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Thema: Präsident Joe Biden und die amerikanische Politik

  1. #10471
    Avatar von =Vince=
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  2. #10472
    Avatar von CrysIce
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    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Bitte weise mir doch am Text meine ' pauschalisierende und diffamierende Propaganda gegen andere benachteiligte und notleidende Bevölkerungsgruppen' nach..
    Während Du der Black-Power-Bewegung unterstellst, ein homogenes Konstrukt mit Wahnvorstellungen zu sein, stellst Du "PoC" als einheitliche Masse von Opfer-Protagonisten dar. Da gibt's nichts dran zu deuten.


    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Aber wenn Realität zu 'Realitäten' pluralisiert wird...
    Hab's korrigiert - passt jetzt auch besser.
    Geändert von CrysIce (05.06.2020 um 01:02 Uhr)
    „Manche teilen meine Ansichten mit mir. Aber ich nicht mit ihnen." (Karl Kraus)

  3. #10473
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Ich bin dann mal des brasseyes Advokat:
    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Mir geht es keinesfalls darum, Rassismus zu relativieren, habe mit dem Thema als Sohn von Immigranten aus dem Baltikum mit ziemlich weit verteilter Familie wahrscheinlich auch mehr persönliche Erfahrungen als andere hier, ohne mich selbst zum Opfer machen zu wollen. Dass es Rassismus unter Polizisten in den USA gibt, legen auch die von mir verlinkten Zahlen nahe: Ca. 25 Prozent der Opfer von Polizeigewalt sind schwarz, der Anteil in der Bevölkerung liegt aber nur bei 17 Prozent. Und jeder, der schon mal polizeilicher Willkür unterworfen war, hat einen Eindruck davon, wie erniedrigend das damit verbundene Gefühl der Machtlosigkeit sein kann.

    Aber trotzdem halte ich das in Deutschland so populäre monokausale Rassismus-Narrativ für völlig falsch. Wenn man ernsthaft um eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Schwarzen interessiert wäre, dann würde man das mörderische Gang-Wesen, den virulenten Sexismus, die vielen allein erziehenden Mütter in den verelendeten Schwarzen-Vierteln auf die Tagesordnung bringen, ein Klima, in dem die Polizei als Feind angesehen wird, mit dem man nicht sprechen darf und in dem schwarze Polizisten als 'Uncle Toms' gelten, in dem das größte Problem mit großem Abstand die Gewalt von Schwarzen an anderen Schwarzen ist.
    Gut, die Einordnung ("das größte Problem mit großem Abstand") ist mindestens unglücklich formuliert. Die in absoluten Zahlen größte Ursache für individuelles Leid ist sie aber wohl schon.

    Ist die Problematik des Systems in den USA wirklich einfach nur "white supremacy"? Oder gibt es da auch andere Faktoren, zum Beispiel das Verinnerlichen des amerikanischen Traums (in Worten eines Schwarzen: "Get rich or die tryin'!")? Ist es nicht auch so, dass die Idee, dass nur Rassenfragen - und nicht etwa Klassenfragen - die Ursache allen Übels seien, fragwürdig ist?

  4. #10474
    Avatar von anamous
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    Wer behauptet denn, dass es nur Rassenfragen dort gäbe?

  5. #10475
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Wer behauptet denn, dass es nur Rassenfragen dort gäbe?
    Ich jedenfalls nicht. Ich sagte aber auch nur, dass sie "nicht die Ursache allen Übels" seien. brasseye weißt auf Umstände hin, die nichts mit "Rasse" (meine Fresse, wie kann man das hier überhaupt wieder als legitime Klassifikation von Menschen sehen?) zu tun haben.

    Die Vorstellung, "white privilege" wäre eine Ursünde, deren Anerkennung den Weg zur Erlösung weist, ist eine Vorstellung, die den wahren sozialen Problem aus dem Weg geht und alles auf eine pseudo-religiöse Ebene verweist.

    "Class, not race".

    Man kann sich ja gerne je nach Hautfarbe vor Menschen anderer Hautfarbe verneigen. Aber danach geht man nach Hause und ist wohlhabend und die anderen halt nicht. Aus meiner Sicht kompletter Unsinn. Man könnte halt auch etwas an den Vermögens- bzw. Besitzverhältnissen ändern. Aber das ginge dann eben vielen, die in sozialen Medien Pseudosolidarität bekunden, zu weit.

  6. #10476
    Avatar von anamous
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    Natürlich geht es um soziale Klassen und deren Hierarchien, die sich unter anderem aus Wohlstand, aber eben auch aus Hautfarbe ergeben.

  7. #10477
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Natürlich geht es um soziale Klassen und deren Hierarchien, die sich unter anderem aus Wohlstand, aber eben auch aus Hautfarbe ergeben.
    Es sollte darum gehen, tut es aber - jedenfalls in den US of A - schon lange nicht mehr. Letztlich ja auch in Politik wie "affirmative action" reflektiert. Wenn eine schwarze Frau aus der Mittelschicht gefördert wird (bspw. in Sachen college application), anstelle eines weißen Mannes aus der Unterschicht, dann hat das halt nichts mit "sozialer Klasse" zu tun, sondern ist reine Rassenpolitik.

    Die Hierarchien ergeben sich eben primär aus dem Status der Eltern bzw. anderer Bezugspersonen. Und nunmal nicht aus letztlich immer willkürlich definierten "Rassen".

  8. #10478

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    Zitat Zitat von CrysIce Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Bitte weise mir doch am Text meine ' pauschalisierende und diffamierende Propaganda gegen andere benachteiligte und notleidende Bevölkerungsgruppen' nach..
    Während Du der Black-Power-Bewegung unterstellst, ein homogenes Konstrukt mit Wahnvorstellungen zu sein, stellst Du "PoC" als einheitliche Masse von Opfer-Protagonisten dar. Da gibt's nichts dran zu deuten.
    Da fehlen leider die direkten Zitate, ich bezweifle, dass ich das so eindeutig gesagt habe. Jedenfalls schaffe ich diese Missverständnisse gerne aus der Welt. Kritik an der Black-Power-Ideologie hat schon mal nichts mit "Propaganda gegen eine Bevölkerungsgruppe" zu tun. Da wirkt es eher so, als ob Du die Black-Power-Bewegung mit allen schwarzen Amerikanern gleichsetzt und Kritik einer Ideologie mit Diffamierung einer Bevölkerungsgruppe. Und ich glaube ja, dass man einige Aussagen schon sehr aus dem Kontext reißen müsste, um zu der Deutung zu kommen ich wolle allen PoC- und nicht eher BLM- eine Tendenz zur Selbstviktimisierung vorwerfen.

    Edit: Trotzdem danke für das Bemühen um eine sachliche Diskussion, wovon sich einige hier aus Gründen, denen ich eher nicht nachgehen möchte, leider längst verabschiedet haben.
    Geändert von brasseye (05.06.2020 um 01:21 Uhr)

  9. #10479

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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Wer behauptet denn, dass es nur Rassenfragen dort gäbe?
    Ich jedenfalls nicht. Ich sagte aber auch nur, dass sie "nicht die Ursache allen Übels" seien. brasseye weißt auf Umstände hin, die nichts mit "Rasse" (meine Fresse, wie kann man das hier überhaupt wieder als legitime Klassifikation von Menschen sehen?) zu tun haben.

    Die Vorstellung, "white privilege" wäre eine Ursünde, deren Anerkennung den Weg zur Erlösung weist, ist eine Vorstellung, die den wahren sozialen Problem aus dem Weg geht und alles auf eine pseudo-religiöse Ebene verweist.

    "Class, not race".

    Man kann sich ja gerne je nach Hautfarbe vor Menschen anderer Hautfarbe verneigen. Aber danach geht man nach Hause und ist wohlhabend und die anderen halt nicht. Aus meiner Sicht kompletter Unsinn. Man könnte halt auch etwas an den Vermögens- bzw. Besitzverhältnissen ändern. Aber das ginge dann eben vielen, die in sozialen Medien Pseudosolidarität bekunden, zu weit.

  10. #10480
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Natürlich geht es um soziale Klassen und deren Hierarchien, die sich unter anderem aus Wohlstand, aber eben auch aus Hautfarbe ergeben.
    Es sollte darum gehen, tut es aber - jedenfalls in den US of A - schon lange nicht mehr. Letztlich ja auch in Politik wie "affirmative action" reflektiert. Wenn eine schwarze Frau aus der Mittelschicht gefördert wird (bspw. in Sachen college application), anstelle eines weißen Mannes aus der Unterschicht, dann hat das halt nichts mit "sozialer Klasse" zu tun, sondern ist reine Rassenpolitik.

    Die Hierarchien ergeben sich eben primär aus dem Status der Eltern bzw. anderer Bezugspersonen. Und nunmal nicht aus letztlich immer willkürlich definierten "Rassen".
    Jetzt wird es konfus - also nochmal: soziale Klassen sind ein Problem, und Rassismus ein weiteres. Die Probleme sind teilweise verflochten, aber nicht deckungsgleich und existieren dennoch beide. So etwas wie affirmative action existiert, weil neben der Benachteiligung, die aus der materiellen Schicht ("Unterschicht") hergeleitet wird, zusätzlich noch eine Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft o.ä. statt findet. Die Existenz der einen Art von Benachteiligung negiert nicht die der anderen.

  11. #10481
    Avatar von anamous
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    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Edit: Trotzdem danke für das Bemühen um eine sachliche Diskussion, wovon sich einige hier aus Gründen, denen ich eher nicht nachgehen möchte, leider längst verabschiedet haben.
    Ist tatsächlich ein Phänomen, das man untersuchen sollte: oft, wenn man implizit rassistische Argumente bringt und denkt, dass das keiner merkt, merken es doch welche und dann wird es leider unsachlich.

  12. #10482
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Jetzt wird es konfus - also nochmal: soziale Klassen sind ein Problem, und Rassismus ein weiteres.
    Das ist sicher richtig.
    Zitat Zitat von anamous
    Die Probleme sind teilweise verflochten, aber nicht deckungsgleich und existieren dennoch beide.
    Das ist natürlich eine korrekte Aussage.
    Zitat Zitat von anamous
    So etwas wie affirmative action existiert, weil neben der Benachteiligung, die aus der materiellen Schicht ("Unterschicht") hergeleitet wird, zusätzlich noch eine Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft o.ä. statt findet.
    Das ist aber nunmal eine reine Hypothese. Aber selbst wenn das zutrifft, sollte es niemals einen individuellen Menschen benachteiligen.
    Die Existenz der einen Art von Benachteiligung negiert nicht die der anderen.
    Jo, aber, wenn man einen auch nur irgendwie neutralen Staat (bzw. ein Gemeinwesen) herstellen möchte, dann ist "hey, deine Rasse hat gemäß momentaner Rassenlehre Kollektivschulden" eine blöde Idee. Ich verstehe nicht, wie "linke", bzw. "aufgeklärte" Menschen eine derartige Einordnung aller Menschen nach irgendwelchen Rassenideen gutheißen können.

  13. #10483
    Avatar von Daniel FR
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    In a seedy space age bachelor pad.
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    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    ...
    Zitat Zitat von anamous
    So etwas wie affirmative action existiert, weil neben der Benachteiligung, die aus der materiellen Schicht ("Unterschicht") hergeleitet wird, zusätzlich noch eine Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft o.ä. statt findet.
    Das ist aber nunmal eine reine Hypothese. Aber selbst wenn das zutrifft, sollte es niemals einen individuellen Menschen benachteiligen.
    ...
    Wie kommst du darauf, dass das eine "reine Hypothese" sei? Meinst du, es gibt in den USA keine evidente Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft?
    {Meta Male}

    „Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lange.“ - Edward Young (1683-1765)
    „Das Wort verwundet leichter, als es heilt.“ -J. W. v. Goethe (1749-1832)

  14. #10484

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    Zitat Zitat von anamous Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von brasseye Beitrag anzeigen
    Edit: Trotzdem danke für das Bemühen um eine sachliche Diskussion, wovon sich einige hier aus Gründen, denen ich eher nicht nachgehen möchte, leider längst verabschiedet haben.
    Ist tatsächlich ein Phänomen, das man untersuchen sollte: oft, wenn man implizit rassistische Argumente bringt und denkt, dass das keiner merkt, merken es doch welche und dann wird es leider unsachlich.
    Nein, dieser Rassismus-Vorwurf ist einfach ziemlich haltlos und wird ja auch nicht ohne Grund einfach so in den Raum geschmissen, statt ihn an konkreten Aussagen festzumachen.

  15. #10485
    Avatar von Totally On The Wood Way
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    Zitat Zitat von Daniel FR Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Totally On The Wood Way Beitrag anzeigen
    ...
    Zitat Zitat von anamous
    So etwas wie affirmative action existiert, weil neben der Benachteiligung, die aus der materiellen Schicht ("Unterschicht") hergeleitet wird, zusätzlich noch eine Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft o.ä. statt findet.
    Das ist aber nunmal eine reine Hypothese. Aber selbst wenn das zutrifft, sollte es niemals einen individuellen Menschen benachteiligen.
    ...
    Wie kommst du darauf, dass das eine "reine Hypothese" sei? Meinst du, es gibt in den USA keine evidente Benachteiligung aus Gründen der ethnischen Herkunft?
    Ich halte es für unbewiesen, dass rassisch definierte Einordnungen inviduellen Menschen helfen. Und nur um letzteres sollte es gehen. Bin ich Fan der USA? Nein.

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