Naja.. die eine Seite ist manchmal nicht besser als die andere. Zudem empfinde ich die Androhung von "Konsequenzen" gegenüber der Stadionmoderation auch nicht gerade als Grundlage, in eine Diskussion mit den Verfassern dieser Nachricht einzusteigen, zumal Zeigler sich ja nun wirklich sehr moderat ausgedrückt hat.
Ich finde erschreckend was für eine Hetzjagd gegen unsere Ultraszene hier unterstützt wird.
Man bedenke einfach mal wie sehr sich diese Fans für unsere Fankultur einsetzen. Bei jedem Spiel dabei, immer 90 Minuten Anfeuerung. Und scheinbar die letzten Fans im Stadion die sich nicht nur ein Produkt Fußball vorsetzen lassen. Was spricht dagegen sich gegen einen Verkauf des Stadionnamens einzusetzen? Ich persönlich finde den Weg den der deutsche Fußball einschlägt furchtbar. Wollt ihr eine Eventkultur wie in Hoffenheim, Leipzig, Wolfsburg oder Leverkusen? Mir fehlt das Gefühl vieler BesucherInnen für Fusballkultur, Stimmung und Rivalitäten. Ich persönlich fremdel auch immer mehr mit den StadionbesucherInnen in der Bundesliga. Animation über das Stadionmikro (und damit möchte ich nicht einmal etwas gegen unsere Stadionmoderation sagen), laute Musik vor und nach dem Spiel, keine Stimmung mehr während der Spiele....
Ich vermisse wirklich die Zeiten wo es gegen den HSV, Kaiserslautern, Bielefeld, Hannover oder St. Pauli ging... Da war noch jede Woche Pfeffer und Stimmung drin.
Inzwischen habe ich manchmal Samstags schon keine Lust mehr auf Fußball, weil ich weiß, dass der nächste Retortenclub kommt... Und noch mehr verkaufte und unemotionale Gegner brauche ich nicht...
Wenn ihr Bock habt, dass in 10 Jahren nur noch Wohnivest Bremen gegen MotelOne Köln und Fraport Frankfurt spielt dann weiter so! Immer schön alles gutheißen und feiern was die Vereine machen und gegen die aktive Fanszene wettern...
Schaut doch auch bitte einmal auf die guten Dinge die aus der Richtung Ultraszene kommen. Support, Sonderzüge, Choreographien, großartige Unterstützung? Natürlich gibt es auch streitbare Meinungen, aber gehört das nicht zu einer gesunden Gesellschaft dazu? Werft doch mal einen Blick in heile Fanszene wie gut sich Ultras und weitere Fans ergänzen können. Nur gemeinsam ist man erfolgreich.
Findet ihr alles doof? Dann weiter so und viel Spaß mit dem Produkt Fußball!
Geändert von FlorianG (01.11.2019 um 18:24 Uhr)
@cluseau
Ohne Ultras ist es anders. Mal besser mal schlechter, was den Support als solchen betrifft. Das ist nicht der Punkt. Mir geht es darum, dass die Ultras aufgrund einer unseligen Mischung aus einer gewissen Verbohrtheit und borniertem Elitarismus im Endeffekt einerseits weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Was betrüblich und unnötig ist. Denn Du hast natürlich recht damit, deren Unterstützung insbesondere bei Auswärtsspielen zu loben. Das ist mitunter phantastisch. Andererseits behindern sie aus denselben zweifelhaften Gründen den Erfolg anderer Varianten des Supports durch andere Leute, was ich noch betrüblicher finde. Weil sie das aber nun einmal tun, betrachte ich das Gesamtpaket und stelle für mich fest: solange es so läuft wie meist, wäre es ohne möglicherweise doch besser.
Was auf jeden Fall allerdings besser wäre und vermutlich ohne Ultras eine Renaissance erlebte - und das vermisse ich im Stadion in den letzten Jahren doch sehr - ist der Humor. Der heilige Ernst des Supportvortrags in von Ultras dominierten Stadien ist nicht zum Aushalten. Früher war zwar in erster Linie früher und nicht unbedingt besser, aber DAS war tausendmal besser. Wenn irgendwas anderes als WERDER! WERDER! gebrüllt werden sollte, dann hatte das bitteschön witzig zu sein, oder auf humorvolle Weise beleidigend. Das gelang mal besser, mal weniger gut, aber es herrschte diesbezüglich doch ein gewisser kreativer Wettbewerb unter den Fans. Davon ist beinahe nichts übrig geblieben. Allenfalls darf man sich phantasielose Häme gegen den HSV anhören und das war's dann auch schon. Da war schon mal mehr Lametta. Eine äußerst bedauerliche Entwicklung, finde ich.
Ich glaube das ist viel verklärung der Vergangenheit. Du nimmst ja nicht die Ultras aus dem Stadion raus und dann ist es wider so wie früher. Genauso wie das aufkommen von Ultras allein nicht zu einer Änderung der Kultur führt die man durch rausnahme dieser wieder zurück dreht. Der Zeitgeist wandelt sich ständig und mit ihm sich eben auch wie man bei fussball feiert.
Was du beschreibst ist am Ende auch nur dein ideales Stadionerlebnis, nicht das aller.
mehrgewichtig
when will you learn
Man kann ja mal die Allesfahrer der wilden 80er und 90er ausm Oberrang fragen was los gewesen wäre, wenn sie im Stadion nach ner wilden Boxerei im Vollsuff gegen Schalke vom Rest des Stadions mit "Ihr seid Scheiße wie der HSV!" angefeindet worden wären. Aber so ists halt, man hat schon alles erlebt und "was erlaube Jungspunde!".
Man muss ja nicht alles geil finden, man muss nicht in allen Dingen einer Meinung sein, aber so mies den Respekt zu entziehen weil das "Fan sein" anders gelebt wird, wie Vereinsliebe auszusehen hat und wie nicht finde ich unter aller Sau. Man kann sich ja mal anzicken, zoffen, Dinge anders betrachten usw. Hier wurde es hart respektlos und da hörts für mich auf. Just my 2 cents.
Wrannjesch: "slightly ♥'ing TMBX :beer:"
Das alles heilt man aber nicht, indem man sich konsequent über Regeln hinwegsetzt, dafür seine eigenen aufstellt und Situationen provoziert in denen es nur noch um Konfrontation geht und unter denen dann im Zweifel noch andere zu leiden haben. Zudem hat Werder das Banner und somit den Protest an sich ja nicht mal verboten. Es sollte nur woanders aufgehängt werden.
Na wenn du meinst.
mehrgewichtig
when will you learn
Also, im Duden Synonymwörterbuch werden beide Begriffe wechselseitig als Synonym aufgezählt.
{Meta Male}
„Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
„Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)