Wie Manni schon sagt, liegt es allen voran natürlich an der unterschiedlichen Spielzeit. In der NBA dauert ein Spiel 4 x 12 Minuten, bei der FIBA beträgt die Viertellänge nur 10 Minuten. Hinzu kommt bspw. die Regelauslegung bei Schrittfehlern. In der NBA kann man erstmal 1-2 kleine Schritte machen, bevor man das Dribbling aufnimmt, oder beim Fastbreak auch einfach mal 4 statt der vorgeschriebenen 2 Schritte vor dem Dunk machen, während man damit in Europa nicht davon kommt und es viel "kleinlicher" bzw. einfach regelkonform abgepfiffen wird.
Es ist deswegen auch nicht mal wirklich verwunderlich, dass Schröder bislang die meisten TOs bei der EM auf dem Konto hat. Er hat dden NBA-Stil verinnerlicht. Viele TOs sind natürlich auch auf sein Handling oder einfach falsche Entscheidungen zurückzuführen, einige hätte es bei der Regelauslegung der NBA aber nicht gegeben.
Hinzu kommt die deutlich höhere Spielgeschwindigkeit. In der NBA läuft heutzutage vieles über Athletik und Speed, während in Europa vielmehr über taktische Aspekte geht. Im Vergleich zur NBA werden in Europa noch deutlich mehr Set-Plays gelaufen oder Post-Ups, was es in Zeiten des Small-Balls in der NBA kaum noch gibt. Marc Gasol oder Brook Lopez waren früher reine Post-Spieler, durch die Entwicklung in der NBA nageln die beiden inzwischen aber auch fleißig von der Dreierlinie drauf. Vor rund 20 Jahren waren gerade in der Eastern-Conference noch Ergebnisse ala 85:78 an der Tagesordnung, heute kannst du noch so gut verteidigen, mit unter 110 Punkten pro Spiel wird man als Team nicht sonderlich weit kommen. Letzte Saison gab es mit Dallas nur ein einziges Team mit unter 100 Punkten pro Spiel, in der Saison 1998/1999 gab es hingegen nur ein einziges Teams, dass gerade so die 100-Punkte-Marke im Schnitt knacken konnte.