Vielleicht packt ihn ja nach dem verlorenen Sprint der Ehrgeiz. Das sah ja schon hart aus und ich denke dessen ist er sich bewusst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sowas auf sich sitzen lassen wird. Ich bin überzeugt davon, dass wir in der Hinrunde einen starken Max Kruse sehen werden.
Also das er von seiner fußballerischen Qualität den Untereschied bei uns ausmachen kann, sollte außer Frage stehen. Darum wäre ein Verkauf quasi fußballerischer "Selbstmord", nachdem wir schon Junu und Delaney verloren haben. Dann hätten wir wenig Erfahrung und eigentlich gar kein Gerüst mehr, auf das man etwas aufbauen kann.
Dennoch zeigt der Trend in den letzten Monaten etwas nach unten bei ihm. Zwischen gewissen Privilegien, die er in Bremen genießt, und seinem Beruf, den er in Bremen auszuüben hat, gibt es einen Unterschied. In der Hinsicht darf auch ein Max Kruse nicht unantastbar sein. Es schadet der Mannschaft, wenn der Schlüsselspieler nicht fit ist. Es wirft ein schlechtes Licht auf seine Einstellung und ihn als Vorbild für manche jungen Spieler. Das geht einfach nicht.
Zum Thema Medien: Sie sind nicht dafür da, um Kruse zu rügen. Sie dürfen aber dennoch nachfragen, warum er nicht austrainiert wirkt - und sie dürfen den Finger in die Wunde legen. Auch dürften gewisse Blätter im Umfeld durchaus kritischer nachfragen und auch gerne Kommentare schreiben, in dem man durchaus subjektive Kritik äußern darf. Aber ich glaube, da haben viel Redakteure zu viel Angst, es sich mit den Club-Informanten bzw. Ansprechpartnern zu verscherzen. Da herrscht oft Kuschelkurs. Das gilt aber allgemein bei Sportjournalisten.
Außerdem schafft sich eder Verein inzwischen seine eigene Medienwelt (Instagram, Twitter, Werder.tv, Werder.de usw.), die weniger mit objektivem Journalismus zu tun haben, sondern eher PR-Maßnahmen sind, aber dennoch viele Fans erreichen. Umso wichtiger wäre es eigentlich, kritische Journalisten im Umfeld zu haben. Sorry für Off-Topic, aber da ich selber Redakteur bin, betrifft mich das auch ein bisschen persönlich !
BTT: Kohfeldt hat sich ja dazu nun entsprechend geäußert - und er klang auch nicht zufrieden. Deshalb gehe ich davon aus, dass es intern sicher Anweisungen gibt, wieder mehr auf sich zu achten und an der Fitness zu arbeiten. So wie ich Kohfeldt einschätze, landet sonst auch mal ein Kruse auf der Bank, wenn wir andere Alternativen haben.
Geändert von taufrisch (22.07.2018 um 14:18 Uhr)
Und da Du ja auch vom Fach bist, Shorty, weißt Du ja, dass kritischer und damit gesunder Journalismus im deutschen Profifußball nur bedingt existiert. Eigentlich kaum noch. Insbesondere beim Tages-Journalismus. Jubelperser hip hip hurra. Und in Bremen erst recht nicht. Jeder weiß, welche Print-Medien gemeint sind. Das eine Medium ist offizieller Werbepartner von Werder (zumindest noch in der letzten Saison), das andere Werders PR-Blatt. Oder Haus- und Hofblatt. Wie auch immer man es nennen will. Dazu gibt es in Bremen noch ein drittes Print-Medium. Und das .. Nun ja.
Geändert von Kai Niels Bogena (22.07.2018 um 14:45 Uhr)
Privlegien bei schlechter Leistungen werden über kurz oder lang zu schlechter Stimmung im Team führen.
Grünkohfeldt
Da möchte ich mich mit Blick auf die Bremer Medien nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, da ich die Strukturen und Arbeitsweisen der Blätter nicht gut genug kenne. Projekte wie "Deichstube" oder "MeinWerder" haben sich inzwischen einigermaßen etabliert - setzen aber augenscheinlich mehr auf Unterhaltung und News rund um den Verein. Eher seichte Kost für jeden Fan.
Richtig kritische - oder wenn man es mal weiterspinnt - investigative Journalisten sind da nicht unterwegs. Das liegt aber auch an den Vereinen selbst, da sie immer weniger darauf angewiesen sind, mit den Zeitungen zu arbeiten. Sie haben ja ihre eigenen Medien. Ergo ist kritischer Journalismus ohne Informationen und Quellen aus den Vereinen nur bedingt möglich. Und es herrscht, wie angesprochen, zu viel Angst, die wenigen verbleibenen Quellen zu verschrecken. Aber das führt jetzt ins Off-Topic.
Übrigens wird dieser Thread aktuell vom Politbüro geloggt.
Nur noch kurz dazu, Shorty: Das ist ein Grund, aber nicht der Hauptgrund. Der ist, dass sich sonnen unter den Sonnenstrahlen des Circus Maximus Fußball Bundesliga. Der Stolz (auch einzelner) dabei zu sein, Teil dieser unsäglich aufgeblasener Maschinerie Profi-Zirkus zu sein. Dazu die Philosophie des Mediums, einen Verein zu bewerben, nicht zu hinterfragen. Runtergebrochen auf die Formel: ‚Wir sind alle eine große Familie.‘
zu diesem Punkt gibt es in Sachen Werder aber auch eine andere Seite.
Worüber sollte der investigative Journalist den berichten in Sachen Werder?
Dafür müsste was passieren.
Genau das ist aber Punkt - da gibt es nichts. Keine Investoren, kein externes Geld, kein Risiko, keine neuen Geschäftsbereiche, Ideen... etc.
Da ist Null, nichts, passiert von dem, was z.B. ein Bode in den letzten 5+ Jahren angedacht hat.
Werders Problem ist genau das: Dieses seltsame Nirvana, in dem der Verein steckt, wo sich nichts wirklich verändert.
Außer der Trainer.
Und selbst von den Trainern war in den letzten 20 Jahren nur einer wirklich neu, Dutt.
Alle anderen waren schon vorher da.
Geändert von Wintermute (22.07.2018 um 15:47 Uhr)
So, Bild Leser vor. Bild weiß was hinter der Plautze vom dicken Max steckt...