Zitat von
nodope
Ich finde, wie Sonnenblume, Kritik allein ist gar nichts.
Im AR-Thread hast Du mir noch mitgeteilt, es ginge Dir nur um Streitkultur, keine Revolution, kein Putsch, kein Schalke und auch kein HSV.
Was passiert nach HSV und Ingolstadt? Was ist jetzt der Kern Deiner Kritik und in welche Bedeutung geht er dann?
Ehrlich, jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof, (was nicht an Dir liegen muss) und weshalb ich jetzt nachfrage.
Ich habe nicht gesagt, es ginge mir nur um Streitkultur. Das ist definitiv nicht das, worum es mir geht. Aber es geht auch nicht um Revolution und Putsch. Da sehe ich auch keinen Wiederspruch.
Es geht mir darum aufzuzeigen, dass die Probleme, unter denen das Bundesligaunternehmen Werder leidet sehr tief wurzeln. Nämlich aus meiner Sicht in einem grundsätzlichen Fehlverständnis hinsichtlich der Führung diese Unternehmens Bundesligaverein.
Wir lesen die Problem immer nur an der Tabelle und manchmal noch an den Jahresergebnissen ab aber hinterfragen nicht konsequent, warum die so sind, wie sie sind. Das macht m.E. auch die Unternehmensführung, wie mir gerade die Aussagen von Filbry aber auch von Baumann am Montag noch einmal verdeutlicht haben, so. Beides, das tabellarische Ergebnis und das wirtschaftliche Ergebnis sind aber nicht gottgegeben und nur von Zufälligkeiten beeinflusst (Fußball hat seine eigenen Gesetze). Nein, sie sind ganz erheblich durch gute unternehmerische Zielsetzung, entsprechende Planung und Umsetzung beeinflussbar. Auch im Fußball. Die großen der Branche, Buyern, Real, Barcelona, Turin, Chelsea und wie sie alle heißen, ja selbst Clubs wie RB Leipzig. machen uns das vor. Da wird weder das sportliche noch das wirtschaftliche Ergebnis dem Zufall überlassen und wenn es unrund läuft, schnell und planvoll gegengesteuert.
Ja, wird es jetzt heißen, die haben ja auch die Kohle dafür. Richtig, aber die haben sie nur, weil sie viel viel früher verstanden haben, dass sie keine Fußballvereine, sondern Wirtschaftsunternehmen im Fußball-Business sind und entsprechend gehandelt haben. Und zwar konsequent und über Jahre hinweg.
Das wäre auch bei uns möglich, wenn unsere Unternehmensführung entsprechend zielorientiert und planvoll handeln würde. Das tut sie m.E. aber nicht und das ist der Kern meiner Kritik. Man agiert nicht planvoll und zielgesteuert, sondern man reagiert ergebnisabhängig. Und man trifft folgerichtig Fehlentscheidungen, von denen man wieder zur nächsten Entscheidung getrieben wird, die wieder nur zufällig gut oder schlecht wird.
Was passieren wird, wenn wir in Hamburg und gegen Ingolstadt verlieren? Ich weiß es auch nicht. Vermutlich wird der nächste Trainer entlassen und geguckt, was gibt es gerade auf dem Markt und es wird dann gehofft, der neue Trainer möge doch bitte der Messias sein. Wenn's so ist, prima, dann klopfen sich alle auf die Schulter. Dann heißt es weiter so, Geschlossenheit zeigen. Aber wenn nicht? Was dann? Dann suchen wir wieder planlos nach der nächsten Lösung.
Ich kann ja mal sagen, wie ich in der Position eines Vorsitzenden der Geschäftsführung zu handeln versuchen würde.
1. Ich würde eine sehr genaue, kritische und schonungslose Analyse des Ist-Zustandes machen und mir dafür auch externen Sachverstand holen.
2. Ich würde basierend darauf eine realistisch erreichbare aber ambitionierte Zielsetzung, mit eben so realistischen und erreichbaren Zwischenzielen formulieren und kommunizieren, damit alle wissen, woran sie sind.
3. Es würde darauf basierend ein zeit- und vorhabenbasierter konkreter Plan aufgestellt werden, der das Erreichen dieser Ziele und die Kontrolle über den Erfolg oder Misserfolg jeder Maßnahme ermöglicht und zwar zeitnah, denn nur dann kann ich Fehlentwicklungen rechtzeitig erkennen und ihnen begegnen.
4. Ich würde das gesamte handelnde Team eben daran messen (können) und mich selbst daran messen lassen.
Das klingt sehr theoretisch und im erfolgsgetrieben Bundeliga-Business schwer umsetzbar, ist es aber nicht. Denn genau so gehen Buyern, Barca, Real, usw. vor, geht Dortmund vor, geht Leverkusen vor, RB Leipzig vor. Auch bei Werder ist das möglich es wurde aber nie gemacht, leider nicht mal in den erfolgreichen Zeiten zwischen 1999 und 2010.