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Ergebnis 2.056 bis 2.070 von 2105

Thema: Mitgliederversammlung des Sport-Verein Werder v. 1899 e.V.

  1. #2056
    Avatar von Dan
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    Zitat Zitat von Christian Günther Beitrag anzeigen
    Ich finde Quoten wie gesagt auch nicht toll, aber wenn man sich keine quantifizierbaren Ziele setzt, bedeutet das in aller Regel, dass Frauen weiter benachteiligt werden oder glaubst du, dass einfach zufällig 97 % der kompetentesten Menschen für sämtliche Leitungspositionen im Profifußball Männer sind?

    Aber diese Sichtweise greift doch nun wirklich viel zur kurz. Es wäre doch besser wenn man da ansetzt, bei mehr Frauen Interesse für eine Karriere in der Wirtschaft (da Werder ja auch ein Wirtschaftsunternehmen ist) zu wecken. Wenn man da auf die gleiche Zahl Frauen wie Männer kommt wird man viel eher für mehr Frauen bei Werder (und anderen Unternehmen) in relevanten Positionen sorgen als wenn man den Weg geht, ein paar der ohnehin schon wenigen in diesem Bereich aktiven Frauen mit einer Quote zu pushen, die sie am Ende auf Grund mangelnder Bewerberinnen in eine Position hievt, für die sie womöglich nicht die notwendige Qualifikation haben.

    Oder anders gesagt: Meinst du ernsthaft, dass (nicht nur, aber gerade) Werder eine qualifizierte Frau nur auf Grund ihres Geschlechts ablehnen würde?

    Ich glaube leider wirklich - nicht unbedingt auf dich bezogen - dass es sehr viele Menschen gibt, die noch nie mit einer solchen Quote und den teilweise wirklich hanebüchenen daraus resultierenden Folgen in Kontakt gekommen sind. Förderung gut und schön, aber mit derartigen Quoten macht man nichts besser. Außer vielleicht seine Außendarstellung bei einem Teil der Öffentlichkeit.

  2. #2057

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    Zitat Zitat von Dan Beitrag anzeigen
    Aber diese Sichtweise greift doch nun wirklich viel zur kurz. Es wäre doch besser wenn man da ansetzt, bei mehr Frauen Interesse für eine Karriere in der Wirtschaft (da Werder ja auch ein Wirtschaftsunternehmen ist) zu wecken.
    Wer ist denn in diesem Satz man? In allererster Linie sind es doch die Wirtschaftsunternehmen selber, die dieses Interesse wecken müssen. Und wie kriegt man diese Männerdomäne dazu, sich überhaupt damit zu beschäftigen, wie man das Interesse bei Frauen weckt? Die Quote ist sicher ein Weg (und ich kenne keinen anderen). Wirtschaftsunternehmen haben ein Interesse daran, gutes Personal zu bekommen. Solange es der einfachste Weg ist, einfach männliches einzustellen, wird kein Wirtschaftsunternehmen etwas anderes tun. Erst wenn man auf einmal weibliches einstellen muss, wird man sich darüber Gedanken machen, wie man gute Frauen bekommt.

  3. #2058
    Avatar von Duffman
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    Zitat Zitat von Wense Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Duffman Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Herr Martinsen Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Mulle Beitrag anzeigen
    Also ich habe keine Zweifel, dass es genügend Frauen gibt, die einen Führungsjob bei Werder wuppen können. Gemeckert würde eh immer werden - wie es jetzt bei den Scharr von Männern in diesen Positionen auch ja schon ist.

    Die Frauen müssen ja nicht mal kompetenter sein. Gleichauf reicht auch ja schon
    Genau. Und da liegt das Problem. Wenn Frauen genau so gut sind, dann werden Männer eben doch wieder bevorzugt, weil ihnen die höhere Kompetenz zugesprochen wird, was nicht heißt, dass sie sie auch wirklich haben. Mit Diskriminierung hat die Quote im Übrigen sehr wenig zu tun. Diskriminierung ist was ganz anderes. Männer reagieren aber im allgemeinen sehr empfindlich auf dieses Thema, da fällt das Wort Diskriminierung dann immer sehr schnell.

    Ich komme zu der Erkenntnis, dass wir die Quote brauchen, damit wir sie irgendwann nicht mehr brauchen. Sie wird irgendwann überflüssig werden. Diesen Optimismus gönne ich mir jetzt mal.
    So läuft das aber doch immer im Leben. Wenn ich zwei gleich gute Bewerber habe, nehme ich den, dem ich die größere Kompetenz zuspreche. Das halt immer ne Prognose und die kann auch schiefgehen.
    DAS ist quatsch und gleichzeitig Kern des Problems. Was glaubst du wie viele Männer und Frauen in Führungspositionen sind, die bei gleicher Kompetenz den Kandidaten wählen, mit dem sie in den Gesprächen eine gemeinsame Wellenlänge verspüren? Und wie oft (mehr) wird das das gleiche Geschlecht betreffen? was man im übrigen auch gut als "besser in den Softskills" begründen kann, wenn man denn gefragt werden würde.
    Ich schrieb bewusst "ich", weil ich mich damit meinte und nicht irgendwelche anderen Menschen.

  4. #2059
    Avatar von Schmolle
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    Und ihr meint nicht, daß es angesichts des generellen Fachkräftemangels Schwachsinn wäre, auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten?
    Ich lese bei der Grüdiek an der Quote kein überzeugendes Argument gegen die Quote, abgesehen von weichen Skills bzw. persönlichen Meinungen scheint es keine zu geben. dann - ja - spricht nichts dagegen eine einzuführen.
    "Qualität setzt sich auf Dauer durch" - sehen wir ja an unserer Bell-Etage, die werden hier ja nicht umsonst auf Sänften getragen umringt vom vor Freude ergriffen weinenden und schluchzenden Volk.
    Schmolle 2020: "Ich rechne mit dem Schlimmsten, hoffe auf das Beste und nehme es so wie`s kommt!"
    - frei nach Hannah Arendt

  5. #2060

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    Um mal das Thema "Quote" zu verlassen:

    Erstmal lieben Dank für die Einblicke in die MV. Das war mal wieder sehr interessant und aufschlussreich zu verfolgen.

    Eine Frage habe ich aber: Zum Thema Mitgliedschaften habe ich (sinngemäß) gelesen, dass HHG mehrfach "glaubt", dass etwas eintritt oder eben nicht (also zum Beispiel ein Wechsel der aktuellen Voll-Mitglieder zu dann Förder-Mitgliedern). Habe ich das so korrekt verstanden?

  6. #2061

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    Zitat Zitat von Schmolle Beitrag anzeigen
    Und ihr meint nicht, daß es angesichts des generellen Fachkräftemangels Schwachsinn wäre, auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten?
    Selbstverständlich wäre das Schwachsinn.
    Man sollte sich nicht selbst einschränken und Frauen Mut machen, sich auch für Jobs zu bewerben.

    Aber auf einen Großteil der Bewerber zu verzichten, weil eine bestimmte Stelle aufgrund einer Quote jetzt gerade mit einer Frau besetzt werden muss, ist doch genau nach deinem Argument Schwachsinn.

    Ich kenne es aus der Position derjenigen, die im öffentlichen Dienst eine Frau befördern müssen, obwohl es besser geeignete Männer gibt, die aber formal nicht mehr Dienstjahre oder eine höhere Ausbildung haben, sondern einfach durch ihr bisheriges Wirken ihre Eignung gezeigt haben.
    Das geht mir nicht darum, dass es mir für die diskriminierten Männer leid tut, sondern darum, dass man Positionen eben gerne optimal besetzt und am liebsten einzig und allein auf die Qualifikatuion achtet.


    Der Fachkräftemangel erhöht das Problem. Es gibt manchmal nur einen Kandidaten für eine Position. Das ist ungünstig. Wenn man 3 männliche und einen weiblichen Kandidaten hat, sollte es dazu führen, dass man auswählen kann und nicht dazu, dass man die Frau aufgrund der Quote nehmen muss.


    Kommt weg von den vielen Personen die in Frage kommen, dass da auch etliche Frauen drunter sind. Die müssen sich erstmal für den Job interessieren. Dafür soll man ruhig Werbung machen und dann kann man es gerne im Hinterkopf haben, dass man bei gleicher Qualifikation dann versucht möglichst beide Geschlechter angemessen zu repräsentieren, aber ohne sich selbst mit einer Quote zu gängeln.

    Wer ein wenig in Systemen drin steckt, wo nach Quote entschieden wird, kennt die Probleme vermutlich.
    Prognose 3.11.23:
    - Fritz wird nicht den Posten von Baumann übernehmen.
    - Backhaus wird spätestens 25/26 zu unserem Stammkeeper.

  7. #2062
    Avatar von kalotte
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    Zitat Zitat von H1Chris Beitrag anzeigen
    Um mal das Thema "Quote" zu verlassen:

    Erstmal lieben Dank für die Einblicke in die MV. Das war mal wieder sehr interessant und aufschlussreich zu verfolgen.

    Eine Frage habe ich aber: Zum Thema Mitgliedschaften habe ich (sinngemäß) gelesen, dass HHG mehrfach "glaubt", dass etwas eintritt oder eben nicht (also zum Beispiel ein Wechsel der aktuellen Voll-Mitglieder zu dann Förder-Mitgliedern). Habe ich das so korrekt verstanden?
    Nicht nur Hupe "glaubt" das. Es gehört halt zur allgemeinen Kalkulation, dass einige Vollmitglieder, man rechnet mit rund 10%, wohl zum Fördermitglied downgraden werden, wenn diese ein Stimmrecht bei der MV erhalten. Um dem zu begegnen sind ein paar neue Privilegien für Vollmitglieder geplant. Welche genau, ist noch nicht ganz klar.

  8. #2063

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    Mir geht es eher darum: "glaubt" man nur oder ist man datenbasiert vorgegangen?

  9. #2064
    Avatar von kalotte
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    Das war auch eine Frage bei der MV. Man geht nach Erfahrungswerten vor. Also pi mal Daumen und 1 Tässchen Morgenurin.

  10. #2065

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    Danke. Unfassbar. Passt aber ins Bild.

  11. #2066
    Avatar von kalotte
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    Joa. Es geht ja in erster Linie darum, ein negatives Alleinstellungsmerkmal Werders zu beseitigen, um damit im Rahmen der bald folgenden Mitgliederwerbung ein weiteres Argument für eine solche Mitgliedschaft zu haben. Fördermitglieder ohne Stimmrecht gibt es sonst offenbar nirgends. Weil es ums größere Ganze geht, nimmt man ganz bewusst die ein paar Leute in Kauf, die dann mehr aufs Portemonnaie als aufs Werderherz achten. Man geht also davon aus, insgesamt ein ordentliches, auch finanzielles, Plus zu machen. Und das dürfte aufgehen.

  12. #2067
    Avatar von Anfaro 2.0
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    Überfällig. Neben weiteren Usern hatte ich das schon vor zig Jahren angestoßen. Unfassbar ist eher, dass das jetzt erst angegangen wird. Ich bin aber trotzdem erleichtert, da ich mit einem wesentlich engeren bzw sogar vakanten Ergebnis gerechnet hätte. Aber bei Werder scheint man recht gut vorgearbeitet zu haben....

    ...

    Summe von guten Entscheidungen / Werder = Wir = Team = Mehr / Entwicklung von Talenten / Einfallsreiche Transfers


  13. #2068

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    Achso. Sorry. Das meinte ich nicht. Ich finde die Entscheidung richtig. Und teile auch die Einschätzung.

    Aber ich hätte als Vereinsführung eine solche Entscheidung nie so schlecht vorbereitet treffen lassen. Das hätte auf der MV auch nach hinten losgehen können.

    Und als Mitglied hätte ich von der Führung des Vereins eine professionellere Vorbereitung erwartet.

    Aber wie gesagt: die Entscheidung finde ich nachvollziehbar und richtig.

  14. #2069
    Avatar von kalotte
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    Die begleitend durchgeführten Satzungsänderungen wirken jedenfalls vernünftig.

  15. #2070
    Avatar von Anfaro 2.0
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    ...und auch nicht unbedingt schlecht vorbereitet.

    ...

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