der Kritik an Wohninvest verwirklicht ist, ja - diesen Transfer hätt ich einem erfahrenem Politstrategen wie dir ja noch zugetraut. In allen Statements wurde doch auf das komplexere Problem, des schwindenden bezahlbaren Wohnraums, hingewiesen. Ebenso auf Werders Widerspruch beim ständigen Gefasel von sozialer Verantwortung. Ich denke, dass es nun eine sehr plumpe Kritik ist, die Notwendigkeit einer didaktischen Reduktion bei solchen Aktionen zu übergehen. Erwartest du eine fünfseitige Fußnote unter jedem Transparent?
Da ist aber selbst wohninvest nicht der richtige Ansprechpartner. Ich habe selbst mal eine Arbeit über die soziale Verantwortung von Unternehmen geschrieben, aber nur wenige kämen dort zu der Ansicht, dass ein Unternehmen solch große politische und soziale Probleme bekämpfen sollte.
Viel mehr hat wohninvest eine Verantwortung, die durch ihr operatives Geschäft beeinflussten Personen menschenwürdig zu behandeln. Da kann man gerne drüber diskutieren, aber das plakative "es gibt zu wenig Wohnraum" hat damit nichts zu tun. Eine soziale Verpflichtung sein Produkt den Menschen bezahlbar anzubieten obliegt nicht dem Unternehmen. Dies wäre klare Aufgabe der Politik, die hier durch Subventionen und Regelungen intervenieren müsste, wenn man Wohnraum als ein Grundbedürfnis ansieht, worin nur wenig Zweifel bestehen sollte.
Die Wohninvest hat aber sehr wohl eine direkte Verpflichtung gegenüber seinen Investoren, gerade da man einen zukünftigen Börsengang anstrebt. Hier kann man nicht mal eben aus Nächstenliebe auf Gewinne verzichten. Das liegt nicht an der bösen Wohninvest, sondern unserem Wirtschaftssystem. Kann man gegen protestieren, aber erneut ist die Wohninvest der falsche Ansprechpartner.
Diese verhält sich soweit ich das mitbekomme in denen vom Staat aufgestellten Regularien völlig korrekt. Diese Regularien gilt es abzuändern, aber auch dass ist nicht Aufgabe eines Wirtschaftsunternehmens, welches in diesem Fall die Interessen ihrer Seite zu vertreten HAT.