So weit, so deutlich die Vorwürfe. Werder haben Bauers verbale Attacke auf dem falschen Fuß erwischt. „Das überrascht uns, weil wir uns nach dem Wechsel sehr wertschätzend geäußert haben", sagt Frank Baumann. Erstaunt ist der Sportchef besonders, da die Vorwürfe nicht den Tatsachen entsprechen: „Da stimmt einiges nicht. Zum Beispiel, dass es zu wenig Austausch mit dem Trainer-Team gab. Robert widerspricht sich in seinen Äußerungen ja selbst."
Bauer ist sauer, das lässt sich aus den Aussagen leicht schließen. Eine generelle Enttäuschung über die wenigen Einsatzzeiten lässt sich nicht absprechen, den Umgang damit aber sehr wohl. „Es ist schlecht, die Schuld beim anderen zu suchen", sagt Baumann. Chancen habe der Verteidiger mehrfach bekommen, „aber dann muss er auch da sein. Top-Leistung hat er dann aber nicht abgerufen."
Das will Bauer jetzt in Nürnberg versuchen, für ein Jahr gilt der Leihvertrag. Der Aufsteiger besitzt unabhängig von der Klassenzugehörigkeit eine Kaufoption. Ob Bauer nächsten Sommer nach Bremen zurückkehrt, ist also offen. Eine Aussprache wird es zunächst dennoch nicht geben. „Ich weiß nicht, ob ich nochmal mit ihm spreche. Aber Robert weiß, dass er sich melden kann", sagt Baumann. Sein Ärger über Bauers Worte ist ihm anzumerken. „Man muss Stellung beziehen, wenn etwas nicht stimmt." Vor allem aber geht es Baumann um eine Stilfrage: „Nachzutreten gehört sich nicht!"